Neue Bremsscheiben - Sammelthread

  • Was du auf den Lamelen siehst ist halb so schlimm, das passiert schon öfters, wenn die Kerne nicht richtig mit der Kerschlichte überzogen werden. Am Kern entstehen dann minimale Risse, bei 1500grad.


    Wenn du es mit bloßem Auge erkennen kannst, dass die Belüftungsöffung nicht mittig zur Reiboberfläche ist,
    muss da was faul sein. Unterschiede gibt es bei jeder Scheibe, aber im Breich Hundertstel.


    Ich Persöhnlich würde die eine Scheibe zurück schicken und eine neue anfordern.

    Fehlendes Tuning wird durch Charme ersetzt!!!!

  • Genau so hab ich mir das auch überlegt, die schlechtere wird auf jeden Fall reklamiert und geht zurück. Man sieht am Karton aber auch schon dass die durch mehr Hände gegangen ist. Was vom Gesamtbild her zur Qualität der Ware passt. Das wollte ich auch mit den unsauberen Lamellen sagen


    Und paralel werd ich ATE auch mal ne Mail schreiben wegen der Echtheit, mal sehen was dabei raus kommt.

  • Wie ist die Kombi mit zimmermann gelocht und ate ceramic beläge? Oder doch was anderes?


  • Und paralel werd ich ATE auch mal ne Mail schreiben wegen der Echtheit, mal sehen was dabei raus kommt.


    Auf der Homepage gibt es einen Echtheitscheck, die Prüfnummern findest du auf der Packung.

    Never attribute to malice that which is adequately explained by stupidity.

  • Hallo zusammen,


    wie bereits vor ein paar Woche angekündigt stand bei mir ein Bremsen-Upgrade an und ich möchte nun meine Erfahrungen zu dem Thema mit euch teilen.


    Zunächst die Eckdaten:


    Fahrzeug: BMW 325d LCI Limousine M-Paket
    Fahrwerk: M-Fahrwerk (Serie)
    Laufleistung: 105tkm
    Bremsanlage: Upgrade auf 348x30 (335i/d)
    Bremsbeläge: Original BMW
    Bremsscheiben: Original BMW (Laufleistung jetzt ca. 25tkm)


    Ich hab in den letzten Woche folgendes geändert:


    Bremsbeläge: Ferrodo DS2500
    Bremsschläuche: Evolity Stahlflex
    Bremssattelhülsen: Evolity
    Räder: BBS Challange 8,5x19 - Michelin PSS 235/35 rundum.


    Step 1 - Stahlflex + Bremsflüssigkeit
    Als erstes wurden die Stahlflexschläuche gewechselt. Einhergehend natürlich mit neuer Bremsflüssigkeit beim Händler. Zu dem Zeitpunkt waren noch die original BMW Bremsbeläge montiert, die aber schon ziemlich abgefahren waren. Ich hab bewusst eine Änderung nach der anderen durchgeführt um für mich persönlich den Unterschied festzustellen.
    Meine bisherige Bremsflüssigkeit war bis dahin ca. 20 Monate alt und ich habe insgesamt etwas an Präzision im Pedal vermisst. Die Bremsleistung hat mit Abnahme des Belags spürbar nachgelassen, was sich allerdings mit Tausch der Leitungen deutlich verbessert hat. Bei normaler Fahrt bemerkt man zunächst kaum, dass sich groß was verändert hat. Der eigentliche Unterschied ist erst zu spüren wenn man kräftiger bremst. Das Pedal ist härter und um den Druckpunkt herum präziser. Was jedoch blieb ist die recht schwach Bremsleistung bei höheren Geschwindigkeiten (180-2xx km/h) und ein recht langer Leerhub des Pedals. Sprich bis tatsächlich eine spürbare Verzögerung eintritt, dauert es einige cm Pedalweg. Ich empfinde das als sehr unangenehm und vor allem unkomfortabel.


    Fazit bis hierhin:
    Guter Druckpunkt bei kräftigerem Pedaldruck
    Leerhub wird etwas verstärkt wahrgenommen


    Step 2 - Bremsbeläge Ferrodo DS2500
    Als nächstes waren die Beläge dran. Bis hierhin habe ich ca. 500km zurückgelegt und hatte schon ein gutes Gefühl für die bisherige Veränderung. DIe Bremsscheiben habe ich nicht tauschen müssen, da diese in einem hervorragendem Zustand sind die ca. 25tkm ohne einen nennenswerten Grad überstanden haben. Ich habe hier mehrfach über die gute Qualität der original Scheibe geschrieben und bin weiterhin davon überzeigt. Ich habe auch absolut keine Vibrationen oder geschweige den Schlagen.
    Die Verarbeitungsqualität der Ferrodo Beläge ist jedoch, naja etwas etwas schlechter als der originalen. Die Kanten sind recht ausgefranzt und der Einbau in den Kolben ist ohne die Halteklammern zurecht biegen zu müssen recht mühselig. Was auch auffällt ist die etwas geringere Belagfläche. Somit wird nicht die vollständige Fläche der Bremsscheibe genutzt. Siehe Bilder: Links: Oben Ferrodo / Unten Original, Recht eingebauter Zustand.


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    Die geringere Fläche führt natürlich zu einem größerem Grad an der Scheibe. Im gleichen Zuge habe ich auf Sommerbereifung gewechselt. (BBS 19", Michelin PSS, siehe oben)


    Aber nun zur Bremsperformance. Nach einer ca. 200km langen Einfahrphase, die im wesentlichen aus normalen Fahren bestand, konnte ich den letzten Schritt durchführen. Ich habe ca. 4-5 Vollbremsungen aus ca. 180-200km/h bis ca. 80km/h im Abstand von ca. 3-5 min gemacht. Das dient dazu die Beläge auszugasen. Bereits nach der 2ten Bremsung und somit erhöhter Belagtemperatur, habe ich eine deutliche Steigerung der Bremspeformance spüren dürfen. die 3te Bremsung habe ich aus 230km/h gemacht und bin dabei zu 100% ins Pedal gestiegen. Der Belag war da scheinbar schon auf optimaler Temperatur, sodass bei über 200km/h (!!) 8o das ABS regelte. Trotz des hohen mechanischen Grips der PSS habe ich das so bisher nur in leichten/Leergeräumten Ringtools erlebt. (Damals E30 mit Hawk HT-10 und Toyo R888). In Verbindung mit dem harten/präzisem Druckpunkt im Pedal eine nochmals deutliche Verbesserung des Gefühls aber auch der Performance.


    Als negativen Nebeneffekt möchte ich die Quietschgeräusche nicht unkommentiert lassen. Besonders die ersten 200km ohne harte Bremsungen waren akustisch sehr prägnant :D . Es quietscht schon erheblich, besonder das Anfahren an die Ampel ist schon sehr laut. Man kann jedoch recht schnell Abhilfe schaffen. Sobald der Belag etwas Temperatur bekommt, lässt das Quietschen nach. Nach längerer Autobahnfahrt mit einigen Bremsungen ist anschließend auf dem Rastplatz nichts mehr zu hören. Selbst wenn der Belag abkühlt und man das Fahrzeug am nächsten Tag bewegt ist es für längere Zeit nicht zu hören, kommt aber im laufe der Fahrt irgendwann wieder zurück.
    Mich persönlich stört es nicht. Die Performance dahinter ist sehr gut - das zählt.


    Fazit:
    Sehr gute Bremsleitung mit gutem Druckpunkt, Leerhub immer noch vorhanden, Belag quietscht - auf Temperatur gebracht wird es weniger bis nicht mehr hörbar.



    Step 3 - Bremssattelhülsen
    Als krönenden Abschluss sollten nun noch die Bremssattelhülsen Einzug erhalten. Der Einbau ist sehr einfach und für Geübte absolut unkompliziert. So sehen die Dinger aus: (Links: Originale Gummi-Führung, recht Messinghülse)


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    Der Sattelträger lässt sich in die Hülsen sehr einfach einführen und man spürt mit der Hand schon sehr gut wie steif der ganze Sattel geworden ist. Auch der nachfolgende Belagseinbau ist wesentlich einfacher.
    Mit den neuen Hülsen ist das Pedalgefühl im Stand unverändert. Es ist immer noch hart und fest. Die ersten Meter lassen aber direkt eine große Verbesserung spüren. Der Leerhub ist wesentlich kleiner und die Bremse ist deutlich besser zu dosieren, das jetzt also auch bei niedrigen Stadtgeschwindigkeiten. Die Bremse fühlt sich schon fast wie eine Festsattelbremse an. Keine von Porsche (die haben sehr lange Pedalwege, zwecks Dosierung) aber wie eine im aktuellen Ford Mustang. Man braucht sehr wenig Kraft um ordentlich zu Bremsen. Sicher nicht jedermanns Sache aber wie ich finde deutlich besser als das was Serie so geboten wird.


    Fazit:


    Schlussendlich bin ich mit allen Veränderung sehr zufrieden. Ich habe nach jeder Änderung einen Deutlich Unterschied gemerkt und das fast ausschließlich positiv. Die Bremse wirkt sicherer, macht einen Standfesten Eindruck und hat auch bei harter Gangart eine sehr gute Performance. Ich kann jedem dieses Setup nur empfehlen auch wenn einiges was ich hier geschrieben haben rein subjektiv ist. Nichts desto trotz hilft es dem ein oder anderen eine Entscheidung zu treffen.


    Danke fürs lesen.


    Gruß Rizzer

  • ... Ich habe ca. 4-5 Vollbremsungen aus ca. 180-200km/h bis ca. 80km/h im Abstand von ca. 3-5 min gemacht. Das dient dazu die Beläge auszugasen. Bereits nach der 2ten Bremsung und somit erhöhter Belagtemperatur, habe ich eine deutliche Steigerung der Bremspeformance spüren dürfen. die 3te Bremsung habe ich aus 230km/h gemacht und bin dabei zu 100% ins Pedal gestiegen. Der Belag war da scheinbar schon auf optimaler Temperatur, sodass bei über 200km/h (!!) [/size] 8o das ABS regelte. Trotz des hohen mechanischen Grips der PSS habe ich das so bisher nur in leichten/Leergeräumten Ringtools erlebt. (Damals E30 mit Hawk HT-10 und Toyo R888). In Verbindung mit dem harten/präzisem Druckpunkt im Pedal eine nochmals deutliche Verbesserung des Gefühls aber auch der Performance.


    Danke für den Bericht, schön zu lesen.
    Eine Frage habe ich jedoch: Bist du sicher, dass sich die von dir genannte Vorgehensweise (Mehrfache Vollbremsung mit ABS-Regelung) nicht negativ auf auf die Performance (spez. Scheiben) auswirkt?
    Bedding Brakes (Zeckenhausen)

  • Grat!!!


    Liest sich aber interessant in der Kombination, danke fürs Berichten.

  • Danke für den Hinweis.
    Mit Vollbremsung habe ich mich anscheinend etwas unglücklich ausgedrückt. Damit meine ich schon ordentlich Pedaldruck, jedoch nicht erzwungene ABS Regelung. Der 2te Vorgang bei dem das ABS regelte war nicht gewollt und kam für mich etwas überraschend. Insgesamt folge ich einer ähnlichen Vorgehensweise die du gepostet hast. Sehr schön beschrieben. Bedding ist vor allem bei Aftermarket High Performance Belägen wichtig.
    Ein Freund von mir ist jahrelang Time-Attack-Rennen in Kalifornien gefahren. Da habe ich auch etlich Gespräche drüber geführt.
    Nach jetzt ca. 1000km ist die Bremse absolut frei von Vibrationen und funktioniert perfekt.