Erfahrung mit Toralin Anticarbon Kolbenringreiniger

  • Heute war es mal so weit. Mein N52B25 verbraucht zwar nicht dramatisch viel Öl, aber ich wollte ihm etwas
    Gutes tun und vorbeugend etwas gegen aufkommenden Öldurst unternehmen.


    Bisher lag mein Ölverbrauch bei flotter Fahrweise bei ca. 0,5l auf 1000-1200 Kilometer. Nicht toll aber auch nicht
    wirklich schlecht (im Vergleich zu vielen anderen N52ern)
    So wie es aussieht wird der Verbrauch wohl speziell durch die Zylinder 1 und 4 verursacht, bei denen wahrscheinlich die
    Kolbenringe etwas verkokt sind, doch dazu später mehr ...



    Gekauft wurde nun der Anticarbon Kolbenringreiniger von Toralin, als Spraydosenvariante.
    Dieses Mittel wird mit einer langen Düse durch die Zündkerzenlöcher in die Brennräume gegeben, wobei der sehr aggressive
    Reiniger sämtliche Ölkohle auflösen soll.


    Gesagt, getan ... Zündkerzen raus, DME Relais gezogen und rein mit der Pampe in jeden Brennraum.
    Nach Anleitung 20 Minuten gewartet, dann den Motor mit Lappen abgedeckt und ihn mittels Anlasser ohne Zündkerzen durchdrehen lassen.


    Als ich die Lappen vom Motor nahm, sah man daß alle Zylinder anscheinend gut sauber waren, jedoch nicht die Zylinder 1 und 4
    Bei den besagten Zylindern hatte sich wohl Ölkohle gebildet - wahrscheinlich aufgrund der 5W30 Pampe die mein Vorgänger benutzte.
    Diese Öle können einfach nichts ab und verkoken wenn richtig Temperatur angesagt ist. Zum Glück wurde der Ölservice bei dem Auto
    nie nach Longlifeintervall gemacht, sonst sähe das Ergebnis wohl schlimmer aus.


    Auf den Putzlappen lagen etliche losgelöste Ölkohlepartikel. Ich nehme an daß über diese beiden Kolben wohl immer ein klein wenig
    Öl verschwunden ist, weil dort die Ölabstreifringe nicht zu 100% arbeiten konnten.


    Vom Ergebnis angfixt startete ich einen 2. Durchgang - warum auch die halb leere Pulle ins Regal stellen ?


    Diesesmal ließ ich das Toralin über 1 Stunde in den Brennräumen, bevor ich es mit dem Anlasser in die Putzlappen orgelte.
    Danach ging es daran, die ganze Sauerei aus den Kerzenschächten raus zu bekommen. Abwechselnd Druckluft und Acetonspray
    verrichteten ihren Dienst dabei vorzüglich.


    Nachdem ich alles wieder soweit zusammengebaut hatte wurde es ernst, der erste Start stand an.
    Insgesamt brauchte es mehrere Anlassversuche bis sich überhaupt so etwas wie ein Verbrennen auf den Zylindern einstellte.
    Beim 5. oder 6. Startversuch lief der Motor auf 2 .... 3 .... 5 ..... 6 Pötten. Die kamen nach und nach ins Leben zurück.
    Es stellte sich ein bestialischer Gestank von dem verbrennenden Toralin ein.
    Nun blieb der Motor endlich ohne Gaspedal laufen, ab und an ein kleiner Zündaussetzer, mal ein Ruck durchs Auto - dann lief er wie vorher.
    Was ich sofort bemerkte war ein wesentlich besser ansprechendes Gas. Der Zeiger vom Drehzahlmesser reagierte viel flotter auf Gaspedalbewegungen.


    Mittels Netbook schaute ich mir die Laufunruhe der Zylinder sowie die Abgaswerte an, die erst einmal jenseits von gut und böse waren :)
    Am Endrohr der Abgasanlage sah man reichlich Ruß- und Kohlepartikel die aus dem Auspuff geblasen wurden.


    Nun ging es daran, den Schmodder endgültig weg zu bekommen.
    Eine Autobahnfahrt stand an, bei der ich für eine kurze Zeit auch mal auf 230 km/h kam - leider war die Bahn recht voll.
    Das Auto beschleunigte deutlich besser, so als wenn man es vom Tuner abgeholt hätte.
    Der Klang vom Motor war leiser, nicht mehr so brummig wenn man viel Gas gab.


    Wieder zuhause angekommen durfte ich feststellen daß die sonst immer schwarzen Auspuffrohre nunmehr hellgrau und sauber aussahen.
    Das Mittel hat definitiv gut gereinigt. Beizeiten werde ich wohl diese Kur wiederholen.


    Ich bin sehr gespannt ob sich der Ölverbrauch auch reduziert, das muß ich erst die nächsten 1000 Kilometer ermitteln.


    Morgen kommt die etwas mildere Öl-Schlammspülung auf den Motor, nach den laut Anleitung zu fahrenden 200km wird dann für
    1000 Kilometer ein günstiges Spülöl aufgefüllt und danach das Ravenol VST 5W40 Vollsynthetik.
    Ich lasse mich überraschen !


    (Bild 1) Hier das besagte Toralin Anticarbon:



    (Bild 2) 1. Durchgang mit 20 Minuten Wartezeit. Zylinder 1 ist sehr schmutzig gewesen.


    (Bild 3) Gelöste Ölkohle


    (Bild 4) Eine schöne Sauerei aus Toralin Reiniger und Ölkohlepartikel


    (Bild 5) Gelöste Rückstände wurden über den Auspuff ausgeblasen


    (Bild 6) Auspuff nach der Reinigungsfahrt - keine Rückstände und gute Färbung



    Startversuch


    https://1drv.ms/v/s!AnRBZIFiRfPqpFCq58feaAjcC5OA


    Laufruhe nach der Reinigung


    https://1drv.ms/v/s!AnRBZIFiRfPqpE4JeH5gEDz58L_m



    Alle Dateien nochmal hier, mit teils grösseren Bildern:


    https://onedrive.live.com/?aut…4675&cid=EAF3456281644174



    Fazit: Die Spülung scheint empfehlenswert !



    P.S. Eventuell kann ein Moderator dieses Thema in die Rubrik "Erfahrungsberichte" verschieben ?
    Denke da sollte es besser hinpassen.

  • Nö, nicht wirklich. :)
    Einfacher Dreck sollte sich nach längerer scharfer Fahrt auch wieder abbauen.
    Gefährlicher wäre es wenn Kraftstoff im Kat ist, der sich dann unkontrolliert entzündet.
    Dabei können die Wabenstrukturen beschädigt werden.
    (Deshalb auch DME Relais ziehen - schont die Zündendstufen und verhindert Kraftstoffeinspritzung)
    Der Ruß dürfte sich bei entsprechender Temperatur verflüchtigen, so wie bei einem Dieselpartikelfilter.


    Ich werde aber die Nach-Kat Lamdasonden ab und an im Auge behalten, bis jetzt sehe ich da keine
    Veränderungen zu vorher.


    Wie heisst es so schön ? "Versuch macht klug"

  • Ahhh ok. Auf deinem Bild ist aber der Reiniger der ins Öl kommt ?
    Das Toralin aus der Spraydose sieht ja anders aus.


    Kleiner Tipp: Pass nur auf daß nichts von dem Toralin auf den Lack kommt.
    Ich habe irgendwo bei meinen Recherchen gelesen daß es jemanden passiert ist
    und der Lack schon angegriffen war bevor er ein Tuch zum wegwischen holen konnte.


    Meinen E91 hatte ich mit 50.000km gekauft, da war der Ölverbrauch zwar da, aber viel geringer.
    Ich vermute daß die vielen Extrem-Ölsaufmotoren auch deshalb so hohen Verbauch haben
    weil es ohne Gegenmaßnahmen (oder zu späten Maßnahmen durch tolerieren) irgendwann dazu kommt daß
    so ziemlich alle Zylinder verkoken bzw. die Kolbenringe sich NULL bewegen und nicht an die Laufbuchsen anpassen.
    Dann kommen die Riefen und spiegelglatten Abschleifungen an den Zylinderwänden.
    Spätestens ab hier nutzt dann auch kein gutes Öl oder die hundertste Spülung etwas.


    Sofern die Ablaufbohrungen wieder frei geworden sind, müsste sich das Ölproblem deutlich verbessern, auch
    wenn seitens BMW vielleicht nicht die optimalen Kolben verbaut wurden.
    Wenn man das frei bekommt und dann dafür sorgt daß sich nichts wieder zusetzt, müsste man sich nicht mehr
    über Ölverbrauch rumärgern.

  • Ja das ist der Reiniger mit dem ich die Motorspülung gemacht habe. Wollte ich nur mal so zeigen.
    Da bin ich auf jeden Fall vorsichtig was das Toralin angeht. Habe keine Lust noch irgendwelche Lackierarbeiten zu machen..

  • Sehr interessant. Schade dass man beim M57 so schlecht drankommt, sonst hätte ich das auch mal probiert.
    Aber richtig dringend ist es ja auch nicht, meiner liegt bei vielleicht 1L/10000 km.

    Never attribute to malice that which is adequately explained by stupidity.

  • Muß jetzt noch ne Weile fahren um genaue Erfahrungen zu machen.
    Mit dem Spülöl möchte ich 1000km fahren und dann auf das Ravenol wechseln.


    Wenn es was gebracht haben sollte werde ich eine 2. Behandlung vornehmen.
    Dann werde ich es auch besser machen als vorher. Da der Motor ja ca. 20° zur Beifahrerseite geneigt eingebaut ist, fliesst das Mittel
    nach einiger Zeit natürlich etwas einseitig weg.
    Bei einer 2. Behandlung lasse ich das Zeug über Nacht einwirken, bei seitlich hochgebockten Fahrzeug.
    Wenn ich die Beifahrerseite vorne und hinten hochbocke sollte der Motor in eine gerade Position kommen.
    Dann kann das Mittel etwas gleichmässiger im Brennraum verbleiben.

  • Also ich bin eine runde gefahren ca 20 min habe den im stand noch ca 10 min laufen lassen und danach ölwechsel..