Typklassen Unterschiede

  • Xenion, vielleicht hast du mich falsch verstanden.


    Ich vermute einfach, dass die Unfallquote pro gefahrenem KM zwischen Benzin- und Dieselfahrern viel näher beieinander liegt, als dies die Typklassen aufzeigen.


    Und das:

    Je nachdem wieviel km man bei seiner Versicherung angibt zahlt man ja dann eh anteilsmäßig mehr oder weniger.


    habe ich natürlich nie infrage gestellt, ist völlig korrekt.

  • Und der Diesel wird ja eh steuermäßig subventioniert in Deutschland.


    Ich bezweifle, dass das bei den Versicherern eine Rolle spielen darf.


    Außerdem wäre mir neu, dass ich für meinen Dieselsprit Subventionen vom Staat bekomme. Ich dachte immer, der Diesel würde bloß weniger stark besteuert?

  • Ja ich glaub du verstehst mich auch nicht. ;)


    Diesel werden normalerweise von Vielfahrern gefahren --> fahren viel --> sind viel in Unfälle verwickelt --> zahlen mehr Versicherung


    Darum wenn du nen Diesel hast und dementsprechend viel km fährst musst du auch mehr Versicherung zahlen.


    Benziner sind in der Regel nicht so viel unterwegs und vor allem nicht so viele km, deshalb weniger Unfälle und weniger Versicherung.
    Ist doch ganz einfach oder?


    Solltest du nen Diesel fahren und ihn nur bei wenig km im Jahr nutzen, bist du wie gesagt selber schuld, weil du ja vorher gewusst hast, dass der 30d teurer ist als ein 30i und die Spritersparnis nicht viel bringt, wenn man nicht viel fährt, weil er eben in Steuer und Versicherung teurer ist.
    Nur weil du ein Auto das viel in Unfälle verwickelt ist selber nur wenig nutzt kannst du ja nicht automatisch erwarten weniger zahlen zu müssen. Du musst ja immerhin z. B. bei 15tsd km eh weniger bezahlen als einer mit nem 30d bei 40tsd km im Jahr.



    Und wegen Dieselpreis... ja der Diesel ist niedriger besteuert, also Subventioniert. Das kommt noch aus der Zeit als Diesel eigentlich nur in Lkws getankt wurde und man die Unternehmen dadurch steuerlich entlasten wollte.
    Schau mal nach Amerika oder andere nicht EU-Länder wo Diesel und Benzin gleich besteuert werden. Dort gibt es kaum Diesel Pkws, weil kein Sparpotenzial vorhanden ist bis auf den Verbrauch und dafür will sich keiner die Nachteile antun.


    Das hab ich nur deshalb erwähnt, weil du ja sagst Dieselfahrer werden bei der Versicherung benachteiligt. Dafür werden sie aber beim Dieselpreis bevorteilt.

  • Subventioniert bedeutet nicht weniger besteuert und kann in diesem Kontext auch nicht verwendet werden. Subventionieren ist eine finanzielle Leistung bzw. Unterstützung des Staats. Steuern hingegen sind Einnahmen. Geringere Einnahmen durch niedrigere Steuern sind demnach juristisch gesehen keine Subvention, genauso wie z.B. ALG. Was fürn Käse!


    Zum Thema, die Typklassen bilden sich anhand verschiedener Faktoren und statistischer Mittelwerte. Da BMW mitterlweilen im Bereich 3er gerne von jungen Leuten gefahren werden, die statistisch gesehen nun mal mehr Unfälle verursachen, sind halt auch die Autos teurer.


    Nur mal als Beispiel, mein Porsche kostet Haftpflicht mit Vollkasko (SB150/300) ganze 390,- im Jahr und das bei SF13. Ein M3 würde mich bei gleicher Einstufung bei meiner Versicherung knapp 1700,- im Jahr kosten.

  • Xenion, ein letzter Versuch von mir.


    Herr ABC fährt mit seinem 330d in zwei Jahren 60.000 km und baut dabei 2 Unfälle.


    Herr DEF fährt mit seinem 330i in zwei Jahren 30.000 km und baut dabei 1 Unfall.


    Auf den ersten Blick hat der Dieselfahrer mehr Unfälle verursacht. Aber: statistisch gesehen hatte sowohl Diesel als auch Benziner alle 30.000 km einen Unfall.
    Das heißt, pro tatsächlich gefahrenen Kilometer bestand bei beiden die gleiche Unfallgefahr! Also sollte eigtl. allein der erhöhte Beitrag für hohe jährliche KM-Leistung für Fahrer ABC ausreichen.


    Sonst zahle ich als Vielfahrer doppelt:
    1x weil ich Vielfahrerauto fahre und
    2x weil ich Vielfahrerauto viel fahre


    Dass von Diesel-Subventionen keine Rede sein kann (versicherungsrelevant schon gar nicht), haben wir ja dank ZuffenKroko schon geklärt.



    ZuffenKroko, im obigen Beispiel 330d gegen 330i wird das Alter der Fahrer kaum relevant sein, oder?

  • Nicht bei der Typklasse aber bei der individuellen Berechnung des Beitrages durchaus.


    Und den Rest hast Du auch richtig erkannt, als Vielfahrer zahlst Du zwar nicht doppelt - jedoch mehr. Auf Grund der KM, der Typklasse des eingestuften "Vielfahrer" PKWs und der Unfallhäufigkeit des Fahrzeugs im Berechnungszeitraum zur Festlegung der Typklasse.

  • Man kann die Typklasse nicht auf die jährlich gefahrenen km zurückführen, weil diese fahrerspezifisch sind. Genauso wenig wie auf das Alter der am Unfall beteiligten Personen oder die jeweilige SF-Klasse. Diese Angaben werden dann in deiner individuellen Beitragsberechnung einbezogen und da haben Versicherungen ja auch unterschiedliche Spielräume.
    Die Typklasse hingegen bezieht sich nur auf fahrzeugspezifische Aspekte und ist im Übrigen für jede Versicherung gleich hoch und bindend. Und dabei sind eben die wichtigsten die Schadenshäufigkeit und die von den Versicherungen geleistete Schadensumme.
    Soll für dein Beispiel heißen:
    Fahrzeug A hatte in 2 Jahren 2 Unfälle: 2 mal bezahlen
    Fahrzeug B hatte in 2 JAhren 1 Unfall: 1 mal bezahlen


    Allerdings ist das natürlich auch zu pauschal formuliert. Man muss es mal so sehen. Im Jahr passieren mit einem Fahrzeug A sagen wir mal 100 kleinene Auffahrunfälle mit einem Gesamtschaden von 300.000 Euro.
    Im gleichen Zeitraum geschehen mit Fahrzeug B nur 10 Unfälle, aber mit insgesamt mehreren Verletzten und Toten. Schadenhöhe: mehrere Millionen Euro.
    Was ich damit sagen will ist: Schäden mit Personbeteiligung geschehen zwar seltener, sind aber für die Versicherungen exorbitant teurer. Ergo wären Fahrzeuge, die öfter in Unfälle mit Peronenschäden verwickelt sind auch teurer in der Grundversicherung.


    Um auf die eigentliche Frage Diesel vs Benziner zurückzukommen:
    Ich habe irgendwann mal eine Statistik gesehen, nach der die Anzahl der schwer Verletzten oder getöteten Personen in Deutschland auf Landstraßen und Autobahnen am höchsten ist. Ich unterstelle einfach mal, dass das eben die Hauptnutzungsstraßen der Dieselfahrzeuge sind. Daher auch die höhere Beteiligung an kostenintensiven Unfällen, somit höhere Typklassen für Diesel.


    Das sind aber nur Schlussfolgerungen meinerseits.

    Ich habe eine Menge meines Vermögens für Frauen, Alkohol und schnelle Autos ausgegeben. Den Rest habe ich einfach so verprasst.


    - George Best -



    Gruß
    Arthur