156 Mio. Franken - WEKO büsst BMW

Die Wettbewerbskommission (Weko) büsst den deutschen Autohersteller BMW wegen der Behinderung von Direkt- und Parallelimporten. Die Sanktion beläuft sich auf 156 Mio. Franken (ca. € 130 Mio.), wie es am Donnerstag in einer Medienmitteilung hiess. Nähere Informationen zu den Sanktionen will die Wettbewerbsbehörde im Laufe des Morgens bekannt geben.

http://www.20min.ch/finance/ne…se-gegen-BMW-aus-16583738

http://www.wirtschaftsblatt.at…e/index.do&_vl_pos=7.1.DT

Obwohl ich der Marke BMW sehr verbunden bin, find ich es enttäuschend wie unterschiedlich der Konzern mit seinen Kunden umgeht. Es ist verständlich, dass ein weltweiter Konzern in verschiedenen Ländern eine andere Preispolitik betreibt (z.B. viel günstigere 335i und M3 in den USA). Was allerdings in der Schweiz von statten geht, ist aber mehr und mehr fragwürdig.

Damals hiess es auf Anfrage, wie es mit einem Import aus Deutschland aussieht, man solle sich das gleich aus dem Kopf schlagen und vor allem... wieso man sich stattdessen nicht gleich einen Neuen auf Leasing nimmt. Bei Importen würde die Herstellergarantie erlöschen und auch der Gratisservice bis 100'000 km bzw. 10 Jahre würde entfallen (was jedoch nicht stimmt). Allerdings merkte man den Verkäufern an, dass diese das nur gezwungenermassen sagen mussten und sich der Import durchaus lohnen würde. Der Währungsvorteil wurde seitens BMW Schweiz auch erst dann eingeführt/zugelassen als der Franken schon stark durch die Massnahmen der Nationalbank geschwächt war. VW/Audi, Mercedes und andere Hersteller reagierten da schon viel früher. Daher überraschte niemanden, als sich die Hinweise verdichteten dass der Mutterkonzern heftigen Druck ausübt um Parallelimporte zu behindern.

Alles in allem höchst bedenklich, für wie dumm die Kunden gehalten werden und wie dreist hier auf der Hochpreisinsel Schweiz abgezockt wird

Zitat von Noob

Wir Deutsche werden doch noch viel mehr abgezockt, denn das deutsche Durchschnittseinkommen ist doch viel geringer als eures. Und wenn ich die Preise bei den Ami´s sehe, dann könnte ich eh jedesmal austicken.

Dass das Durchschnittseinkommen in der Schweiz vergleichsweise höher ist bestreitet niemand. Was allerdings die wenigsten aus dem Ausland sehen sind auch die viel höheren Ausgaben welche wir für Nahrungsmittel, Versicherungen, Rechnungen etc. haben. So bleibt uns letzten Endes etwa genauso viel übrig. Nur in den Ferien hat man mit dem Franken einen besseren Wechselkurs.

BMW stand allerdings schon seit 2010 im Visier der Wettbewerbshüter. Dass dort der Preiswettbewerb künstlich unterbunden wurde, konnte mittlerweile ja bewiesen werden. Allerdings ist dies nicht nur bei Direktimporten von Autos der Fall. Auch sonstige Ersatzteile kosten locker mal das Doppelte, Zubehör wird je nach dem gar nicht erst bestellt.

Letztes Erlebnis: letzten Herbst wollte ich mir das neue BMW Wagenheberset für E9x bestellen. Auf Nachfrage bei zwei Händlern wurde eine Bestellung verneint, da anscheinend Qualitätsmängel vorhanden sind (was aber beim alten Set der Fall war). Anfang Jahr konnte ich bei einer dritten BMW NL das Set bestellen, allerdings kam auch nach über 4 Monaten nichts an. Angeblicher Grund: der Lastwagen, welcher das Zubehör liefert, befindet sich momentan irgendwo in Frankreich, so dass sich die Lieferung auf unbestimmte Zeit verschiebt. Ich kann aber zwischenzeitlich gern einen Termin für einen Reifenwechsel vereinbaren. Ja nee is klar... Ein nicht vorrätiger BMW M Schlüsselanhänger konnte mir jedoch direkt aus München innert zwei Tagen (vom selben Laster) geliefert werden So blieb mir nichts anderes übrig, als die Bestellung zu stornieren und das Set von Leebmann24 zu importieren. Dauerte insgesamt eine Woche bis ich die Ware erhielt und gespart habe ich überraschenderweise trotzdem mehr als 20%.

Letzten Endes muss jeder für sich selbst entscheiden ob er das dreiste Spiel mitspielen möchte. Ich habe aber vielfach den Eindruck, dass viele Autofahrer Laien auf diesem Gebiet sind und sich gar nicht darüber bewusst sind, dass sie über den Tisch gezogen werden. Somit ist es gut und richtig, dass eine Wettbewerbskomission einen Denkzettel ausschreibt und für mehr (Preis-)Wettbewerb unter den Anbietern sorgt.

Zitat von Noob

Zudem zockt ihr Schweizer uns ganz schön ab auf euren Straßen, ihr kriegt bei uns ja vergleichsweise geringe Ordnungsgelder.

Man kann sich aber auch an die Verkehrsregeln halten und nur 5-7 km/h auf der Autobahn überschreiten. Dann blitzt es meistens nicht.

Zitat von bo8an

geschieht ihnen recht....hab mich schon oft gefragt wieso die einschlägigen eu-autoimporteure keine bmws haben....direktimportierte audis, vws usw. gibts bei denen haufenweise

Jetzt wo du's sagst... stimmt! Wobei, neuere BMW's haben die schon auch ab und zu. Doch kosten diese genauso viel wie direkt beim CH BMW Händler, dass sich ein Kauf dann gar nicht mehr lohnt.

Zitat von bo8an

bei Tacho 130 ist man auf der sicheren Seite

Gewusst wie