Defekt Automatikgetriebe 6HP26

  • Hallo zusammen,


    Leider steuert mein Wagen so langsam auf einen größeren Defekt hin, das Getriebe macht immer öfter Probleme beim Schalten von 4 zu 5 unter hoher Last. Die Drehzahl geht hoch, Kraftfluss ist unterbrochen und dann tut es meist einen Schlag und der Gang ist doch drin. Aber manchmal bleibt er auch in 4, und man muss nochmal schalten. Komischerweise geht das Getriebe nicht in Notlauf, daher auch kein Fehlereintrag bisher. Hatte das Verhalten so ein bisschen schon letzten Sommer, habe danach bei ZF einen Getriebeölwechsel machen lassen (bei 103tkm). Über den Winter war Ruhe, aber jetzt wo es wieder wärmer wird fängt das ganz wieder an und wird immer häufiger und schlimmer. Zu schlimm um es weiter zu ignorieren (aktuell rund 123tkm).


    Also habe ich mal bei ZF in Dortmund angerufen und mein Problem geschildert. Aussage war, das Problem verursacht eine Hülse in der Nähe der Ölpumpe die aufgeweitet wurde mit der Zeit, kommt selten vor, aber ist nicht ganz ungewöhnlich bei den 6HP Automaten. Dadurch kann der Öldruck für die Kupplung E in meinem Fall nicht gehalten werden, die Lamellenkupplung rutscht durch und daher geht die Drehzahl hoch. Tritt anfangs nur unter Last auf, wird aber mit der Zeit immer schlimmer und die Lamellen können verbrennen. Es gibt daher zwei Optionen, Auto zur Reparatur für 2 Wochen abgeben (es werden die defekten Buchsen und die Mechatronik getauscht) und etwa 2500€-3500€ ausgeben, aber die ganzen anderen Teile wie Kupplungen und Wandler z.b. bleiben die alten. Oder bei ZF für 5000€ ein Tausch-Getriebe einbauen welches Komplett überholt wurde, dadurch dem aktuellsten Serienstand mit neuer Mechatronik, Wandler, Software usw. entspricht. (Preise inkl. Arbeitslohn). Ich tendiere aktuell zum neuen Getriebe da ich das Auto noch so lange fahren möchte wie es geht, und auch logistisch müsste ich da nur einen Tag frei nehmen, morgens nach Dortmund und Nachmittags mit reparierten Wagen wieder nach Hause. Ich hätte dann alles neu und die Wahrscheinlichkeit von Folgedefekten wegen Abrieb oder sowas wären auch nicht mehr vorhanden.


    Nur ist die Frage wo der Preis von ZF so liegt, ob es ein überarbeitetes Getriebe in gleicher Qualität auch günstiger bei jemand anderem gibt? Kennt vielleicht jemand einen guten Getriebespezialisten im Raum Siegen, Marburg/Gießen, Frankenberg, Meschede/Arnsberg (und da drumherum)? Sind die 5000€ für ein überarbeitetes Getriebe inkl. Wandler und Austausch okay? Habe schon bei ein paar Google-Ergebnissen angerufen, aber habe keine Ahnung wer gute Arbeit leistet und wer nicht. Man findet da im Internet auch nur wenige (Langzeit) Erfahrungsberichte, mir scheint das viele den Wagen nach so einem Defekt einfach nur möglichst günstig reparieren lassen und dann schnell verkaufen. Hatte hier vielleicht schon jemand Erfahrungen mit einer Getriebe Reparatur?


    Um ganz sicher zu sein werde ich den Wagen, wenn ich am Wochenende unterwegs bin, immer wieder den problematischen Schaltvorgang machen lassen bis das Getriebe mal in den Notlauf geht. Laut ZF-Techniker sollte ich dann den Fehler 4F85 im Fehlerspeicher sehen, dann wäre die Diagnose eindeutig. Aber er war sich zu 85% sicher das es daran liegt, und einer der Angerufenen hatte da auch prinzipiell mit der Diagnose von ZF übereingestimmt.


    Vielen Dank schonmal!

  • Mir fällt noch folgendes dazu ein. Automatikgetrieben haben doch einen Getriebeölkühler. Und es soll ab und an mal vorgekommen sein, dass durch einen Haarriss im Wärmetauscher Kühlwasser ins Getriebe gelaufen ist und andersherum, d. h. auch Getriebeöl in den Kühlkreislauf.
    Man könnte mal in den Ausgleichsbehälter mal reinschauen, ob sich dort Ölfilm befindet (bedenke aber auch: Der Ölfilm könnte auch vom Motoröl stammen), wenn z. B. die Zylinderkopfdichtung nicht absolut dicht ist.


    Ob deine Symptome dazu passen, weiß ich aber nicht. Ich glaube Wasser im Getriebeöl führt eher zum Ruckeln beim Schalten, als wäre das Öl gealtert. Aber nicht zur Kraftflussunterbrechung.


    Vielleicht kann der eine oder andere was mit dieser Theorie anfangen oder diese These ganz simpel widerlegen.


    Die Frage ist nur, ob du diesen Getriebeölkühler überhaupt hast. Das wissen andere auch sicherlich besser :D

  • Ich würde UNBEDINGT einen Ausflug zu DonSimon hier im Forum in den Stuttgarter Raum machen. Denke der kann das Problem schneller und viel kostengünstiger lösen.


    Das würde ich normalerweise auch vorschlagen. Nur hier ist der Ölwechsel ja gerade mal 20 Tkm alt, daher wäre ich mir nicht sicher dass Simon das so leicht lösen kann. Er kann sich das hier ja mal ansehen und eine Prognose abgeben.

    Never attribute to malice that which is adequately explained by stupidity.

  • Aber der Simon kann die Hülsen und Dichtungen wechseln wie er es bei mir auch gemacht hat. Dann sollten die Kupplungen auch wieder ordentlich schalten. Und Ölwechseln und Öl durchspülen sind zwei verschiedene Sachen.

  • Simon hatte ich die Symptome schon mal per PN geschrieben in der Hoffnung das er bei anderen Kunden von ihm ähnliches Verhalten schonmal hatte. Aber leider bisher keine Antwort. Ich hoffe er sieht das hier und kann was zu schreiben.


    Aber ich glaube nicht das es mit Mechatroniktausch und Spülung getan ist, laut diverser englischer Foren (dort findet man den Fehler öfter) muss man (am besten alle) Magnetventile tauschen, die Mechatronik tauschen und bei dem ein oder anderen mussten auch einige der Lamellenkupplungen getauscht werden. Das waren Reparaturkosten von 2000-5000$ je nach weiteren defekten, bei gleichem Symptomen. Da hat kein Dichtung wechselt oder Getriebe spülen was gebracht.


    Überhaupt hat ZF das Öl angeschaut und sie sagten das alte Öl hätte wie neu ausgesehen, kaum Abrieb und auch der Ölfilter sah noch sehr gut aus für 100tkm. Daher auch keine Spülung gemacht. Aber der besagte Fehler ist auch nicht durch Abrieb im Öl sichtbar, und somit bringt ein Ölwechsel auch nichts. Abrieb gibt es erst wenn die Lamellenkupplung zu oft durchrutscht und verbrennt, ob das mittlerweile der Fall ist bei mir weiß man halt auch erst wenn das Getriebe ausgebaut und auseinandergenommen wurde.


    Daher überlege ich ja ob ich die 5000€ halt zu investieren und einmal alles neu mache und auch Ruhe habe. (Inklusive 2 Jahre Garantie auf das ganze Getriebe plus Wandler) Vor allem habe ich mein Auto am Abend wieder, und ich brauche es wirklich täglich. Da kann mir Abrieb egal sein usw. Nur weiß ich nicht ob die 5000€ dafür angemessen sind oder nicht? (Das ist ja auch so ein bisschen meine Hauptfrage, ob jemand schonmal ein AT-Getriebe brauchte und was es gekostet hat?) Ist halt schon gaaaaanz schön teuer, aber BMW will für die gleichen Teile (neu, nicht überarbeitet) schon alleine 7700€ haben, ohne Arbeitskosten und ohne Öl.

  • Hallo Spaten! :)


    Sorry, dass ich noch nicht geantwortet hab.
    Ich war übers Wochenende im Urlaub.


    Deine Symptome les ich mir nochmal in Ruhe durch und schau, dass ich dir heute abend was schreibe.


    Gruß DonSimon


    Getriebedoktor - denn die Automatik hat es verdient! :D


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