Hallo zusammen,
da es zum Thema "Gas am E9x" meiner Meinung nach zu wenige fundierte Infos gibt, möchte ich euch gerne den Umbau meines 325i E92 auf eine BRC Sequent Plug&Drive vorstellen. Den Umbau habe ich - wie schon beim Vorgänger - in Eigenregie durchgezogen. Ziel war ein technisch perfektes Ergebnis v.a. im Bereich des Tanks. Hier wollte ich unbedingt den maximal größten Unterflurtank verbauen, der sich unsichtbar (originale Verkleidungen) unterbringen lässt.
Den Schritt zu BRC habe ich keine Sekunde bereut: Die Anlage ist noch halbwegs günstig, top verarbeitet und schön/logisch aufgebaut (Kabelbaum). Gekauft habe ich das Komplettset inkl. Tank bei der Fa. Gasdrive (gasdrive.de) gleich in der Nachbarschaft. Die Jungs kann ich übrigens uneingeschränkt empfehlen! Selten findet man in Deutschland so nette, hilfsbereite und kompetente Mechaniker. Deren Umbauten sind auch über jeeeeden Zweifel erhaben!
So, los gehts: Das Hauptproblem am E9x ist, dass es keine Reserveradmulde mehr gibt. Stattdessen die herausschraubbare "Multifunktionswanne", die allerdings außermittig sitzt und viel kleiner als ein Gastank ist. D.h. nicht unerhebliche Metallarbeiten sind notwendig, will man den Tank vernünftig verbauen. Ein Muss ist außerdem ein angepasster Endtopf, Original kann man knicken. Da sich die Bude im Serienzustand aber abnormal sche**** anhört (wie schafft es BMW, einen Otto-Reihensechser fast so schrecklich wie einen Heizölbrenner klingen zu lassen?!), kann man gleich zu einem krassen Spochtauspuff greifen. Zwei Fliegen mit einer Klappe quasi. In meinem Fall ein sehr dezenter und eintragungsfreier Supersport-Pott (klingt auch nicht sooo viel besser, da muss ich nochmal mit Flex und Brutzelgerät ran ).
Hier der Vergleich Original-Pott vs. Supersport:
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So sieht das Ganze montiert aus. Die Multifunktionswanne ist schon abgeschraubt.
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Und wieder ohne Auspuff:
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Hier suchen wir nach der optimalen Position für den Tank. Schnell wird klar, dass der Falz am Unterboden ordentlich mit der Flex bearbeitet werden muss, um nochmal 3-4cm höher zu kommen. Es handelt sich übrigens um einen Stako Tank mit den Maßen 630x204mm und einem Bruttovolumen von 51l. Leider nicht die Welt
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Da die drei Bleche nun nicht mehr verbunden sind, habe ich sie von innen und außen verschweißt. Das geht leider durch die schlechte Zugänglichkeit (Entlacken) extrem schlecht.
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Hier sieht man schön das passend zurecht geschnittene Alublech und den Bereich, wo der Falz Federn lassen musste. Unbedingt alles gaaaaanz gründlich von innen und außen mit Karosseriedichtmasse verschließen!!!
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Da die Befestigungspunkte des Tanks in der Mitte der Multifunktionswanne mitten in der Luft liegen, entschlossen wir uns zum Bau eines Befestigungskreuzes aus Vierkantstahl. Schön zusammengeflext und in den Kofferraum gebrutzelt. Der Tank ist an zwei der inneren und zwei der äußeren Befestigungspunkte montiert. Hält bombenfest!
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Tank montiert, versiegelt und "lackiert".
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Jetzt musste der Endtopf umgeschweißt werden. Ich habe ihn kurzerhand 90° und einmal um die eigene Achse gedreht und Einlass mit Auslass vertauscht. Sämtliche Befestigungspunkte und Halterungen müssen natürlich auch selbst und neu gebaut werden.
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So sieht das Ganze von unten aus. Was man gut erkennen kann, ist das komplett neu gebaute Hitzeschutblech. Allein für solche Kleinigkeiten gehen mal eben 2-3 Std. drauf.
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Und mein Hauptziel habe ich erreicht: Die originalen Verkleidungen passen noch und müssen nur an einer Stelle ganz leicht beschnitten werden. Das habe ich bei noch keinem kommerziellen Umbau gesehen.
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Passt, wackelt und hat Luft
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So sieht's von innen aus, wenn alle Verkleidungen wieder verbaut sind.
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Klappe zu und man sieht NIX!
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Der ganze Rest ist dann eigentlich Pipifax. Es wird der Tankstutzten gesetzt und die Leitungen nach vorne gelegt. Das vordere Magnetabschaltventil haben wir unter die links Radkastenverkleidung gelegt. Überall darauf achten, dass das Rohr geschützt ist (Flexschlauch) und nirgends scheuern kann. Da is der TÜV-ler - zu Recht - ziemlich pingelig!
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Die Elektrik ist eigentlich ziemlich easy, auch wenn das Kabelgewirr nicht den Eindruck mach Angeschlossen werden müssen nur die Injektoren, das Drehzahlsignal, Masse und Klemme 15/30, das war's. Alles andere erleichtert nur das Abstimmen, ist aber nicht wirklich notwendig. Im Zweifelsfall lasse ich es daher lieber weg, alles nur eine unnötige Fehlerquelle.
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Das Steuergerät und sämtliche Anschlüsse finden in der originalen Steuergerätebox Platz. Wird zwar eng, aber geht.
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Der Verdampfer kommt vor der rechte Radhaus, da hat's genug Platz. Dazu lieber zu stabile, als windige Halter
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Tja, und so sieht dann das fertige Ergebnis aus.
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Die Abstimmung ist bei der BRC absolut easy, dauert keine halbe Stunde. Wichtig ist, dass Valvetronic-Motoren für die Grund-Einlernprozedur ins Notprogramm gebracht werden müssen. Dann arbeitet der Motor mit Drosselklappe, statt VT, hat also Saugrohrunterdruck. Dazu muss nur einer der Nockenwellensensoren gezogen werden. Bei der Feinabstimmung während der Fahrt (Gaszeiten bzw. Langzeit-/Kurzzeitlambdaadaption) sind natürlich wieder alle Sensoren dran.
Ach ja, der Motor läuft auf Gas ruhiger als auf Benzin (kein Benzin ESV-Geticker). Ansonsten merkt man natürlich keinen Unterschied zwischen Benzin und Gas. Auch der Fehlerspeicher bleibt dauerhaft leer.
Fazit: Der Verbau des Tanks ist brutal. Deshalb möchte ich sogar so weit gehen und behaupten, dass der E9x kommerziell mit Unterflurtank eigentlich NICHT UMRÜSTBAR ist! Wir haben nur für den Tank und die Abgasanlage zu zweit ca. 20 Std. geflext und geschweißt, das lässt sich wirtschaftlich NICHT darstellen. Also vorsicht, wenn das von windigen Werkstätten günstig angeboten wird. Die MÜSSEN quasi pfuschen! Aber das ist nur meine persönliche Meinung. Mit einem Zylindertank im Kofferraum sieht die Sache natürlich wieder ganz anders aus...
Allzeit gute Gasfahrt!
Gruß
Dominik
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