Kaufberatung Reihensechszylinder-Benzinmotoren:
N52-Motor (ab 2005 - 2007):
Einführung
Der Motor mit der Bezeichnung N52 findet im E90 Einzug ab 2005 bis
2007. Der Motor ist ebenfalls, wie der M54-Motor ein Sauger ohne
Aufladung. Der Motor ist aber grundlegend geändert worden. Oberstes Ziel
bei dem Motor war es, das Gewicht einzusparen und somit einen Motor
herzustellen, welcher sehr leicht ist, aber trotzdem keine Einsparungen
bei Leistung und Drehmoment zu machen oder bei dem Fortschritt der
Technik/Technologie! Das Kurbelgehäuse besteht beim N52-Motor aus einer
speziellen Aluminium-Magnesium-Legierung, welche sehr standfest, aber
enorm leicht ist! Weiters hat der Motor auch einen Leichtbaukrümmer und
auch die Nockenwellen bestehen aus einem speziellen Material, welches
auf Leichtbau getrimmt ist! Trotzdem ist das Material sehr standfest und
hat keine Probleme, dass es bspw. nicht robust wäre oder sowas in der
Art! Der Motor hat eine Valvetronic und Doppel-VANOS. Die Valvetronic
ist ein System zur Luftansaugung. Es wird nicht mehr, wie beim M54-Motor
mit der Drosselklappe geregelt, sondern mittels einem bestimmten
System. Dieses System besteht aus Zwischenhebel, Schlepphebel,
Exzenterwelle, Nockenwelle, Stellmotor und Exzenterwellensensor. Die
Exzenterwelle wird durch einen Stellmotor angetrieben und verstellt,
sodass sich durch Zwischenhebel diese Verstellung auf die Nockenwelle
überträgt und diese dann mit Schlepphebel die Ventile betätigt! Das ist
das Prinzip. Hier kann man einen variablen Ventilhub von 0,0 - 9,8 mm
einstellen! Das trägt zur besonderen Laufruhe bei und auch der Verbrauch
wird reduziert - die Laufkultur verbessert sich und das
Ansprechverhalten auch durch die Entdrosselung!
Eine weitere Änderung ist beim N52-Motor das Wärmemanagement. Hier
ist eine elektrische Wasserpumpe verbaut (nicht mehr, wie beim M54-Motor
eine Pumpe, die durch den Riemenantrieb angetrieben wird), sondern vom
Motorsteuergerät angesteuert wird, wann sie gebraucht wird! Dies trägt
zur Effizienz des Motors bei und ist eine sehr gute Lösung, wobei die
Pumpe viel kostet, das ist ein Nachteil. Der N52-Motor hat ein
Wärmemanagement, bestehens aus Kennfeldthermostat, elektrische
Kühlmittelpumpe, Sensoren, .. - somit steigt die Effizienz!
Der N52-Motor hat, im Gegensatz zu seinen Vorgängern keinen Ölmessstab! Nur eine elektronische Messung ist möglich!
Hier gibt es den 325i mit 2,5 Liter Hubraum und 218 PS und den 330i mit 3,0 Liter Hubraum und 258 PS.
Auf was ist beim N52-Motor zu achten?
Falschluft in Bezug mit Kurbelgehäuseentlüftung! Zunächst mal - was
ist die KGE? Die KGE ist ein System, welches den Überdruck aus dem
Kurbelgehäuse (wo sich die Kurbelwelle dreht) abzubauen. Der Überdruck
entsteht, wenn bspw. durch die Kolbenringe der Druck aus dem Brennraum
in das Kurbelgehäuse gelangt und somit dort der Drück unnötig verharrt.
Nun hat man die KGE eingeführt, die mittels eines Druckregelventils
geregelt wird. Schläuche führen vom Kurbelgehäuse zum Ventil und von
dort in die Zylinderkopfhaube. Da auch Ölschlamm etc., vom Brennraum in
das Kurbelgehäuse gelangen kann (Blow-By-Gase genannt), kann das Ganze
durch die zähe "Flüssigkeit" oder das Gemisch verstopfen! Das hat dann
zufolge, dass der Überdruck aus dem Kurbelgehäuse nicht abgebaut werden
kann und somit der Wagen Drehzahlschwankungen bekommt oder aber einen
Überdruck hat, und somit die Ventildeckeldichtung porös und undicht
wird, da irgendwo der Druck abgebaut werden muss!
Weiters kann beim N52-Motor noch die Valvetronic Probleme machen, was
absolut nicht der Regelfall ist, da das Valvetronic System hier schon
sehr ausgereift ist. Dies macht sich durch einen unrunden Lauf bemerkbar
und löst eigentlich immer eine Kontrollleuchte aus! Damit steht ein
Eintrag im Fehlerspeicher und dann kann man weiterschauen, was Sache
ist! Auch der Notlauf wird durch einen Fehler hervorgerufen, wodurch die
Drosselklappe aktiviert wird und das Valvetronic-System auf maximalen
Hub (9,8 mm) gestellt ist - freier Durchgang also!
Sonst gibt es beim N52-Motor nicht viel zu sagen - man liest selten negative Sachen!
Zusammenfassend: Wie auch beim M54-Motor auf unrunden Lauf achten und auf Drehzahlschwankungen oder eben Leuchten, die angehen!
N53-Motor (seit 2007):
Einführung
Der N53-Motor ist der letzte R6-Sauger-Benzinmotor im E90, welcher
produziert wurde. Dieser Motor ist ebenfalls ein Sauger ohne Aufladung,
jedoch nicht wie M54- oder N52-Motor ein Saugrohreinspritzer, sondern
ein Direkteinspritzer. Das ist die neueste Technologie bei BMW und zur
damaligen Zeit (2007) hatte man Probleme mit der Technik, da Neugebiet
und somit noch alles sehr neu - Fehler vorprogrammiert! Hier hat man
also eine Kraftstoffpumpe im Tank und dann geht es zu der Hochdruckpumpe
und weiters zu den Injektoren, welche dann den Kraftstoff mit bis zu
150 - 200 bar in den Brennraum einspritzen. Der Motor ist ebenfalls sehr
leicht und hat das Doppel-VANOS-System, allerdings keine Valvetronic
(wie der N52-Motor z.b.)! Außerdem arbeitet der Motor mit Schichtladung.
Das ist im Prinzip ein sehr einfaches System, welches aber sehr zum
Spritsparen beiträgt. Hier wird im Teillastbereich (also ab 1500 U/Min
bis 3500 U/min) wird sehr viel Luft angesaugt, fast kein Kraftstoff.
Dies bedeutet, dass der Lambdawert bei ca. 2,5 liegt. Das bedeutet, dass
sehr luftreich und kraftstoffarm gearbeitet wird. Der Kraftstoff wird
also mit dem von der Hochdruckpumpe erzeugten Druck mittels der
Injektoren in den Brennraum eingespritzt. Da der Injektor und die
Zündkerze sehr nahe beieinander liegen, kann sich das
Luft/Kraftstoffgemisch entzünden und der Motor würgt nicht ab, sondern
läuft somit. Hier hat man aber das Problem, dass bei zu vielen
Luftanteilen/Sauerstoffanteilen sich Stickoxide bilden, die schädlich
für die Umwelt sind und somit irgendwie beseitigt werden müssen. Dazu
verwendet man einen Stickoxidkatalysator, Stickoxid-Sensoren und einen
Abgastemperatursensor. Der Stickoxidkatalysator regeneriert sich alle 60
Sekunden, je nachdem, wie viel Stickoxide im Katalysator enthalten
sind. Die zwei Sensoren messen zum Teil die Partikel drinnen und weiters
wird der Abgastemperatursensor dazu verwendet, den Gegendruck zu messen
und somit den Stickoxid-Anteil an das Motorsteuergerät weiterzuleiten.
So nun aber weiter mit der Funktion. Ab 3500 U/Min wird dann mit Lambda =
1,5 gearbeitet. Das bedeutet, dass dann viel mehr Kraftstoff
eingespritzt wird, aber immernoch ein Luftüberschuss da ist - da man
aber ab 3500 U/min schon mehr Leistung und Drehmoment braucht, hat man
hier mehr Kraftstoff. Ab 4500 U/min wird dann ein Lambda-Gemisch von
0,97-1,01 angestrebt, was bedeutet - Luft 14,7 kg und Kraftstoff 1,0 kg.
Das ist das perfekte Luft/Kraftstoffgemisch, welches jeder Benzinmotor
bei der vollen Leistung erreichen möchte. Das war im Großen und Ganzen
die Funktion des Magerbetriebs der neuen BMW-Motoren. Ich hoffe, dass es
verständlich ist.
Auf was ist beim N53-Motor zu achten?
Der N53-Motor hat Probleme mit den Injektoren und der Hochdruckpumpe.
Des Weiteren gelten die NOx-Sensoren und der Stickoxidkatalysator als
anfällig.
Wie auch bei den anderen zwei Motoren ist auch hier auf
Drehzahlschwankungen und Vibrationen, sowie unrunden Lauf zu achten.
Wenn die Hochdruckpumpe oder die Injektoren defekt sind, dann hat das
Auto Drehzahlschwankungen oder aber Aussetzer. Drehzahlschwankungen
treten meistens im Leerlauf auf, die Aussetzer beim Beschleunigen aus
der unteren Teillast (ab 1500 U/Min). Der Motor ruckelt auffällig und
die Motorkontrollleuchte geht an! Da gab es auch eine Rückrufaktion, man
sollte sich auf jeden Fall beim BMW-Händler darüber informieren!
Noch dazu muss man die Stickoxidkatalysatoren und die
Stickoxidsensoren erwähnen. Der Katalysator kann sehr schnell, wenn der
Sensor schon hinüber ist bspw. defekt sein oder voll gefüllt mit
Stickoxiden, was die Leistung stark einschränkt (wie beim
Dieselpartikelfilter) und das Fahrzeug nicht mehr so zieht und läuft,
wie üblich der Fall! Also auch bei der Probefahrt die Leistung mal
aufrufen und paar Mal schön aufs Gas gehen, um zu sehen, was Sache ist!
Zu guter Letzt - der Motor kann auch defekte Zündspulen haben (ihr
wärt nicht die Ersten) - also auch anfragen, ob was gemacht wurde -
Zündaussetzer, unrunder Lauf sind die Folge!
Zusammenfassend: Erneut auf Drehzahlschwankungen, Ruckler oder Stottern achten, sowie auf Leistungsmangel!
N54-Motor (2006 - 2010):
Einführung
Der N54-Motor ist kein Sauger mehr, sondern ein Motor mit zwei
Turboladern. Hier werden zwei Turbos verwendet. Der Eine ist für die
Zylinder 1-3 zuständig und der Andere ist für die Zylinder 4-6 zusändig.
Die Lader arbeiten mit einem Ladedruck von 0,3 - 0,4 Bar, also sehr
wenig! Dies ist sehr gut, da hier die Lader nicht sehr beansprucht
werden und somit eine lange Lebensdauer zu erwarten ist. Die Turbolader
sind klein und können demnach ab einer kleinen Drehzahl schon viel
liefern! Die Abstimmung der Turbos auf den kleinen Ladedruck soll dem
Fahrer das Gefühl geben, einen Sauger zu fahren, was nicht der Fall ist!
Der Motor hat die Direkteinspritzung mit Injektoren und HD-Pumpe.
Jedoch hat der Motor keine Valvetronic und arbeitet mit Homogen-Betrieb
(keine Schichtladung/Magerbetrieb) und demnach keine Stickoxid-Probleme
bzw. Katalysatoren! Der N54-Motor trägt auch zum Gewicht bei (positiv
natürlich), da er leicht ist. Der Motor hat eine Doppel-VANOS (für
Einlass- und Auslassnockenwelle).
Der Motor hat 3,0 Liter Hubraum und leistet 306 PS.
Auf was ist beim N54-Motor zu achten?
Injektoren und HD-Pumpe - genau wie beim N53-Motor - bitte dort
nachlesen! Des Weiteren kann das Magnetventil der VANOS defekt sein,
wodurch die VANOS ausfällt! Wenn dies geschieht, hat man
Leistungsverlust im unteren Drehzahlbereich und die MKL leuchtet auf!
Weiters kann das Wastegate von den Turbos rasseln -> muss gewechselt
werden -> Ohren spitzen bei der Probefahrt! Es rasselt!
Zusammenfassend: Ein toller Motor, welcher sehr viel Spaß macht! Nochmals - das sind nur mögliche Fehlerquellen, kein MUSS!
N55-Motor (seit 2010)
Einführung
Der N55-Motor ist eine Neuentwicklung. Der Motor ist ebenfalls ein
Turbo-Motor mit Direkteinspritzung. Im Gegensatz zum N54-Motor hat der
N55-Motor einen Twin-Scroll-Lader. Das ist ein Lader, welcher getrennte
Abgaswege hat. Sprich, dass hat den Vorteil, dass die Abgase besser auf
die Turbine treffen und somit der Lader einen höheren Wirkungsgrad hat
-> besseres Ansprechverhalten! Der N55-Motor hat außerdem die
Valvetronic gepaart mit der Direkteinspritzung! Eine Doppel-VANOS ist
auch mit an Bord! Also viel Technik - demnach viel Effizienz und wenig
Verbrauch, bei höheren Leistungen!
Beim N55-Motor gibt es noch keine sicheren Quellen und keine Informationen bzgl. Reparaturen und Anfälligkeiten!
Der Motor leistet 306 PS und hat 3,0 Liter Hubraum! Es gibt ihn auch in anderen Baureihen, wo er 320 PS leistet!
Ich hoffe, nun ist ein Überblick gegeben!
Ich hoffe, dass nun ein besserer Überblick über die Technik der
Motoren gegeben ist und auch der Überblick, worauf zu achten ist.
Diese Informationen wurden von einem externen BMWverrückten (Bmw_verrückter) zur Verfügung gestellt.
An dieser Stelle vielen vielen DANK!!!