Bremsflüssigkeiten - Welche gibt es, wo liegen die Unterschiede?

  • Danke für den sehr informativen Beitrag! :thumbup:


    Sehr gerne, aber du brauchst einfach nur auf den entspr. Button zu klicken.
    Dazu isser da. :D





    Warum das so ist, kann ich nicht sagen. Vielleicht ist eine entspr. abgestimmte
    BMW-DOT4 einfach günstiger im EK als eine echte DOT5.1, die ja ebenfalls eine
    schön niedrige Niedertemperaturviskosität besitzt. Im Zweifel würde ich immer
    einfach eine DOT5.1 nehmen, denn es ist ja kein ernsthafter Kostenfaktor, und
    technisch spricht alles dafür. Nur die Befüllung über einen Automaten in einer
    Fachwerkstatt ist ein Problem, weil man in diesen nicht eben mal ein Literchen
    von was anderem kippen kann. Damit bleibt die freie Wahl der BF i.d.R. auf die
    Selbermacher beschränkt.
    Rennstreckenaffine DIYer werden natürlich auf Kaltvisko und Normen pfeifen
    und eine BF mit möglichst hohen Siedepunkten wählen.



    ps:
    Hab mal ein paar Leerzeichen eingefügt, damit deine Schriftgrößenformatierung
    sichtbar wird. Was zum Teufel machst du da? Beim Zitieren ist das leider furchtbar
    anstrengend. Eigentlich hätte ich alles nicht relevante entfernt, aber man wird da
    ja ganz kirre. ;)

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


    sent from NSA monitored device

  • Sehr gerne, aber du brauchst einfach nur auf den entspr. Button zu klicken.
    Dazu isser da.


    Das habe ich natürlich auch getan. ;)



    Also heißt das, dass ich eine DOT4 wirklich immer durch eine DOT5.1 ersetzen kann? Auch wenn dediziert eine niederviskose DOT4 vorgeschrieben ist?
    Ate bietet ja z. B. gar keine DOT5.1 an. Aus dem Ate-Sortiment wäre dann anscheinend ausschließlich die SL.6 geeignet, die scheinbar so eine niederviskose DOT4 zu sein scheint...



    ps:
    Hab mal ein paar Leerzeichen eingefügt, damit deine Schriftgrößenformatierung
    sichtbar wird. Was zum Teufel machst du da? Beim Zitieren ist das leider furchtbar
    anstrengend. Eigentlich hätte ich alles nicht relevante entfernt, aber man wird da
    ja ganz kirre.

    Ich weiß auch net, aber immer wenn ich eine Smiley benutzte, ist danach die Schriftart kleiner. Dann formatier ich die wieder um... Sorry. ;( Ich werd etz immer den Quelltext checken, das Absatz zitieren haut ja auch net so perfekt hin...^^

  • DOT 5.1 ist halt die Weiterentwicklung zur DOT 4.
    Mischen kann man beide problemlos.
    Vorteil der DOT 5.1 ist zb. eine geringere Wasseraufnahme. Damit könnte man den Wechselintervall auf 3 Jahre verlängern. Sie hat auch eine höhere Siedetemperatur.

  • Genau, DOT 5.1 kann alles, was eine DOT 4 kann, nur viel besser.
    Es ist rückwärtskompatibel, d.h. wo (nur) DOT 4 gefordert ist, da
    kann man DOT 5.1 allemal nehmen.
    Ich stecke jetzt nicht drin, was genau BMW fordert. Wenn es so
    ist, dass BMW seinen Vertragswerkstätten eine BF "DOT 4 + BMW-
    Sondernorm XY" vorschreibt, dann genügt nach BMW-Willen eben
    nichts anderes. Ob man ganz persönlich dem zu folgen bereit ist
    steht auf einem anderen Blatt.
    Interessieren würden mich die Anforderungen dieser Hausnorm.
    Die für DOT 5.1 sind ja bekannt, mglw. habe ich sie vorne sogar
    aufgeführt. Damit ist mal allemal safe für eiskalte Winter und für
    moderne Fahrdynamikregelsysteme gerüstet.


    Dass sich die Wasseraufnahme unterscheiden würde, davon weiß
    ich allerdings nichts. Ich würde im Gegenteil darauf tippen, dass
    es da zwischen allen glykolbasierten BF keine nennenswerten Un-
    terschiede gibt. Sehr wohl aber unterschiedlich sind natürlich die
    Nasssiedepunkte. Drei Jahre drin lassen würde ich aber keine BF,
    egal welche. Egal wie hoch der Siedepunkt trotzdem noch sein
    mag, jeder Wassergehalt führt zwangsläufig zu Korrosion in HBZ,
    Sättel und Leitungen. Hygroskopisch sind sie alle, darum raus da-
    mit stätestens nach zwei Jahren.

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


    sent from NSA monitored device

  • BMW spezifiziert das nicht näher, nennt es einfach nur "DOT4 niederviskos" Und das ist auch keine BMW-eigene Norm, die Bezeichnung ist gebräuchlich, oft auch als "DOT4 LV" bezeichnet, wie ich herausgefunden habe - und wird für Fahrzeuge mit ESP ohne Vordruck empfohlen. Die Spezifikation ist in ISO 4925, Klasse 6 definiert, dessen genauen Inhalt ich aber nicht finden konnte - vermute aber, dass es in erster Linie eben nur die Viskosität betrifft.


    Interessant wäre jetzt, ob eine DOT5.1 auch diese Spezifikationen für DOT4 LV nach ISO 4925, Klasse 6, erfüllt... Auf jeden Fall könntest Du die Norm "DOT4 LV" der Vollständigkeit noch in Deinen Ursprungsbeitrag aufnehmen, da es mittlerweile wohl eine weit verbreitete Spezifikation ist und von den meisten Herstellern angeboten wird.


    Übrigens, Deine eigenen Zeilenumbrüche sind auch etwas ungewohnt zu lesen, warum schreibst Du den Absatz nicht einfach durch? ?(

  • Ergänzung, bin doch noch fündig geworden, was die Spezifikation DOT4 "niederviskos" / "LV" / ISO 4925, Klasse 6 angeht:



    Quelle: http://www.autoservicepraxis.de/suppenkueche-1697828.html


    DOT5.1 schreibt eine Viskosität von max. 900 mm/s (-40°C) vor, DOT4 LV nur 750 mm/s (siehe oben).


    Fazit:
    Somit ist eine DOT5.1 Bremsflüssigkeit einer DOT4 LV Bremsflüssigkeit zwar im Siedepunkt überlegen, nicht aber in der Viskosität - und sollte somit nicht Verwendung finden, wo DOT4 LV gefordert ist...

  • Der Artikel enthält zwar ein paar Ungereimtheiten und es ist auch nicht alles
    ganz korrekt (bspw. historisch, denn in der zweiten Hälfte der 90er hatten
    sich ESP-Systeme noch lange nicht in der Breite durchgesetzt, sonst hätte
    es kein Elchtestdebakel gegeben), aber dennoch Danke dafür, es hilft schon
    weiter, und darauf kommt es an.


    Dein Fazit teile ich dennoch nicht ganz, denn 1. bin ich in meinem ganzen
    Leben noch nie bei -40° C unterwegs gewesen und werde es wohl auch nie-
    mals sein, 2. ist der Unterschied in der Kaltviskosität zwischen DOT 4 LV
    und DOT 5.1 m. E. vernachlässigbar gering, 3. übertrifft so manche BF auch
    seine Spezifikation (sprich, die Kaltvisko liegt niedriger als die Anforderung
    der Norm, egal ob DOT 4 oder DOT 5.1), und 4. reden wir ja hier nicht nur
    von BMW-Spezifikationen. Wenn es allein danach ginge, bräuchte es dieses
    Thema gar nicht. Man lässt einfach seine Inspektion samt BFW beim BMW-
    Partner machen und der füllt das rein, was BMW vorgibt. Hier geht es aber
    explizit um Alternativen, nicht nur, aber auch für den DIYer.


    Nicht falsch verstehen, ich möchte weder die Bedeutung der Kaltvisko in
    Abrede stellen - ganz im Gegenteil, noch will ich deinen Beitrag abwerten,
    den du gerade zur Klärung des Unterschiede DOT 4, 4 LV und 5.1 geleistet
    hast - ebenfalls ganz im Gegenteil.


    ;)


    ps:
    Ate SL6 ist für die meisten Autofahrer sicherlich keine schlechte Lösung.


    pps:
    Wenn ich Zeit finde, dann lese ich mir mal in Ruhe durch, was in ISO 4925
    steht. Google liefert reichlich.

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


    sent from NSA monitored device


  • Dein Fazit teile ich dennoch nicht ganz, denn 1. bin ich in meinem ganzen
    Leben noch nie bei -40° C unterwegs gewesen und werde es wohl auch nie-
    mals sein,


    Der Wert ist halt mal bei -40° definiert. Aber es ist doch wohl naheliegend, dass eine BF, die bei -40° eine deutlich niedrigere Viskosität hat, auch bei 10°viskoser ist.



    2. ist der Unterschied in der Kaltviskosität zwischen DOT 4 LV
    und DOT 5.1 m. E. vernachlässigbar gering,


    Naja, alle DOT 5.1 die ich mal verglichen habe, hatten rund die doppelte Viskosität - ob das vernachlässigbar gering ist? ?(



    3. übertrifft so manche BF auch
    seine Spezifikation (sprich, die Kaltvisko liegt niedriger als die Anforderung
    der Norm, egal ob DOT 4 oder DOT 5.1), und


    siehe oben



    Ja, das steht doch gar nicht zur Diskussion. aber auch als DIY möchte ich schon die BMW-Vorgaben einhalten, wie ich es bspw. auch beim Motoröl tue. Alternativen gibt es ja trotzdem genug mit DOT 4 LV. Und BMW wird sich schon was dabei gedacht haben. Bei der Funktionalität von Fahrstabilitätssystemen sollte man es schon genau nehmen, finde ich...




    Ate SL6 ist für die meisten Autofahrer sicherlich keine schlechte Lösung.


    Korrekt, die wird es wohl auch werden bei mir. Ich habe zumindest bisher keine gefunden, die LV ist und die SP der SL6 überbietet...


  • Der Wert ist halt mal bei -40° definiert. Aber es ist doch wohl naheliegend, dass eine BF, die bei -40° eine deutlich niedrigere Viskosität hat, auch bei 10°viskoser ist.


    Selbstverständlich, es ist zumindest sehr wahrscheinlich. Nur wird sich es ebenso
    wahrscheinlich eher marginal sein. Wohlgemerkt, ich sage keineswegs, dass es
    völlig egal ist. Ich muss mal im Bremsenhandbuch nachsehen, ob da was über die
    Relevanz der Kaltvisko steht, sonst bleiben wir auf Schätzen beschränkt. Irgend-
    wo bei Ate habe ich mal eine Grafik zu ESP-Reaktionszeiten gesehen, aber leider
    war sie nicht mal skaliert, und Angaben zu Messbedingungen und sonstigem Zu-
    standekommen gab es erst recht nicht. Das hat dann leider Null Aussagekraft.
    Vielleicht habe ich auch irgendwo auf dem Rechner noch eine Fach- oder Diplom-
    arbeit zum Thema, die was hergibt, da muss ich mal in Ruhe suchen.





    Naja, alle DOT 5.1 die ich mal verglichen habe, hatten rund die doppelte Viskosität - ob das vernachlässigbar gering ist? ?(


    750 zu 900 mm/s bei -40° C, das ist bereits wenig Unterschied. Und bei gerade
    mal -10° C dürften die Differenzen dann wirklich vernachlässigbar gering sein.
    Mglw. ist eine BF da nur halb so dick wie bei -40°. Und die 900 mm/s sind nur
    der maximal erlaubte Wert für eine DOT 5.1.





    Ja, das steht doch gar nicht zur Diskussion. aber auch als DIY möchte ich schon die BMW-Vorgaben einhalten, wie ich es bspw. auch beim Motoröl tue. Alternativen gibt es ja trotzdem genug mit DOT 4 LV. Und BMW wird sich schon was dabei gedacht haben. Bei der Funktionalität von Fahrstabilitätssystemen sollte man es schon genau nehmen, finde ich...


    Korrekt, die wird es wohl auch werden bei mir. Ich habe zumindest bisher keine gefunden, die LV ist und die SP der SL6 überbietet...


    Ich werde bestimmt niemanden davon abhalten, sich an Herstellervorgaben
    zu halten, oder Ate SL.6 zu verwenden. Ich sag ja, ich will keineswegs etwas
    verharmlosen oder Zusammenhänge bestreiten. Die ideale BF hätte eine kon-
    stant niedrige Viskosität bei jeder Temperatur und einen unendlich hohen
    Siedepunkt. Leider gibt es das nicht. Auf Motorenöle trifft übrigens ähnliches
    zu.




    ps
    Zeilenumbruch deshalb, weil ich ausschließlich an Desktop und Notebook
    lese und schreibe. Für andere, die das genauso tun, ist es so weitaus
    besser lesbar als mit endlosen Zeilenbreiten. Ich kann dem nichts abge-
    winnen, solche Texte, womöglich noch mit Zitaten, auf einem kleinen
    Smartfön zu tippen. Da werde ich wahnsinnig. Aber mir ist klar, dass die
    Jugend von heute das ganz anders sieht. Schikane ist es jedenfalls nicht.


    ;)

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


    sent from NSA monitored device

    Einmal editiert, zuletzt von the bruce ()

  • Zwischenfrage erlaubt?


    Die meisten Werkstätten haben ja "ihre" BF in den Automaten drin - wenn ich dann mit meiner Superflüssigkeit ankomme, muss ich das wohl auf die alte Art von Hand und Fuß (vor allem Fuß) machen, oder?
    Mag der Hauptbremszylinder das denn? Man hört, dass die Teile beim wiederholten "durchdrücken" bis zum Anschlag etwas zu Undichtigkeiten neigen sollen.


    Das wäre ja nicht so im Sinne des Erfinders! ?(

    Never attribute to malice that which is adequately explained by stupidity.