Sind die E90-Motoren wirklich so schlecht? Vergleich mit E46

  • Hallo Leute,


    habe aktuell einen E46 320i Facelift und würde mir gerne einen E90 LCI zulegen und habe auch schon einiges dazu gelesen.


    Leider liest man fast nur nachteiliges zu den E90-Motoren. Würden in Relation zu viel verbrauchen, fühlen sich träger an als die alten M54-Sechszylindermotoren, nageln durch die Direkteinspritzung und dazu tolle Probleme mit Injektoren und Steuerketten.


    Wer von euch hier ist vorher z.B. einen E46 gefahren und kann bisschen vergleichen?
    Welcher Motor ist standhaft und macht die wenigsten Probleme?


    Beim E90 Facelift muss es doch brauchbare Motoren geben, die dem Vorgänger in allen Punkten überlegen sein sollten...

  • Wer nach "Problemen" googelt wird Probleme finden.
    Die 6-Zyl der LCI Modelle sind allesamt in Ordnung und haben nicht mehr oder weniger Probleme als die M52/M54.
    Mein Favorit ist zwar nach wie vor der 30i des vfl aber der steht ja nicht zur Auswahl.


    Steuerkette steht nicht auf lange Serviceintervalle, Serviceheft überprüfen.


    Ansonsten einfach mal Probefahren und überzeugen.

  • Von den 4-Zylindern von BMW sollte man in der Regel besser die Finger lassen, natürlich sind aber auch nicht alle immer schlecht.
    Auffällig sind die N42 und N46 Motoren vom E46 als auch die N43 Motoren beim E90. Besonders der N43 fällt oft unangenehm auf.


    Bei den 6-Zylindern hat man meist weniger Probleme. Die N52 brauchen etwas mehr Öl, die N53 haben dafür Probleme mit Injektoren,
    NOX Sensor und Hochdruckpumpen. Man kann sich also entscheiden was für einen schlimmer ist :)
    Das Problem mit den E90 Direkteinspritzern ist, daß diese Modelle die ersten waren die mit Direkteinspritzung liefen.
    BMW musste da wohl noch lernen :)



    Aber die E46 Modelle haben auch ihre Tücken.
    Bei den 6-Zylindern gibt es genau so extreme Ölsäufer.
    Dazu sind dort VANOS Verstelleinheiten und VALVETRONIC Regelungen der 1. Generation verbaut, die zu Anfang
    noch häufig defekt gingen. VANOS Rasseln haben die E90 6-Zylinder z.B. fast gar nicht mehr.


    Die E46 Motoren fallen auch häufig mit Leerlaufsägen und Falschluft auf.
    Probleme mit verkokten Ölabstreifringen haben die Dinger zudem genau so, ich habe selber schon solche
    Kolbenringe in der Hand gehalten als ein Freund einen M54 Motor revidiert hat.
    Von innen sah der sauber aus wie geleckt, kein bißchen Ablagerungen oder sonst was.
    Aber als die Kolben ausgebaut waren konnte man sehen warum der Motor so viel Öl verbrauchte.
    Die Ölabstreifringe die dort verbaut wurden sind der letzte Mist.



    Man kann es also alles so oder so sehen.
    Die Frage ist dabei auch "Was ist die Alternative ?" VW und Audi kämpfen mit den gleichen Dingen, teilweise noch schlimmer.
    Und in nem 08/15 Opel bekäme ich nen Brechreiz :)

  • OK, Danke.


    Würde derzeit wenn dann einen 325i oder 330i favorisieren.


    "die N53 haben dafür Probleme mit Injektoren, NOX Sensor und Hochdruckpumpen. "


    Mich würde ja insbesondere interessieren, ob sich das im Laufe der Zeit etwas gebessert hat, sprich je später das Produktionsdatum des jeweiligen Fahrzeuges ist bzw. auch ob BMW da evtl. auch die Ersatzteile über die Jahre optimiert und verbessert hat.

  • Von den 4-Zylindern von BMW sollte man in der Regel besser die Finger lassen

    Hast Du hierzu irgendwelche fundierten Erkenntnisse, oder ist das nur Stammtisch-Fachwissen?


    Die 4 Zylinder Motoren haben sich auf das Gesamtvolumen betrachtet sehr viel häufiger verkauft, als die 6 Zylinder. Dennoch gab es keine gröberen Rückrufaktionen, weil die Motoren nichts taugen würden. Im Gegenteil. Unter wirtschaftlichen Aspekten machen die Motoren viel mehr Sinn. Wer puren Fahrspaß sucht, ist sicher beim 6 Ender besser aufgehoben!


    Aber solche Pauschalaussagen gegenüber neuer User sind nicht gerade hilfreich. Wenns wenigstens gefährliches Halbwissen wäre, aber so ist es halt purer Stuss.


    Tatsächlich sind die Vierzylinder Motoren von BMW ein Grund für den Ruhm des Unternehmens. Gipfel war damals sicherlich der S14, aber ich fahre auch einen M43-B16 mit 237tkm - und der läuft sehr sehr gut, außer normaler Verschleißteile wurde noch nie etwas getauscht. Mein E92 320i hat jetzt 145tkm runter und ebenfalls noch nie Probleme gehabt. Es gibt die Steuerkettenthematik, aber davon sind tatsächlich nur eine handvoll betroffen - aber die machen eben lauten Krawall in den diversen Foren. Von den vielen tausend Aggregaten die problemlos laufen, hört man hier natürlich nichts.


    Der 6 Zylinder Mythos ist vor allem auf sehr guter Werbung von BMW begründet. Man musste/wollte irgendwie die größeren Motoren verkaufen, also hat man ganz simpel das Ego des einfachen Autofahrers angesprochen - und der hat das liebend gerne aufgesogen, bis heute.


    Stammtischgesubbel sollte man nicht mit Fachwissen verwechseln.

    Einmal editiert, zuletzt von Boltar ()

  • N55 und gut :)


    Jetzt 210k Km, ausser einer toten WAPU (die ist ja auch schon fast Verschleiss und eher Peripherie) war am Motor selber nichts bis jetzt. Habe die Karre damals mit 70k Km übernommen und kenne die Vorgeschichte.


    Ich kann mich gar nicht beklagen. Im Gegenteil ist der Motor das Hauptargument nicht schon lange gewechselt zu haben.

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  • Hast Du hierzu irgendwelche fundierten Erkenntnisse, oder ist das nur Stammtisch-Fachwissen?

    Ja :)
    Ich meine dabei aber auch speziell die 4-Zylinder N-Motoren. Die haben immer wieder Theater mit Steuerketten und/oder defekter KGE.
    Dein erwähnter M43 gehört da aber nicht zu (ich fahre ihn übrigens selber in einem E36 Touring), die Dinger sind eigentlich noch
    unverwüstlich. Gleiches gilt auch beim alten M40, der eigentlich nur wegen eingelaufenen Nockenwellen und defekten Schlepphebeln
    auffiel - wenn er nicht ordentlich gepflegt wurde. Ansonsten rannte auch dieser Motor unproblematisch und sparsam, aber wir
    sprechen ja jetzt von der E90 Baureihe.
    Als es dann mit den 4-Zylinder losging die Valvetronic und VANOS bekamen wurde die Qualität leider schlechter.


    In einem Punkt gebe ich dir aber recht, die 4-Zylinder sind natürlich öfter im Umlauf und daher darf man natürlich keinen
    statistischen Vergleich anstellen, wäre sonst unfair.


    Selbstverständlich existieren auch viele gute N- 4-Zylinder Motoren. Wer ein noch gutes Modell erwischt und dieses selber gut
    gepflegt hat, der wird auch zufrieden sein. Man muß etwas Glück haben daß der Vorbesitzer nicht schon viel falsch gemacht hat.


    Bei dem von dir erwähnten Anfänger sollte sich dieser aber auch im Klaren sein, daß die neue Hütte sehr schnell so richtig ins Geld gehen kann.
    Nicht selten stoße ich immer wieder auf Angebote, wo diese Modelle mit diesen Motoren günstig zum Verkauf angeboten werden.
    Ich schaue mir öfters Autos für suchende Freunde und Bekannte an. Sehr oft kommen mir dann solche Kisten unter, die einfach nur schnell
    repariert wurden und möglichst schnell an den Mann sollen, das Kostengrab muß weg.
    Und bei jedem zweiten heisst es "Steuerkette wurde vor kurzem gemacht".


    Problem ist nur, als Käufer kannst Du nicht wissen ob es vernünftig gemacht wurde.
    Wenn der Schotterplatzschrauber dort nur die Kette reingehämmert hat, aber nicht z.B. die defekten Stücke der Spannschienen aus den
    Motor geholt hat, dann wird es übel. Weiterhin weiß man nicht wie lange der Motor noch in diesem Zustand bewegt wurde bevor gehandelt wurde.


    WENN es also so ein Fahrzeug sein soll, dann aus guter Hand mit Nachweisen über die Pflege (eigentlich auch die Regel beim Autokauf).
    Zur Zeit ist es so, daß die Höfe von diversen Fähnchenhändlern mit genau diesen Motorisierungen voll stehen.


    Der Threadersteller soll sich lediglich dieser Sache bewusst sein.





    Tatsächlich sind die Vierzylinder Motoren von BMW ein Grund für den Ruhm des Unternehmens.


    Nein, BMW ist bekannt für seine guten und laufruhigen Sechszylinder und den guten Erfolgen im Motorsport :)
    Die Vierzylinder sind nicht der Grund für deren Ruhm , sondern der Grund für guten Umsatz.





    Gipfel war damals sicherlich der S14, aber ich fahre auch einen M43-B16 mit 237tkm - und der läuft sehr sehr gut

    Den S14 sollte man aussen vor lassen.
    Der ist ein Motorsport Motor und war damals schon seiner Zeit voraus.


    Dass dein M43 gut läuft glaube ich. Ich kann es mit meinem M43 bestätigen und wünsche dir daß es so bleibt.
    Sei froh diesen noch guten Motor zu haben. Ideal wäre der M43 mit 1,9 Liter - der ist auch richtig kräftig.
    Bei mir ist es für denn Alltag und fürs Grobe aber auch nur der kleine 1,6er.
    Keine Rakete, aber in der Stadt flott und zudem kann er gut sparsam.





    Der 6 Zylinder Mythos ist vor allem auf sehr guter Werbung von BMW begründet. Man musste/wollte irgendwie die größeren Motoren verkaufen, also hat man ganz simpel das Ego des einfachen Autofahrers angesprochen - und der hat das liebend gerne aufgesogen, bis heute.


    Der Grund für den Erfolg der 6-Zylinder liegt eher darin, daß damals in den 80ern BMW fast der einzige Hersteller war
    der 6 Pötte in der Mittelklasse ab 2 Liter Hubraum angeboten hat - den 320i mit 129 PS oder sogar den 325e mit 2,7 Liter und ähnlicher Leistung.
    Ausser Ford (mit dem kleinen 2 Liter V6 - 90 PS) gab es sonst nix anderes erschwingliches im 6Ender-Segment.
    Da musste der brave Malocher sonst bisher nur Opel Rekord, Ascona oder Golf und Polo fahren.
    Um in die 6-Zylinder Klasse zu kommen brauchte es bei Opel z.B. schon den dicken Senator oder Monza mit der 3 Liter Maschine,
    was nicht für jedermann erschwinglich war.
    VW hatte glaube ich gar nichts 6-zylindriges im Programm und Mercedes auch nur in der teuren Oberklasse.
    Da kam doch der kleine 3er von BMW genau richtig. Jetzt konnte man auch in der Mittelklasse mit 6 Zylindern mitmischen.
    Alles unter 3 Liter Hubraum waren bei BMW "die kleinen 6-Zylinder". Die "richtigen" fingen auch erst wieder in der höheren
    Klasse an (5er und 7er mit 3 und 3,5 Litern)
    BMW hat also ein Segment nach unten hin geschlossen und genutzt.


    Hauptsächlich hat sich BMW seinen Namen im Motorsport gemacht, ganz besonders mit dem E30 M3
    Und da es Anfang der 80er nun auch den 3er mit 2 Liter Motorisierung gab - aber im Gegensatz zu Konkurrenz mit
    moderner Einspritzung und 6-Töpfen ausgestattet - ja da verkaufte sich sowas wie warme Brötchen.


    Der M3 mit S14 war früher auch nicht so angesagt wie heute (hätte man sich damals mal sowas weggestellt)
    Wenns irgendwie ging waren alle auf dem 6-Zylinder Hype. Möglichst 325i oder den 535i mit 3,5 Liter.
    Die Opel Fraktion hat sich dafür oft die 3 Liter Senator 6-Zylinder in ihre Manta und Ascona verfrachtet.


    Trotz alledem baute BMW mitunter die besten 6-Zylinder Reihenmotoren.
    Leider ist das heute mehr oder weniger vorbei.

  • VAG brauchte auch anfangs keinen Sechszylinder, die hatten mit dem Fünfzylinder ihren eigenen, sehr haltbaren Kultmotor, Sechszylinder gabs erst ab VR6 und im Golf 4 den V6 von Audi.Und Mercedes hatte schon in der kleinen Kategorie den 190E 2.6, aber damals war halt DTM-Kult und da warens die hochdrehenden Vierzylinder, die man haben wollte.
    Bei den MB-Dieseln sind die Fünfzylinder die Kultmotoren, übrigens auch von Ferdinand Piech konstruiert, wie die Audi-Fünfzylinder. :D
    Die hatten aber auch bei MB nur den Block mit dem Brot und Butter Vierzylinder (M102) gemein.
    Aber halt dieser M102 gilt als einer der besten Vierzylinder überhaupt, weil quasi unkaputtbar, dort würde das Argument der sehr guten Vierzylinder passen.


    Und letztendlich basiert der beste BMW-Vierzylinder (S14) ja auf dem gar nicht zivilen Motor vom M6. ;)

  • Haben gerade aktuell den Umstieg von einem e46 Vierzylinder 115 PS 316i (10/2003) auf einen frühen e91 325i mit n52b25 hinter uns und der erste Eindruck nach den ersten Tankfüllungen ist doch so, dass wir den 6-Zylinder u.a. dank dem 6 Gang Getriebe sparsamer fahren als den 4-Zylinder, der insbesondere auch im Stadtverkehr sich nichts genommen hat im Vergleich zum 6-Pott.


    Wir hatten übrigens mit diesem frühen Valvetronic- Motor im e46 keine Probleme und auch kein Steuerkettenthema (habe aber bei meiner Werkstatt etliche der aus diesen Motoren ausgebauten Ketten gesehen - jedes Fahrrad hat hier stabileres verbaut), haben aber auch nie nach SIA-Anzeige das Öl gewechselt sondern mindestens jährlich, auch wenn das bei uns dann schon mal deutlich weniger als 10tkm waren. Wir haben auch kein 5 oder 0W30 mehr genommen, sondern 0W40 oder 5W40. Genau so werden wir es jetzt mit dem e91 auch halten - früher Ölwechsel als vorgegeben, kein 0w30. Damit bin ich bislang mit allen meinen BMW gut gefahren.


    Die m5x 6-Zylinder Motoren haben, wie choppa richtig schreibt, im Alter eigentlich alle Fehlluftprobleme (erkennbar im Fehlerspeicher u.a. an Lambda-Sonde außer Regelbereich) und man sollte mit einem Wechsel der NWS und KWS sowie ALLER Zündspulen rechnen (Beim m54 ist meist auch noch die KGE mal zu machen). Hat man das aber einmal "durch" und ölt auf was anderes als 0 oder 5W30 um, dann hat man wieder lange Zeit Ruhe und die Motoren fahren sich allesamt gut. Der Verbrauch wird aber höher sein, als beim e90/e91 - da braucht man sich nichts schön reden, irgendwo muss es ja auch einen Fortschritt gegeben haben.


    Typische Fehler, weil Fehlkonstruktionen, beim e46 sind noch:


    - Die EFH vorne gehen kaputt
    - Die Rüli-Platinen haben zu wenig Massekontakt und es beginnt dann beim Blinken etc. zu spinnen. Lösung: Massekabel aus dem Rüli - Stecker aus-pinnen, großen Kabelschuh aufs Massekabel machen und direkt auf die Rüli-Platine stecken
    - Kabelbaumbruch im Kofferraumdeckel /Heckklappe - hier gibt es preiswerte Rep. Kabelbäume


    Und dann rostet der e46 auch noch recht gerne und am Fahrwerk kann gerne auch was sein, bspw. bemängelt der TÜV auch gerne rostende Federn hinten (man liest auch immer wieder mal was vom Bruch der Federn) … je nach individueller Pflege eben.


    Rost soll aber auch beim e90/e91 leider ein Thema sein.