Hallo zusammen!
Habe schon lange nichts mehr geschrieben hier, daher will ich den Thread mal wieder aktualisieren. In der Zwischenzeit hat sich einiges getan am Wagen, es wurde richtig Geld rein gesteckt - zwangsweise. Der Wagen hat nun über 160.000km runter, und damit mehr als meine Alfas zuvor. Trotzdem hat er aber mittlerweile fast genausoviel Geld verschlungen.
Zuerst einmal zu den Dingen über die ich zuletzt geschrieben habe, z.b. die SSD: Die Läuft problemlos, egal ob Winter oder heißer Sommer. Macht einfach was sie soll, für mich hat sich der Tausch gelohnt da ich die höhere Geschwindigkeit schon sehr merke. Das Glühsteuergerät wurde getauscht, aber die Kerzen habe ich nicht wechseln lassen. Und siehe da, seit einem Jahr ist auch kein Fehlerspeichereintrag mehr aufgetreten wegen defekter Glühkerzen.
Weiterhin Habe ich im Frühjahr die schlechte Nachricht bekommen, dass mein Öhlins hinten an beiden hinteren Dämpfern kräftig ölt (jaja, das Wortspiel, ich weiß...
), vorne klappert und die Federn hinten stark verrostet sind. Also musste schnell Ersatz her - mangels gleichwertiger Alternativen und begrenzter Zeit wurde es dann doch nochmal ein neues Öhlins, auch wenn ich es etwas enttäuschend finde wenn ein so teures Fahrwerk nach 60.000km und 2,5Jahren schon aufgibt. Leider auch keinerlei entgegenkommen von Öhlins, also Support müssen sie noch lernen. Aber wenigstens mein Händerl in Thüringen ist mir beim Preis deutlich entgegen gekommen. Klar bin ich aus der Garantie raus um 5 Monate, aber mich mit dem Hinweis auf "Revision alle 30.000km empfohlen, das haben sie ja nicht gemacht" abzuspeisen finde ich schon etwas frech. Mal sehen ob das Neue länger hält, das Alte kann ich ja überarbeiten lassen und dann verkaufen oder eben wieder tauschen. Da der Wagen zu dem Zeitpunkt schon über 140.000km runter hatte, und einige Gummis schon rissig waren, habe ich direkt ALLES am Fahrwerk rundum neu machen lassen. Alle Lager, Lenker, Gummis, Spurstangen, Schrauben - einfach alles wurde gewechselt sowohl vorne als auch hinten. Lediglich Stabilager und Tonnenlager habe ich nicht angepackt, aber das war wohl auch nicht notwendig. Es wurde wo möglich auch hinten auf M3 Lenker umgerüstet, auch wenn es wohl von den Lagern her keine Unterschied machen dürfte (laut diverser Englischer Forenbeiträge). Der Unterschied mit allem neu war sofort deutlich spürbar, es war alles direkter und einfach mehr so wie man das von einem BMW erwartet. Also wenn einer behauptet das sein Fahrwerk mit 150.000+ km noch wie neu wäre - vergesst es. Meine Vorderachse wurde 60.000km vorher neu gemacht, und selbst den Unterschied hat man gemerkt.
Aber dann ging leider das Problem mit den Achsvermessungen los. Auto wurde über 15x vermessen, eingestellt, ich fahre 5km damit - und er fährt sich schlecht. Man merkte das er in Links- und Rechtskurven unterschiedlich reagierte, und bei niedrigen und hohen Geschwindigkeiten das Verhalten tauscht. Also wieder auf den Achsmesstand - gaaaanz andere Werte in Eingangsmessung als 10min vorher in der Ausgangsmessung. Werkstatt meint - hätte sich in 5km verstellt. Nach vielen Versuchen und langer Suche dann eine kleine (auf EVOs spezialisierte
) Werkstatt bei Wetzlar gefunden, der Meister hat die Achsvermessung bei Wolfgang Weber gelernt hat und verwendet auch das gleiche Messsystem wie er - und siehe da nun fährt der Wagen nach über einem halben Jahr ENDLICH wieder so wie ich mir das wünsche. Als ich das Protokoll in der Hand hatte, habe ich eine 1:1 Bestätigung für das Fahrverhalten gehabt, und das ohne teure 3D-Achsmesstände. Vorne war der Sturz links bei über 2°25', rechts bei 1°45' - das erklärt das er auf der Landstrasse in Linkskurven früh über die Vorderachse gerutscht ist, und sich in Rechtskurven quasi reingebissen hatte. Hinten rechts hatte der Wagen leichte Nachspur und links Vorspur, das erklärte warum er auf der Autobahn in Linkskurven schöner einlenkte / mitlenkte als in Rechtskurven, also genau anders herum als auf der Landstrasse. Es war schön zu sehen wie jemand methodisch und nachvollziehbar an die ganze Sache herangeht und vor allem jeden Messwert hinterfragt und auf Plausibilität prüft. Die Spurwerte waren nur wenige Minuten daneben, und trotzdem habe ich es enorm gemerkt und das Lenkrad stand minimal schief. Nun ist es wie man sich das wünscht. 
Für die Sommerreifen werde ich noch ein paar Anpassungen machen lassen, vor allem braucht mein Wagen den Hängearsch um die Spur hinten korrekt eingestellt zu bekommen, aber für den Winter reicht es erstmal und ist sooo sehr viel besser als vorher. Ich fahre nach wie vor Spur Null rundum, vorne im Winter erstmal um 2°10' Sturz und hinten im Bereich um 2°. Für die Sommerreifen kommt vorne wieder mehr Sturz, denke so 20-30' mehr können die PSS auf alle Fälle ab. Wird es glatt kommt er dank der 0-Spur recht früh mit dem Arsch, aber ist dann auch sehr gut zu kontrollieren. Den Härtetest habe ich dann mal bei komplett verschneiter, richtig glatter Fahrbahn auf dem Weg zu meiner Wohnung gemacht. Ich bin am Anfang der Steigung (13%!) einfach stehen geblieben und versuchte anzufahren. ESP war aus, sobald etwas Leistung anliegt dann kommt er recht früh mit dem Po, aber bleibt man am Gas und lenkt etwas gegen kommt man leicht quer die Steigung trotzdem hoch. Mit 18" Winterreifen die den Speedindex W haben wohlgemerkt, also keine Schneekünstler. Mit V oder gar H Reifen geht das sicher nochmal viel leichter. Aber am Ende der Steigung (gut 300m mit über 10% denke ich mal) hatte ich schon wieder über 40km/h drauf. Wenn jemand Angst vorm Heckantrieb im Winter hat, kann ich mir das nur damit erklären das beim Wedeln des Hecks sofort vom Gas und auf die Bremse gestiegen wird weil man sich nicht traut einfach mal an dem runden Ding vor einem zu drehen und den Wagen laufen zu lassen... 

Zusätzlich zu den ganzen Fahrwerksthemen hatte ich noch einen undichten Servoschlauch, am Übergang vom Kühler zum Behälter. Nach Tausch des Schlauchs war es immer noch undicht, also wurde der Kühler auch noch getauscht. Nochmal einen schönen Patzen Geld investiert wegen sowas doofen. Dann habe ich 2017 noch 2 Parkrempler gehabt, also eine komplett neue M-Paket Stoßstange und den Kotflügel über die Gegnerische Versicherung lackiert bekommen, sowie die hintere Türe auf der Fahrerseite. In dem Zuge wurde von BMW auf Garantie auch noch die Heckklappe lackiert wegen den bekannten Roststellen.
Ich habe auch seit mittlerweile fast einem Jahr xHP installiert. Ich habe mich für Stage 2 entschieden da ich keine höheren Drücke im Getriebe fahren will (nach wie vor kommen Fehlschaltungen alle 2-3 Monate mal vor, also das Getriebe Problem ist nicht gelöst, wird aber auch nicht wirklich schlimmer), aber ich wollte die schnellere Reaktionszeit der Paddles haben. Sonst hätte ich wohl auch mit Stage 1 gut Leben können. Mit Version 1.2 bin ich sehr zufrieden, Version 2 hat mir dagegen überhaupt nicht gefallen. Aber generell, mit der neuen Software ist das Getriebe nochmals etwas sportlicher geworden, mir gefällt es gut. Vor allem das Anfahren und frühe Schalten macht mehr Spaß wie vorher, die schnellen Schaltzeiten sind für mich jetzt nicht sooo wichtig gewesen, aber auch ganz nett.
Weitere Pläne für nächstes Jahr wären noch die Ansaugbrücke zu reinigen, aber da ich aktuell keine akuten Probleme habe wie Ruckeln oder ähnliches, würde ich gerne erstmal überprüfen wollen ob es wirklich notwendig ist da mit schweren Gerät wie Walnussblaster anzurücken. Habe nur noch keine Idee wie genau. Hin und wieder wenn es richtig kalt ist kommen Fehler von der Drallklappenregelung (Langzeitdrift) und AGR-Regelung (reagiert zu träge), aber nach Löschen hat man Ruhe bis es mal wieder nen Kaltstart bei unter -10°C gibt. Also an sich nix was mir Sorgen macht, aber eben doch auf Verkokung hindeuten könnte. 
Es wurde mittlerweile auch das Datendisplay und Diagnoseblocker vom Markus verbaut, und somit konnte ich auch mal schön das Verhalten meiner Thermostate testen - die Funktionieren wie neu obwohl noch nie gewechselt. Ich habe nach etwa 1km in der Ebene schon über 35°C, und nach 10km 90°C Kühlwasser, Öl hängt natürlich etwas hinterher. Insgesamt bekomme ich bei 0°C auf meinem Arbeitsweg von 5,5km das Öl problemlos auf 35-40°C, Kühlwasser auf über 65°C. Da hätte ich mit deutlich weniger gerechnet. Ich fahre den Motor aber auch nicht besonders langsam warm wie soooo viele immer empfehlen. Nein, ich will das dass Öl eben möglichst schnell Temperatur bekommt und somit die Warmlaufphase kurz ist und dadurch der Verschleiß sinkt. Das heißt natürlich nicht das ich den Wagen trete bevor er warm ist, aber ich fahre einfach ganz normal, auch mal etwas höhere Drehzahlen bei wenig Last, so wie er sich halt mit dem zu diesen Zeitpunkt noch offenen Wandler eh verhält und es der Verkehr verlangt. Vollgas vermeide ich, aber ich mache da keine Wissenschaft draus.
Abschließend kann ich nur sagen, es wird nie langweilig mit dem Auto und einfach mal mehrere Monate fahren OHNE in die Werkstatt zu müssen kann auch dieser Wagen nicht liefern, da ist er nur minimal besser wie die Alfas vorher.
Ich bin aber leidgeprüft und trotz allem weiter zufrieden mit dem BMW. Motor und Fahrwerk machen weiterhin Spass, vor allem die Aktivlenkung will ich nicht mehr missen. Nach 5 Jahren kann ich den Schluss ziehen: es war gut mit wenig km eingestiegen zu sein, und bei der Ausstattung keine Abstriche gemacht zu haben. Ich hoffe es kommen mind. weitere 160.000km dazu, Ziel ist 300.000+ km mit dem Wagen zu erreichen. Gedanken über einen Nachfolger gibt es also aktuell nicht. 