Aus aktuellem Anlass muss ich diesen Thread aus der Versenkung holen, denn mich wundert ein wenig dass man hier über dieses Thema nicht viel mehr lesen kann.
Wir haben in der Arbeit (reparieren in der Masse hauptsächlich BMW) mitlerweile fast wöchentlich Federbrüche an der Vorderachse zu vermelden.
Die Konstruktion ist gelinde gesagt mörderisch ! Das ist ja ansich nichts neues, doch wenn man nun sieht dass sich im Laufe des Fahrzeugalters die Fälle logischweise massiv häufen, bleibt nur noch abzuwarten bis die ersten katastrophalen Unfälle
publik werden.
Wie ausnahmslos in jeden Fall, bricht die erste untere Windung. Mit etwas Glück, passiert das ganze in der Stadt, häufig während eines Komplett-Lenkeinschlags.
Letzte Woche kam aber was irgendwann kommen musste, umsoweniger verstehe ich dass BMW sich hier totschweigt.
Der betreffende E91 war auf der Landstraße unterwegs, etwa 100km/h als die vordere linke Feder brach. Der Rest der Feder fiel natürlich wie immer ziellos über das komplette Federbein nach unten. Doch in diesem Fall war es noch schlimmer als in allen anderen Fällen. Die Wucht des Bruchs riss den Bremsschlauch als auch die Pendelstütze ab. Das Auto landete in Folge dessen am Vordermann, welcher zeitgleich wegen Verkehrsgegebenheiten abbremsen musste.
Ergbnis:
Totalschaden, und die Airbags im Gesicht...
Das Ganze geht aber jetzt noch weiter, denn der Fahrer möchte nun meinen Arbeitgeber verklagen, bzw. auch den TÜV zur Rechenschaft ziehen. Die Versicherung wird den Fahrer vermutlich in Regress nehmen, mit der Begründung:
Verletzung der Sorghaltspflicht.
Der TÜV sowie die Inspektion des Fahrzeugs waren erst vor einem Monat erledigt worden.
Wie bei jedem der Federbruchfälle kann aber weder der TÜV noch eine Werkstatt einen Federbruch ohne Ausbau und Röntgen der Federn vorhersagen. Äußerlich sind die Federn in allen Fällen einwandfrei, maximal oberflächlich leicht mit Flugrost versehen.
Man wird sehen was dabei herauskommt. In jedem Fall basiert das Ganze auf einem heftigen Konstruktionsfehler seitens der AG. Federn brechen immer mal, bei allen Fahrzeugherstellern. Dass aber die Feder anschließend ins Nirvana fällt und das ganze uU tbitter böse enden kann, ist reine Konstruktionssache.
Ich möchte deshalb ausdrücklich nochmal davor warnen, ja sogar empfehlen: Prüft Eure Vorderachsfedern und lasst sie ggf. bei kleinsten Anzeichen von Rost, speziell der unteren Windung, vorsorglich austauschen.
Es passiert defintiv, verlasst euch drauf, die Frage ist nur wann. In allen Fällen die wir hatten, sind in jedem Fall die Felge und der Reifen beschädigt, außerdem ist das Auto in den meisten Fällen nicht mehr fahrbar.