Winterreifen-Frage: Anfahren am Berg - besser 225er oder 205er Reifen ?

  • Hallo zusammen,
    ich fahre seit einigen Wintern auf meinem E91 Winterreifen in 225 45 R17 (Conti 830P) und bin damit sehr zufrieden.
    Im letzten Winter hatte es hier im Schwarzwald (ca.900müNN) wieder mal viel Schnee und Schneematsch, und da hab ich beim täglichen Durchfahren einer engen und steilen Schlucht an Steigungen öfter Probleme gehabt, vom Fleck zu kommen.


    Über die Vor- und Nachteile von 225/45 R17 Winterreifen im Vergleich zu 205/55 R16 Winterreifen bin ich mir im Klaren.
    Mir geht’s bei dieser Frage auch nicht um Optik, Kosten, Grip im Allgemeinen, Nässeverhalten, Autobahnfahrten usw.


    Was mich interessiert: welche Reifenbreite eignet sich besser, um bei winterlichen Straßenverhältnissen am Berg (also an Steigungen) anzufahren oder besser durchzukommen ?
    Könnte es sein, dass für diese spezielle Situation der 205/55 R16 tatsächlich besser wäre ?

  • Aus meiner Sicht gibt es da zwei Ansätze:


    A) möglichst breiter Reifen, die Auflagefläche ist größer, die Flächenpressung geringer, der Reifen sinkt nicht so tief ein und muss demnach auch nicht so viel Schneematsch verdrängen.


    B) möglichst schmaler Reifen, die Aufllagefläche ist kleiner, der Reifen sinkt tiefer ein und hat aber durch die höhere Flächenpressung mehr Grip.


    Jetzt gilt es herauszufinden, ob die größere Aufstandsfläche mit weniger Druck gegen weniger Fläche mit mehr Druck Vorteile bringt... Ich vermute, die 205er sind leicht im Vorteil.


    Bei einem Hecktriebler müssen die Vorderräder ja auch den Matsch für die angetriebenen Hinterräder verdrängen, bei nem Fronttriebler "fräsen" die Vorderräder ja den Weg für die Hinterräder frei. Ich selbst bin mit 225 / 255 ohne Probleme unterwegs, allerdings auch nur im Flachland :)

  • Bei Schneematsch würde ich definitiv die schmalen Reifen bevorzugen.
    Bei frischem Schnee vermutlich auch. Bei festgefahrenem Schnee halte ich die breiten Reifen für vorteilhaft, genau wie im restlichen Teil des Winters.



    Von meinem iPhone gesendet.

  • Ich habe da nur Erfahrungswerte von meinem alten 320d: mit 205/55R16 Winterreifen fuhr sich das Auto im tiefen Schnee/Neuschnee einfach super. Ich habe dann trotzdem auf 225/45R17 gewechselt, da ich im meist auf der Autobahn unterwegs war und da die breiteren Reifen einfach angenehmer zu fahren waren.


    Wenn es also auf beste Performance im Schnee ankommt meiner Meinung nach 205/55R16 als H-Reifen. Wenn es mehr um die Autobahn geht: durchaus breiter und auch gerne als V-Reifen.

  • Ich knüpfe mal da an, wo GBL und Radical begonnen haben. Auf Schneematsch ist der
    schmalere Reifen im Vorteil, weil er den Schneematsch effektiver verdrängt und dann
    ggf. bis zum Grund (Asphalt) durchdringen kann. Auf festgefahrerer Schneedecke hin-
    gegen wird der breitere Winterreifen höheren Grip aufbauen können, auch weil er
    mehr Lamellen zum Eingriff bringen kann. Denk an Pistenraupen, diese haben extrem
    breite Ketten. Mein ganz persönliches Fazit:
    Unterm Strich wird es sich bei wechselnden Bedingungen nicht viel tun. Die Güte des
    Winterreifens = seine Schneeeigenschaften sowie die Profiltiefe werden mehr ausma-
    chen als seine Breite. Ich würde sogar für 235/45 R17 plädieren, im Sommer genauso
    wie im Winter.
    Klar muss aber auch sein, dass jeder Winterreifen mit jedem Millimeter weniger an Pro-
    filtiefe enorm an Schneegrip verliert. Und im Falle Conti TS810 Sport (der Vorgänger
    deines TS830P) kann ich auch sagen, dass ein Großteil der Lamellen nur die halbe Tiefe
    hatte. Sie waren deshalb bei etwa 4,5 mm Profiltiefe verschwunden und man hat es
    im Schnee sehr sehr deutlich gemerkt. Da spielen dann 10 % mehr oder weniger Breite
    wirklich keine Rolle mehr. Und vermutlich ist es bei TS830/830 P immer noch genauso.



    ps:
    Meide den TS850 (ohne 'P'). Ich hab ihn, er ist nervig laut. Der TS850 P dürfte leiser
    sein.


    pps:
    Überleg dir mal eine Sperre fürs Hinterachsdifferenzial. Das bringt wirklich was für
    das Vorwärtskommen mit einem Hecktriebler. Der Invest rentiert sich natürlich nur
    dann, wenn du das Auto noch eine Weile fahren willst.

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


    sent from NSA monitored device

  • Danke für eure Infos :thumbsup:


    An starken Steigungen hat man leider nur selten eine festgefahrene Schneedecke, eher ein Gematsche und Gewühle.
    Da könnte der 205er schon im Vorteil sein.
    Aber deshalb jetzt von meinen schönen 17ern, zurück auf eine 16er Felge - na ich weiß nicht, das muss ich mir nochmal überlegen.


    Dass ich im vergangenen Winter manchmal Schwierigkeiten hatte, könnte natürlich auch am Reifen liegen.
    Mit den 830P war ich beim Grip bisher sehr zufrieden.
    Aber bedingt durch den außergewöhnlich guten Verschleiß (die fahren sich echt kaum runter) sind sie jetzt in die Jahre gekommen, DOT 2012 und etwa 6mm.
    Obwohl die noch gut Profil haben, sollte ich vielleicht trotzdem über neue Winterreifen nachdenken.


    Und hier im Schwarzwald ist Grip auf Schnee und Matsch das limitierende Element, alles andere ist echt nicht so wichtig.


    Deshalb hatte ich den TS 850 im Sinn, intressant Bruce, dass Du den als laut empfindest, dann scheidet er für mich nämlich aus.
    Liegt vielleicht auch an seinem V-Profil, oder ?
    Insofern könnte nämlich auch der Nachfolger TS-860 etwas laut sein.
    Der Pirelli SZ3 und der Nokian D3 sollen auf Schnee ja auch sehr gut sein, haben aber auch ein V-Profil.
    Ohje, das wird schwer . . . aber noch ist ja Sommer :D

  • Es gäbe ja auch noch 205/50 R17, diese Größe steht sogar bei einigen E9X in den Papieren.
    Sieh einfach mal in deiner EWG nach.
    Leider verlangt dieses Format nach einer anderen Felge (7.5x17 ET34), und außerdem ist
    die Auswahl an aktuellen WR-Typen in 205/50 R17 deutlich geringer als in 205/55 R16 und
    225/45 R17. Hab jetzt aber nicht geguckt, was es konkret für 205/50 gibt. Aber wer weiß,
    wenn es den TS 850P in dieser Größe gibt und du günstig an passende Felgen kommst, wa-
    rum nicht.


    Ja, das denke ich auch, vermutlich liegt es am V-Profil. Das haben 830P und 850P nicht. ;)

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


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  • Bei Schnee am Berg sind meiner Erfahrung nach die 205/55r16 klar im Vorteil. Nich zu vernachlässigen ist der Geschwindigkeits- und Tragindex, weil diese direkten Einfluss auf die Walkeigenschaften und den Grip haben. Ich habe deshalb an meinem e36 vorne die Conti 850 als H und hinten als T Variante!!! In Verbindung mit meiner Lameellensperre im Winter bei Neuschnee ein Traum... ;)


    Bei Trockenheit muss man dann aber bei dieser Variante den Luftdruck anheben, da sonst das Heck merklich schwimmt.

  • Den Conti TS-850P gibt es nicht in 225/45 R17 ;(
    Aber auch nicht in 205/55 R16 :D


    Sind wohl aussterbende Reifengrößen . . .


    Der Hinweis mit dem Geschwindigkeitskeitsindex ist gut.
    Dehalb bevorzuge ich auf Schnee H und T Reifen.
    Habs einen Winter mal mit V Reifen probiert, und die waren auf Schnee deutlich schlechter.

  • Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Reifen selbst am wichtigsten ist, und nicht die Breite. Wichtig ist einen guten Marken-Reifen zu haben, der nicht zu alt ist und genug Profil hat. Ich weiß nicht, ob er laut Tests auch so gut ist, aber die besten Erfahrungen, auch im Schnee, habe ich mit dem Dunlop Wintersport M3 (kein RFT) gemacht. Mit dem bin ich überall hoch. Ich war im Schnee immer begeistert. Allerdings war das vor ein paar Jahren, als ich noch einen Arbeitgeber hatte, der vom Standort etwas höher lag und da gab es immer viel Schnee. Die letzten Jahre bin ich fast nicht im Schnee gefahren.