Beiträge von Bolloll

    Ich kann mir kaum vorstellen, daß es bis dato nie einen Entwurf zum R6 gab. Zumindest kenne ich keine Firma, die ohne greifbare Fakten zu einer Entscheidungsfindung kommt. ;)


    Hier wird wieder einmal klar wie eigenständig so ein M Modell in Wahrheit ist. Auch wenn es manchen nicht schmeckt, scheint es doch nicht viel mehr als ein AG Fahrzeug zu sein. ;)

    Wenn Du es genau wissen willst, gab es sogar vier Entwürfe.
    1. V8-Sauger auf Basis des S65 mit 4,4 Litern
    2. V8-Bi-Turbo auf Basis des S63
    3. V6-Bi-Turbo
    4. R6-Bi-Turbo


    Und alle vier Entwürfe wurden auch in fahrfähigen Prototypen umgesetzt und getestet. Nach kurzer Zeit war aber klar, dass man sich auf die Sechszylinder konzentrieren würde.
    Dabei kristallisierte sich aber auch schnell heraus, dass der V6 die bessere Alternative darstellt. Seine Vorzüge lagen auf der Hand:
    -bessere Gewichtsverteilung
    -höheres Entwicklungspotenzial
    -besseres Ansprechverhalten der Turbos
    -kleinere Abmessungen
    -bessere Standfestigkeit
    Insofern lag bis Montag der Fokus ganz klar und eindeutig auf dem V6! Angepeilt war eine Leistung von 470 PS und 500 PS mit M-Drivers-Package, die der Motor inzwischen auch schon standfest lieferte!
    Es gab keinen Zwiefel, dass die beste Alternative gefunden war. Der V6 bot bis auf einen Punkt ausschließlich Vorteile! Einzig beim Herstellungspreis konnte er nicht mit dem Reihensechszylinder konkurrieren.


    Doch leider ist es so, dass die M-GmbH eine Tochtergesellschaft der BMW AG ist und das letzte Wort hat immer noch der Vorstand!
    So wurden dann am Montag das V6-Projekt mit Blick auf die Kosten gestoppt und von oben angeordnet, das Projekt mit dem Reihensechszylinder fortzuführen!
    Für den Kunden bedeutet das:
    -Produktionsstart frühestens Mitte 2013 (anstatt Oktober 2012, wie geplant)
    -Eine Leistung von "nur" ca. 400 PS
    Damit werden- aufgrund des geringeren Gewichtes- die Fahrleistungen auf dem Niveau des Vorgängers liegen!

    Hat nicht vor kurzem ein selbsternannter Feintechniker gemeint, ein M-Motor muss mehr können, was Ansprechverhalten und Fahrbarkeit angeht. Und da ist der Reihensechszylinder nun einmal durchgefallen! :D


    Im Moment macht es jedenfalls den Anschein, als hätten einmal mehr die bösen Autozeitschriften und nicht die sogenannten Insider Recht behalten. ;)

    Es ist immer interessant, wie spekuliert wird ;)
    Immer wissen irgendwelche Insider alles. Ich kann Euch nur sagen, das weder der User aus dem Link noch irgendwelche Autozeitschriften Recht haben.
    Denn die endgültige Entscheidung ist erst am Montag zu gunsten des Reihensechszylinders gefallen.


    Ich möchte dazu aber ausdrücklich betonen, dass diese Entscheidung einzig und alleine vom Vorstand der BMW AG getroffen wurde und nicht im Sinne der betreffenden Tochtergesellschaft ist!

    BMW_335i


    Es ist verschenkte Liebsmüh, mit Dir auch nur in irgendeiner Form weiter zu diskutieren!
    Alleine Deine Aussage...

    Zitat

    Und wenn 1000 Kaltstarts durchgeführt werden ändert das nichts an der
    Tatsache, daß nichts an die Laufruhe und Langlebigkeit eines R6 heran
    kommt.

    ...zeugt von einer Überheblichkeit, die nur mit geballten Unwissen übertroffen wird.
    Du wirfst irgendwelche sinnbefreiten Floskeln in den Raum und behauptest irgendwelche Dinge, ohne auch nur einen einzigen Fakt zu nennen!


    Desweiteren lege ich Dir für die Zukunft ans Herz, Texte mal genau zu lesen ;)
    Ich sagte z.B.

    Zitat

    Dennoch ist der 3,0-R6 in seiner Basis nicht ausreichend, was im F80 erwartet wird ;)

    ...und Deine Antwort dazu war:

    Zitat

    Diese Behauptung habe ich mit dem 1M widerlegt. ;)

    Nun frage ich Dich, was der 1er M-Coupé mit dem F80-M3 gemein hat?


    Insofern sei mir nicht böse, wenn ich an dieser Stelle die Diskussion von meiner Seite aus beende!
    Mein Job ist ist es, Kunden ein Fahrzeug zu entwickeln, was ihren Ansprüchen entspricht...und das im Konsens mit gesetzlichen Vorschriften und Haltbarkeit!
    Das meine Kollegen und ich unseren Job derzeit nicht schlecht machen können, zeigen die stetig steigenden Verkaufszahlen.
    Dennoch behaupte ich nicht, dass wir alles wissen oder können!


    Deshalb würde ich Dir empfehlen Dich doch einfach zu bewerben- wir können immer kompetente Verstärkung gebrauchen!
    Solltest Du also über ein abgeschlossenes Studium verfügen (Maschinenbau, Design, Marketing und/oder Jura), bist Du herzlich eingeladen!
    Aber bedenke: Dein Job hängt dann vom Erfolg ab- gemessen am Produkt und der daraus resultierenden Kundenzufriedenheit ;)

    @ Bolloll danke für die ausführlichen und sachlichen Infos...
    Toll geschrieben und sehr informativ, jetzt bin ich wirklich gespannt was in den M kommt und was in den 335, damit entscheidet sich, was als nächstes gefahren wird :thumbsup:

    Ich versuche nur, die Sache nüchtern und sachlich zu betrachten.
    Diese ewigen Vergleiche zwischen 335i und M3 sind halt sinnlos und meines Erachtens nach auch nicht zielführend! Beide Autos haben ihre Daseinsberechtigung und sprechen grundverschiedene Käuferschichten an.
    Daran ändert auch die endlose Diskussion über Tuningmöglichkeiten nichts.


    Ich selber bin den F30 335i nur einmal ganz kurz gefahren. Daher kann ich auch keine fundierten Aussagen dazu treffen.
    Aber es ist ein tolles Auto, welches sehr schön am Gas hängt und sich "erwachsener" als der E90 fährt. Er fühlt sich sehr wertig an und man hat nie das Gefühl untermotorisiert zu sein.


    Den F80 kenne ich nun ein wenig besser und dieses Auto wird komplett anders angestimmt, als der 335i.
    Die Unterschiede werden noch gravierender als beim E90. Der F30 ist halt mehr auf Komfort und Alltagsnutzen ausgelegt, als es der E90 war- der F80 wird noch mehr auf sportlich getrimmt, als es der E90 M3 je war...
    Hinzu werden einige technische Leckerbissen kommen, die im F30 nicht angeboten werden. Dabei meine ich nicht nur eine Differenzialsperre! Aber da lasst Euch überraschen....
    Das Auto fährt um die Ecken, dagegen fährt sich ein Mini Cooper S Works wie ein LKW ;)

    BMW_335i
    Ich versuche hier die Hintergründe ein weing offen zu legen. Das Ganze ohne irgendwelche Wertigkeiten. Insofern verstehe ich Deine aggressive Haltung auch gerade nicht.
    Natürlich drückst Du mit Deinem Benutzernamen schon Deine Einstellung mehr als deutlich aus und wenn man mal Deine Diskussionshistorie einsieht, stellt man Deine Intention klar fest.
    Ich lasse mich aber sicherlich nicht zu einer Aussage über die Wertigkeit einiger Motoren hinreißen ;)
    Insofern werde ich auch nur Teile Deines Posts beantworten.



    Zitat

    Woher weißt du das?

    Weil ich das studiert habe und dafür bezahlt werde ;)


    Zitat

    Alpina hat es 1993 sogar geschafft, einen 4,6L V8 in den kleinen E36 zu verbauen.

    Alpina baut tolle Autos, daran gibt es auch nichts zu rütteln. Hartge baut z.B. auch einen V10 in einen E90 ein- dennoch hat weder der Hartge, noch der alte Alpina E36 eine Achslastverteilung von 50:50!
    Es ist viel möglich, aber es gibt immer noch einen Unterschied zwischen Tuningschmiede (wie Hartge) oder Herstellern (wie der M-GmbH und inzwischen auch Alpina).


    Zitat

    Stimmt es geht hier nicht um den N54, aber offensichtlich ist das Teil mehr als gut wenn es die MGmbh im 1M einsetzt.

    Es hat niemals einer das Gegenteil behauptet ;)
    Dennoch ist der 3,0-R6 in seiner Basis nicht ausreichend, was im F80 erwartet wird ;)


    Zitat

    Woher kennst du diesbezüglichen Vorgaben so genau?

    Weil ich mich tagtäglich damit herumschlagen muss ;)


    Zitat

    Die Laufruhe eines Motors sagt aber nichts über den Sound aus, der hinten raus kommt.

    Wir bauen ja auch Motoren wegen der Performance und nicht wegen des Sounds ;)
    Zudem hat ein Mitbewerber gerade bei seinem neuesten Dieselfahrzeug gezeigt, wie man mittels Lautsprechern den Sound nachhaltig verändern kann...
    Nur hat Sound nichts mit Performance zu tun ;)


    Zitat

    Mach einmal einen Kaltstart bei etwas kühleren Temperaturen bei einem V Motor und dann reden wir noch einmal über Laufruhe. ;)

    Tja...ich habe unzählige Kaltstarts durchgeführt- und das unter bedingungen, in denen Du unter Garantie noch nicht warst ;)
    In folgendem Video kannst Du Dich am Sek. 26 davon überzeugen:

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    Zitat

    Naja, wenn man nach der Haltbarkeit der E36 und E46 Modelle betrachtet, scheint das nicht deren Prio zu sein.

    Es wäre vermessen, alle Modelle der M-GmbH über den grünen Klee zu loben und als problemlos darzustellen. Dem ist definitiv nicht so...
    Nur führst Du hier Fahrzeuge auf, die vor knapp 20 Jahren (E36 M3), bzw. 11 Jahren (E46 M3) auf den Markt kamen. Desweiteren gab es bei sachgemäßer Behandlung auch keinerlei Probleme mit der Standfestigkeit- weder bei dem einen, noch dem anderen ;)
    Alle uns bekannten Schäden an Motoren und/oder Perepherie traten als Folge eines Bedienungsfehlers auf. Um aber auch solche künftig auszuschließen und die Folgen davon zu egalisieren, werden die Testprogramme immer wirkungsvoller und S64 oder S85B50 zeigen das deutlich ;)

    Und wie erklärt sich dann die Aussage von Dr.Nitschke?


    Hat der schlichtweg keine Ahnung von der eigenen Motorenentwicklung oder haben die zukünftigen Motoren der "Wettbewerber" dann doch eine größere Rolle gespielt als gedacht. ;)

    Also Du meinst wohl das Zitat von Dr. Nitschke aus der Autobild Sportscars (11/2011, M-Special Seite 9).
    Darin steht: "Sollten wir beim neuen M3 einen Sechszylinder verbauen, kann
    man davon ausgehen, dass es sich nicht um einen V6, sondern um einen R6
    handeln wird."


    Wenn man schon etwas zitiert, dann sollte man es aber auch ganz, mit
    allen wichtigen Bestandteilen, ziteren ... Dr.Nitschke hat nämlich
    vorallem gesagt, dass er lediglich einen 4-Zylinder ausschließen kann und das sich die Motorenentscheidung vorallem am Wettbewerb ausrichten wird.


    Nun stellen sich zwei Fragen:

    • Was macht der Wettbewerb?
      Bei Mercedes scheint die Sache augenblicklich klar- der nächste C63 wird den aufgeladenen 5,5 Liter V8 bekommen. Ob dem so ist, wird sich aber zeigen- den Grund dafür muss ich gleich aber mal ein wenig umschreibend ausführen*
      Derzeit entwickelt aber auch AMG einen V6, der nach unbestätigten Meldungen über 3,8 Liter verfügen soll und später in den SLK, C-Klasse, GLK, etc... Einzug erhalten soll!
      Auch bei Audi wird viel spekuliert. Dennoch drehen Prototypen mit V6 ihre Runden und der nun im RS5 erscheinende 4,2 V8-Bi-Turbo ist ja nun ein sehr alter Bekannter und augenblicklich die günstigste Lösung!
    • Was passiert derzeit bei der M-GmbH?
      Derzeit werden zwei Konzepte sehr nachhaltig verfolgt! Zum einen natürlich eine Weiterführung des äußerst erfolgreichen S65-Triebwerks, dann mit Turbo-Aufladung versehen.
      Wesentlich erfolgversprechender erscheint aber derzwit der V6- und das aus Gründen, die ich schon aufgeführt habe ;)
      Hinzu kommt aber noch, dass ein V6 auch in den Z4 und den X3 implementiert werden kann, wo der V8 nicht hineinpasst, und somit die Stückzahlen des V6 die Kosten pro Stück deutlich nach unten drücken würden. Was derzeit jedenfalls als Prototypen auf der Straße zu sehen (und hören) ist, sind jedenfalls ausschließlich V6-Motoren!

    Nicht zuletzt sollte man aber auch im Auge behalten, dass BMW es in letzter Zeit sehr gut verstand, bewusste Falschinformationen im Markt zu positionieren.
    ...und das bis hinauf zur Chefetage ;)

    Eine optimale 50:50 Gewichtsverteilung war bis jetzt auch mit den R6 Motoren möglich. Die Bauweise des R6 und Positionierung der Turbos stellen beim großen 3er mit Sicherheit kein Problem dar. Ein R6 läuft ruhiger, hat keine Temperaturprobleme und hält länger!

    Wir reden aneinander vorbei!


    1. Gewichtsverteilung
    Natülich ist eine Gewichtsverteilung von 50:50 möglich. Aber je größer der Motor, um so schwerer wird es zu realisieren.
    Und da der nächste M3 deutlich mehr als 3 Liter Hubraum bekommt, wäre eine 50:50-Verteilung nur zu realisieren, wenn man die Spritzwand ändert und daduch den Innenraum verkleinert.


    2. Turbo-Positionierung
    Ich werde hier keine Diskussion über die Qualitäten des N54/55 lostreten. Es ist ein hervorragender Motor und in seinem Segment trotz seines "Alters" immer noch das beste, was es derzeit am Markt gibt.
    Aber ein M-Motor muss mehr können, was Ansprechverhalten und Fahrbarkeit angeht. Und da ist der Reihensechszylinder nun einmal durchgefallen!
    Denn ein V-Motor bietet hier ganz andere Möglichkeiten- siehe M5!


    3. Sicherheit
    Wie schon unter Punkt 1. beschrieben, ergibt sich auch hier heraus ein Problem. Die Auflagen für den Fußgängerschutz werden immer schwieriger zu realisieren, sofern man noch eine harmonsiche Form haben möchte.
    So würde ein größerer R6 aufgrund der auftretenden konzeptionellen Probleme wohl ein Stück weiter nach vorne bauen. Das würde aber wieder einen Powerdome nötig machen und den an einer sehr unhamonischen Stelle.


    4. Laufruhe
    Ein R6 ist sicherlich einer der laufruhigsten Motoren, die es gibt. Wer aber schon einmal den aktuellen Mercedes C350 gefahren hat, wird erstaunt gewesen sein.
    Dieser Motor nimmt sich von der Laufruhe nicht mehr viel mit einem R6! Desweiteren wünschen M-Kunden auch keinen seidenweichen, laufruhigen Motor! In einem M darf- und soll- er ein wenig "ungehobelt" sein, denn das unterstreicht den Sportwagencharakter ;)


    5. Temperaturprobleme
    Auch hier geht es wieder in die Richtung zu einer ungewollten Grundsatzdiskussion über den N54/55.
    Es ist aber nun einmal so, dass es insbesondere bei den letzten beiden Zylindern vor der Spritwand zu einem Hitzestau kommt, der schon einigen Motoren das Lebenslicht ausgehaucht hat.
    So etwas ist für die M-GmbH absolut inakzeptabel, denn wir bauen Motoren die ihre Leistung standfest offerieren!
    Dies ist aber mit unseren Leistungszielen nicht zu erreichen!


    6. Haltbarkeit
    Dies ist auch wieder ein Diskussionspunkt, der unter Vorsatz wieder einmal das leidige Streitthema hervorrufen soll.
    Grundsätzlich sind alle Motoren von BMW und der M-GmbH bei sachgemäßer Behandlung und den Vorgaben des Herstellers uneingeschränkt für sehr viele Kilometer standfest.
    Unter dem Begriff "standfest" hat natürlich jeder andere Vorstellungen- für uns sind es aber bestimmte Testzyklen, die jedes Triebwerk durchlaufen muss. Die einen schaffen diesen Zyklus, die anderen eben nicht- und der R6 schaffte diesen Zyklus unter den Vorgaben von Leistung, Drehmoment und Haltbarkeit ebenfalls nicht!