Hier kurz meine Erfahrung nachdem ich die Ansaugbrücke an meinem E91 330d Bj 2006, 170tkm ausgebaut habe.
Warum überhaupt?
1. Motor wurde über einen längeren Zeitraum weniger drehfreudig (über die letzten ca. 40tkm). Ölwechsel und Luftfilterwechsel brachten nicht den erhofften positiven Effekt.
2. Beim Abstellen "schüttelte" der Motor.
Ausbau in kurzen Worten:
1. Motorabdeckung entfernen
2. Innenluftfilter und die darunter liegende "Fensterbank" entfernen.
3. Hintere Motorabdeckung (verdeckt durch die Fensterbank) abbauen - Vorsicht beim ausfädeln, an der Rückseite des Motors befindet sich noch in der Höhe der Motorabdeckung ein Stecker. Geduldig sein, auch wenn's länger dauert!
----- an dieser Stelle überlegen ob sich der Rest noch lohnt *
4. Domstreben (Zugstreben) ausbauen. Leider nötig, weil sonst die Ansaugbrücke später nicht von den Stiftschrauben weggehoben werden kann.
5. AGR Zuleitung vom AGR Ventil losschrauben (Schelle lösen), Stecker vom Drosselklappenventil ziehen, Frischluftzufuhr Schlauch am Eingang der Drosselklappe abnehmen
6. Einheit AGR+Drosselklappe von der Ansaugbrücke abschrauben (5er Imbus)
7. Unterdruckleitungen von der AGR abziehen, Luftmassensensor von der ASB abziehen (Vorsicht dass kein Schmutz in den LMS eindringt), alle Verbindungen, Kabel von der Ansaugbrücke lösen. Ich hab nur die nötigen Kabel entfernt um die Ansaugbrücke später anzuheben und upside-down auf die Seite zu legen.
* Ich hab die ASB nicht komplett aus dem Motorraum herausgenommen, nur soweit bis ich sehen konnte wieviel Dreck sich angesammelt hatte:
AGR... an einigen Stellen hatte sich bis zu 3mm dick Ruß festgesetzt - das verringert den Querschnitt und Dreck am AGR Ventil erzeugt sicher mehr Strömungsverluste als im sauberen Zustand.
Drosselklappe... Ausgangsseitig ebenfalls Ruß
Ansaugbrücke... innen vielleicht 1mm gleichmäßig Ruß-Öl an den Wänden. Überall, nur am Eintritt in die ASB hatte sich mehr Ruß festgesetzt, genauso wie in der AGR. DieVerschmutzung schien mir nicht wert alles auszubauen und stundenlang zu reinigen. Man liest von einem Selbstreinigungseffekt der Ansaugbrücke, dass dieser Film langsam in den Brennraum wandert und dort mit verbrannt wird (?).
Reinigung:
Ich hab also nur die AGR, Drosselklappe und Eingangsöffnung der Ansaugbrücke von festgeklebtem Ruß befreit. Bremsenreiniger ist zu flüchtig. Ich hab Ansaug-Systemreiniger Diesel von LM etwas zweckentfremdet eingesetzt: auf den Ruß gesprüht, einwirken lassen und händisch nachgeholfen. Zum Spülen hab ich auch Bremsenreiniger benutzt. Vorsicht dass keine Rußstücke in der AGR/Drosselklappe oder Ansaugbrücke liegen bleiben!
Beim Zusammenbau darauf achten dass alle Dichtungen sauber aufliegen, empfohlen wird alle Dichtungen zu ersetzen.
Spürbar ist dass der Motor wieder drehfreudiger geworden ist. Das Schütteln beim Abstellen ist weg. Für mich hat sich die "teilweise Reinigung der ASB" gelohnt. Ich vermute es wäre auch möglich nur die AGR+Drosselklappe auszubauen und zu reinigen, ohne die Domstreben und Ansaugbrücke ausbauen zu müssen.