Beiträge von Lebrichon

    die Parameter von den Logic 7 Mitteltönern (mit Ferrit-Magnet) hab ich:


    Rdc = 2,05 Ohm
    fs = 107 Hz
    Qes = 0,79
    Qms = 5,34
    Qts = 0,69
    Vas = 1,4 l
    BxL = 3,1 Tm
    Mms = 6,0 g
    Cms = 0,36 mm / N
    SPL (1W/1m) = 85 dB
    Sd = 53 cm²


    Allerdings fehlen mir die Parameter der Mitteltöner des Stereo-Systems. Falls die jemand habt, kann ich sie ebenfalls durchmessen.


    Grüße
    Sebastian

    das Problem ist einfach, dass es zu viele Varianten gibt, die kombiniert werden können und meine vorliegenden Daten auch nicht 100%ig klar sind.
    Laut diversen Themen in Foren soll ein 100µF verbaut sein. Ob das jedoch stimmt, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Normalerweise sollte man mit einem einfachen ELKO rauh, ggf. mit einem ELKO glatt und um die 63 VDC locker auskommen. Diverse Händler wie Intertechnik, Strassacker, Visaton, Mundorf usw. haben hier eine große Auswahl. Aber du kannst auch den Originalkondensator drin lassen.


    Des Weiteren hieß es in ein paar BMW Dokumenten von früher: "Um die Endstufen des Business CD und Prof. Systems zu schützen, muss der Kondensator verbaut werden. Bei den Audiosystemen mit Navi is das nicht notwendig." Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Verstärkereinheiten der Navi Systeme stabiler bezüglich Impedanz sind, als die normalen Radios, was ich sehr komisch finde.
    Die Daten waren damals von 2006. Es kann also sein, dass hier bereits Änderungen bei jüngeren Fahrzeugen auftraten. Ist nicht einfach zu überblicken das ganze...

    sooo... nun endlich. Sorry für die Verspätung. Im Moment is echt Chaos. Hoffentlich is Weihnachten bald vorbei ;)


    Ich hab mir die Sachen mal durchgelesen. Vielleicht sollte man kurz mal ein paar Grundlagen klären:
    Zur Verschaltung der Lautsprecher und zum Schutz der Verstärker ist vor allem die Impedanzkurve der Lautsprecher wichtig (Impedanz = ein sich mit der Frequenz veränderlicher Widerstand -> bei Lautsprechern ist dies nicht über den gesamten Frequenzbereich gleich, wie z.B. bei einem Festwiderstand).
    Hier mal ein typisches Beispiel eines 10 cm Mitteltöners (die grüne Kurve betrachten!):
    [Blockierte Grafik: http://www.visaton.de/bilder/frequenz/gross/w100s_4_fs.gif]
    und eines 16 cm Tieftöners (die grüne Kurve betrachten!):
    [Blockierte Grafik: http://www.visaton.de/bilder/frequenz/gross/w170s_4_fs.gif]
    Wie man sieht, haben die Kurven ein Maximum bei der Resonanzfrequenz und steigen langsam zu höheren Frequenzen an.


    Man hat früher enorme Probleme mit der Auslegung von Verstärkern gehabt, so dass man die "4 Ohm" und "8 Ohm Norm" einführte. Die Norm (DIN IEC 60268-5) schreibt immer noch vor: Nennimpedanz = maximal - 20 % -> ergo: Bei 4 Ohm Lautsprechern darf das Minimum 3,2 Ohm nicht unterschreiten.


    Mittlerweile gibt es, dank der heutigen Technik, nur noch wenige Probleme mit den Verstärkern. Sie sind einfach laststabiler und kurzschlusssicherer geworden und geben bei niedrigeren angeschlossenen Widerständen mehr Leistung ab (einfaches ohmsches Gesetz aus R = U/I und P = U*I -> P = U²/R). Die 2,2 Ohm, welche Pedda gemessen hat, sind also keine 4 Ohm Lautsprecher (laut Norm), sondern welche, die nicht kategorisiert werden können. Die niedrige Impedanz wurde nur genutzt um mehr Verstärkerleistung zu bekommen.


    Soo, weiter gehts (durchhalten Jungs, ich komm scho noch zu nem Ergebnis... hoffentlich :pinch: :(
    Nehmen wir nun das normale Stereo-Soundsystem mit 4 Ohm Tieftönern (16 cm Durchmesser) und 4 Ohm Mitteltönern (10 cm Durchmesser): Schaltet man die Lautsprecher einfach parallel, bekommen beide Lautsprecher das volle Signal ab (20 - 20000 Hz). Dem Tieftöner ist das mehr oder weniger egal, dem Mitteltöner bekommen die tiefen Frequenzen aber gar nicht. Um dies zu verbessern, hat man einfach einen Hochpassfilter vor den Mitteltöner in Form eines Kondensators geschaltet. Der Kondensator lässt dann, je nach Größe und Art, gewisse Frequenzen widerstandsfrei passieren (daher der Name "hochpass") und filtert gewisse Frequenzen zum Schutz des Mitteltöners in Form einer Widerstandserhöhung raus. Diese Widerstandserhöhung ist zusätzlich ein Plus-Punkt für den Verstärker.
    Warum?
    Bei Parallelschaltung der Lautsprecher (jeweils 4 Ohm) bekommt man teilweise um die 2 Ohm heraus (vereinfacht das ohmsches Gesetz von parallel geschalteten Widerständen). Wie aber oben geschrieben, ist der Widerstand eines Lautsprechers frequenzabhängig. Packt man nun einen Kondensator vor den Mitteltöner steigt der Widerstand zu tiefen Frequenzen an (er soll ja keine tiefen Frequenzen durchlassen). Daraus folgt: 4 Ohm des Tieftöners, dazu parallel geschalteter Mitteltöner mit Kondensator (deutlich größer als 4 Ohm im Übernahmebereich dank des Kondensators) = deutlich größer als 2 Ohm. Der Verstärker wird also weniger stark belastet.



    Sorry, dass die Erklärungen so lange sind. Nun aber zu den eigentlichen Fragen:


    Hochtöner:
    Hochtöner können grundsätzlich immer integriert werden, egal ob Stereo, HiFi, HiFi-Prof. oder sonst was für Mitteltöner verbaut sind. Hintergrund ist wie oben beschrieben: Die Impedanzkurve des Mitteltöners steigt zu hohen Frequenzen an, wird also bei Parallelschaltung mit einem Hochtöner niemals problematisch. Dazu kommt der notwendige Hochpassfilter vor dem Hochtöner zum Schutz, welcher wiederum den Widerstand erhöht. Zur Anpassung an das restliche System muss der Hochtöner nur noch gefiltert werden. Dies ist auf der einen Seite der Schalldruckpegel (dass Mitteltöner und Hochtöner ungefähr gleich laut sind) und die Übernahmefrequenz, so dass keine störenden Überhöhungen entstehen. Die Schalldruckpegel Sache kann man mit einem einfachen Spannungsteiler in den Griff bekommen. Die Anpassung bzgl. Übernahmefrequenz jedoch ist etwas kniffeliger.
    Die Mitteltöner der unterschiedlichen Audiosysteme laufen etwa gleich weit bis ca. 12000 Hz. Aufgrund der unterschiedlichen Membranmaterialien hat der HiFi-Prof. Mitteltöner bei ca. 8000 Hz eine Überhöhung und fällt dann relativ steil ab. Der Stereo Mitteltöner jedoch hat diese Überhöhung nicht und verläuft etwas sanfter. Dadurch ist der Stereo Mitteltöner eher als Breitbänder geeignet. Beide können jedoch ohne weiteres mit einem Hochtöner verbunden werden (die BMW Hochtöner sollten, soweit ich mich noch recht erinnere, bereits einen Kondensator vorgeschaltet haben, so dass die Übernahme mit jedem Mitteltöner ungefähr passen könnte).


    Mitteltöner:
    Der Austausch der Mitteltöner ist eigentlich nur abhängig vom Verstärker-Setup. Bei HiFi- und HiFi-Prof. Systemen ist im hinteren linken Seitenteil ein Extra-Verstärker untergebracht, welcher die Mittel- und Hochtoneinheit getrennt von den Tieftönern betreibt (ohne Kondensator vor dem Mitteltöner, da bereits vorgefiltert und unkritisch bzgl. Impedanzminimum, da kein Tieftöner parallel geschaltet). Damit ist der Austausch absolut unproblematisch.
    Hat man das einfache Stereo-Audiosystem wird es etwas schwieriger. Hier kommt es darauf an, wie es mit der niedrigsten Impedanz aufgrund der Parallelschaltung von Tieftöner und Mitteltöner aussieht. Leider kenne ich nicht exakt die Stabilitätswerte der Verstärker, also wie weit man das Minimum herunterziehen kann, ohne dass der Verstärker abschaltet. Aus Sicherheitsgründen und weil ich der Meinung bin, dass die Mitteltöner vom Stereo-System vollkommen ausreichend sind, würde ich diese nicht so ohne Weiteres austauschen. Ich habe zwar schon von vielen gehört, dass es ohne Probleme funktioniert, aber wirklich sicher bin ich mir hier nicht. Falls doch der Mitteltöner getauscht werden soll und man auf Nummer Sicher gehen möchte, gibt es mehrere Möglichkeiten: Entweder durch einen gleich-ohmigen oder höher-ohmigen (also kein BMW Lautsprecher) oder durch einen nieder-ohmigeren (z.B. L7 Lautsprecher), dafür steiler gefilterteren Mitteltöner. Wie diese Filterung genau ausschaut, habe ich mir ehrlich gesagt noch nicht bis ins Detail überlegt. Dafür fehlen leider die Stabilitätswerte der Verstärker.


    Ich hoffe, diese Aussagen konnten euch ein bisschen weiterhelfen und haben etwas Licht ins Dunkle gebracht.


    Zwei wichtige Punkte zum Schluss noch:
    Es ist tatsächlich so, dass ein zu niedrig dimensionierter Verstärker eher dem Lautsprecher schaden kann, als ein zu starker Verstärker. Grund ist hierbei die früher einsetzende Verzerrung des Ausgangssignals. Der Verstärker übersteuert und produziert unangenehme Signale welche den Lautsprecher zerstören können. ABER: Wenn man auf seine Audioanlage achtet und vernünftig hinhört, kann man sowohl zu große, als auch zu kleine Verstärker benutzen. Man muss nur mit Bedacht hören!
    Punkt zwei: Ein günstiger oder einfacherer Lautsprecher ist nicht automatisch schlechter! Oder anders gesagt: Der Austausch von Lautsprechern ist nicht immer der richtige Weg. Manchmal hilft es auch, das System nur anders abzustimmen.


    Grüße
    Sebastian