Allgemeine Informationen zum Kauf von BMW Dieselfahrzeugen!!!

  • Generell mal zur Registeraufladung


    Im 3er E9x gibt es nur den 335d mit 286 PS. Das ist der M57TU2TOP-Motor.
    Der Motor hat eine Registeraufladung, was heißt, dass ein kleiner
    Hochdrucklader und ein großer Niederdrucklader verbaut sind. Der kleine
    Lader hat aufgrund seines Trägheitmomentes ein sehr gutes
    Ansprechverhalten, arbeitet also bei niedriger Drehzahl, kann aber nicht
    so viel Ladedruck aufbauen, wie der große Lader, welcher erst bei
    höheren Drehzahlen (ab Teillast) dazugeschaltet wird. Das ganze wird
    durch drei Ventile gesteuert, die mit Unterdruck und eigenen
    Druckwandler betrieben werden. Also Bypass-, Turbinen- und
    Wastegateregel(ventil)klappe. So wird der Abgasstrom immer am besten
    ausgenutzt und an die Lader verteilt. Das ist kein Bi-Turbo. Ein
    Bi-Turbo wäre es, wenn zwei Lader mit gleicher Größe verbaut wären (man
    kann drüber streiten). ;)


    Zum Ladedruck selbst...


    Das hängt vom Motor und der Abstimmung ab. Kann man nie festlegen, da
    der Motor in jedem Betriebspunkt andere Ladedrücke aufbaut (bzw. der
    Lader).



    Quelle: bmw_verrückter


  • Sehr gut und verständlich erklärt, danke! :)

  • Hallo zusammen!


    Ich habe mich (dank meiner Erkältung) mit dem Thema „Ansaugbrücke
    undicht“ näher beschäftigt. Da ich bemerkt habe, dass sich dieses Thema
    immer öfter in diesem Forum durchsetzt und auch thematisiert wird,
    dachte ich, dass ich nun eine Art „FAQ“ über die Ansaugbrücke mache und
    auch gleich den Ölabscheider, den ich als großes Problem sehe,
    miteinbeziehe!


    Zunächst mal das Gründsätzliche – auch für Leute, die es nicht wissen
    und nicht damit vertraut sind, was ich hier über anspreche.


    BMW-Dieselmotoren – vor allem die M57TÜ und M57TÜ2-Motoren sind von
    dem Problem „Ansaugbrücke undicht“ betroffen. Es gibt noch die erste
    Variante des Motors, welche sich nur M57-Motor nennt, ohne technische
    Überarbeitung.


    Im E60 als Beispiel, arbeiten nur M57TÜ und M57TÜ2-Motoren, was dir
    Reihensechszylinder angeht. Betroffen von dem Ansaugbrücken-Problem sind
    folgende BMWs:


    525d, 530d, 535d. Die Motoren 530d (218 PS, 231 PS, 235 PS) und 535d
    (272 PS, 286 PS) sind ab 2003 (der 535d ab 2004 erst produziert) bis
    2010 davon betroffen – praktisch bis Produktionsende! Der 525d (177 PS)
    ist ab 2004 bis 2007 März davon betroffen. Der 525d mit M57TÜ2-Motor -
    übrigens NUR der 525d (197 PS) – ab LCI = März 2007, ist nicht davon
    betroffen – der hat eine andere Ansaugbrücke.




    Zusammenfassend sind also praktisch alle R6-Dieselmotoren, bis auf den 525d (197 PS) ab LCI (März 2007) davon betroffen.


    Das eigentliche Problem ist, dass die Ansaugbrücke bei den oben
    genannten BMWs, im Bereich der Drallklappen (die Achsen von den
    Drallklappen) undicht wird. Dort kommt das Öl dann raus und somit
    verteilt es sich am Unterboden – wenn man die Unterbodenverkleidung (man
    muss die vordere und die hintere abbauen) abbaut, dann sieht man
    sofort, dass die Ansaugbrücke undicht ist – es ist alles voll mit Öl.
    Ein weiteres Problem ist auch, dass das Glühkerzensteuergerät schnell in
    Mitleidenschaft gezogen werden kann, da Öl durch die Undichtigkeiten in
    den Stecker gelangen kann und somit dort Probleme verursacht -> der
    Fehlerspeicher sagt, dass alle 6 Glühkerzen defekt sind, was auf das
    Steuergerät deutet!


    Soweit so gut – nun wissen wir erst einmal, über was ich da schreibe
    und um was es geht – hoffe, dass ihr einen kurzen Überblick habt, wovon
    ich schreibe :). Es gibt hier viele User, die davon wissen, aber eben auch die, die es nicht wissen!


    Da ich auch im E39-Bereich aktiv bin und auch im E46-Bereich – und
    allgemein mit BMW bewandert bin, weiß ich, dass z.b. beim E39 und E46
    die R6-Dieselmotoren ab März 2000 ebenfalls Drallklappen haben. Es ist
    aber bei weitem nicht so, wie beim E60 - dass dort die Ansaugbrücke
    undicht wird. Es ist schon eine andere Ansaugbrücke verbaut, mit zum
    Teil anderen Querschnitten an den Ansaugkanälen des Zylinderkopfes –
    trotzdem sifft die Ansaugbrücke dort nicht. Also habe ich mir mal den
    Ölabscheider genauer angeschaut!


    Bevor ich den Ölabscheider nähe thematisiere, will ich zunächst mal
    deren Funktion erklären und näher erläutern, weshalb ich auf diesen
    Ölabscheider = Entlüftungseinheit = KGE (Kurbelgehäuseentlüftung) kam!



    Was ist ein Ölabscheider – wozu dient dies und was ist eine Funktion?


    Um diese Frage zu beantworten, muss ich, da nicht jeder sich mit
    Motoren auskennt, etwas weiter ausholen, um dies erklären zu können. Ich
    versuche es so einfach, wie möglich und detailliert wie nötig zu
    halten. Jeder Motor hat, wie wir wissen, Kolben. Diese sind mittels
    Pleuel mit der Kurbelwelle verbunden. Die Kolben weisen 3 Kolbenringe
    auf (auf diese gehe ich hier aus Zeitgründen nicht näher ein). Diese
    Kolbenringe sind allerdings nie 100% dicht – bei keinem Motor. Die
    Kolbenringe sind dazu da, den Kurbelraum = Kurbelgehäuse vor dem
    Brennraum = Zylinder zu schützen bzw. diese zwei Räume abzudichten!


    Da die Kolbenringe, wie angesprochen, nie 100% dicht sind, passiert
    es, dass durch die Auf- und Abbewegung der Kolben die Gase, welche sich
    im Zylinder (Brennraum) befinden, auch zum Teil in das Kurbelgehäuse
    gelangen. Diese Gase erzeugen im Kurbelgehäuse (KG) einen Druck, welcher
    unerwünscht ist. Wenn sich Druck im Kurbelgehäuse befindet, dann
    arbeitet die Kurbelwelle angestrengt(er), was nicht erwünscht ist. Um
    diesen Druck nun auszugleichen, baut man einen Ölabscheider samt
    Druckregelventil ein.


    Das Druckregelventil öffnet/schließt und erzeugt dabei - oder hält
    einen Unterdruck aufrecht, wodurch die Gase, welche sich nun im
    Kurbelgehäuse befinden, abbauen können und „angesaugt“ werden. Da diese
    Gase – auch Blow-By-Gase genannt – ebenfalls Öldämpfe und Ölnebel
    enthalten, braucht man einen (nun kommen wir endlich dazu ;))
    Ölabscheider! Der Ölabscheider filtert praktisch das Öl(nebel) und
    leitet es dann zurück in die Ölwanne. Die restlichen Blow-By-Gase (nun
    durch den Ölabscheider gefiltert) verlassen die Entlüftungseinheit in
    Richtung Ansaugung/Turbolader, wodurch sie verbrannt werden und
    letztendlich durch den Auspuff ausgestoßen werden.



    Ich hoffe, dass der Ölabscheider nun und dessen Funktion bekannt bzw. verständlich dargestellt worden ist.



    So – nun kommen wir zum eigentlichen Thema dieses Threads.


    Wie wir nun wissen – ist der Ölabscheider ein sehr wichtiges Teil,
    welches uns erlaubt, das Öl aus den Blow-By-Gasen zu filtern. Das ist
    (extrem) wichtig.


    Nun gib es aber ein Problem! Hier muss ich wieder auf die älteren BMW-Motoren aus dem E39/E46 zurückgreifen.


    Es gibt wie gesagt drei Varianten vom M57-Motor.


    .) M57-Motor – 199x bis 2003/2004


    .) M57TÜ-Motor – 2003/2004 bis teilweise September 2005 und März 2007 im E60


    .) M57TÜ2-Motor – ab September 2005 im 530d und ab März 2007 im 525d, sowie 535d


    Die M57-Motoren im E39/E46 z.b. mit 184 PS oder 193 PS (530d) haben
    einen Ölabscheider mit Filzfilter drinnen. Der Filzfilter besteht wie
    gesagt aus Vlies/Filz und ist im Prinzip der beste Filter, den man sich
    als Ölabscheider vorstellen kann. Seine Funktion ist sehr einfach und
    logisch – er fängt das Öl auf und somit verhindert er damit direkt, dass
    dieses aufgefangene Öl in den Ansaugtrakt gelangt. Demzufolge kann auch
    keine Undichtigkeit an der Ansaugbrücke auftreten – denn, wenn kein Öl
    in der Ansaugbrücke vorhanden, so kann auch kein Öl austreten durch
    kleinere Undichtigkeiten, die evtl. mit steigendem Alter normal – aber
    unbedenklich – wären! Diesen Filter sehen wir hier – Klick mich - Nummer 15


    Die M57TÜ-Motoren im E60 z.b. mit 177 PS (525d), 218 PS (530d), 272
    PS (535d) haben einen Ölabscheider drinnen, welcher keinen Filzfilter
    mehr hat, sondern eine Zyklonabscheider. Dies heißt, dass durch das
    Prinzip der Zyklonabscheidung die Öldämpfe/Ölnebel aufgefangen werden
    und dann ausgeschieden werden – die verbleidenden Gase gehen in den
    Motor zur Ansaugung zurück. Dieser Filter hat sich aber als nicht sehr
    gut erwiesen. Viele Leute, die einen E60 fahren, berichten über undichte
    Ansaugbrücken – viele wissen gar nicht, dass ihre Ansaugbrücke undicht
    ist. Das ist also eher nicht so gut, diese Variante von Filter – der
    Filz/Vliesfilter wäre vorzuziehen! Den Zyklonabscheider sieht man hier –
    Klick mich - Nummer 15


    Die M57TÜ2-Motoren im E60 z.b. mit 197 PS (525d), 231 PS/235 PS
    (530d), 286 PS (535d) haben (nun kommt das fatale!) gar keine
    Ölabscheider mehr! Das Gehäuse ist leer. Nun liest euch bitte nochmals
    meine obige Erklärung zur Funktion des Ölabscheiders durch – leuchtet es
    ein? Hoffe ich – BMW hat den Ölabscheider komplett weggelassen. Somit
    gehen im Prinzip alle erzeugten Ölnebeldämpfe direkt in den Motor und
    somit durch den Lader und durch die Ansaugbrücke, sowie durch den Motor
    (hier besteht auch die Gefahr, dass sich das Ganze an den
    Einlassventilen sammelt – somit diese nicht mehr komplett öffnen können
    und es kommen nur noch gröbere Probleme zustande!). Hier sehen wir
    diesen Ölabscheider – Klick mich - er ist nicht mehr vorhanden, der Ölabscheider!


    Nur kurz noch zur Aufklärung der Teilebezeichnungen. Die Nummer 11
    ist die Bezeichnung für die Entlüftungseinheit. Diese enthält die
    Entlüftungseinheit (bestehend aus Druckregelventil für die Erzeugung des
    Unterdrucks) und auch die Aufnahme des (falls vorhanden – also beim
    M57, M57TÜ) Ölabscheiders – sei es Zyklon- oder Filzfilter! Der
    M57TÜ2-Motor hat ja beides nicht mehr. Die Nummer 15 besteht aus den
    Dichtungen (2 Dichtungen) und aus dem jeweiligen – wieder vom Motor
    abhängig – Ölabscheider und dem dazugehörigen O-Ring!


    Jetzt habt ihr einen Überblick, bei welchen Motoren welcher
    Ölabscheider verbaut ist. Bis hierher sollte einiges klarer sein und ihr
    solltet einen allgemeinen Überblick beherbergen und auch wissen, worum
    es geht und welche Motoren davon betroffen sind.




    Meine Überlegung war folgende:


    Da viele E60-Diesel-Fahrer eine undichte Ansaugbrücke haben, würde
    ich jedem anraten – ganz egal welches Baujahr derjenige fährt – beim E60
    gibt es nur noch Zyklonabscheider oder gar keinen (M57TÜ2-Motor) – es
    gib keine Filz/Vliesfilter, wie bei E39 oder E46 – auf den
    Filz/Vliesfilter umzurüsten!


    Um dies zu bewerkstelligen, müsst ihr die komplette
    Entlüftungseinheit Nummer 11 aus dem ersten geposteten Link für den E39
    kaufen! Hier passt alles und es ist ident – es sind identische Motoren –
    ihr könnt die Unterschiede in meiner FAQ (Kaufberatungen) entnehmen –
    bitte dort die Unterschiede nachlesen – aber die Aufnahme des
    Ölabscheiders samt Schrauben ist gleich – also keine Panik – das passt!


    Ich würde allerdings empfehlen, alle 30.000-50.000 km (z.b. bei jedem
    Luftfiltertausch) auch gleich den Ölabscheider – hier aber nur Nummer
    15 im ersten Link vom E39 – zu tauschen.


    Hier ein Beispiel, welches es evtl. noch besser veranschaulichen
    wird, da es vielleicht noch nicht glasklar ist, auch wenn ich mich
    bemühe, sehr detailliert zu schreiben:


    Nehmen wir an, ich habe einen M57TÜ2-Motor mit 235 PS und mein BMW
    ist ein 530d Baujahr 2008 August. Ich habe eine undichte Ansaugbrücke
    und weiß nicht, was ich machen soll. Alle sagen, dass meine Ansaugbrücke
    neu muss, da sie undicht ist. Im Prinzip stimmt dies – es kann noch so
    viel Öl in der Ansaugung vorhanden sein, es darf nichts austreten. Aber
    auf der anderen Seite gibt es doch die Möglichkeit, mit dem Einbau des
    Ölabscheiders aus dem BMW E39 mit M57-Motor (ohne technischer
    Überarbeitung, gab es beim E39 nicht) dieses Problem vorzubeugen – indem
    ich einfach den Ölabscheider einbaue und somit das Öl in der Anasaugung
    (bis auf kleinste Mengen) praktisch komplett „lösche“. Somit habe ich
    auch keinen Ölverlust und mein Motor ist wieder in Ordnung, sprich,
    meine Ansaugbrücke leckt nicht mehr so schlimm – und es ist kein Problem
    mehr. Ich habe die 500€ gespart und bin zufrieden. Wenn ich aber beim
    ersten Mal – quasi bei der Umrüstung – den Ölabscheider kaufe – brauche
    ich die komplette Nummer 11 – also Entlüftungseinheit samt Abscheider,
    Dichtungen, O-Ring, Schrauben! Nur so geht es. Beim nächsten Mal, wenn
    ich den Vliesfilter nach z.b. 30.000 km wechsle, brauche ich nur noch
    die Nummer 15 aus dem ersten Link. Also Abscheider samt Dichtungen (da
    für den Tausch die Entlüftungseinheit raus muss).



    Dies könnt ihr auf jeden Motor analog übertragen mit der Umrüstung! Überlegt es euch!


    Auch BMW hat dazu eine PUMA-Maßnahme – die allerdings die wenigsten
    kennen. BMW äußert sich dazu auch ungern und will sie nicht verraten.
    War heute bei BMW und sie wussten nichts davon, ein anderer BMW-Händler
    wusste wieder davon – ist unterschiedlich. Sogar BMW selbst empfiehlt
    es, den Ölabscheider vom E39 in den E60 einzubauen – ganz egal welches
    Baujahr, da der Vliesfilter eben ein extrem gutes Speichervermögen hat,
    was Ölnebel/dämpfe angeht – und das ist doch das eigentliche Problem!


    Ein weiteres Problem ist, dass BMW sagt, dass die Zyklonfilter nicht
    zu tauschen sind – also LongLife – das ist natürlich (teilweise)
    richtig, aber es nutzt nichts, wenn die Ansaugbrücke undicht ist – was
    haben wir von LongLife, wenn die AB leckt!


    Ich wollte meine Sichtweise zu dem Thema mit euch teilen und es euch
    wissen lassen. Wenn ihr Anregungen habt, würde ich mich über eine
    Diskussion auf hohem Niveau sehr freuen :)

    Quelle:bmw_verrückter

  • Ich weiß ist schon ein bisschen her aber auch von mir danke!!



    Nur eine Frage dazu, weißt du welche Kolben (UL oder OL) in dem überholten Motor verbaut sind ?



    Vielen Dank