Eigentlich will ich auf was anderes hinaus, aber im Zuge dessen teile ich mal meine Erfahrungen im Kampf mit dem sporadischen DSC-Ausfall mit.
Bei meinem 330xd Bj. 12/2005 mit 'kleinem' Bildschirm werden sporadisch DSC-Aufall und Ausfall der Reifendruck-Überwachung (RPA?) angezeigt.
Die Tachonadel geht kurz auf Null, der Bildschirm wird kurz schwarz, der Permanent-Allrad wird zum reinen Heck-Antrieb ohne elektronisches Eingreifen á la Ur-Heckschleuder-Feeling. (Ich frage mich, ob ich einen Schalter in eine Sensorleitung einbauen soll, um den Fehler bei Bedarf selbst auslösen zu können^^).
Im Fehlerspeicher sind Überspannung, Unterspannung, Lenkwinkelsensor und "Anforderung Radmoment" zu finden.
Manchmal taucht auch die Meldung "Batteriezustand prüfen" oder "Batterie stark gealtert" auf - obwohl diese neu ist und nochmal geprüft wurde.
Der Fehler kam nie sofort nach dem Starten, im Gegenteil, oft bei langer ruhiger (Tempomat-) Fahrt auf der Autobahn, aber auch bei holprigem Kavalierstart im 1. Gang.
Als mögliche Ursachen kommen dafür, gereiht nach Einfachheit der Behebung, in Frage:
1.) Lose Batterie-Kontakte bzw. Massekabel. Durch kurzzeitiges 'Fehlen' der Batterie schnellt die Bordspannung hoch und Teile der Elektronik werden zum Schutz abgeschaltet. Die Batteriepole und dicken Kabel im Kofferraum auf festen Sitz prüfen.
2.) Eine sehr alte, schwache Batterie. Nächstes Mal würde ich Kabel anschließen, im Kofferraumdeckel einzwicken und morgens vor dem Aufsperren das Voltmeter anhängen. Unter 12V dürfte sie dann nicht haben. Meine war 9 Jahre alt, aber scheinbar trotzdem noch in Ordnung, weil:
3.) Der Regler der Lichtmaschine. Diagnose: "Zigarettenanzünder Spannungsanzeige" (siehe Online-Auktionshaus) anstecken, tagelang rumfahren und in dem Moment wo der Fehler auftritt die Anzeige ablesen. Ich hatte da für ca. 2 Sekunden 18V stehen, danach wieder bis zu 15. Mir fiel auch auf, daß bei kaltem Wagen und mehreren Starts (morgens erst zur Post, dann zur Tankstelle...) die Bordspannung ständig schwankte, etwa zw. 13 und 15 Volt.
Seit ich nun den Regler (samt Lichtmaschine) getauscht hab, ist die Spannung in jeder Lebenslage anfangs bei ca. 14.7V, und nach einigen Minuten Fahrt bei 14.4V, es gibt keine Sprünge mehr, bzw. schon kurz nach dem Starten niemals Werte außerhalb dieses Bereichs.
Ich hab auch in anderen Foren gelesen, daß eine Menge Leute sofort auf den Regler tippen. Ich hab ihn zwar erst vor vier Betriebstagen eingebaut, aber vorher hatte ich den Fehler z.T. mehrmals täglich und seit dem Tausch noch garnicht.
Soweit die Info, jetzt die Frage:
Ich hab meine alte Stereo-Anlage von 4 auf 3 Verstärker reduziert in den BMW eingebaut, sodaß die Summe der Musikleistung jetzt 1700W beträgt (vielleicht 800W RMS). Im alten Mercedes haben 2300W Musikleistung gespielt und das Licht vielleicht ein wenig gedimmt, aber alles hielt 10 Jahre lang. Im BMW hab ich nach dem LiMa-Tausch die Verstärker nur 1mal kurz eingeschaltet und festgestellt, daß die Bordspannung bei Bässen zw. etwa 13 und 14.7V schwankt.
Der BMW hat wenige Wochen nach dem Einbau dieses DSC-Ausfall-Problem bekommen, und ich frage mich natürlich jetzt:
Haben die von den Verstärkern verursachten Spannungsschwankungen etwas mit dem defekten Regler der Lichtmaschine zu tun?
Ich hab bisher nur von Leuten gelesen, die max. einen Verstärker nachgerüstet haben. Niemand beschreibt einen Zusammenhang zw. HiFi und sporadisch (!) defektem Regler - also einem, der noch regelt, aber manchmal spinnt.
Außerdem ist ein Regler ja genau dafür gemacht, daß er die Spannung nachregelt, also sollte gerade das nicht der Grund sein, daß er schnell kaputt wird.
Mögliche Lösungsansätze (die noch nicht ausgereift sind):
Ein Powercap Kondensator.
Ein Kondensator mit 1 Farad (übliche HiFi-Größe) kann bei 1 Volt 1 Ampere eine Sekunde lang abgeben, bevor er wieder leer ist. Musik beinhaltet Basstöne und -pausen, die schon mal sekundenlang andauern, und wenn aus dem Powercap zB 30A gezogen werden, fällt schon nach 0.03 Sekunden die Spannung um 1V ab. Das was ich als gemächliche Spannungsschwankung am Voltmeter beobachten kann, spielt sich aber im ca. 1-Sekunden-Bereich ab, also hilft ein Powercap dem LiMa-Regler wohl nicht viel. Vielleicht glättet er aber eine ca. 50Hz (Bass) Spannungswelligkeit und vielleicht ist es genau die, die dem Regler zugesetzt hat (wenn überhaupt), dann würd's was bringen.
Eine Zusatz-Batterie.
Nunja, beim Tausch der Batterie hat mir der BMW-Elektriker etwa 17mal nahegelegt, daß ich nur ja eine mit gleicher Amperestunden-Zahl wie das Original bringen soll (wonach sie dem Wagen als 'neu' bekanntgegeben wird), wenn sie schon nicht von BMW ist, weil er schon eine Menge Störungen und Defekte wegen irgendwelcher Ungefähr-Noname-Batterien gesehen hat. Wenn ich jetzt eine zweite Batterie parallel schließe, addieren sich die Ah-Zahlen zu einer großen Gesamt-Batterie. Und wenn man dem Wagen sagen kann, ob eine 80-, 90- oder 110Ah-Batterie verbaut ist, was wird dann wohl passieren, wenn meine zwei Akkus zusammen 180Ah aufnehmen können. Eine Zweit-Batterie ist bei dem elenden modernen Wagen also keine Option.
Die vorläufige Lösung:
Hab noch ne gebrauchte Lichtmaschine bestellt und werde irgendwann, wenn ich lange genug keine DSC-Fehler gesehen hab, vielleicht so einen Powercap verbauen und die Anlage wieder zuschalten und schauen, ob wieder was kaputt wird. Dann tausche ich zumindest den Regler aus, inserier' dieses fahrende Wunderwerk an Mess- und Steuergeräte-Technik und kauf meinen Benz aus Afrika zurück, oder einen 2er GTI, wo der Luftsog mechanisch den Benzinmengenteiler gesteuert hat, und ab ging die Post.
So.. falls einer bis hierhin durchgehalten hat und zu Verstärkern in dem Wagen etwas weiß (zB erfolgreich betriebene 2KW-Hifi-Systeme), bitte ich um Info. Ansonsten konnte ich vielleicht wenigstens einen Leitfaden für das DSC-Ausfall-Problem einbringen.
Vielleicht noch tIPPS für die LiMa- bzw. Regler-Tauscher:
LiMa:
Zum Tausch der LiMa mussten Batterie-Massekabel (!), Motor-Abdeckung, Ansaugschlauch vor der LiMa und Ventilatorflügel entfernt werden. Der Keilriemenspanner wird mit einem darunterliegenden T60 Torx (nicht E60) nach links gezogen, um den Riemen abzunehmen. (Der T50 Torx löst den ganzen Riemenspanner!) Ggf. Umlenkrolle von der LiMa abschrauben (falls verbaut), 2 Schrauben u. alle Kabel entfernen und LiMa runterwackeln, sachte mit einem Montiereisen helfen, weil sie beim Anschrauben festgeklemmt wird. Kühlwasserbehälter aufschrauben (Druck entweicht) und Überlauf-Schlauch abstecken, damit die LiMa vorbei kann. Einpressmutter der neuen LiMa schmieren und mit Schraubstock + Hülse (Nuss) etwas zurückpressen, damit die LiMa in ihre Aufnahme passt.
Regler:
Im Nachhinein glaub ich, daß man den Regler leicht auch bei eingebauter LiMa tauschen kann (arrrr). (Batterie abklemmen! Ggf. Kabel von der LiMa entfernen). 2mal M8 Muttern der Plastikkappe lösen, 3mal M7 Schrauben des Reglers entfernen. Beim Ausbau fahren die Schleifkohlen ganz aus - für den Einbau muß man deren Schutzkappe etwas bearbeiten (2 Stege wegbrechen) und entfernen (nachher wieder draufschieben!), oder sonstwie zaubern, weil die ausgefahrenen Kohlen nicht mehr über den Anker rutschen können. Der Tausch der Schleifkohlen ist etwas fummelig, aber auch das ist möglich. In der Valeo sind 6,4x4,6x16mm Kohlen verbaut (ohne Gewähr, bei euch vielleicht anders). Nach dem Auslöten (Achtung, Federn!) musste ich kleine Löcher bohren, damit ich die neuen Kupferfähnchen da wieder rein bekomme. Leicht eingezogen anlöten, fertig, hält locker 180.000km wenn nicht mehr.