Gutachter erstellt falsches Gutachten

  • Servus Leute,
    brauche mal kurz eure Hilfe.


    Wir hatten vor rund 2 Wochen einen KFZ-Unfall und deswegen einer "stark" beschädigte linke Fahrzeugseite. Eigentlich wollte ich alles total stressfrei per Kostenvoranschlag abrechnen, da die Gegenseite sich aber einen Anwalt genommen hat dachte ich, es kann nicht schaden ein vernünftiges Gutachten an der Hand zu haben. Zudem meinte er Karosseriemeister (von dem der Kostenvoranschlag ist) so könne ich Lenkungsteile auch noch abrechnen lassen, da will er sich mit seinem Kostenvoranschlag nicht einmischen.


    Nun schaut es so aus:
    Der Kostenvoranschlag beläuft sich auf rund 4500 Euro netto, hier wurde wirklich fair und ordentlich abgerechnet. Keine Teile bzw. Reparaturen aufgeführt die von einer Versicherung sowie gestrichen werden. Es fehlt eben nur der komplette Lenkungsteil.
    Um sich ein Bild davon zu machen: Stoßstange (neu), Kotflügel vorne (neu), Spiegel (neu), Felge sowie Reifen (neu), Tür v, Tür h, Kotflügel h neu lackieren bzw. kleine Dellen entfernen und lackieren.


    Das Gutachten beläuft sich auf 2300 Euro netto (da kommt mir selbst schon das lachen...), hier wurde alles weggelassen was nur irgendwie Sicherheitsrelevant wäre, von der Lenkung will ich gar nicht reden.
    Kotflügel neu, Stoßstange, Tür v, Tür h, Kotflügel h lackieren und jetzt kommts -> Spiegel (also der Shadowlineteil) soll lackiert werden..., Felge neu


    Bin jetzt wirklich Ratlos was ich machen soll. Der Gutachter stellt sich total quer und will an seinem Gutachten nichts ändern. Bring ich das Auto zu BMW würde wahrscheinlich die komplette VA rauskommen...
    Gutachterkosten belaufen sich auf rund 600 Euro, diese bekomme ich natürlich von der Versicherung wieder. Nur will und kann ich dieses Gutachten nicht abgeben, denn mit dem Betrag repariert mir das Auto kein Mensch

  • Zudem meinte er Karosseriemeister (von dem der Kostenvoranschlag ist) so könne ich Lenkungsteile auch noch abrechnen lassen, da will er sich mit seinem Kostenvoranschlag nicht einmischen.


    Ein Kostenvoranschlag ist wie ein feuchtes Taschentuch. Es interessiert keine Sau was dort steht. Der Bademeister will nur kassieren weshalb immer über den Daumen gepeilt wird.


    Das Gutachten beläuft sich auf 2300 Euro netto (da kommt mir selbst schon das lachen...), hier wurde alles weggelassen was nur irgendwie Sicherheitsrelevant wäre, von der Lenkung will ich gar nicht reden.
    Kotflügel neu, Stoßstange, Tür v, Tür h, Kotflügel h lackieren und jetzt kommts -> Spiegel (also der Shadowlineteil) soll lackiert werden..., Felge neu


    Ich weiss nicht wie groß der Schaden ist, aber laut seiner Rechnung nichts wildes. Hast du mal paar Bilder?

  • Hast du etwa einen Gutachter der gegnerische Versicherung das Gutachten erstellen lassen?


    Ich kann mir nämlich echt nicht vorstellen,dass dein eigener Gutachter so weit unter dem Kva von BMW bleibt.

  • Ob die Gegenseite sich einen Anwalt genommen hat oder nicht ist ja Ihre Sache und auch nicht von Belang.Nur frage ich mich warum nimmst du dir keinen.Bei so einem Schaden nimmt man sich immer einen Anwalt.Das Gutachten was du für nicht Richtig hällst ist doch ganz egal.Wenn es hart auf hart kommt wird das Gericht Entscheiden und die nehmen sowieso einen von Ihnen Beauftragten Sachverständigen.Nebenbei ist Gutachter kein Geschützter Titel.Kannst du morgen selber machen wen du Lust und Laune hast.Also nicht hier nach Rat fragen sondern zum Anwalt,die Kosten sind ehe nicht so Hoch wie manche das immer Sagen und außerdem bei solch einer Schadenshöhe muss die Verlierer Seite die Kosten Übernehmen

  • Hast du den Unfall verursacht? Wenn nicht, dann hast du das Anrecht auf einen eigenen Gutachter und Anwalt. Leier die beiden an und fertig. Den Rest wird dann wohl das Gericht klären.


    von unterwegs gesendet

  • Mein erstes in Auftrag gegebenes Gutachten war beim TÜV Nord. Es war ein Witz. Es wurden 3 Fotos gemacht und fertig. Es wurde auch überhaupt nicht berücksichtigt, dass alles mögliche an dem Auto neu gemacht wurde bzw. später heruntergespielt, nach dem Motto, dann wäre das Auto sowie der Restwert höher was gleich 0 wäre am Ende. :fail:


    Mein zweites Gutachten war von einem DEKRA Gutachter. Er hat sich mehr Zeit genommen hat aber auch total versagt. Der Restwert war lachhaft und der Wiederbeschaffungswert war zum Brüllen, weil er einfach das Falsche Modell genommen hat bzw nicht darauf geachten hat das ich eine Limitierte Auflage hatte.


    Mein 3. Gutachten wurde von einem Gutachter gemacht, welcher mir von der "Gegnerischen" Versicherung (DEVK) geschickt wurde. Es wurden etliche Fotos gemacht (auch vom Innenraum) es wurde gefragt was wann gemacht wurde und es wurde wirklich alles aufgeschrieben. Also ein top Gutachter, der sich wirklich gute 30 Minuten genommen hat für alles vor Ort :thumbsup:



    Will damit eigentlich nur sagen, egal ob selbst beauftragt oder von der gegnerischen Versicherung, es kommt immer auf den Gutachter selbst drauf an ;)

  • Danke für eure Antworten:


    Zum Ablauf.
    Der Unfall war/ ist eigentlich ganz klar zu meinen Gunsten. Das bedeutet ich bin nicht Schuld. Beim Unfall wurde die Polizei geholt, der Unfallgegner wollte zu diesem Zeitpunkt aber keine Aussage machen, das bedeutet, die Polizei hat nur ein Art Protokoll ausgefüllt. Unfallskizze und oben angesprochener Kostenvoranschlag wurden bei der gegnerischen Versicherung eingereicht. Soweit war alles klar und lief geordert.


    Zwei bis drei Tage später hat mich meine KFZ-Versicherung angerufen und meinte ich sei laut Unfallgegner an einem Unfall schuld, so das Schreiben des gegnerischen Anwalts. Der Sachbearbeiter hat mir die "Geschichte" des Unfallgegners vorgelesen - daraufhin war ich erst mal auf 180... - von vorne erstunken und erlogen. Das heftige bzw. dreiste war/ ist, der Unfall wurde ca. 20 Meter nach vorne gesetzt. Jetzt war es nicht mehr ein unerlaubter Spurwechsel des Unfallgegners jetzt sei ich aus einem seitlichen Parkplatz herausgefahren, der in etwa das gleiche Schadenbild hervorruft.


    Nach diesen Informationen bin ICH selbst zu einem Anwalt gegangen, denn eine "normale" Abwicklung ist anscheinend nicht mehr möglich.
    Kleiner Einschub:
    Wieso zum Teufel sollte ich sofort zu einem Anwalt gehen. Der Anwalt macht in der Regel nichts anderes als man selbst. Rechnungen einreichen und Forderungen stellen kann ich gerade noch selbst.


    Da sich die Situation weiter zuspitzt war der Weg zum Anwalt (zudem Rechtsschutz vorhanden) unumgänglich. Dieser meinte das es für uns eigentlich nicht gut ausschaut. Keiner von uns hat einen Zeugen, das Unfallbild könne bei beiden Versionen passen. Mehr oder weniger ist jetzt schon klar dass es auf 50% zu 50% hinausläuft. Allerdings meinte er, vielleicht kann ein Sachverständiger, der vom Gericht bestellt wird zu unseren Gunsten etwas aufklären. Er meinte, in diesem Fall solle ich besser keinen Kostenvoranschlag sondern gleich ein Gutachten anfertigen lassen und den jeweiligen Gutachter gleich noch auf das Schadenbild bzw. die Version der Gegenseite ansprechen.


    Nun sitze ist aber wie gesagt, auf einem Gutachten das mir rein gar nichts bringt. Bilder will ich eigentlich ungern hochladen, ich schaue mal ob ich "zensierte" Bilder finde.


    Das Schlussendlich nur das ausschlaggeben ist, was der vom Gericht bestellte Gutachter sagt ist mir schon klar. Allerdings wird das Auto in den nächsten Tagen repariert und dann kann er nur noch Anhang von Fotos urteilen. Was bei einer eventuell defekten Lenkung bzw. in Mitleidenschaft gezogener Lenkung nicht gerade lustig ist...


    Grob zusammengefasst:
    Kostenvoranschlag BMW liegt bei ca. 7300 Euro netto, hier würde sicherheitshalber Querlenker, Spurstange, Spurstangenkopf plus Lenkung mitgetauscht werden.
    Kostenvoranschlag Karosseriewerkstatt 4500 Euro netto.
    Kostenvoranschlag freier Gutachter 2300 Euro netto + knapp 600 Euro Gutachtergebühr ...



    Mein Problem ist nicht die oben aufgeführte Abwicklung eines KFZ-Schadens, sondern was ich gegen das zu geringe Gutachten machen kann. Es kann doch nicht im Interesse aller sein, dass ich zu drei verschiedenen Gutachtern laufe, drei Mal knapp 600 Euro bezahle und drei Mal andere Werte bekomme.
    Natürlich gehe ich von einem Worst Case aus, das bedeutet der Fall wird, obwohl er klar war, mit 50% zu 50 % verhandelt.
    Deswegen wird der Wagen auch nicht einfach zu BMW gegeben und munter darauf losrepariert.

  • Du schreibst "der Unfall wurde einfach um 20m nach vorne versetzt"..... die Polizei hat doch Bilder gemacht, Bremsspuren gemessen etc???

  • Hi,


    hast du Radandrehspuren sprich Reifenspuren an deinem Fahrzeug ? Dein Kfz-Versicherer wird sicher intern über Techniker verfügen, welche die Versionen der Schadenschilderungen prüfen können. Ggfs. ergibt sich ein Indiz, was dir zu gute kommt.


    Ob, der Hersteller bei einem Anstoß am Rad aus sicherheitsgründen neue Lenkungsteile vorsieht, oder erst dann, wenn das Achmsvermessungsprotokoll entsprechend ausfällt, sollte eigentlich dein Gutachter wissen. Ein Großteil der Differenz wird wohl den unterschiedlichen Stundenverrechnungsätze geschuldet sind.

  • Am besten lässt man Gutachten immer noch bei BMW machen.


    Die haben bei mir gerade für Kotflügel erneuern + Stoßstange vorne und Tür lackieren 4.300 EUR geschrieben.


    Da dein Schaden wohl deutlich stärker war, kann die Schadenshöhe ja schon mal nicht stimmen.