330d mit (leider nunmehr zweitem!) Öhlins und guter Musik - oder auch: der etwas längere Weg zum Fahrspass...

  • Hallo Zusammen,


    Ich möchte hier nun doch mal mein Auto und den etwas längeren Weg zu Fahr- und Hörfreude dokumentieren. Ich habe damit etwas länger gewartet, da ich größtenteils andere Prioritäten bei meinen Auto setzte als die meisten anderen hier im Forum und ich mir nicht sicher bin ob es daher von Interesse ist. Das fängt schon mit der Optik an, die ist mir nämlich ziemlich egal. :) BMWs sind für mich (außen) keine richtig schönen Autos (bitte nicht hauen :D ), aber da der Fahrspass über der Optik steht bin dann ich doch hier gelandet. Der Motor, Heckantrieb und die recht kompakten Abmessungen in der Fahrzeugklasse haben mich dann zum 330d greifen lassen. Deswegen möchte ich nun doch meinen Wertegang dokumentieren, vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen der ähnliche Anforderungen an den Fahrspass hat. Grund für den Fahrzeugwechsel war, das ich meinen Alfa 156 Sportwagon 2,4JTD 20V :love: inklusive kompletter Hifi-Anlage an einen Liebhaber für einen richtig guten Preis verkaufen konnte. Ihn hat es anders als mich nicht gestört das der Wagen keine grüne Plakette bekommen kann.


    Der Alfa hatte ein Bilstein B14 verbaut und von Werk aus recht viel und nicht einstellbaren Negativ-Sturz (VA -2,2°, HA -1,8°). Durch die SQ-Musikanlage in der Reserveradmulde war die Gewichtsverteilung nahezu 50:50 und der Wagen ging richtig zügig und mit tollem Gefühl ums Eck. Und davon gibt es hier im Sauerland / Wittgenstein doch genug um Spass zu haben ohne jemanden zu gefährden. Damit lag die Messlatte was das Fahrverhalten angeht schon relativ hoch, und ich bin davon ausgegangen das ich mit einem BMW meinem Wunsch nach einen ähnlich fahraktiven Auto wohl am nächsten kommen kann. Zum Glück lag ich am Ende gar nicht so verkehrt dabei, wenn auch der Wega dahin etwas länger und immer teurer wurde. :D


    Also gab es Ende 2012 einen BMW E91 330dA in Alpinweiss 3 und innen in einem schönen hellen Ton, dem Leder Dakota/oyster. Der Wagen ist 23.09.2009 für die Niederlassung München gebaut worden und die hat einige nette Häckchen gemacht, besonders die Aktivlenkung weiß zu gefallen. :thumbup: Gekauft mit 37.000km hat er nun schon 90.000 weg:


    Aktivlenkung
    Komfortzugang
    M Sportpaket
    Panoramadach
    Innen-/Aussensp. mit Abblendautomatik
    Raucherpaket
    Park Distance Control vo und hi
    Xenon-Licht
    Adaptives Kurvenlicht
    Lichtpaket
    Navigationssystem Professional
    DAB-Tuner
    USB-/Audio-Schnittstelle
    Connectivity Paket
    Navi Professional/Handyvorber. Bluetooth
    M Lederlenkrad+Schaltwippe+Multifunktion
    Leisten in Pianolack schwarz m. Intarsie


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    Für ein halbes Jahr (über den Winter) blieb der Wagen serienmäßig, lediglich neue Felgen mit Winterreifen wurden zwangsweise gekauft. Es gab Nokian WR A3 auf Magma Interio in 8x17". Im Frühjahr war allerdings der Drang nach einem besseren Klang so stark das ich mit dem Umbau der Musik angefangen habe. Den Einbau stelle ich im nächsten Beitrag nochmal separat vor. Viel wichtiger war, das mir der Wagen mit der Mischbereifung im Sommer nicht recht gefallen hat von Fahrgefühl her. Mit Winterreifen war es minimal besser, aber weit weg von gut. Viel zu starkes Untersteuern und die Bremse hat auch angefangen zu rubbeln wenn man die Serpentinen hier etwas schneller gefahren ist. Auch der Komfort war schlechter als das doch recht straffe B14 im Alfa, Poltern, wegsetzen, das ganze Programm. Also habe ich überlegt was man tun könnte. Preislich sollte es Anfangs nicht gleich die teuerste Lösung werden, ich habe noch anderen Hobbys und möchte ja nicht nur fürs Auto arbeiten. :)


    Step 1:
    Bei der Bremse bin ich direkt mit dem Alpina-Kit gestartet, da die Vorderachse eh neue Schreiben und Klötze brauchte. Beim Fahrwerk hat mir die Höhe des M-Fahrwerks eigentlich schon gefallen und ich wollte möglichst nicht tiefer. Also mal noch nach dem Bilstein B12 Kit geschaut, und nach etwas Suchen festgestellt das die Federrate des darin verwendeten Eibach-Prokits fast genau der vom M-Paket entspricht. Also habe ich mich für "nur" neue Dämpfer entschieden und die Bilstein B6 eingebaut, gleich mit den Querlenkern vom M3 für mehr Sturz vorne. Hinten kam in Vorbereitung auf die Musikanlage noch das Schlechtwegepaket rein. Die Achsvermessung wurde dann entsprechend angepasst, vorne etwas mehr Vorspur aber innerhalb der Toleranzen von BMW.
    Ergebnis:
    Der Wagen war nun schon viel spassiger und auch komfortabler geworden, obwohl die Vorderachse spürbar straffer wurde, aber eben auch viel weniger nachgeschwungen hat. Die Dämpfer haben feiner angesprochen und das Auto hat jetzt auch deutlich weniger untersteuert, aber weg war es immernoch nicht. Man musste immer noch sehr sauber und rund fahren damit der Wagen halbwegs Spass machte, die Kurvengeschwindkeiten waren aber doch schon um einiges höher als vorher mit den M-Dämpfern. Auf der Autobahn war auch deutlich mehr Ruhe bei höheren Geschwingkeiten. Preis/Leistung passt hier also auf alle Fälle, auch die Kombination mit dem M-Federn funktionierte richtig gut. Ich denke für die meisten Fahrer wäre der Wagen so schon absolut okay gewesen. ^^
    Reifen waren in der Saison die Continental Sportcontact 5 non-RFT auf den M193 Felgen. Leider taugen die Reifen offensichtlich nicht für den warmen Sommer und die vielen Kurven, nach 7500km waren hinten neue Reifen fällig, vorne nach 10000km. Von der Lauffläche hat sich das Gummi in langen Fäden mit der Hand abziehen lassen. Dafür waren sie bei Nässe richtig gut. Luftdruck habe ich Schrittweise reduziert von den Werksangaben auf am Ende 2,3 vorne und 2,5 hinten, damit war sowohl der Nassgrip wie auch der Trockengrip sehr gut. Das war schon nicht schlecht so und viel besser als mit den M-Dämpfern und RFT, aber doch noch weit weg vom Alfa und somit musste da fürs nächste Jahr noch etwas passieren. :whistling:



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    Step 2:
    Nach einem Sommer mit dem Setup war ich mit der Bereifung und der fehlenden Möglichkeit die Reifen von vorne nach hinten zu tauschen eher unzufrieden. Auch waren mir die Räder zu schwer, der Unterschied Winterreifen zu den Sommerreifen war mir zu groß, selbst beim 330d hat man den etwas geringeren Durchzug und schlechtere Beschleunigung sofort gemerkt. Also ging ich auf die Suche nach neuen Felgen in 8x18" und neuen Reifen. Optik war mir auch hier ziemlich egal, es sollte möglichst leicht, unauffällig (also am besten Silber) und ähnlich OEM-Felge werden. Also bin ich irgendwie bei den Diewe Impatto gelandet, laut Hersteller sollten diese recht leicht sein. Nachdem ich sie daheim hatte und gewogen habe, kamen 11,1kg für 8x18" heraus. Damit war ich wieder auf dem Niveau der M193-Felgen. Also zurück damit und nach weiteren Suchen dann für die grauen ProLine PXF entschieden. Mit 9,6kg sind sie sogar noch leichter als die 17" Winterfelgen, und Preislich absolut interessant. Wurde oft für eine OEM-Felge gehalten, also unauffällig ist sich auch scheinbar, obwohl grau. Reifen wurden dann die Dunlop Sportmaxx RT in 235/40R18, da bekam ich ein gutes Angebot. Weiterhin wurden noch die Luftkanäle nachgerüstet, da die Bremse hin und wieder doch noch zu warm wurde.
    Ergebnis:
    Der Wagen liegt schon nochmal etwas neutraler, ähnlich wie mit den Winterreifen. Gripverlust an der Hinterachse habe ich kaum festgestellt, allerdings habe ich in 12 Jahren Autofahren auch genau 0 Ampelrennen gemacht. 8) Der Radsatz ist damit 14kg leichter geworden und sogar noch 4kg leichter als mit den Winterreifen. Das war gut zu spüren und definitiv das Geld wert. Selbst beim 330d merkt man den Unterschied deutlich. Aber die Dunlop SportMaxxRT waren grauenvoll! Die Reifen haben wirklich sehr früh angefangen zu quietschen ohne das ich in der Nähe vom Limit war. Sehr unschön und auf Dauer nervig da es so früh auftrat das einige Beifahrer komisch geschaut haben und ebenfalls sagten die "Quietschen ja früh, ist doch gar nichts". Auch nochmalige Versuche mit dem Reifendruck halfen nicht, am Ende hat sich 2,4 und 2,6 bar als am besten herausgestellt, trocken wie nass. Gehalten haben die Reifen vorne wie hinten 10000km, dann waren sie bei der Mindesttiefe. Die Luftkanäle waren auch deutlich zu spüren, das Kapitel Bremse ist damit für mich erstmal abgehakt. Aber die Dunlops wollte ich definitiv nicht mehr haben, und auch das immernoch vorhandene Untersteuern hat mich immer mehr gestört. Also habe ich lange überlegt was ich als nächstes tun sollte, denn mir war klar das der nächste Schritt sicher nicht sehr günstig werden wird. 8|


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    Step 3:
    Anfangs habe ich darüber nachgedacht noch etwas mehr Sturz an der Vorderachse zu bekommen, bevor ich das ganze Fahrwerk rausschmeiße. Aber der Gedanke an Uniball-Lager und damit verbundene Geräusche (ist ja immer noch ein Alltagswagen der keine Rennstrecke sieht) sowie die fehlende Möglichkeit das einzutragen haben mich dann doch wieder davon abgebracht. Also reifte ein Gedanke den ich schon seit über einem Jahr im Kopf hatte immer weiter, es sollte das Öhlins-Gewinde werden. Wichtig war mir, max. 10mm tiefer als M-Paket zu kommen, was die meisten anderen Gewindefahrwerke sowieso disqualifiziert hat. Nach dem Bericht von Alpina_B3_Lux war ich mir dann ziemlich sicher das es genau das ist was ich suche.
    Nur für so ein Fahrwerk sollte man schon einen Profi haben der einem bei der Einstellung hilft, sprich Radlasten einstellen, Dämper einstellen, angepasste Achsvermessung. Nach einigen Telefonierens mit verschiedenen Öhlins-Händlern bin ich dann bei BRT Automotive in Neumark-St. Veit gelandet, einer von nur 3 offiziellen Öhlins Servicepartnern die die Fahrwerke auch komplett revidieren können. (Dafür muss man ja schon etwas mehr Know-How haben dachte ich mir) Dort bekam ich neben guter Beratung auch einen sehr guten Preis für Fahrwerk, Einbau und Einstellung. Sie haben schon einige E9x mit Öhlins oder anderen Fahrwerken im Kundenkreis gehabt. Also habe ich dann für September 2014 einen Termin in Bayern gemacht, nach Absprache haben wir uns an der Hinterachse allerdings für härtere Federn entschieden, 100N/mm anstatt der 70N/mm die normalerweise geliefert werden. Aber durch den Kombi und die Musikanlage auf der Hinterachse machte das bei mir durchaus Sinn. Man kann bei Öhlins die Federn direkt in der gewünschten Rate bestellen, ohne Aufpreis, somit war dann auch die Eintragung kein Problem. Bei der Abstimmung von Zug/Druckstufe hilft dann auch der patentierte Stoßdämpfer Prüfstand den nur BRT hat. Somit kann das Fahrwerk ohne lange Abstimm-Fahrten auf der Strasse zu machen eingestellt werden. Das ganze wurde natürlich auch sauber dokumentiert, angepasste Achsvermessung, Radlasten, Höhe, Dämpfersetup, usw. Auch die Serien-Dämpfer wurden schonmal mit dem Prüfstand vermessen, die Diagramme habe ich mal angefügt.
    Ergebnis:
    Also auf zur Probefahrt die uns auch gleich zum TÜV geführt hat. Der Chef ist selber gefahren, und sagte nach einigen KM zu mir "mit dem Fahrwerk sind sie 90% aller Fahrzeuge auf der Strasse überlegen..." Ich dachte dann schon, hey, ich habe das Fahrwerk schon gekauft, du brauchst mich nicht mehr überzeugen, ich werde es schon merken wenn ich dann selber mal damit fahre. :P Auch der Tüv-Prüfer ist nach einer interessierten Probefahrt mit einem Grinsen im Gesicht wiedergekommen. Als ich dann endlich selber hinters Steuer konnte, wusste ich sofort was er mit seiner Aussage meinte. Das was nun mit dem Wagen möglich ist, das ist echt beeindruckend. Selbst mit Winterreifen, die eine Woche nach dem Fahrwerk auf das Fahrzeug kamen, sind höhere Kurvengeschwindigkeiten möglich wie mit Sommerreifen vorher. Der Wagen ist dabei absolut neutral und jederzeit super zu kontrollieren und mit dem Gas ist das Heck schön zur Mitarbeit zu bewegen ohne sofort auszubrechen. Bei der Heimfahrt hat es stark geregnet, mit 1,6mm Profil der alten Sommerreifen der Härtetest für die Abstimmung. Aber selbst dabei blieb der Wagen in bewusst etwas zu schnell angegangenen Kurven sehr neutral und hat über alle Viel Räder geschoben, mit leichter Bevorzugung der Vorderachse. Gibt man etwas Gas dabei ist er komplett neutral. So soll das sein! Das Fahrgefühl ist spitze, kleinste Lenkbefehle werden sofort umgesetzt. Hier hat es sicher auch geholfen gerade nicht den Hängearsch zu korrigieren, sondern sich am Schweller zu orientieren. Mit der Aktivlenkung zusammen wirkt der Wagen mehr wie ein giftiger Kleinwagen als ein Mittelklasse-Kombi, erst in richtig engen Kurven kann er das Gewicht nicht mehr richtig verbergen. Logisch. Dazu kommt das der Komfort deutlich dazu gewonnen hat, man fährt automatisch schneller auf schlechten Strassen da die Karosserie weniger Bewegung macht als vorher, und dabei die Räder immer im Kontakt mit der Strasse sind. Mit dem Öhlins musste ich nun alles was ich bisher von Gewindefahrwerken gewohnt war (und gefahren bin) einfach mal komplett vergessen, vor allem was den Komfort angeht. Somit bleibt zu sagen, Ziel (endlich) erreicht! 8o :thumbsup:

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    Leider ein Schreibfehler da ich nach Hause fahren musste und keine Zeit war es zu korrigieren. Wie man sieht ist die Gewichtsverteilung schon leicht Hecklastig, aber der Wagen ist verdammt schwer. :S
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    Hier die Diagramme, die erste Spitze ist Druckstufe VA, zweite Zugstufe VA, dann Druckstufe HA, Zugstrufe HA. Das erste Diagramm ist Serie, zweites das Öhlins.
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    Step 4:
    Aber wie das so ist, das Bessere ist des Guten Feind. Mit den Reifen war ich bisher absolut nicht zufrieden. Nach den vielen durchweg positiven Berichten über die Michelin Pilot Super Sport werde ich sie diesen Sommer ebenfalls mal testen. Da es sie nicht in 235/40R18 gibt, wird es wohl auf "nur" 225/40R18 hinauslaufen. Ich denke das sollte aber kein Problem geben, nach dem was man hier so liest sollte der fehlende cm durch die Gummimischung locker wettgemacht werden. Ich bin gespannt. :)


    So, das war es zum Fahrwerk. Ich hoffe das hilft dem ein oder anderen weiter. :)

  • Dann hier auch noch der Bericht über Car-Hifi. Da ich das Hobby nun auch seit 12 Jahren aktiv betreibe musste auch in den BMW wieder eine gute Anlage rein. Ziel ist dabei für mich ganz klar eine möglichst originalgetreue, tonal saubere Wiedergabe mit einer stabilen Bühne über dem Armaturenbrett. Lautstärke ist dabei nicht soo wichtig, aber wenn ich meine 5min habe sollte man auch schonmal ein Grinsen ins Gesicht bekommen. Ausserdem mag ich es die Leute auf Wettbewerben ein bissel zu "ärgern", in dem ich, da wo es Sinn macht, auch mal etwas billigere und ungewohnte Sachen verbaue, die angeblich gar nicht richtig taugen. Da ich bisher noch jede Anlage selber eingestellt habe (und auch ein paar andere Wagen) ist da genug Erfahrung vorhanden das es erstaunlich oft auch klappt. Gesamtziel also, so wenig Geld wie möglich, so viel wie nötig ausgeben und dann lieber ausgiebig am Setup feilen bevor ich wieder irgendwelche Hardware tausche. :D


    Schon im Alfa habe ich die Anlage möglichst unsichtbar verbaut bis auf die Hochtöner, aber dafür auch das ganze Auto leer geräumt, also sämtliche Verkleidungen, Sitze, Himmel, Bodenwanne und sogar Armaturenbrett aus und umgebaut für die Lautsprecher. Das ganze hat richtig gut funktioniert und mir bei der AYA einen Vereinsmeister eingebracht. Klanglich war der Wagen richtig fein, nur der Pegel war durch den 10" Subwoofer im Seitenteil etwas begrenzt. Da die Anlage in dem Zustand komplett mit verkauft wurde, konnte ich im BMW also von vorne anfangen. Hier mal noch ein paar Impressionen, die Mitteltöner sind unter dem mit Stoff bezogenen Lüftungsgitter im A-Brett, die kleinen die darin eingeklipst sind haben ihre Funktion sogar behalten:
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    Auch beim Subwoofer nichts groß zu sehen:
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    So, nun aber wieder zum BMW. :P Wichtig waren mir hier wieder 2 Sachen: Original-Optik sollte im Innenraum komplett, und im Kofferraum soweit wie möglich beibehalten werden, aber es sollte auf alle Fälle lauter gehen als im Alfa. Die Einbauplätze habe ich folglich beibehalten, auch wenn sie nicht ganz so Optimal sind. Somit ist der Wagen auch in der OEM Klasse von AYA oder EMMA startberechtigt. Ziel ist es diesmal, zu sehen, was mit der OEM-Optik und sogar den Original-Gittern möglich ist aus Klanglicher Sicht. Als Quelle bietet sich das Navi-Prof. natürlich hervorragend an. Mit einer aktuell 250GB-Festplatte voll mit wav und wma-lossless Dateien kommt man schonmal sehr gut und schnell bedienbar an die ganze Musiksammlung heran. Ich kann mich noch erinnern wie ich bei der "Probefahrt" mit meiner Festplatte als erste Massnahme zum Auto gelaufen bin um zu testen ob sie erkannt wird oder nicht und ob er wav-Dateien liest. Das war wichtiger als die Probefahrt, was der Verkäufer gar nicht verstehen konnte... :whistling: :D
    Das Thema Quelle ist damit geklärt, also musste ich aus dem Navi Prof irgendwie in den DSP kommen mit dem Signal. Klar, geht ja ganz einfach Analog, aber irgendwie hat mir der Gedanke nicht gefallen, High-End und so. :rolleyes: Aber zum Glück kann man das Navi ja auf Logic-7 codieren und schon liegt das Stereo Signal unverfälscht auf dem MOST-Bus an. Also den Audison DA1bit als MOST-Gateway verbaut, der sich in den MOST-Bus eingeschliffen das Stereo-Signal sowie die in Zusätzlichen Kanälen übertragenen Infos zu Lautstärke, Treble, Bass, Balance und Fader schnappt und entsprechend zusammen rechnet. Als Ausgang steht ein Lautstärke geregeltes SPDIF-Signal zur Verfügung, das alle gängigen DSPs verarbeiten können. Bei mir kommt (noch) der Helix DSP zum Einsatz. Der einzige Nachteil an der Lösung ist, das beim leise hören von den 16bit nur noch ein paar verwendet werden. Bei sinnvollem Einpegeln der Endstufen ist das aber so gut wie immer unter der Hörschwelle und fällt daher nicht auf.


    Damit standen die Komponenten fest:
    Navi Prof optisch zu:
    Audison DA1bit optisch zu:
    Helix DSP


    HT: Diabolo R25XS², im Spiegeldreieck ausgerichtet hinter Originalgittern
    MT: ScanSpeak 10F, 4Ohm hinter original Gitter in Türverkleidung
    TT: AuraSound NSB8, in einer für BMW optimierten Edition
    Sub: 2x schöne alte gerne unterschätzte Sony 12" hinter Rückbank in je rund 30l


    Endstufen:
    HT: Krüger und Matz KM1002
    MT: Krüger und Matz KM1002
    TT: Krüger und Matz KM1004 gebrückt
    Sub: Krüger und Matz KM1001

    Das ganze wird vollaktiv angetrieben, soll heißen jeder Lautsprecher bekommt seinen eigenen DSP sowie Verstärker Kanal. Also kann jeder Lautsprecher einzeln bei der Trennfrequenz und Flankensteilheit, Equalizing und Laufzeitkorrektur angepasst werde. Erst dadurch ist es möglich wirklich das maximale aus dem Komponenten zu holen. Der Weg dahin ist allerdings schon recht zeitaufwendig, es gibt immer noch eine Kleinigkeit zu optimieren, zufrieden ist man fast nie. Aber gerade das macht auch enorm Spass. ;)
    Bei Endstufen und Sub habe wie schon erwähnt Komponenten genommen die viele mit ähnlichen Ansprüchen links liegen lassen würden. Aber gerade das macht dann Spass wenn es trotzdem klingt. Und das tut es. :P
    Dann lass ich mal Bilder sprechen:


    Erste Planungen:
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    Jepp, so könnte es gehen. :) Also Brett vorbereitet und in Mulde geklebt zusammen mit den Halterungen für die Kondensatoren:
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    Als nächstes konnte ich dann ein paar Sachen daheim Vorbereiten:
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    Und ab ins Auto damit:
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    Dank BMW ist der Anschluss an die Batterie sehr einfach zu erledigen:
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    Nun mussten noch Kabel in die Türe für Hochtöner und Mitteltöner. Das geht erstaunlich einfach, man muss nur die OEM-Lautsprecherkabel ausklipsen, ein bischen was wegdremeln und schon ist man fertig:
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    Als nächstes wurde das Dach gedämmt, soweit man dort überhaupt Blech hat. Weiterhin kamen die Sitze raus und der Fussraum hat auch noch ein bisschen Dämmung abbekommen, Ebenso das Türinnenblech. Das Aussenblech bleibt unbearbeitet, da alle Löcher dorthin geschlossen wurden. Auch hier wieder das Ziel, so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Wenn noch was geklappert hätte, wäre es später noch behoben worden:
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    Dann wurden die Kabel gezogen:
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    Und Kofferraum fertig verkabelt:
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    Der DSP kam ins linke Seitenteil:
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    Also weiter mit den Lautsprechern, erstmal den HT eingeklebt:
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    Mitteltöner in der Türverkleidung. Damit der Gute sein volles Potential nutzen kann ist es sinnvoll die Türverkleidung ordentlich zu beschweren damit das Chassis sich ideal abstützen kann. Das wurde mit 2 Lagen Alubutyl erledigt. Zum Einbau des Lautsprechers musste der alte Mitteltöner dran glauben und wurde zum Adapter umgebaut:
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    Dann zu den Tieftönern unterm Sitz, hier wurden Alu-Adapter angefertigt damit der Lautsprecher passt. Das Gehäuse wurde von außen mit Alubutyl beklebt und mit Sonofil ausgelegt:

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    Als letztes fehlte dann noch der Subwoofer, zum Glück ist ein guter Freund von mir Hobbytischler. Wir haben versucht so viel Volumen wie möglich herauszuholen, also inklusive Schräge usw. Am Boden mussten wir einiges wegfräsen, da der Boden nicht eben ist. Das wurde innen dann wieder aufgebracht:
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    Sind jeweile um 30-32l geworden, da geschlossen ist das nicht ganz so wichtig. Das Gitter der Woofer sollte unsichtbar sein, also am Ende soll man in den Kofferraum schauen und nicht direkt den Woofer sehen. Klappt ganz gut, selbst Kollegen die mein Hobby kennen vermuten BMW als Ursache für den kleinen Kofferraum und nicht die Woofer. 8) Festgehalten werden die Gehäuse durch Winkel die sich hinter die Gepäckraumabdeckung strecken und die perfekt übernommen Rückbankschräge. Somit sind die Gehäuse leicht auf Press eingeschoben und halten Bombenfest:
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    Dann hat sich guter Freund noch erbarmt und mir eine richtig hübsche Spannungsanzeige in den Aschenbecher gespachtelt:
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    Am Ende war es den Aufwand wert, der Wagen ist besser als der Alfa und bleibt auch unter Pegel sauber uns Stressfrei. Der Wagen ist 2014 ganz knapp Vizemeister bei der OEM geworden, mit gerade mal einen Viertel (!) Punkt hinter dem Erstplatzierten, bei über 160 Gesamtpunkten wohlgemerkt! :thumbsup: Mittlerweile ist das Setup im DSP wieder um einiges besser geworden, daher bin ich gespannt was dieses Jahr so möglich ist.


    Das einzige, was noch umgebaut wird ist der DSP, hier wandert demnächst der Helix DSP PRO in Auto. Der hat nochmal mehr Einstellmöglichkeiten (doppelt genaue Laufzeitkorrektur, 0.25db genaue Equalizer (parametrisch wie auch grafisch) und Pegelregelung sowie Shelf-Filter. Das alte Setup kann ich als Grundlage laden, muss also nicht von vorne anfangen. Damit sollten noch ein paar Details herauszuholen sein. Warten wirs ab. 8o

  • Klasse Bericht und sehr interessant zu lesen! Kann mich in fast allen Punkten wiederfinden. ;) Aber auch ein ordentlicher Brocken, der ist ja nochmal gut 130kg schwerer als meine Limo! Heftig! Bin auf den Hifi-Bericht gespannt...

  • Hehe da kommentiert der Markus gleich wieder als erstes :D


    Wirklich gut übersichtlich gepostete Fahrzeug Vorstellung. Wie sieht es bei dir aus mit der Seitenneigung bei Kurven?
    Ansonsten wirklich klasse Bericht. Auf den HiFi Teil bin ich auch gespannt.

  • Super Bericht.
    Da weiss einer, was er will und wovon er spricht... :thumbsup:

  • Wirklich sehr informativ der Bericht. Aber hast du die M3 Stabis auch eingebaut? Sorry falls ich es überlesen hab aber der Roman ist schon lang.;-)

  • Habe nix von M3 Stabis gelesen deswegen habe ich auch nachgefragt wie stark die Seitenneigung des Wagens ist.
    Wobei härtere Stabis nicht wirklich das Wahre sind, da es dann zum schnelleren Traktionsverlust führen kann ohne eine Differentialsperre.

  • Hallo,


    Danke, freut mich wenn der Bericht gefällt. Zum Gewicht muss ich aber fairerweise sagen das rund 50kg auf das Konto der Anlage gehen... :)

    Seitenneigung ist mit dem Öhlins nochmals weniger, war aber schon nur mit den Bilstein Dämpfern viel geringer geworden. M3 Stabis sind nicht verbaut, nur Querlenker und Zugstrebe von selbigen. Ein wenig neigt er sich noch, was mich aber hier auf den Strassen nicht weiter stört. Das Öhlins ist hinten deutlich weicher als vorne eingestellt, was ich am Anfang skeptisch gesehen habe da es theoretisch ja das Untersteuern wieder verstärkt. Aber im Ergebnis und Kombination mit der Achsvermessung hat das Setup zu deutlichen Traktionsgewinn geführt, gerade auf feuchter Fahrbahn sind selbst die Winterreifen nur mit bösen Willen zum durchdrehen zu bekommen. Härtere Stabis hinten würden das vielleicht zum Teil ja wieder zu Nichte machen, und vorne härte Stabis ohne den Sturz wie in MarkusRS z.b. fährt könnte mir wieder mehr Untersteuern bescheren. Und das Risiko ist mir hier bei den schlechten Strassen etwas zu hoch das es am Ende nach hinten losgeht. Da ich eh recht hoch herumfahre soll er sich halt neigen, ich denke das bleibt jetzt so. :D


    Was mir auch gerade eben wieder aufgefallen ist, wie wichtig der Luftdruck ist. Durch den Frost und Schnee die letzten Wochen habe ich nicht weiter danach geguckt, aber heute als es trocken war fiel mir auf das er wieder richtig über die Vorderachse schiebt. Also mal zur Tankstelle und siehe da: Vorne 0.2 bar zu wenig, hinten 0.1 zuviel für die Witterung. Nachdem das korrigiert war (2,4 VA, 2,5 HA mit den aktuellen Conti TS850) war das Fahrgefühl wieder so wie ich es kannte, schön neutral. :thumbsup:


    So, dann werde ich mich mal an den Car-Hifi-Bericht machen... ;)

  • Genau das was ich mir gedacht habe wegen den Stabis :)
    Vorne fährst du wsl maximalen Sturz den du mit dem M3 Querlenkern bekommen konntest und entfernten Zentrierpins und hinten wsl so positiv wie möglich um den Verschleiß zu minimieren?
    Bei mir wirds im Frühjahr auch alles runderneurt heißt neue M3 Querlenker rein und neue M3 Zugstreben und ein neues Fahrwerk. Bei mir wirds vermutlich das ST XTA werden.
    Stabis lasse ich auch noch original, vielleicht wenn ich dann eine Diff Sperre nachrüste, werde ich diese austauschen.
    Da ich noch immer mit 200tkm die ersten Dämpfer fahre und diese nun fertig sind, wird halt alles in einem Zug getauscht im Frühjahr.
    Bin nur am überlegen ob ich den Stabis nicht in der Zwischenzeit nur ne neue Lagerung verpasse.


    Reifendruck macht sich sehr bemerkbar, dies merke ich auch mit den fertigen Dämpfern, allerdings nicht mehr so stark wie im Sommer.
    Aber zulange dauert der Winter ja eh nicht mehr :)


    Bin dann eh anfangs gespannt wie stark er sich dann neigen wird mit überholten Fahrwerk. Sollte dies nicht zu stark sein werde ich auf härtere Stabis verzichten, aber momentan ist es schon bisschen heikel wenn man die AB Ausfahrten schneller nimmt, da könnte man fast meinen er kippt gleich um.