Beiträge von MarkusRS

    Zugstufe vorne härter als hinten ist üblich, sonst hoppelts. Die Vorderachse trifft ein Hindernis immer zuerst, und hat somit etwas mehr Zeit zum Ausfedern als die Hinterachse. Aus diesem Grund ist der Ansatz schon ok. Am besten Mal ne Bodenwelle suchen und dann mit Landstraßentempo verschiedene Einstellungen ausprobieren.


    Ansonsten hast du halt vorne schlicht zu wenig Sturz, die Fuhre wird untersteuern, egal was du tust. Ein XTA mit verstellbaren Domlagern wäre schon nicht verkehrt gewesen. Gibt zwar schon noch ein paar Möglichkeiten - Mischbereifung weg, Dämpfung hinten zudrehen, härterer Stabi hinten, Sturz hinten raus - aber Sturz vorne wird immer der Schwachpunkt bleiben.


    Die Hinterachse sieht vernünftig aus, auch Vorspur ist hier wichtig, besonders wenn du viel Autobahn fährst. Durch Vorspur wird die ganze Achse quasi vorgespannt und fährt wesentlich stabiler geradeaus. Mit neutraler oder gar Nachspur würde das Auto ständig hin- und herwandern und man wäre nur am Korrigieren. Zum Driften super, zum sicher schnell fahren eher weniger! :thumbsup:

    Sehr interessanter Beitrag und wirklich gut geschrieben und erläutert :thumbup:

    Danke, freut mich! :thumbup:


    Ihr habt immer so ein Glück, das ein kompetenter Tuner mit Motorsporterfahrung in der Nähe ist.

    Die muss es doch auch im Umkreis Berlin geben. Ich hätte dafür aber auch durchaus eine längere Anreise in Kauf genommen.


    Nachspur sogar, wie es im Rennsport bei Kurvigen Strecken und Heckantrieb gemacht wird?

    Der CSL hat auch hinten 4' Vorspur. Ich kenne keinen Hersteller, der seinen Kunden einen Hecktriebler mit Nachspur auf der Hinterachse zutraut.


    Für die serienmässigen Semis des CSL sind übrigens auch die 1° 45' Sturz viel zu wenig.


    Insider mich würden man die Daten des neuen M4 interessieren, man ließt ja von mehr Traktion usw. was nicht gerade für eine Kurvendynamische Einstellung spricht?

    Traktion und Kurvendynamik schließen sich ja nicht gegenseitig aus. Der neue M4 ist auf der Nordschleife mit STRASSENREIFEN nur zwei Sekunden langsamer im sportauto-Supertest als der E46 M3 CSL und vier Sekunden langsamer als der E90 M3 GTS - beides kompromisslose, gewichtsoptimierte Fahrmaschinen mit Semislicks! Das ist schon ne ziemliche Hausnummer.

    @shinin: das willst du jetzt wahrscheinlich nicht hören, aber gerade am Anfang würde ich erstmal gar nix am Auto machen und erstmal Runden sammeln, Strecke kennenlernen, Linie lernen, mal bei anderen mitfahren, die das schon länger machen und vielleicht sogar mal ein Fahrtraining besuchen. Grundsätzlich finde ich deine Einstellung von wegen Auto heil nach hause bringen aber schonmal sehr gesund. Da gibts andere, die denken "kenn ich doch alles von Gran Turismo", und fahren dann im Adenauer Forst erstmal geradeaus in die Wiese - absoluter Klassiker! :creAZY:


    Wenn du beginnst das Potential des Autos ansatzweise zu nutzen und dir sicher bist, dass dir das auch auf längere Zeit Spaß machen könnte, solltest du dir selbst die Grundsatzfrage stellen, ob du mit dem jetzigen Auto auch auf längere Zeit glücklich werden kannst oder ob ein tracktauglicheres Auto oder gar ein reines Tracktool nicht die sinnvollere Lösung wäre. Gut aufgebaute E36 bekommt man fix und fertig für die Strecke immer wieder für um die 6000,-, wenn man schon Richtung Jahreskarte denkt, lohnt sich das auf jeden Fall. Es werden Dinge kaputt gehen, und da sind E36-Teile halt einfach günstig und die Motoren halten locker 300.000 km. Soll es ein Kombitool werden, also ein Auto für alles, dann gibt es da auch weitaus geeignetere Fahrzeuge, wie man z.B. an der Megane-RS-Flut am Ring unschwer erkennt. Die Dinger fahren aus dem Karton raus unter 8 min BTG, da muss man NIX mehr machen. Der E90 ist halt eine schwere, gediegene Reiselimousine, der man in gewisser Weise erstmal das Laufen beibringen muss. Das geht - siehe VLN - ist aber mit einem gewissen Aufwand verbunden. Und das würde ICH mir unterhalb eines ich sag jetzt mal 325i nicht unbedingt geben. Ist aber nur meine persönliche Meinung.


    Egal wie du dich entscheidest, wenn es ans optimieren geht immer zuerst Reifen, Reifen, Reifen!!! Ganz wichtig!! Besonders wenn du noch auf Runflats fahren solltest. Reifen sind der mit Abstand größte Performance-Sprung, den du mit einer Änderung erzielen kannst. Es gibt gute Zwitter zwischen Sommerreifen und Semi-Slick (Kumho KU36, Federal RS-R, Yokohama AD-08 ), die man auch noch gut im Alltag fahren kann, die aber auch mal drei, vier, fünf schnelle Runden am Stück verkraften. Einen reinen Semi würde ich nur als zusätzlichen Radsatz empfehlen, den fährt man sich sonst im Alltag kaputt bzw. bei Regen dann unter Umständen auch gleich noch das ganze Auto dazu. ;) Geheimtip E90: gleiche Reifenbreite rundrum für weniger Untersteuern und maximal 18". Normale Sommerreifen meiden, die vertragen oft keine Temperatur und lösen sich dann in ihre Einzelteile auf, oder halt langsamer/weniger Runden am Stück fahren.


    Bremse muss man einfach beobachten, aber die Nordschleife ist da im Vergleich zu anderen Rundstrecken harmlos. Andere Beläge und Luft an die Bremse reichen in der Regel völlig aus. Richtig bremsen hilft auch Wunder wie schon richtig gesagt wurde, also Bremspunkte lernen, und da dann kurz aber voll bis ans ABS ranbremsen, und wenn fertig dann runter vom Pedal. Eine andere Bremsanlage ist wirtschaftlich gesehen meistens totaler Unsinn und für die Nordschleife in meinen Augen auch in den seltensten Fällen wirklich nötig.


    Fahrwerk bringt auch nicht soviel, wie man vielleicht meint, viel entscheidender ist ein vernünftiges Setup. Hier kann man auch aus einem Serienfahrwerk noch eine Menge rausholen, um bspw. das leidige Untersteuern zu bekämpfen, außerdem sollte man vorne die Zentrierpins am Dom entfernen und maximal negativen Sturz einstellen, die E90 fahren an der Vorderachse sonst immer die Außenkanten ab. Federn kann man machen, vom Nicht-M-Fahrwerk kommend evtl. in Verbindung mit Bilstein B8. Natürlich kann man es noch weiter treiben, ich hab bspw. ein KW Clubsport drin, vor allem um noch mehr Sturz auf die Vorderachse zu bekommen. Das ist halt die große Schwäche des E90. Geht mittlerweile auch günstiger mit dem ST XTA, das hat auch die Domlager, aber keine verstellbare Druckstufe. Außerdem fürchte ich, dass das für ambitionierte Gangart auch zu weich ist, weil sich die Federraten an KW V1 und V2 orientieren.


    Falls Fragen sind immer her damit. Sobald mein Auto wieder fährt bin ich auch wieder mal oben. Nehme auch immer gerne Leute mit. :thumbsup:

    Was fahrt ihr denn so BTG im strömenden Regen? Ich glaube manche leiden hier etwas an Realitätsverlust... Ich fand die Runde durchaus zügig und man erfährt sogar ein paar interessante Details zur Regenlinie. Sicher wäre hier und da noch eine kleine Drifteinlage nett gewesen, aber wahrscheinlich hat Karl-Heinz noch das im Hinterkopf:
    [Blockierte Grafik: http://data.motor-talk.de/data/galleries/0/188/5281/59936528/ringtaxi-unfall-3-7843446446044188502.jpg]
    Danke fürs Hochladen! :thumbup:

    Nachteilig war nur, dass man dann immer Spurplatten brauchte wegen des Abstandes zum Federbein. Wäre das beim E90 immer noch so?


    Das hängt von zig Faktoren ab - Felgengröße, -breite und Einpresstiefe, Reifenbreite, Tieferlegung. Seriengrößen passen in der Regel aber noch ohne Spurplatten drauf.

    V2 wie V3 sind komplett alltagstauglich und komfortabler als das M-Fahrwerk. Die Fahrwerke haben nichts mit Rennstreckentauglichkeit zu tun, dafür sind die Federraten zu gering. Das V3 bietet halt noch zusätzlich den Komfort der einstellbaren Druckstufe.


    Die ganzen Vergleiche Serienfahrwerk zu Gewindefahrwerk sollte man auch richtig einordnen können, da hier fast immer ein ausgelutschtes Serienfahrwerk als Referenz genommen wird. Da ist klar, dass sich das neue immer besser fährt.