Beiträge von BMW-Bill

    Zum Einziehen habe ich Gleitmittel von Marley für HT-Rohre verwendet. Die M3 Lager kommen leider wirklich zu spät, es ist jetzt wesentlich besser, aber eben bei hohen Geschwindigkeiten finde ich, dass das Serienfahrwerk in Kurven keinen guten Eindruck hinterlässt.

    Es ist ein Automatikfahrzeug, Lager Nummer 14 ist bei mir, wie du sagst, außen lediglich Gummi, ging halbwegs vernünftig raus, da der Rahmen jedoch aus mehreren Blechteilen zusammengeschweißt wurde und die eingestanzten Öffnungen nicht wirklich kongruent waren, ist der Wiedereinbau schon eher eine Überlegung für Spezialwerkzeug wert. Wenn in deinem Wagen eines mit Metallhülse verbaut ist, dann ist das ein ähnliches Kaliber wie Nummer 9 und die haben eine wirklich gute Zugänglichkeit für einen stabilen Abzieher mit langer Spindel und Druckhülse: nix zu machen. Da hilft dann eben leider nur das Loch aufbohren, bis man mit einer Säge reinkommt und es eben bis zum äußeren Rand hin von innen heraus aufzusägen.


    Der Wagen hat jetzt 170tkm auf der Uhr und nachdem ich eine ordentliche Strecke damit gefahren bin, muss ich sagen, es ist ein gewaltiger Unterschied. Im eingebauten Zustand hat ein KFZ-Meister das ganze begutachtet und die Achse für in Ordnung befunden, mir ließ es aber keine Ruhe und ich habe (da sie ohnehin raus musste) eben alles neu gemacht. Offensichtlicher Verschleiß ließ sich nur bei den Kugelgelenken im Radträger feststellen, die waren ziemlich leicht zu bewegen im Vergleich mit den Neuteilen. Da könnte man jetzt lange philosophieren, auf ein Ausschlussverfahren und sukzessives Tauschen der Lager hat sicher keiner Lust! Es ist viel Arbeit, aber es lohnt sich.

    Mein E90 musste sich aufgrund voranschreitenden Alters einer Frischzellenkur unterziehen. Hier soll es vorrangig um die Revision der Hinterachse gehen. Die Gummilager im Hinterachsträger lassen sich mit Spezialwerkzeug auch im eingebauten Zustand ausbauen, in diesem Fall ist die Achse jedoch ausgebaut, was die Sache relativ vereinfacht. Hierzu wurde aus Schrott ein Aufnahme gebaut.
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    Wenn die Achse draußen ist, kann es an die Demontage gehen. Diese war hier jedoch nicht unkompliziert, da eine Schraube in der Buchse des Spurlenkers durch Interkristalline Korrosion mit dieser eine untrennbare Verbindung eingegangen ist, ebenso wie einige der eingepressten Lager.
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    Es ist eine Überlegung wert, das Differential schon vorher auszubauen. Auf jeden Fall sollte der Kofferraum mit etwa 100 Kg Ausgleichsgewicht befüllt werden, um ein Vornüberkippen des Fahrzeugs zu verhindern. Des weiteren sollte man sich überlegen Verschlussstopfen für die Bremsleitungen vom Vorderwagen zur Hinterachse zu besorgen und mit einer Bremspedalstütze o. Ä. das Pedal zu blockieren, wenn das Bremssystem Luft zieht, muss es mit Entlüftungsroutine (Laptop) wieder von dieser befreit werden (außerdem erspart man sich so eine Sauerei in der Halle).


    Nun zum Kern der Sache, der Austausch der insgesamt 11 Gummilager am Hinterachsträger:


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    Die vier Tonnenlager (Pos. 2 & 3)und die drei Lager für das Differential (Pos. 11 & 14) lassen sich mit einem Auszieher und geeigneten Druckstücken gut auspressen. Die Lager für den Sturz- und Spurlenker (Pos. 9 & 10) sind höchstwahrscheinlich so festgesetzt, dass man hier mit Aufbohren und Aussägen rechnen muss. Darüber hinaus der erwähnte, unlösbare Spurlenker hat doch Zeit und Nerven gekostet.
    Der Wiedereinbau der reinen Gummilager geht in etwa wie der Ausbau, nur inkl. Gleitmittel und ein paar Passenden Schlauch bzw. Auspuffschellen. Die Lager für die Lenker dagegen erfordern unbedingt den Einsatz eines passenden Spezialwerkzeuges, hier ohne Garantie ein Beispiel: BGS-8829
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    Dies kann später noch sinnvoll zum Austausch der Lager am Radträger eingesetzt werden.
    Aufgrund des immensen Rostbefalls habe ich die Achse noch blankgeschliffen, mit Rostumwandler, einer 2k Epoxidharzgrundierung und Mattschwarz instand gesetzt.
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    Zu den Kosten:


    1. Gummilager inkl. der korrespondieren Lager im Radträger etwa 170€
    2. Stabistangen & Lagerung, sowie alle erforderlichen Lenker und Dämpfer etwa 350€
    3. Schrauben, Kleinteile / Clips etwa 130€
    3. Lacke ca. 50€
    4. Leihwerkzeug für Gummilager 50€
    5. Spezialwerkzeug je nach Bedarf/ Einkaufsgelegenheit mind. 250€
    Summe: 1000€ plus Achsvermessung


    Wenn man die Achse schon raus hat, ist es sinnvoll die Bremsleitungen und Schläuche zu erneuern sowie den Höhenstandssensor bzw. dessen Gelenkarm auf Leichtgängigkeit hin zu kontrollieren.
    Mein Fazit zu dieser Aktion:


    Die meisten der Lager bei mir waren in einem ordentlichen Zustand, jedoch aufgrund einer größeren Rostbeseitigung am Fahrzeug, mussten ohnehin Tank und Achse raus,deshalb wurde gleich alles gemacht. Es gibt den Hinterachsträger neu bei BMW mit allen Lagern fertig eingepresst. Der Preis von etwa 850€ mag erst einmal viel erscheinen, jedoch spart man sich einiges an Werkzeug und Flucherei, wenn es schnell gehen muss, einen Neuen bzw. neuen gebrauchten Hinterachsträger besorgen und vorbereiten. Vorsicht bei den Trägern gibt es eine Unterscheidung zwischen Benzin / Diesel und M-Modellen.


    Edit: Bilder vernüftig(er) eingefügt

    Ja, BMW wollte vor 2 Jahren für den Tausch knapp 1200€. Habe dann ein gebrauchtes inkl. Codierung für 150 bekommen, das dann sogar schon mit den Chromringen daherkam. Was ich gelesen habe, sollte man es lieber nicht ohne Codierung verbauen bzw. längerfristig betreiben, weil es sein kann, dass die Klimaanlage sonst Kältemittel ablässt.

    So, meine subjektive Meinung: Dort unten ist kein guter Markt für Gebrauchtwagen, es kommen von außerhalb Fahrzeuge in den Bereich, die werden aufgeschlissen und was wir hier sehen, ist nur eine der vielen Varianten davon, wie jemand noch Geld für seinen Abfall kassieren möchte.
    Dieses Angebot sollte als sittenwidrig gemeldet werden.