Beiträge von MarkusRS

    Ist das bitter... ;( Die Pleuellager hätte man besser gleich machen sollen, insbesondere wenns ein Vorführer war, aber hinterher ist man immer schlauer.


    Mir ist bei knapp 120.000 km ebenfalls der Motor außerhalb der Garantie und Europlus hochgegangen (330d), ich habe trotz der Laufleistung und damals fünf Jahre altem Auto immerhin noch 80% Kulanz auf Materialkosten bekommen, weil das Auto scheckheftgepflegt bei BMW war und die Glühkerzen, von denen eine abgebrochen war, gerade erst von einer BMW Werkstatt getauscht wurden. Waren am Ende bei BMW aber auch über fünf Scheine.


    Dass die sich jetzt wegen der Einfahrgeschichte querstellen, zeigt eigentlich, dass sie nicht wollen. Ich würde hier trotzdem nochmal alle Hebel in Bewegung setzen, Kundenbetreuung in München nerven, um erneute Prüfung des Falls bitten, etc. Manchmal kann man so noch was erreichen. Wenn das alles nicht hilft würde ich ihn bei einem guten freien BMW-(Motoren-)schrauber richten lassen. Da ist dann halt etwas Eigeninitiative gefragt. Aber bei BMW richten ohne jegliche Kulanz kann man vergessen, da wird man arm. Interessant wäre ja auch erstmal ob der Block noch zu retten ist oder ob dein Kollege tatsächlich einen kompletten AT-Motor braucht.

    Der Fabia war schon arg kopflastig, da gings schon das ein oder andere Mal ungeplant geradeaus. War trotzdem ein geiles Auto. :thumbsup:


    Der BMW ist mit seiner 50:50 Gewichtsverteilung halt hinten viel zu weich abgestimmt. 140kg klingt erstmal viel, durch die Achsgeometrie kommt hinten aber nur ein Teil der Federrate tatsächlich am Rad an, und zusätzlich macht die Feder absolut ja auch weniger Weg.


    Bezüglich Gewindefahrwerke und deren Abstimmung gabs da gerade einen sehr interessanten Artikel im Touriforum. Da ist auch das Monotube (Golf6) sehr gut weggekommen, und das B14 hatte die höchsten Federraten. Sehr lesenswert!
    http://www.touristenfahrerforu…hp?p=1974306&postcount=62


    Ich hab keine Ahnung, was meiner Querbeschleunigung macht. Aber wenn die Federals warm sind geht da schon einiges. :thumbsup:

    Mit den Stabis macht man eigentlich eher das Feintuning, weil man damit ja nur die Nebenfederraten beeinflusst, die dann zum Tragen kommen, wenn das Auto links und rechts unterschiedlich einfedert. Wenn das Auto gleichmäßig einfedert, bringen härtere Stabis gar nix.
    Mit härteren Stabis rollt das Auto darüber hinaus zwar weniger, aber dafür auch aggressiver, das kann aus Komfortsicht schnell unangenehm werden. Insbesondere in Verbindung mit schon härteren Federn geht die Karosserie dann jeden Kanaldeckel mit. Für ein Straßenauto ist das nicht wünschenswert.
    Und wie schon geschrieben reagiert das Auto mit weichen Stabis gutmütiger, bleibt also im Grenzbereich besser beherrschbar, da man einfach mehr Zeit hat.
    Daneben gibt es auch noch rein praktische Gründe wie z.B. der, dass ein Federwechsel insbesondere an der Hinterachse eine Sache von 15 min ist im Gegensatz zum Stabi, wo die ganze Achse abgesenkt werden muss.


    Für den Winter ändere ich außer Winterreifen gar nix. Ich fahre Sommer wie Winter aber auch gleiche Reifengröße rundum.


    70 N/mm (nix Kilo, wir haben 2015)

    Spätestens wenn man das zweimal aussprechen musste verwendet man selbst unter Ingenieuren das umgangssprachliche "Kilo", und es weiss trotzdem jeder was gemeint ist. ;)

    Update Dezember 2015:
    Mein KW Clubsport ist jetzt gute zwei Jahre eingebaut, hat knapp 50.000 km gelaufen (inkl. zwei Winter) und schon einige Runden Nordschleife abgespult. Funktional befindet es sich in einem Top-Zustand, die Dämpfer sind trocken, die Gewindeteller freigängig genau wie die Einsteller für Zug- und Druckstufe, wo nach wie vor fast jeder einzelne Klick einen spürbaren Effekt aufs Fahrverhalten hat. Die Zugstufe verändere ich dabei nur in Ausnahmefällen, aber über die Druckstufe wechsel ich regelmäßig zwischen Alltags- und Rennstreckensetup. In der Grundkonfiguration fährt sich das KW Clubsport bereits um Welten besser und sogar komfortabler als das M-Fahrwerk. Zwei kleinere Probleme gab es dann aber doch, diese möchte ich hier deshalb ergänzen:

    Problem Nr. 1: zuviel Federweg an der Vorderachse

    Das Fahrwerk federt vorne etwas zu weit ein. Unter extremer Belastung wie bspw. in der Fuchsröhre auf der Nordschleife, wo es das Auto bei über 200 Sachen bis auf die Begrenzer zusammenstaucht, setzen die Vorderreifen vorne beide gleichzeitig mit der kompletten Lauffläche im Radhaus auf. Im Alltag kommt das quasi nie vor, auf der Nordschleife lässt sich das aber selbst mit komplett hart gedrehter Druckstufe zuverlässig reproduzieren (TÜV-geprüfter Bereich!!!). Die Ursache ist offensichtlich ein im Vergleich zum Serienfahrwerk erhöhter Negativfederweg, für den schon bei Serien-Reifengrößen und entsprechender Fahrweise schlicht kein Platz da ist (das Problem hatte ich bereits mit 225/40 R18 rundum, es liegt also nicht an der Reifengröße). Von dem Problem sind vermutlich auch alle baugleichen Fahrwerke von ST, AP, DTS, Eibach, etc. betroffen, vom ST XTA (identische Federraten, nur keine einstellbare Druckstufe) weiss ich es sicher, weil ein ebenfalls nordschleifengestörter Kumpel damit genau das gleiche Problem hat.


    Lösung: Federwegsbegrenzer vorne
    Zwar kann man das Problem durch Höherdrehen oder härtere Federn lindern, wenn das Fahrwerk aber wie in der Fuchsröhre so oder so auf Anschlag geht helfen nur Federwegsbegrenzer. Dafür hat mir Wolfgang Weber zusätzliche KW Entlüfterscheiben geschickt, die einfach auf die Kolbenstange geklipst werden. Die Entlüfterscheibe verhindert normalerweise, dass der Gummipuffer auf der Kolbenstange bei voller Kompression das Öl aus dem Dämpfer saugt. Drei zusätzliche davon verringern den Federweg um etwa 11,5mm, dann ist das Problem (bei mir) behoben. Ein Kumpel von mir (der mit dem ST XTA) hat statt Begrenzern zwischen Domlager und Karosserie ein Distanzstück eingesetzt. Das ist an sich die technisch sauberere Lösung, da man dadurch keinen Dämpferhub verschenkt, aber natürlich eine bauliche Veränderung, die der TÜV nicht gerne sieht.


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    Auf der Kolbenstange sind die zusätzlichen Entlüfterscheiben zu erkennen.


    Problem Nr. 2 - Federraten
    Teil 1: Federraten gesamt
    War ich anfangs noch überrascht wie komfortabel das Clubsport noch zu fahren ist, ärgerte ich mich nach einiger Zeit nur noch darüber, dass das Fahrwerk selbst mit komplett zugedrehter Druckstufe für den sportlichen Einsatz schlicht zu weich war. Anfangs machte sich das noch nicht so deutlich bemerkbar, weil da eher der überforderte Kumho die Schwachstelle war, mit den deutlich steiferen Federals jedoch wurde das Problem ziemlich offensichtlich. Mit den originalen Federraten ist das KW Clubsport für den Non-M ein wunderbar alltagstaugliches Gewindefahrwerk, das für "Clubsport" mit gelegentlichen Rennstreckenausflügen aber leider nur bedingt geeignet ist. Im Gegensatz zum KW Clubsport für den nahezu gleich schweren M3 wird an der Vorderachse beim KW Clubsport für den Non-M eine deutlich geringere Federrate verwendet (70 kg statt 110 kg), hinten kommt statt einer linearen Rennsportfeder mit 120 kg und Helperfeder gar nur eine leicht progressive Tonnenfeder mit 90kg zum Einsatz, ähnlich wie auch im V1-V3 oder Street Comfort. Auf Nachfrage erklärte man mir, dass KW die Federrate ausgehend von der Serienfeder nur um einen gewissen Prozentsatz erhöhen darf, da der TÜV sonst kein Teilegutachten mehr ausstellt (höhere Belastung der beteiligten Achskomponenten, etc.). Die geringeren Serienfederraten des Non-M sind also der Grund dafür, dass das KW Clubsport nicht so hart abgestimmt ist wie das KW Clubsport für den M3, obwohl die Autos quasi gleich schwer sind.


    Teil 2: Federraten Balance vorne/hinten
    Das zweite Problem betrifft die Balance vorne zu hinten. Zwar fährt das Auto mit dem KW Clubsport um Welten neutraler ums Eck als im Serientrimm, aber im Grenzbereich dominiert selbst mit gleicher Reifengröße rundum immer noch das Untersteuern. Im Verhältnis ist das Heck zu weich gefedert, baut in Verbindung mit dem eh schon weichen Hinterachsstabi mehr Grip auf als die straff gefederte Vorderachse und ist somit nur mit Nachdruck zum Mitlenken zu bewegen. Das ist zwar narrensicher, aber nicht schnell und auch nicht schön zu fahren.
    Beim Versuch das über die üblichen Stellschrauben zu korrigieren war ich inzwischen an den Grenzen angelangt: um den Grip von der Hinterachse zu nehmen fuhr ich hinten bereits Minimalsturz (Exzenter auf Anschlag), vorne bin ich mit -2,75° schon fast auf Maximum und eigentlich schon jetzt nicht mehr wirklich alltagstauglich. Dämpfung vorne weich und hinten hart fährt sich ab einer gewissen Einstellung auch komisch, weil er dann beim Einlenken zu sehr über das kurvenäußere Vorderrad wegkippt. Ich fahre vorne wie hinten ein Minimum an Vorspur, Nachspur will ich wegen Reifenverschleiss und Geradeauslauf tunlichst vermeiden. Kurzum: hier musste jetzt was an der Hardware passieren.


    Lösung: höhere Federraten
    Aus den oben genannten Gründen habe ich das Fahrwerk bei Wolfgang Weber auf härtere Federn umbauen lassen. Die Federraten wurden vorne von 70 auf 90 kg und hinten von 90 auf 140 kg angehoben. Damit bin ich vorne 20 kg weicher und hinten 20 kg härter als das KW Clubsport für den M3, was eine gute Vorderachse und ein agiles Heck zur Folge haben sollte. Vorne wird einfach die Hauptfeder ausgetauscht, hinten wird die progressive Tonnenfeder durch ein zweiteiliges lineares Federpaket mit Haupt- und Helperfeder wie an der Vorderachse ersetzt. Das Auto muss anschließend neu vermessen werden. Die höheren Federraten erfordern außerdem eine etwas härtere Zugstufe, das decken die Clubsport-Dämpfer mit ihrem breiten Einstellbereich aber problemlos ab. Die Druckstufe kann tendenziell jetzt etwas weicher gefahren werden, da sie durch die härteren Federn entlastet wird.


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    Alte 70kg- und neue 90kg-Feder für die Vorderachse im Vergleich.


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    Das neue Rennsportfederpaket an der Hinterachse - die Vorspannfeder sitzt allerdings im finalen Ausbau unten und nicht oben.


    Fahreindrücke:
    Ich hätte nicht erwartet, dass sich das Auto durch die härteren Federn so viel agiler und leichtfüssiger anfühlt. Das Einlenkverhalten ist nochmal bissiger geworden und das Auto dreht sich jetzt auf der Bremse spürbar ein, die Hinterachse ist endlich aus ihrem Koma erwacht. Wenn mans übertreibt oder die Kurve hintenraus zumacht, reicht ein kleiner Lupfer und die Vorderachse läuft wieder in der Spur, anstatt über die Vorderräder geradeaus zu schieben. Unter Last am Kurvenausgang sackt das Heck darüber hinaus jetzt nicht mehr so weg wie mit den weicheren Federn.
    Auf der Nordschleife fährt sich das Auto vor allem in schnellen Wechselkurven (Hatzenbach, Adenauer Forst, Pflanzgarten2) ruhiger, weil die Lastwechsel nicht mehr so heftige Karosseriebewegungen verursachen. Das gibt Vertrauen, denn ich treffe dadurch auch meine Linien besser. So ging das Geschlängel vom Pflanzgarten2 beim letzten Besuch im September auch zum ersten mal wirklich voll, da musste ich vorher immer Angstlupfen.
    Trotz des agilen Fahrverhaltens ist das Auto für meine Begriffe immer noch äußerst gutmütig, der E90 lässt sich wirklich völlig problemlos am Limit bewegen. Das liegt auch daran, dass ich ganz bewusst die weichen M-Paket-Stabis beibehalten habe, denn dadurch fallen die Fahrzeugreaktionen insbesondere beim Lastwechsel nicht ganz so brutal aus und das Auto bleibt im Grenzbereich besser beherrschbar. Zwar kommt er bei Nässe im zügig gefahrenen Kreisverkehr jetzt auch durchaus mal sanft mit dem Heck, aber das kündigt sich immer spürbar an und ist sehr gut kontrollier- bzw. driftbar :whistling:. Ich interpretiere das als aktive Sicherheit, denn wenn er hinten den Grip verliert, habe ich immer noch die lenkbare Vorderachse und kann reagieren, wenn er aber vorne den Grip verliert, dann geht’s nur noch sehenden Auges ins Verderben.
    In Sachen Komfort hat der Umbau - wenn überhaupt - nur marginal Auswirkungen. Im Alltagssetup mit weit geöffneter Druckstufe merkt man eigentlich kaum einen Unterschied. Entscheidend ist aber eine sauber abgestimmte Zugstufe, denn die beeinflusst nachhaltig das Komfortempfinden.
    Der einzige wirkliche Nachteil des strafferen Federsetups ist, dass die Traktionskontrolle bei eingeschalteten Helferlein jetzt tendenziell noch etwas früher regelt als vorher - da hilft nur noch ausschalten oder eine echte Sperre nachrüsten.


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    Auch an deutlich weniger Seitenneigung erkennbar: die höheren Federraten.


    Fazit:
    Alles in allem hat sich der Umbau auf höhere Federraten absolut gelohnt, das Setup legt querdynamisch nochmal eine Schippe drauf, das Auto macht deutlich mehr Spaß und fährt sich jetzt endlich nahezu neutral.


    Beratung, Einbau und Abstimmung gabs wie immer bei Wolfgang Weber in Vilshofen - natürlich inkl. Einstellungsfahrt, die immer für ein breites Grinsen auf beiden Gesichtern sorgt. :)