Auf jeden Fall zur Polizei - nur leider darf man sich da nicht zwingend Hoffnung machen, dass das auch wirklich was bringt. Ich habe das schon am eigenen Leib erfahren dürfen...
Vor ca. vier Jahren wollten wir einen günstigen 320i als Zweitwagen kaufen. Der sollte nur für kürzere Strecken fungieren, daher wollten wir nicht zu viel ausgeben. Gekostet hat der ca. 13.000 EUR, war fünf Jahre alt und hatte um die 120.000km gelaufen. Nagelt mich jetzt nicht auf die Zahlen fest, ich hab das inzwischen verdrängt. 
Wir hatten das Teil auf von so nem Straßenhändler in Herten gekauft und der Wagen machte nen guten Eindruck (wobei ich dazu sagen muss, dass ich nicht wirklich Ahnung von Autos hab - ich fahr halt gern 
). Na ja, wir hatten das Ding dann gekauft und blöderweise erst im Nachhinein checken lassen. Das war eigene Dummheit, denn wir haben einen Bekannten bei BMW in München, der kann anhand der Fahrgestellnummer schon viel herausbekommen. Auf jeden Fall haben wir dann von ihm erfahren, dass der BMW kürzlich beim Freundlichen war und dort ein Unfall von ca. 6.000 EUR behoben wurde; der Wagen wurde uns als unfallfrei verkauft. Weiterhin haben wir erfahren, dass dieser Wagen zu dem Zeitpunkt über 170.000 km drauf hatte!! Wie gesagt, wir haben in mit ca. 120.000 km gekauft...
Im Verkaufsgespräch hat der Verkäufer ja noch ganz toll erzählt, dass er uns sogar TÜV und AU neu macht, obwohl das gar nicht zwingend nötig gewesen wäre. Im Nachhinein war auch klar warum: auf den alten Bescheinigungen wäre ein zu hoher km-Stand drauf gestanden...
Auf jeden Fall haben wir dann den Vorbesitzer kontaktiert und der hat uns das ganze bestätigt. Meine Frau ist Rechtsanwältin und sie hat den Händler dann auch direkt mit nem Anwaltsschreiben zur Rückabwicklung des Kaufvertrages aufgefordert. Mit etwas Rumpamperei hat der das dann auch gemacht und noch unsere zusätzlichen Kosten übernommen. Danach haben wir den dann direkt bei der Polizei angezeigt. Durch den Beruf meiner Frau, hatte sie auch die Möglichkeit Akteneinsicht zu nehmen. Aus der Akte der Staatsanwaltschaft über den Händler haben wir dann erfahren, dass der diesbezüglich schon über 10 Verfahren am laufen hat - bzw. hatte.
Das Traurige daran: ausnahmslos ALLE wurden eingestellt, weil man ihm nichts nachweisen kann! Solche Typen sind extrem clever. So ist es dann auch mit unserer Anzeige abgelaufen. Der Typ wurde von der Polizei geladen, der tut so als wüsse er von nix und nach seiner Aussage habe er den Wagen von einem Zwischenhändler gekauft - mit dem Kilometerstand, wie er uns den Wagen verkauft hat. Dieser Zwischenhändler ist dann nicht zu ermitteln gewesen und das Verfahren wurde eingestellt...
Bei sowas könnte man dann nur kotzen; erst recht wenn man im Internet sieht, dass es den Händler nach wie vor gibt und dass er sich inzwischen sogar vergrößert hat - und wohl in Recklinghausen sitzt... Ich hoffe nur, dass der Typ irgendwann so viele Anzeigen hat, dass die Staatsanwaltschaft noch intensiver ermittelt und dem Typ irgendwann das Handwerk gelegt wird...
Uns war das auf jeden Fall eine Lehre - wir kaufen ausschließlich beim Vertragshändler Autos...
