Guten Abend!
Ich habe mich zuletzt mit dem Problem in dem Thread zum Mittellager der Antriebswelle aufgehalten, leider brachte das zuletzt überhaupt keine Verbesserung. Vielleicht hat der ein oder andere ein paar Ideen, deswegen fasse ich mal ganz kurz zusammen: Vor den Arbeiten lief der Wagen bei jedem Tempo absolut geschmeidig, keinerlei Vibrationen. Räder unverändert, keine Wuchtgewicht verloren und waren auch nicht demontiert, Diff Lockdown demontiert. Hardyscheiben augenscheinlich ohne Risse. Zentrierhülsen in der AW nicht tauschbar, augenscheinlich ok, Mittellager ist jetzt auch neu, Kreuzgelenk ohne Spiel. Die linke und rechte AW habe ich im Anschluss nochmal gelöst und unter etwas Torsion festgezogen, sodass sich die AW theoretisch in den Montagelöchern zentrieren kann. Alle Wuchtgewichte an der AW vorhanden, wurde markiert und genau so wieder zusammengesteckt.
Da ich das Klackern bei Lastwechsel im Heck hörte/spürte, entschied ich mich den Flansch am Diff mal auszubauen und zu fetten. Zusammen mit dieser Arbeit habe ich die beiden vorderen Gummilager des Differentials (Lemförder) sowie die vier großen Lager des Hinterachsträgers erneuert (Lemförder, M3 Lager).
Ungeachtet der Vorarbeiten an AGA und Unterboden habe ich dazu im Wesentlichen die linke und rechte Antriebswelle gelöst und hochgebunden und die drei Schrauben entfernt, die die Hardyscheibe mit dem Mitnehmer am Differential verbinden. Dann habe ich das Diff abgelassen und nach hinten von der mittleren Antriebswelle gezogen. Die Positionen aller Wellen am Differential wurden markiert und später auch so wieder montiert (auch wenn diese Ausrichtung ja gar keine Rolle spielen sollte, da nichts miteinander gewuchtet ist).
Dann habe ich die große Mutter am Diff gelöst, den Flansch entfernt, gefettet, die Mutter genau nach angekörnter Markierung und gemessenem Überstand der Welle wieder festgezogen.
Den Heckrahmen habe ich abgelassen und per Zieh-/Presswerkzeug die vier großen Standardlager gegen vier Stück M3 Lager getauscht. Der Rahmen wurde wieder so montiert wie abgelassen, der Geradeauslauf ist 1A. Weitere Arbeiten wie Entrosten, Bremsleitungen neu bleiben außen vor. Das Diff wieder auf die Welle geschoben, reingehoben, montiert und die linke und rechte AW montiert. Die rechte AW habe ich an einer Stelle von loser Beschichtung befreit, entrostet und dick mit Perma Film bestrichen. Die Metallhülsen in der Hardyscheibe zentrieren sich ja in den Sacklöchern des Mitnehmers von alleine beim Festziehen.
Nach dem Zusammenbau habe ich bei der ersten Fahrt mit höherer Geschwindigkeit (>120km/h) gemerkt, dass ich leichte Vibrationen vom Antriebsstrang spüre. Darunter ist alles unauffällig. Danach habe ich das ganze Geraffel wieder abgenommen, da man mir das Mittellager nahegelegt hatte. Brachte im Endeffekt gar nichts und das alte Lager war ok, weswegen ich den Fehler auf die ersten Arbeitsschritte einschränken kann.
Ich stehe etwas auf dem Schlauch... sieht jemand eine mögliche Fehlerquelle?
Wie präzise gewuchtet ist so eine linke/rechte AW? Kann ich mir da mit dem aufgepinselten Korrosionsschutz Probleme erzeugen? Klingt abwegig.
Können es die härteren M3 Lager sein? Prinzipiell spüre ich die, da alles etwas straffer ist. Aber auf einmal ab #km/h Vibrationen?
Kann es an der Fahrwerksgeometrie liegen? Die ist relativ zum Hinterachsträger unverändert und der Geradeauslauf ist gut, aber der Träger war halt von der Karosserie getrennt.