Handbremse erneuert / jetzt Einstellprobleme

  • Ich bin zwar kein Fachmann, aber ich stelle mir das technisch so vor:


    Vorne am Handbremshebel sitzt die automatische Nachstelleinheit für die Handbremse. Diese soll bewirken, dass der Hebelweg des Handbremshebels immer gleich lang ist, egal wie weit die Handbremsbeläge abgenutzt sind. Ohne Nachstelleinheit müsste man den Handbremshebel bei abgenutzten Handbremsbelägen weiter nach oben ziehen als bei neuen Belägen, weil bei abgenutzten Belägen das Handbremsseil weiter angezogen werden muss als bei neuen Belägen. Die Nachstelleinheit am Handbremshebel gleicht diese Unterschiede aus, indem sie die Handbremse so nachstellt, dass immer gleich viel Rasten am Handbremshebel notwendig sind, um die Handbremse anzuziehen. Wie diese Nachstelleinheit technisch nun genau funktioniert weiß ich nicht.


    Wenn sich also hinten die Handbremsbeläge abnutzen, stellt sich vorne an der Nachstelleinheit die Handbremse automatisch so weit nach, dass der Handbremshebelweg immer gleich bleibt. Wenn man jetzt hinten neue Bremsbeläge einbaut, muss man die Nachstelleinheit verriegeln, denn die Nachstelleinheit ist ja auf die abgenutzten Handbremsbeläge eingestellt bzw. eingerastet. Durch die Verriegelung erreicht man sozusagen eine neutrale Position der Nachstelleinheit am Handbremshebel. Erst dann kann man die Handbremse hinten an den beiden Rändelrädern einstellen.


    Ohne Verriegelung der Nachstelleinheit kann man meiner Meinung nach die neuen Handbremsbacken an den Rändelrädern hinten zwar auch einstellen, Wenn sich dann aber die neuen Beläge wieder abnutzen, dann wird die Nachstelleinheit am Handbremshebel, die ja auf die abgenutzten alten Beläge eingestellt ist, irgendwann an ihre Grenze kommen (letzte Raste oder so ähnlich) und eine weitere automatische Nachstellung der Handbremse ist dann nicht mehr möglich.

  • Das ergibt so voll und ganz Sinn und entspricht meiner Überlegung zu dem System, dass man auch ohne diese Nachstelleinheit die Handbremse einstellen kann.
    Ich habe die Handbremsbeläge nicht gewechselt, da diese so gut wie neu waren.


    Dann denke ich liegt es an den Rückstellfedern der Handbremse, wie es auch ein User in diesem Thread geschrieben hat.
    Ich denke mal diese werden zu schwach sein um die Bremsbacken aus der neu eingestellten Position zurückzuholen.

  • Rückstellfedern haben das Problem noch nicht 100% gelöst.
    Ich meine mir einzubilden, dass es besser ist, hatte aber seitdem 2-3 mal kleinere Quietschgeräusche beim los fahren.
    Was ich noch gelesen habe, dass empfohlen wird, das Spreizschloss zu reinigen beim Handbremsbackentausch.
    Das werde ich mal als nächstes machen, beim Winterreifen aufziehen.

  • So,
    also beim Wechsel auf Winterräder habe ich alles nochmal schnell auseinander genommen und gereinigt, vor allem den Spreizer, obwohl der soweit noch gut aussah.
    Seitdem ist Ruhe, die Handbremse löst wieder sauber, merke ich zum Beispiel wenn ich an einem ganz leichten Gefälle stehe und ich die Handbremse löse, das der Wagen jetzt unmittelbar los rollt.
    Was mich allerdings noch wundert, ich war danach nochmal beim KfZ Meister meines Vertrauens, das dieser die Einstellung überprüft. Die war auch soweit richtig, allerdings habe ich jetzt ungleiche Bremskraft links/rechts. 150N zu 250N.
    Wundert mich, allerdings sagte er es liege innerhalb der Toleranz, wenn auch knapp. Ein weiteres Nachstellen der schwächeren Seite hatte keinen Erfolg.

  • Wo wir schon beim Thema sind, habe ich auch noch eine kleine Story.
    Ich habe vor zwei Wochen meine Bremsen hinten komplett neu gemacht, weil sie nicht mehr so gut aussahen, der TÜV bald fällig und das Wetter noch schön war. Bei der Gelegenheit natürlich auch gleich die Handbremse neu eingestellt, weil die meiner Meinung nach eh nicht richtig gegriffen hat. Nach 2 h Arbeit (habe auch gleich Bremssattel und alles ringsrum ordentlich gerreinigt) Werkzeug und Bierpullen weggeräumt und wollte auch gleich testen ob alles passt. Also rein ins Auto, Motor an und versuche, loszufahren. Aber das Auto bewegt sich kein Stück! Verdammt!, doch was falsch gemacht? Hinten wieder hoch, Räder drehen ohne Probleme. Nochmal versucht, aber das Auto fährt nicht los. Es kommt nur vorne hoch als ob man versucht, mit nem Frontkratzer mit angezogener Handbremse loszufahren. Also noch mal alles auseinander geschraubt und nachgeschaut...nix. Den Angstschweiß auf der Stirn (was kann man beim simplen Bremsen wechseln falsch machen) sitze ich vor dem Auto und starre es ungläubich und ohne Idee an.
    Indem kommt mein Nachbar vorbei, der eine Autobatterie nicht vom Motorblock unterscheiden kann und fragt mich, was ich testen würde. Ich sage "nix, habe nur die Bremsen gemacht und irgendwo hängt´s". Er frage nur, weil ich doch die ganze Zeit auf die Unterlegkeile an den Vorderreifen fahren würde.
    Ich habe ihn nur angenickt, bin rein und habe ganz fest ins Radkreuz gebissen, um nicht loszuschreien.
    BTW: ich war am Donnerstag beim TÜV, keine Beanstandungen, Handbremse 190 : 200 ohne, dass ich an der Nachstelleinheit war.


    Schönen Restsonntag :)

  • Wo wir schon beim Thema sind, habe ich auch noch eine kleine Story.
    Ich habe vor zwei Wochen meine Bremsen hinten komplett neu gemacht, weil sie nicht mehr so gut aussahen, der TÜV bald fällig und das Wetter noch schön war. Bei der Gelegenheit natürlich auch gleich die Handbremse neu eingestellt, weil die meiner Meinung nach eh nicht richtig gegriffen hat. Nach 2 h Arbeit (habe auch gleich Bremssattel und alles ringsrum ordentlich gerreinigt) Werkzeug und Bierpullen weggeräumt und wollte auch gleich testen ob alles passt. Also rein ins Auto, Motor an und versuche, loszufahren. Aber das Auto bewegt sich kein Stück! Verdammt!, doch was falsch gemacht? Hinten wieder hoch, Räder drehen ohne Probleme. Nochmal versucht, aber das Auto fährt nicht los. Es kommt nur vorne hoch als ob man versucht, mit nem Frontkratzer mit angezogener Handbremse loszufahren. Also noch mal alles auseinander geschraubt und nachgeschaut...nix. Den Angstschweiß auf der Stirn (was kann man beim simplen Bremsen wechseln falsch machen) sitze ich vor dem Auto und starre es ungläubich und ohne Idee an.
    Indem kommt mein Nachbar vorbei, der eine Autobatterie nicht vom Motorblock unterscheiden kann und fragt mich, was ich testen würde. Ich sage "nix, habe nur die Bremsen gemacht und irgendwo hängt´s". Er frage nur, weil ich doch die ganze Zeit auf die Unterlegkeile an den Vorderreifen fahren würde.
    Ich habe ihn nur angenickt, bin rein und habe ganz fest ins Radkreuz gebissen, um nicht loszuschreien.
    BTW: ich war am Donnerstag beim TÜV, keine Beanstandungen, Handbremse 190 : 200 ohne, dass ich an der Nachstelleinheit war.


    Schönen Restsonntag :)

    :D :D :D


    aber gut reagiert, bloß nicht die Blöße geben ^^

  • Ich habe bin heute zufällig hierüber gestolpert...http://www.bmw-syndikat.de/bmw…0___E61.html#Reply2110818


    Ich denke ich habe die Funktionsweise jetzt verstanden. Die Feder hält die Handbremsseile auf Zug, sodass bei abgenutzter Handbremse weiterhin die Seile voll unter Zug sind und somit man denselben Handbremshebelweg hat.


    Ich hatte mich die ganze Zeit gefragt, was passiert wenn man diese automatische Nachstelleinheit nicht verriegelt und habe die ganze Zeit deine Aussage im Kopf gehabt, dass wenn man diese nicht verriegelt und neue Beläge einbaut, sich diese nicht mehr nachstellen kann nach gewisser Zeit...
    Allerdings fragte ich mich: wo soll den der Weg der Nachstellfeder hin? Den das Stahlseil ist so und so lang.


    Ich denke das montieren (bei nicht zurückgestellter Nachstelleinheit) neuer Bremsbeläge geht einfach schwerer. Denn die Feder zieht die ganze Zeit am Stahlseil (wurde ja nicht eingerastet) und somit ist es schwieriger das ganze unten wieder einzuhängen. Wenn man dies aber geschafft hat, wird die Feder entsprechend weiter gestaucht und hat somit wieder denselben Federweg, wie wenn sie erst ein- und wieder ausgehängt worden wäre.


    Ich dachte, vielleicht interessiert es wen :whistling:

  • Ich dachte, vielleicht interessiert es wen


    Danke für dein Feedback! Ich habe das Prinzip der automatischen Nachstelleinheit der Handbremse jetzt auch verstanden. Du hast es meiner Meinung nach absolut richtig erklärt. Die Feder am Handbremshebel dient lediglich dazu, das Handbremsseil immer etwas auf Zug zu halten. Bei meinem früheren Auto war dort eine Gewindestange und eine Mutter, mittels der man das Spiel des Handbremsseils einstellen konnte.


    Ich habe mich darüber hinaus noch gefragt, warum man eigentlich laut TIS die Nachstelleinheit am Handbremshebel vorne verriegeln soll, bevor man die Handbremse hinten an den beiden Einstellschrauben links und rechts einstellt.


    Anhand des beigefügten Bildes bin ich zu folgendem Schluss gekommen: Die beiden Federn Nr. 4 ziehen die beiden Handbremsbacken in die Neutralposition. Wenn die Nachstelleinheit am Handbremshebel nicht verriegelt wird, kann es sein, dass das Handbremsseil auch bei gelöstem Handbremshebel nicht vollständig entspannt ist, weil die Feder der Nachstelleinheit vorne am Handbremshebel das Seil leicht auf Spannung hält und das Spreizschloss Nr. 2 die Handbremsbacken dadurch leicht nach außen drückt. Wenn die Nachstelleinheit verriegelt wird, ist ist das Handbremsseil ohne Spannung und somit auch das Spreizschloss Nr. 2 auf jeden Fall in Neutralposition. Somit kann man die Handbremse ohne eventuelle Störeinflüsse durch ein vorgespanntes Handbremsseil mittels der Einstellschraube 3 korrekt einstellen.


  • Danke für dein Feedback! Ich habe das Prinzip der automatischen Nachstelleinheit der Handbremse jetzt auch verstanden. Du hast es meiner Meinung nach absolut richtig erklärt. Die Feder am Handbremshebel dient lediglich dazu, das Handbremsseil immer etwas auf Zug zu halten. Bei meinem früheren Auto war dort eine Gewindestange und eine Mutter, mittels der man das Spiel des Handbremsseils einstellen konnte.


    Ich habe mich darüber hinaus noch gefragt, warum man eigentlich laut TIS die Nachstelleinheit am Handbremshebel vorne verriegeln soll, bevor man die Handbremse hinten an den beiden Einstellschrauben links und rechts einstellt.


    Anhand des beigefügten Bildes bin ich zu folgendem Schluss gekommen: Die beiden Federn Nr. 4 ziehen die beiden Handbremsbacken in die Neutralposition. Wenn die Nachstelleinheit am Handbremshebel nicht verriegelt wird, kann es sein, dass das Handbremsseil auch bei gelöstem Handbremshebel nicht vollständig entspannt ist, weil die Feder der Nachstelleinheit vorne am Handbremshebel das Seil leicht auf Spannung hält und das Spreizschloss Nr. 2 die Handbremsbacken dadurch leicht nach außen drückt. Wenn die Nachstelleinheit verriegelt wird, ist ist das Handbremsseil ohne Spannung und somit auch das Spreizschloss Nr. 2 auf jeden Fall in Neutralposition. Somit kann man die Handbremse ohne eventuelle Störeinflüsse durch ein vorgespanntes Handbremsseil mittels der Einstellschraube 3 korrekt einstellen.

    Genau, also einstellen ist auch ohne Aushängen der Feder möglich, kann unten nur zur Vorspannung führen und das ganze schwieriger machen.

  • Und wenn ich jetzt die Bremsscheibe hinten erneuern möchte?
    Muss ich ja dann genauso verfahren?