Raildrucksensor Signal

  • Liebe E90-Freunde,


    ich bin mit meinem 335D am verzweifeln und weiß nicht mehr weiter. Brauche Euren Rat.


    Folgendes Problem: Wagen springt nicht an. Fehlerspeichereintrag: "003F30 DDE Raildrucksensor, Signal".


    Hintergrund: Ich hatte einen Brand in der Nähe des Raildrucksensors. Die Ansaugbrücke war schon seit längerem trotz Stopfen in den Drallklappenöffnungen undicht und der Motor auf der Einlassseite sehr ölverschmiert. Bei dem heißen Wetter haben sich die Öldämpfe nun bei Vollast auf der Autobahn entzündet. Motor ging aus. Brand durch Fahrtwind auch. Glück gehabt. Mit ADAC noch Hause geschleppt. Siehe Bild.


    Was bisher geschah:


    Neuer Raildrucksensor, neuer Stecker, verschmortes Kabelstück durch Einlöten neuer Kabel ersetzt, neues DDE-Relais, alle Sicherungen geprüft (eine 20A-Sicherung rechts im Motorraum war durchgebrannt, wurde ersetzt).


    Trotz größter Sorgfalt beim Einlöten der Kabel hatte ich zunächst wohl etwas falsch verbunden. In dem Kabelstrang gibt es zwei gelbe Kabel, zwei blau-schwarze und zwei braun-orange. Der Rest ist eindeutig. Durch Auslesen des Fehlerspeichers und systematischem Vertauschen der zweideutigen Kabel, konnte ich die Fehlereinträge zum Luftmassenmesser und Ansaugtemperatursensor eliminieren. Einzig verbliebener Fehlereintrag ist der zum Raildrucksensor-Signal.


    Raildrucksensor hat drei Kabel: orange (Position 1), blau-schwarz (Position 2), weiß-gelb (Position 3). Bei geschlossenem DDE-Relais liegen bei blau-schwarz und wei-gelb jeweils 5V Spannung an. Orange liegen 0 Volt an.


    Wagen startet auch nicht, auch nicht, wenn der Stecke am Raildrucksensor abgezogen ist.


    Frage: Kann es an Luft im Railsystem liegen? Muss das Railsystem entlüftet werden? Wie? Beim Tausch des Drucksensors kam definitiv Luft in das Railsystem. Nicht sicher, ob das durch die Injektoren entweichen kann.


    Hoffe, jemand kann mir hier einen Tipp geben.

  • Update:


    Railsystem muss nicht entlüftet werden, ist selbstentlüftend laut Rheingold.


    Injektoren-Rücklauftest gemacht. Negativ. Aus den Injektoren kommt kein Diesel zurückgelaufen.


    Inline-Pumpe scheint ordnungsgemäß zu fördern. Jedenfalls steht beim Injektoren-Rücklauftest an der abgezogenen Dieselleitung sowiel Druck an, dass der Diesel sich am Schraubenzieher (zum Verschließen der Leitung verwendet) vorbeigedrückt hat.


    Offensichtlich öffent das Ventil an der Hochdruckpumpe nicht. Am Stecker des Ventils liegen allerdings 12V an. Ebenso am Stecker des Raildruckreglers am Druckspeicher.


    Wenn der Raildrucksensor falsche Werte liefert, öffnet dann das Ventil an der Hochdruckpumpe nicht. Soweit ist mir das klar.


    Aber mit abgezogenem Stecker am Raildrucksensor startet der Motor normalerweise trotzdem. Es kann also eigenltich nicht am Raildrucksensor liegen. Die Motorsteuerung sollte ohne Signal vom Raildrucksensor in ein Notprogramm gehen und dann trotzdem starten. Ziehe ich bei meinem E91 330xd den Stecker am Raildrucksensor, startet er trotzdem.


    Ich vermute nun, dass das DDE-Steuergerät beim Kurzschluss der Leitungen einen Knacks wegbekommen hat. Gibt es irgendwelche Tests, die ich zuvor noch machen kann, um das DDE als Fehlerquelle sicher zu identifizieren?


    Kann ich das DDE-Steuergerät so Plug-and-Play mit nem neuen austauschen? Oder muss das programmiert werden?

  • Update:


    Komplett neuen Motor-Kabelbaum verbaut. Eintrag im Fehlerspreicher blieb. Motor springt nicht an.


    Neues DDE-Steuergerät verbaut. Der Freundliche hat es programmiert. Fehlerspeicher sauber. Raildruck-Sensor ist draußen. Wagen springt trotzdem nicht an.


    Mengenventil an der Hochdruckpumpe erneuert. Wagen springt immer noch nicht an.


    Magnet in die Öffnung der Hochdruckpumpe hat keine Späne hervorgebracht.


    Kommendes Wochenende ist das Druckregelventil am Sammler dran. Wenn der Wagen dann immer noch nicht anspringt, können es nur noch eine defekte Hochdruckpumpe und ggf. zusätzlich Späne im System sein.

  • Hat du jetzt, nachdem der Fehler vom Raildrucksensor weg ist, mal den Druck beim Starten überwacht?


    Nach deinem zweiten Post hatte ich auch die DDE im Verdacht. Mir selbst ist mal durch einen Kurzschluss ein Steuergerät abgeraucht und passenderweise auch mit dem Raildruck-Sensor Fehler.


    Ansonsten ist deine Vorgehensweise zum Eingrenzen des Fehlers löblich! Habe ich hier schon anders gesehen...


    IMA Codes hat du ja vermutlich in die neue DDE eingetragen?

  • Druckregelventil am Sammler erneuert. War es aber leider auch nicht. Als nächstes ist jetzt die Hochdruckpumpe dran.


    crossshot: Die Codes der Injektoren sollten stimmen. Das neue Steuergerät wurde ja beim Freundlichen angelernt. Ich musste das Auto am Seil extra einschleppen. Ohne Auto hätten die das Steuergerät nicht programmiert, so hieß es. Der Mechaniker hat anschließend die Drücke alle ausgelesen. Vordruck war okay. Hochdruck nicht. Die wollten daraufhin den Fehler nicht weiter eingrenzen, sondern gleich das gesamte Hochdrucksystem erneuern - für 8.900,0 Euronen. :) Im Gespräch gab der Mechaniker dann zu, dass vielleicht auch nur ein Ventil den fehlenden Druck verursachen könnte. Als Vertragshändler dürften sie jedoch nur gleich alles Erneuern...


    Ich werde kommendes Wochenende die Hochdruckpumpe gegen eine vom Boschservice Runderneuerte ersetzen und dann alle Drücke nochmals selber auslesen. Viel mehr Fehlerursachen bleiben nicht (am Hochdrucksystem). Die Injektoren könnte ich noch erneuern. Ich halte es aber für sehr unwahrscheinlich, dass alle 6 Injektoren auf einmal den Dienst komplett aufgegeben haben (es sei denn, der Vordruck stimmt in der Rücklaufleitung nicht - aber da hätte sich der Drucksensor im Niederdruckkreislauf ja im Fehlerspeicher gemeldet).

  • Hochdruckpumpe erneuert. Springt immer noch nicht an. :(


    Laut..... hat er nur 6,5 bar Raildruck. Solldruck ist irgendwo bei 300 bar.


    Den Niederdruck scheint das System nicht auslesen zu können. Gibt wohl nur beim X3 einen Drucksensor. Die Pumpe im Tank arbeitet: die ist deutlich zu hören und beim Entlüftungsprogramm konnte ich auch die Blasen durch die Leitungen rauschen hören. Durch den Pumpentausch und einen neuen Dieselfilter war da eine Menge Luft im System.


    Die Fehlerursache grenzt sich nun stark ein: Entweder stimmt der Niederdruck nicht (unwahrscheintlich) oder irgendetwas mit den Injektoren. Der Druck kann ja nur noch dort entweichen, alles andere hab ich schon getauscht. Keine Ahnung, wie so ein Injektor funktioniert. Vielleicht läßt einer zuviel durch?


    Was als nächstes passiert (kommendes Wochenende): Injektoren-Rücklauf-Test. Tausch der Injektoren. Sammler und Leitungen spülen.


    Zudem suche ich noch nach einer Möglichkeit, den Niederdruck zu messen. Die Pumpe im Tank soll 5,3 bar schaffen. Das ist aber sicherlich nur ein Maximalwert. Weiß jemand, wie der Druck in diesem offenen Kreislauf sein muss? Muss die Pumpe bei Zündung an bereits liefern - oder erst beim Starten, wenn der Anlasser dreht?

  • du hast doch am 10. August geschrieben, dass du einen Injektoren-Rücklauftest gemacht hast. Angeblich alle IO

  • Ja, aber der erste Rücklauftest war vor Tausch des Steuergerätes, des Mengenregelventils, des Druckregelventils und der Hochdruckpumpe. Der Test war auch nicht okay, sondern da kam nichts zurück. Da floss nur etwas aus der Rücklaufleitung, halt der übliche Gegendruck von der Vorförderpumpe.


    Jetzt messe ich 6,5 bar im Rail. Das heißt, dass da beim Rücklauftest auch etwas von Seiten der Injektoren kommen wird.


    Je mehr ich drüber nachdenke, umso plausibler erscheint mir alles. Der Raildrucksensor war der, der komplett abfackelte und während der Fahrt als erstes ausfiel. Kurzschluss hat das Steuergerät zerschossen. Da weder Drucksensor noch DDE richtig funktionierten, wird es kurzzeitig unregulierten Druck im System gegeben haben. Sehr wahrscheinlich, dass da mindestens einer der Injektoren durch beschädigt wurde. Den Rücklauftest hätte ich bereits nach dem Tausch des Steuergerätes wiederholen müssen, aber der Freundliche hat mich mit der Vermutung auf Späne im System, in die Irre geführt...

  • Update:


    1. Tat: Soeben den Injektorrücklauf getestet = furztrocken! Da kommt einfach kein Diesel. An keinem der Injektoren. Einfach nichts.


    Ohne Saft können die Injektoren nicht funktionieren. Zwei Möglichkeiten, so meine Idee: 1) Ein Injektor läßt soviel Dampf ab, dass bei den anderen nichts raus kommt. 2) Vorförderdruck stimmt nicht = Mengenregelventil macht nicht auf.


    Punkt 1 halte ich für unwahrscheinlich. Da kein einziger Injektor was auswirft, müsste die Suppe ja in den Brennraum laufen und hinten zum Auspuff raus. Da ist aber nichts.


    2. Tat: Vorförderdruck prüfen. Ich bin mit meinem Öldruckmesser an die Leckölleitung dran. Kraftstoffsystem hab ich zuvor schön mit RG nochmals entlüftet gehabt. Da war schon wieder ziemlich viel Luft im System. Ergebnis: 4 bar. Das erscheint mir normal. Meines Wissens sollen es 4 bis 4,5 bar sein.


    Soeben hab ich angefangen die Injektoren zu wechseln. ASB runter. Und dann fallen meine Augen zufällig auf die Kraftstoffleitungen: Schon wieder Luft in den Leitungen! Da sind Luftblasen sowohl in der Zulauf- als auch in der Rücklaufleitung. Also ich direkt nochmals das Entlüftungsprogramm 2 Minuten laufen lassen und direkt nach dem Abstellen die durchsichtigen Leitungen beobachtet - kaum ist die Pumpe aus, laufen da Luftblasen ins System rein!


    Mit Luft in Vorförderkreis, kann die Hochdruckpumpe natürlich nicht genug Druck aufbauen. Mengenregelventil wird wohl deshalb auch gar nicht erst aufmachen.


    Die Injektoren werde ich jetzt nicht wechseln. Ich werde zunächst die Kraftstoffzulaufleitung tauschen. Durch den Motorbrand wird sich bestimmt eine dieser Plastikleitungen ausgedehnt haben. Dumm ist nur, dass Leebmann die Zulaufleitung 13537801660 gerade nicht liefern kann. :( Keine Ahnung, ich hoffe ich finde irgendwo im Netz die 13537801660.

  • Das letzte Update:


    1) Kraftstoff-Zulaufleitung aus meinem 330xd in den 335d eingebaut. 3 min entlüftet. Trotzdem noch Luftblasen im System. Grund herausgefunden: Leckölleitung ist nur schwer zu entlüften, da durchs Railsystem kein Kraftstoff zirkuliert. Wie auch immer - Wagen springt weiterhin nicht an. Der 330xd hingegen sprang nach dem Tausch der Zulaufleitung trotz Blasen im System sofort an.


    Bleiben als einzige Fehlerquelle nur noch die Injektoren übrig.


    2) Alle 6 Injektoren ausgebaut und beim Bosch-Service Fay & Schaaf in Limburg auf Funktion überprüfen lassen. 5 sind fehlerfrei. Keine Späne. Aber Piezo-Injektor des 6. Zylinders hat einen Defekt: "Aktor-Widerstand zu niedrig". Laut Mechaniker hat der Injektor einen elektronischen Kurzschluss und kann nicht mehr angesteuert werden.


    Heute morgen alles wieder zusammengebaut. Injektor des 6. Zylinders gegen einen neuen von Bosch getauscht. Kraftstoffsystem 5 min entlüftet. Start-Knopf gedrückt - und - springt nicht an! Fünfmal versucht. Springt einfach nicht an. Dann in RG den Raildruck beim Gurgeln beobachtet - 26 bar. Ausgestellt, nochmals versucht - 150 bar. Ausgestellt nochmals versucht - 300 bar - Wagen springt an und läuft! YEEEEESSSSSS


    Bin überglücklich und habe viel dazu gelernt. Was mich ärgert ist, dass elektronische Defekte an Injektoren nicht im Fehlerspreicher abgelegt werden. Jeder kleine Sensor wird überwacht, aber die elektronische Ansteuerbarkeit der Injektoren offenbar nicht. Nix im Fehlerspreicher gewesen. Ich hatte deshalb den Injektor nie als Ursache für das Nicht-Öffnen des Mengenregelventils an der Hochdruckpumpe im Verdacht.


    Im Nachhinein macht alles Sinn:


    Brand im Motorraum durch zu viel Öl in der ASB. Brannt im Motorraum killt Kabelbaum und den Raildrucksensor. Das Steuergerät samt 30A-Sicherung brennen durch. Injektor am 6. Zylinder bekommt gleichfalls einen Kurzschluss.


    Blow-By-Gase gehören nicht in den Ansaugtrakt. Die Kurbelwellenentlüftung kann man am 335d nicht auf Fließfilter umbauen. Ich hab das jetzt einfach per 25mm-Zapfschlauch bis hinter die Hinterachse gelegt. Öl-Breather-Catch mit 1-Zoll-Anschluss bau ich mir später noch dazwischen.


    So, 335d läuft. Jetzt kommt mein 320d dran - der hämmert wie ein kaputter Traktor - der Freundliche äußerte Verdacht auf Lagerschalenschaden...


    :nr1: