Handbremse, Video vom automatischen Nachsteller am Handbremshebel

  • hier die Vorgeschichte, warum ich die Mittelkonsole ausgebaut und den Handbremshebel erneuert habe:


    -seit ich das Auto habe, funktioniert die Handbremse nicht gleichbleibend, trotz nagelneuer Teile
    -Bremsscheiben hinten samt Belägen sind vom Vorbesitzer mit ATE-Teilen erneuert worden (durch Demontage der Scheiben von mir überprüft)
    -Fahrzeug bleibt am Berg nicht zuverlässig stehen trotz der allseits bekannten BMW-Einstellprozedur, Blockierbremsung während der Fahrt unmöglich
    -wenn die Bremse hält, dann manchmal ab der 5, manchmal erst ab der 8. Raste, ist abhängig von rückwärts oder vorwärts am Berg parken (Belagpaket kippt in der Bremstrommel?)


    Nachdem außen an den Rädern alles korrekt war, wollte ich mir den Nachsteller selbst näher ansehen.


    Hebel für ca. 60 Euro neu bei BMW gekauft (Herstellungsdatum 2016) und mit dem Altteil aus 2008 vergleichen, nur folgende Unterschiede:


    1. der schwarze Handbremsknopf ist beim neuen ein paar mm kürzer
    2. Das Design der Rasten ist etwas anders, die ersten beiden Zackenabstände sind nicht "kurz-lang", sondern "lang-kurz"


    Hat aber nichts mit dem eigentlichen Problem zu tun, auch der Nachsteller des alten Hebels war NICHT defekt. Es sind auf den ersten Blick schlicht die Handbremsseile zu lang. Der Nachsteller arbeitet bei mir permanent an seinem Endanschlag.


    Im Video ziehe ich den Hebel zuerst mit aktivierter Grundeinstellung. Man sieht, dass die Seile deshalb schlaff hängen und keine Bremsfunktion stattfinden kann. Nach Deaktivierung der Grundeinstellung mittels Schraubendreher, arbeitet der Nachsteller, bis er an seiner letzten Nachstellraste angelangt ist. Wären die Seile ca. 2 cm kürzer, wäre alles top.


    Mögliche Ursachen, denn die Seile können sich eigentlich nicht so stark längen:


    -die Bremsbeläge sind zu dünn
    -der Gesamtdurchmesser des montierten Belagpaketes passt nicht zum Innendurchmesser der Bremstrommel, es kippt beim Vor-und Rückwärtsfahren jeweils auf die entsprechende Seite
    -der Einhängpunkt der Seil-Enden belagseitig ist etwas zu weit vorne, was zu dem Phänomen "zu langen Seile" führt
    -die ATE-Teile sind im Vergleich zu original BMW-Teilen nicht maßhaltig


    Da man immer wieder von Handbremsproblemen liest, wollte ich euch das nicht vorenthalten und die genaue Funktion des Nachstellers hab ich bislang nirgends dargestellt gefunden.


    Ich werde, wenn meine hinteren Scheiben mal fertig sind, BMW-Teile verwenden und diese mit den dann alten ATE-Teilen vergleichen. Bis dahin heißt es Hebel bis zur Armlehne anziehen.


    Hier noch das Video und Vergleichsbilder der beiden Hebel:


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  • konnte das Thema schneller erledigen wie gedacht. Durch einen festgerosteten Bremskolben des Bremssattels hinten rechts und folglich überhitzter Bremsscheibe habe ich die Bremse der Hinterachse nun gezwungenermaßen vorzeitig komplett ersetzt.


    -Bremssättel neu (von TRW überholte original-BMW-Sättel, gestrahlt, verzinkt, Foliatec-gepinselt)
    -ALLE Bremsenverschleißteile original BMW (die Belagfeder außen ist trotzdem von ATE ;) )


    Folgender Fehler lag vor, der mir seinerzeit beim ersten Beitrag leider nicht aufgefallen ist. Somit auch mein Fehler:


    Die Handbremsbacken sind vom Vorbesitzer NICHT ersetzt worden, waren noch die originalen BMW-Backen (Hersteller Jurid). Sie hatten auf der Vorderseite nahezu volle Materialstärke, welche nach hinten stark abnahm. Komplett schräges Verschleißbild. Deshalb ist es mir damals nicht aufgefallen. Auch die Auflagepunkte am Ankerblech waren ungefettet und rostig. Deshalb wohl diese schlagartigen Veränderungen der Hebelrasten beim Vorwärts/Rückwärts ziehen.


    Man hat nur die Bremsscheiben und Hauptbeläge erneuert und die alten Handbremsbacken schön sauber wiederverbaut...Produktionsdatum 2008.


    -die ATE-Bremsscheiben haben innen das absolut exakt gleiche Maß wie die BMW-Scheiben
    -die BMW-Bremsbeläge (Hersteller Textar) haben etwas weniger Belagbreite als die ATE-Beläge


    Nach Reinigung, Zusammenbau und etwas Einbremsen funktioniert die Handbremse so, wie es sich gehört. Ab der 7. Raste Blockieren die Hinterräder während der Fahrt. Sowohl beim Vorwärts als auch Rückwärtsfahren, auf trockener Straße!


    Trotzdem sind die Handbremsseile zu lang. Es ist nicht möglich, das Fahrzeug bis zum Verschleißende der Bremsbacken sicher zu parken.

  • Servus @G Astra


    Bei mir steht auch die Revision der Sättel an und ich überlege, ob ich die Arbeit selbst machen soll. Originale Sättel (wahrscheinlich ATE beim 35d) wären mir schon lieber als Aftermarket Sättel. Kannst du was dazu sagen, ob die ganzen überholten Sättel im Serienersatz tatsächlich nur durch TRW, ATE oder z.B. Brembo überholt werden und es sich eigentlich um die originalen ATE Sättel handelt? Wenn bei den überholten Sätteln auch noch die Oberfläche aufgearbeitet ist, würde es sich kaum lohnen das selbst zu machen.


    Beste Grüße und vielen Dank im Voraus

    Alex

  • die Aftermarket-Sättel selbst (ohne Innereien) werden wohl aus Gebrauchtteilen neu aufgebaut, gestrahlt, verzinkt usw..... Das ist zumindest meine Erfahrung über verschiedene Automarken hinweg. Ich vermute, dass sich keiner die Arbeit macht, selbst noch Gussformen dafür herzustellen. Was dann für Kolben und Dichtungen reinkommen ist dann z. B. TRW, ATE, Budweg und wie sie alle heißen. Die Sattelträger sind da aber nicht dabei, müssen selbst schön gemacht werden. Meine funktionieren Stand heute noch tadellos.