Typklassen Unterschiede

  • Hallo,


    ich habe 2 Kernaussagen der Versicherungsleute nie richtig verstanden:


    1. Dieselfahrzeuge sind in der Versicherung teurer als Benziner, weil mit ihnen mehr KM gefahren werden.


    Wofür gibt's dann die Preisstaffelung je nach jährlicher Fahrleistung? Werden Dieselfahrer dann quasi doppelt bestraft (zahlen mehr selbst bei gleicher KM-Leistung wie Benziner)?



    2. Ein VW Golf ist teurer als z.B. baugleicher SEAT, weil: größere Stückzahlen -> mehr Unfälle.


    Hä? Es werden doch auch mehr Prämien kassiert? Dann müsste auch ein 320d teurer sein als ein 330d!?



    Vielleicht kann mir das jemand hier erklären...

  • Zu 1. das ist so und auch logisch.
    Jeder der sich nen Diesel kauft fährt normalerweise viel.
    Wenn sich jemand nen Diesel zum Kurzstrecken fahren kauft dann bescheißt er sich ja selber, weil ein Diesel dann eben wegen dem teureren Unterhalt den Verbrauchsvorteil nicht mehr hereinfahren kann.


    Zu 2. denke mal ist auch an die Unfallstatistik der Fahrzeuge gekoppelt.
    VW ist bei der Jugend beliebt, somit viele Fahranfänger und viele Unfälle.
    Oder man geht davon aus, dass jemand mit mehr Geld zur Fahrzeuganschaffung auch mehr Versicherung zahlen kann/will...


    Beim 330d schlagen mehrere Aspekte zu: Diesel, viel Leistung, Autobahn-Vielfahrer-Auto also viel Unfallrisiko usw

  • normaler Weise schon, aber bei 330d hast du auch mehr Power und daduch kann man schneller ein Unfall bauen, oder? Wird uns das hier unterstellt?


    Werden 330d mehr geklaut als 320d, Ich glaube nicht, da 320d es doch mehr gibt ? oder gerade weil ein 330d mehr oder weniger eine Seltenheit ist, liegt der Durschnitt bei 330d weiter als 320d ?


    das ist ja alles Käse...



    320d Touring, 184ps --> N24, N25
    330d, Touring 245ps --> N25,N27


    na gut, so viel teuerer sind die 330d in der Versicherung nicht, oder? (Hab selbst keinen, bin noch am entscheiden ob 320d oder 330d)

  • Naja, ich finde trotzdem immer noch keine schlüssige Antwort, warum


    jeder gefahrene Kilometer mit dem 330d versicherungstechnisch teurer ist als der selbe Kilometer mit dem 330i (der ja sogar mehr Leistung hat).


    Dann sollten die Versicherungen doch jährliche KM-Angabe abschaffen, wenn der Vielfahrer-Profil schon in der Typklasse hinterlegt ist.


    Es ist fast so, als würde ich meine Einkommenssteuer doppelt - 1x ans Bundesland und 1x an den Bund - abführen.

  • Naja, ich finde trotzdem immer noch keine schlüssige Antwort, warum


    jeder gefahrene Kilometer mit dem 330d versicherungstechnisch teurer ist als der selbe Kilometer mit dem 330i (der ja sogar mehr Leistung hat).


    weil statistisch wahrscheinlich mehr 330D's gegen die wand gesetzt werden?! bzw einfach die statistik der versicherung sagt, dass dieser öfter kaputt geht--> also muss man dafür mehr zahlen.

  • Naja, das eine ist auch , dass die Firmen immer einen Diesel als Benziner vorziehen (Sprittersparnis)...


    Nach dem Motto, der Faktormensch spart am Spritt, dann müssen wir uns einen anderen Weg ausdenken, wo wir sein Geld wieder holen können...



    Da kann man einfach nichts machen.. Genauso, wie mit der GEZ... Obwohl ich immer noch hoffe, dass es gekippt wird...

  • Dann sollten die Versicherungen damit argumentieren, und nicht mit der Laufleistung der Diesel (für höhere jährliche KM zahlt ja jeder von uns zusätzlich!!)

  • Die Typklasse spiegelt die Schadensstatistik der Allgemeinheit der letzten paar Jahre wieder und wird für jeden Fahrzeugtyp einzeln ermittelt. Den Versicherern ist es im Grunde peng, ob du mit Diesel, Benzin, Gas oder mit nem Bobbycar unterwegs bist. Die interessieren nur die nackten Zahlen. Und damit meine ich in erster Linie das liebe Geld.


    Dabei spielen Faktoren wie Schadenshäufigkeit und die geleistete Schadenssumme die wichtigsten Rollen. War ein Fahrzeug in der Vergangenheit besonders oft in einen Unfall verwickelt und/oder war die Schadensumme besonders hoch oder wurde es besonders häuftig gestohlen etc, so ist auch die Typklasse entsprechend hoch. Das Fahrzeug ist also allgemein besonders gefährdet, ergo zahlt man dafür auch mehr.


    Du kannst dein ganzes Leben unfallfrei bleiben, aber wenn die anderen Mist bauen, zahlst du für die sozusagen mit, weil eben bei deinem Fahrzeug das Risiko hoch ist, dass doch etwas passiert. Über Sinn oder Unsinn kann man wie immer diskutieren aber so ist das eben. Mitgefangen, mitgehangen.


    Es ist ferner eine logische Schlussfolgerung, dass Dieselfahrzeuge eher in einen Schadensfall verwickelt sind, weil sie entsprechend häufiger auf den Straßen unterwegs sind. Das gilt aber alles für die Allgemeinheit und ist fahrzeugabhängig.


    Nicht verwechseln darf man damit seine persönliche KM-Leistung im Jahr. Damit gibst du der Versicherung sozusagen dein persönliches Fahrprofil an. Je mehr du selber unterwegs bist, desto höher eben die Wahrscheinlichkeit das etwas passiert

    Ich habe eine Menge meines Vermögens für Frauen, Alkohol und schnelle Autos ausgegeben. Den Rest habe ich einfach so verprasst.


    - George Best -



    Gruß
    Arthur

  • CabRyder, danke für die einleuchtende Erklärungen!


    Wenn ich's richtig verstehe, für die Versicherungen ist nur die Statistik wichtig:


    x Unfälle pro 1000 Pkw


    Dabei wäre doch viel gerechter:


    x Unfälle pro 1000 Pkw*km? Also Laufleistungsbereinigt?

  • Warum wäre das dann "gerechter"?
    Je nachdem wieviel km man bei seiner Versicherung angibt zahlt man ja dann eh anteilsmäßig mehr oder weniger.
    Und der Diesel wird ja eh steuermäßig subventioniert in Deutschland.
    Wie gesagt, wenn man sich als Wenigfahrer nen Diesel kauft ist man ja selber schuld. ;)