Erfahrungsbericht: Getriebeölwechsel ZF6HP26 - 335d + Adaptionswerte zurücksetzen (Anleitung)

  • Hallo Zusammen,


    vorab: Ich füge euch eine Schritt-für-Schritt Anleitung bei, sodass auch Ihr ohne große Probleme euer Getriebeöl selbst wechseln könnt.
    Die Anleitung beinhaltet die Original Teilenummern von BMW und ZF sowie die Anzugsdrehmomente und Bilder zu besseren Veranschaulichung. :thumbsup:


    Ich hatte in letzter Zeit Probleme mit den Schaltvorgängen meines Getriebes. Auffällig waren die "ruckeligen" Schaltungen vorallem von 1-2 und 2-3. Außerdem hatte das Fahrzeug beim Bremsen an der Ampel und beim Anfahren ebenfalls ein "Rucken". Das Fahrzeug hat eine Laufleistung von: 212.000km und ich glaube das Getriebeöl wurde noch nicht gewechselt.
    So dachte ich an einen Getriebeölwechsel an meinem E92 335d 2011 mit dem ZF6HP26 Getriebe.
    Das Ziel war durch Abbauen der Getriebeölwanne und der Mechatronik soviel Öl wie möglich "abtropfen" zu lassen um frisches Öl hineinzupumpen.
    Bedeutend sind auch die Dichtungen hinter der Mechatronik, die man nicht außer Acht lassen sollte.


    Was ich an Teilen hatte: ZF Getriebeölwanne mit integriertem Filter und Dichtung, ZF Steckerdichtung, ZF Brillendichtung, 4x ZF Dichthülsen, Liqui Moly ATF 1800 Getriebeöl.


    Ich bin den Wagen zuerst warmgefahren und machte mich auf dem Weg zur Werkstatt. Als der Wagen nun auf der Bühne war, löste ich zuerst die Einlassschraube auf Höhe der Beifahrerseite. Dadurch stellte ich sicher, dass ich in der Lage war, Öl reinzufüllen, da die Schraube beim Herausdrehen nicht gebrochen ist.
    Danach löste ich die Ablassschraube und das Öl tropfte runter. Des Weiteren löste ich alle Schrauben und nahm die Getriebeölwanne ab. Nun löste ich den Bajonettverschluss und sah, dass ich kaum an den Stecker rankam. Somit löste ich einen Auspuffhalter und konnte den Stecker und die Dichtung herausnehmen. Als nächstes löste ich alle 40er TORX Schrauben der Mechatronik und nahm diese dann auch ab.
    Es begann weiter Öl zu tropfen, sodass ich eine Pause machte :) Solange tropfte weiterhin das Öl.
    Nach der Pause ging es weiter: Ich nahm die 4 Dichthülsen sowie die Brillendichtung und ersetzte diese. Die Mechatronik habe ich auch gereinigt und wieder eingebaut.
    Nun ersetzte ich die Steckerdichtung und schloss den Stecker wieder an. Beim Einbauen der Mechatronik darauf achten, dass der Wählhebel mit dem Schieber der Mechatronik richtig positioniert ist.
    Nun den Bajonettverschluss hochdrücken und zuletzt die Ölwanne einbauen und die Schrauben in der richtigen Reihenfolge anziehen. (siehe Bild Reihenfolge Getriebeölwanne)
    Auf dem Bild (Reihenfolge Mechatronik) sind 10 Schrauben abgebildet, doch bei mir waren es mehr als 10 40er TORX Schrauben.
    Dann habe ich die Einfüllschraube geöffnet und Getriebeöl hineingepumpt bis ein konstanter Fluss heruntertropfte. Ich habe die Einfüllschraube danach reingedreht.


    Nun setzte ich mich in das Auto, Laptop ran um die Getriebeöltemperatur auszulesen, und startete den Motor. Ich schaltete alle Gänge im 10 Sekunden Intervall durch und lies den Wagen in P für eine Weile laufen bis ich eine Getriebeöltemperatur von zirka 30-35 Grad Celsius habe. Bei 34 Grad Celius öffnete ich bei laufenden Motor die Einfüllschraube und pumpte solange Öl bis ein konstanter Fluss heruntertropfte. Ich drehte dann die Einfüllschraube rein und zog Sie mit dem richtigen Drehmoment fest.


    Nun setzte ich mich wieder in den Wagen und setzte die Adaptionswerte des Getriebes zurück und schaltete den Motor aus.
    Nachdem ich die Halle aufgeräumt habe, fuhr ich aus der Werkstatt raus und begann das Fahren innerorts. Die Gänge wurden bei den ersten Schaltvorgängen etwas mit "Ruck" geschaltet. Doch nach weiteren Schaltvorgängen spürte ich kein "Rucken" und kein "Schlag". Die Schaltvorgänge waren extrem sanft und man spürte nichts mehr. Auch auf der Landstrasse und auf der Autobahn waren die Schaltvorgänge sehr sanft.
    Auch das Abbremsen an der Ampel und das Anfahren waren viel direkter und man spürte auch hier kein "Rucken".


    Schlussendlich hat sich der Getriebeölwechsel für mich gelohnt. Die Arbeit hat zirka 3 Stunden gedauert ohne großen Druck und alles auf entspannt.
    Ich hoffe, dass ich den ein oder anderen hiermit helfen kann !


    Danke :)

  • Naja, dafür dass nur ca. 50% vom Öl gewechselt wurde war der Aufwand doch hoch... ;)


    Wenn dann alles. Wenn man das nicht machen kann aufgrund fehlender Gerätschaften, dann muss man es halt machen lassen(z.B. den DonSimon).


    Ist aber nur meine Meinung, wenns bei dir den erhofften Effekt gebracht hat ist ja alles in Ordnung.