Motorschaden durch Überhitzung 335i

  • Danke für eure hilfreichen Beiträge. Da ich im Urlaub war konnte ich mich die letzten Tage nicht um die Sache kümmern.



    Das Kühlwasser sieht bei mir anders aus als auf dem Bild oben. Es sind eher gelbliche Klumpen drin, sieht aber schon irgendwie ölig aus. Ich versuche mal ein Bild oder Video zu machen.

  • Ich glaube zwar, dass ein solcher Zufall, dass gerade jetzt die Dichtung am Ölthermostatgehäuse kaputt geht unwahrscheinlich ist, aber bevor ich das Auto für verscherbele möchte ich natürlich nichts unversucht lassen. Wo finde ich das Gehäuse und die Dichtung genau? Und woran würde ich einen Defekt erkennen? Gäbe es sonst noch mögliche Ursachen für die Kühlwasserverunreinigungen?

  • Ist hier recht gut zu sehen, das silberne Teil zwischen der Luftführung und der Motorabdeckung:


    [Blockierte Grafik: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f6/JK_N54B30.jpg]


    Mini-Anleitung dazu:


    Also wenn jemand die Dichtung vom Ölthermostatgehäuse wechseln möchte:


    1. Luftführung stirnseitig am Motor wegbauen
    2. Ölleitungen entfernen, ist eine 13er Nuss unter den Leitungen an die man mit einer kleinen Ratsche rankommt
    3. 3x Außentorx Schrauben T12 am Ölthermostatgehäuse entfernen, 2 davon sind oben gut sichtbar und zugänglich, die 3. sitzt ca. da wo die Schraube der Ölleitungen entfernt wurde; ich musste hier mit einem Gelenk und viel Gefühl arbeiten, ging aber halbwegs gut.


    Und schon kommt einem der Mist entgegen, inklusiver platter Dichtung. Ach ja... bei der Demontage der Ölleitungen + dem Gehäuse kommt natürlich - oh Wunder - Öl aus. Also Fetzen oder ähnliches unterlegen.


    Danach raus mit der ganzen Suppe, also Kühlwasser Ausgleichsbehälter demontieren (kinderleicht), und die darin befindliche Brühe entsorgen, genauso wie den Rest des Kühlwassers. Frisch befüllen das ganze System und dann laufen lassen und sehen ob sich das Wasser wieder mit Öl vermischt.


    Kostenaufwand bis hierhin: keine 50€...



    Die Dichtung kann auch schon über längere Zeit leicht undicht sein, und du hast es nur nicht bemerkt, weil es bis dahin keinen Grund gab das Kühlwasser zu checken - oder hast du bei jedem Tanken reingeschaut? ;)

  • Eine gut verständliche Anleitung gibt es zudem auf Youtube.
    Auch wenn englisch gesprochen wird ist das Ganze recht simpel zu kapieren.
    Sofern man ein wenig Schrauben kann ist der Aufwand zum Austausch der Dichtung recht überschaubar.


    Das Video zeigt den N52 Motor, beim 335i könnten kleinere Details abweichen - das kann ich leider
    nicht 100%ig beurteilen.



    https://www.youtube.com/watch?v=IORcQabnoIw

  • moin


    ich geb auch mal meinen senf dazu;


    erstmal will ich sagen dass ich genau so reagiert hätte, bedienungsanleitung erlaubt mäßige weiterfahrt, keine rote leuchte, kein erkennbarer flüssigkeitsaustritt, also wäre ich auch gefahren. auch wenn dann irgendwann die rote anging, und du vll nicht sofort angehalten hast, hat nicht zwanghaft einen kapitalen motorschaden zu bedeuten. aber es kann eben doch sein dass die kopfdichtung davon was abbekommen hat, gerade an stellen die zuletzt vom wasser erreicht werden ( meist gegenüberliegend der pumpe oder eben am letzten zylindersteg ) ist dann die gefahr groß dass die hitze diese beschädigt. auch dass nur "normales wasser" zur überführung eingefüllt wurde ist nicht schädlich, du bist ja keine abertausende kilometer mit gefahren, auch ist is draußen keine -40 grad und die vorrübergehend fehlenden schmierstoffe sind bei kurzer fahrzeit überhaupt kein problem.


    btt:


    kopfdichtungsschäden können relativ leicht festgestellt werden, wenn deine aktuelle werkstatt das nicht kann, dann wechsle diese. mittels einem co2 prüfer oder eben der druckverlustprüfung ist das kfz berufsschule 1. lehrjahr!


    da ja laut fehlerpseicher die wasserpumpe defekt ist, würde ich diese nocheinmal prüfen lassen( besagte ansteuerungsmethode ) und folglich erneuern.


    mfg

  • Was heißt hier "1000 km"? Für einen ernsthaften Schaden reicht ein einziger Kilometer,
    wenn bspw. nicht mehr genug Kühlmittel da ist oder die KM-Pumpe versagt. Rot bedeutet
    Halt. Und zwar sofort, wie an der Ampel.
    Ansonsten stimme ich zu, so ziemlich jeden Schaden kann man diagnostizieren. Wenn man
    es kann. Wenn nicht, dann ist man keine Fachwerkstatt.

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


    sent from NSA monitored device

  • Nochmal zum Hergang des Defekts: Als die gelbe Lampe anging war ich weniger als 1 km von zu Hause weg, daher fand ich es vertretbar bei gelb die Fahrt fortzusetzen. Bei rot wäre ich sicherlich nicht mehr gefahren. Das Problem war, dass 10 Sekunden nach "gelb" schon "rot" kam. Das Auto lässt sich mit roter Lampe auch gar nicht mehr fahren, sondern nimmt kein Gas mehr an. Ich habe es dann direkt abgestellt und abkühlen lassen. Kurze Zeit später bin ich ohne jegliche Warnlampen die restlichen 500 Meter gefahren.


    Die Werkstatt ist ja von Ihrer Diagnose scheinbar recht überzeugt zu sein. Als Begründung wurde aber nur das Öl im Kühlwasser angegeben. Und wenn ich das hier richtig Verstanden habe, gibt es für das Öl im Kühlwasser nur zwei mögliche Gründe. Erstens die Kopfdichtung und zweitens die Dichtung im Ölthermostatgehäuse. Wenn es letzteres nicht ist, dann wird es unschön ;(

  • Ich habe heute die Dichtung des Ölthermostatgehäuses ausgetauscht. Kann man an der Dichtung selbst irgendwie erkennen ob die Undicht war? Unter dem Gehäuse sah es bei mir nicht so sauber aus wie auf dem Bild oben, sondern dort war dicker, schwarzer Schmodder. Ist das normal? Den Ausgleichsbehälter habe ich leider nicht raus bekommen. Der untere Schlauch sitzt ziemlich fest. Hat da jemand einen Tipp?