Steuerkette 2.tes mal defekt - 62000km, 105000km

  • Hallo Zusammen,


    ich bin zwar schon ne weile hier, aber bisher nur "Mitleser" gewesen :)


    kurz zu mir: ich bin 26 Jahre, komme aus Oberbayern am Chiemsee und besitze (seit 2013) einen E90 320i LCI BJ2009


    Der Grund warum ich mich an euch wende:


    Bei 62.000km bekam mein 3er eine neue Steuerkette. Gemerkt hatte der Werkstattmeister es damals nur nachdem ich Ihn darauf aufmerksam machte.
    Die Kosten wurden, bis auf die Kleinteile (50€), von BMW auf Kulanz übernommen. Das war 03/2015.


    Nachdem mir jetzt wieder ähnliche Geräusche wie damals auffielen bin ich in die BMW-Werkstatt. Eine Analyse wurde durchgeführt und ergab dass wieder die Steuerkette getauscht werden muss. Und das bei 105.000km.
    Das heißt gerade mal 43.000km später... Kulanzantrag: BMW würde sich mit 50% an den Kosten beteiligen.


    Das Auto hat natürlich alles Service bekommen und war nur bei BMW.


    Ich weiß auch dass ich froh sein kann dass sich BMW überhaupt an den Kosten beteiligt, und dass das im vergl. zu anderen Marken nicht selbstverständlich ist.


    Allerdings fahre ich gerade deswegen einen BMW, weil ich bereit bin für Qualität und Service mehr Geld auszugeben.


    Jetzt durfte BMW schon "nachbessern", und hat (bei dem bekannten Problem) eine neue Kette eingebaut die wieder nur 45.000km lief,...


    Da Fragt man sich schon... :( Lernen die nicht dazu? ?(
    Man könnte fast meinen die haben damals absichtlich wieder minderwertige Steuerketten verbaut weil sie wussten der kommt erst wieder wenn er außerhalb der Kulanz ist...



    Meine Fragenan euch, wie seht Ihr das?
    -Habe ich einfach nur pech gehabt (2 mal Steuerkette)?
    -Kennt Ihr jemanden dem es schon so ergangen ist?
    -Mein Fahrzeug wird ja quasi so behandelt als wenn es der 1. Steuerketten-Defekt wäre, das es damals komplett auf Kulanz ging. Kennt Ihr jemanden der über 105000 und Alter >9 Jahre noch den Tausch komplett auf Kulanz bekommen hat?

    Ich habe mich mit einem Beschwerdebrief bereits an BMW gewandt. Nach einigen Tagen jetzt das Antwortschreiben dass es bei den 50% bleibt.


    Mir wird jetzt wohl nichts anderes übrig bleiben als die Reparatur durchführen zu lassen und hoffen dass es nur die Kette ist die getauscht werden muss,.. und danach habe ich ja dann 2 Jahre Garantie darauf.
    Spätestens dann will ich kein Risiko mehr eingehen und schau mich nach was anderem um.



    Über eure Antworten, Meinungen und Erfahrungen würde ich mich sehr Freuen .


    Viele Grüße
    Hubert

  • Das ist wohl der Standard in der heutigen Zeit und wird zukünftig noch wesentlich schlimmer werden.
    Da bleibt nur die Wahl stabilerer Modelle (manche Sechszylinder z.B.) und das häufigere Wechseln der Fahrzeuge in Zukunft.
    Geplante Obsoleszenz ist widerlich aber leider nichts neues, wird in Zukunft wie gesagt noch schlimmer.
    Und ja dementsprechend wird aus finanziellen Gründen eben wieder Schrott verbaut, da gibt es wohl keine Modellreihe, keine Motorreihe die nicht mit solchen ‚Geldbringern‘ geschmückt ist.

  • Die Probleme mit der Steuerkette haben nichts mit geplanter Obsoleszenz zu tun, das ist "Geiz ist geil":
    - billigere Kette
    - seltenere Wartung zur Senkung der Wartungskosten (auch Longlife Service genannt)


    Solche Häufung von Schäden ist allerdings ungewöhnlich. Die meisten durch Bmw ersetzten Ketten halten dann.
    Das erinnert mich an einen 330i (N53), der beim Stand von 100tkm den 5. AT Motor bekam - bis zuletzt auf Kulanz.
    Da ist bei der Instandsetzung etwas grundlegendes übersehen worden.
    Hier wird das ähnlich sein.

    Never attribute to malice that which is adequately explained by stupidity.

  • Ich habe zwar einen anderen Motor, aber auch schon die 2. Ketten drin. Einmal wegen Längung gewechselt und einmal von mir 100% komplette Motorüberholung bezahlt nach einem Kettenriss und Motortotalschaden. Sei froh das die überhaupt etwas übernehmen. Dabei weiß jeder Maschinenbauer das Einfachrollenketten nach 80-100.000 Km verschlissen sind. Als ich die gerissene Kette in meinen Händen hatte konnte ich vor staunen erstmal nicht reden. Es ist so dünn wie eine Fahradkette :totlachen:
    Absolute Premiumlösung :D


    Kannst du kurz erläutern wie dein Fahrprofil ist ?

  • Hier mal ein deutlicher Beweis, was gute Wartung und Pflege bewirken können...die neue Kette hält hier nun schon fast doppelt so lange wie die erste, eine Längung ist so gut wie nicht vorhanden. Der Besitzer macht aber auch alle 6 Monate einen Ölwechsel.


    Kettenlängung und defekte Kettenspanner auch beim R32?


    Super Bericht, danke für den Link. Bestätigt, was ich mir schon lange denke...
    Ein halbjährlicher Ölwechsel ist vielleicht etwas übervorsichtig, aber ein Extrem in diese Richtung sicher besser als alles in die andere.
    Ich schlage immer vor, das Öl jedes Jahr bzw. alle 15tkm zu wechseln, je nachdem was zuerst kommt. Wenn einer jetzt 17tkm im Jahr fährt, sehe ich da auch noch kein Problem.
    16-17tkm war auch immer mein Intervall, zeitweise waren das auch nur 7 Monate.

    Never attribute to malice that which is adequately explained by stupidity.

  • Übervorsichtig vielleicht, aber bei Materialkosten unter 50€(wenn man es selbst macht), dann ist das auf jeden Fall eine lohnenswerte Investition wenn man bedenkt was ein Kettenwechsel kostet...

  • Probleme mit der Kette gibt es zwar bei Diesel und Benziner, aber man muss die zwei schon unterscheiden...


    Beim Diesel (n47) kann sich tatsächlich die Kette Längen, was unter anderem mit einem zu langen Intervall zusammenhängt.
    Durch das Ganze durch die AGR zurückgeführte Abgas gelangt immer ein Teil mit ins Öl. Die Rußpartikel aus dem Abgas setzen die ölbohrungen zu und dadurch wird die Kette nicht mehr optimal geschmiert und kann sich Längen.
    Anderer entscheidender Punkt ist die Einstellung der HDP.


    Beim Benziner (n43) ist es eher selten das sich die Kette längt. Hier ist die häufigste Ursache ein brechen der Gleitschiene. Das wird vor allem durch ein ungünstiges Fahrprofil (Kurzstrecke) beeinflusst.
    Das Auto immer warm fahren, nicht immer im unteren Drehzahlbereich unterwegs sein und den Ölwechsel vorziehen kann die Lebensdauer deutlich erhöhen.



    @hubertprechtel


    Wie ist dein fahrprofil? Vermutlich Kurzstrecke und wenn sich das nicht ändert, wiederholt sich das Problem bestimmt in den nächsten 50000 km + erneut

  • Panik45


    Warum sollte man nicht immer im unteren Drehzahlbereich fahren? (N43) Oder soll damit nur ausgedrückt werden, dass bei höheren Drehzahlen der Motor heiss wird?


    Grüße