Ölprobe ziehen zur Motorzustandsdiagnose

  • Hallo Leute,


    ich habe bei meinem 320d nun schon den dritten Turbolader im Auto, der erste Defekt trat bei 94000 km auf, der zweite Defekt bei 118000 km. Habe nun 119000 km auf der Uhr und man glaubt es kaum, der Lader fängt schon wieder an zu Pfeifen.


    Nun sind einige Experten der Meinung, allein am schlechten Turbolader/allgemeinen Turboproblematik bei dem Motor kann es eigentlich nicht liegen und zwecks Garantie auf den Antriebsstrang ist ein entfernen des Partikelfilters nahezu keine Lösung. Das einzige Teil, welches an meinem Auto eben noch Garantie hat, ist der Turbolader. Baue ich den DPF aus und lasse ihn Softwaretechnisch entfernen habe ich auch auf den Turbo keine Garantie mehr, meinte BMW.


    Ein Bekannter arbeitet bei Stahlgruber und meinte die würden schon eine Weile eine Öluntersuchung anbieten (welche die BMW Niederlassungen nicht machen lassen wollte) mit dem man sehr gut den Zustand des Motors und einiger Bauteile identifizieren kann. Er meinte z.B. bei Ford gab es wohl im Focus mal Turboprobleme die am Ende durch die Injektoren verursacht wurden, das konnte ebenfalls mit der Ölprobe nachvollzogen werden. Zudem haben mir mehrere andere KFZ-Leute und Tuner zu einer Öluntersuchung geraten.


    Diese möchte ich nun mal mit machen lassen, nur ist die Frage, wie bekomme ich eine vernünftige Ölprobe am Motor gezogen? Ich hab noch den Ölmessstab, eventuell gibt es lange Pipetten? Oder muss ich wirklich das Öl komplett ablassen? Einen Wechsel wollte ich eigentlich nicht machen, da der erst bei 115000 km durchgeführt wurde (also vor 5000 km).


    Danke für eure Hilfe und Ideen :thumbsup:

  • Wurden beim Turbotausch die Ölleitungen gewechselt? Bei den 1.4 TSI von VW gab es auch ein regelrechtes Ladersterben, weil die Ölleitungen verkokt sind und der Lader dann natürlich nicht mehr geschmiert wurde. Nicht, dass da bei dir auch was verstopft ist...


    Gesendet von meinem GT-I9100 mit Tapatalk 2

  • Die Ölzulauf- und Ölablaufleitungen wurden beim ersten mal von BMW nicht mit gewechselt, weil es im TIS nicht vorgeschrieben war, jetzt wurden die mitgewechselt. Die gehen davon aus, dass eben das die Ursache war. Meinten auch er wäre nach optischer Diagnose fast trocken gelaufen.


    Allerdings erklärt das nicht, warum er schon wieder beginnt nach 1000km zu pfeifen ;( Und ja wird immer warm und kalt gefahren. Daher halt die Ölprobe. Die Schlauchidee ist ja nicht schlecht nur so nen dünnen Schlauch, woher?

  • Das mit der Ölprobe ist mir neu. aber vielleicht kommt ja was heraus.


    Hab noch eine sehr intressante Hompage gefunden. einige kennen diese vielleicht schon. Ich fand sie hoch Interssant mit einigen Neuigkeiten und einigen Dinge die man schon gewusst hat. www.turbolader.com


    Hast du schon mal dran gedacht, das Dein DPF nicht mehr frei ist. Je mehr der verstopft ist mit Asche oder Ruß erhöht sich der Druck vom Abgas vor dem Lader, so das zu viel Öl über das Lager in die Luftseite gedrückt wird.
    Gruß Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Thomaxx ()

  • Habe auf dieser Hompage diesen Beitrag gefunden. Dort wird berieben warum möglichereise ain nei eingebauter Turbolader erneut ausfällt:



    Ein Turbolader wird getauscht; der alte Turbolader war stark beschädigt. Nun wird ein neuer Turbolader eingebaut, der Ladeluftkühler aber nicht getauscht.


    Wenn nun, durch den vorhergehenden Turboschaden eine ausreichende Menge Öl aus dem Verdichter und damit in den Ladeluftkühler gelangt ist und dort auf seinen "Einsatz" wartet, dann wird das Ergebnis ein Totalausfall des neuen Turboladers sein.


    Der Motor wird in einem solchen Fall das Öl aus dem Ladeluftkühler ansaugen und dies als Kraftstoff nutzend unkontrolliert hochfahren.



    Fahren Sie mit dem Mauszeiger über das hier links stehende Bild.


    Sie sehen nun im Detailausschnitt das was wir "Orange Peel" nennen und ein eindeutiges Schadensbild (2. Stufe) für einen Überdrehschaden ist.


    Infolge des Überdrehend des Turboladers wächst das Verdichterrad und das Materialgefüge verändert sich, sodass die ursprüngliche Glätte der Rückseite des Rades verloren geht.


    Einen solchen Effekt hat natürlich auch jede andere Situation in der es zu einem Überdrehen kommt.; sei es durch fehlerhaftes Tuning oder durch Abrutschen der Schlauchverbindung zwischen Verdichtergehäuse und Motor.


    Abgesehen von dem hier geschilderten Risiko ist bei einem Turbotausch grundsätzlich auch der Austausch des Ladeluftkühlers in Betracht zu ziehen. Wenn z. B. durch den vorhergehenden Schaden Späne in den LLK geraten sind, so würden diese ggf. zu erhöhtem Verschleiß der Motoreinheit zur Folge haben, würde der Ladeluftkühler nicht getauscht.


    Vom Reinigen eines Ladeluftkühlers, z.B. unter Einsatz von Kraftstoff, Bremsenreiniger und dergleichen, raten wir natürlich ab. Das Rest-Risiko ist einfach zu groß:

  • Und hier eine Beschreibung, warum ein neuer Turbolader wieder Geräusche entwicken kann:



    Geräusche
    ein weites Feld des Prüfens


    Das "typische Turbopfeifen" kennt jeder, oder?


    Wie es auch sei, oft wird der Turbo bei ungewöhnlichen Geräuschbildungen in Verdacht genommen - oft zu unrecht. Sicher können hier Lagerschäden, vermutlich auch das Anlaufen der Laufräder gegen die Endgehäusen, doch das ist nicht immer so.


    Auch wenn Sie sich scheinbar noch so sicher sind, dass der Turbolader ursächlich für ein lautes Pfeifen ist, prüfen Sie zunächst noch einmal das Umfeld.


    sind die Leitungen vom Turbolader zum Motor wirklich dicht


    hat der Laderluftkühler wohlmöglich ein Leck


    Das müssen die allerersten Fragen sein.


    Wurde soeben ein neuer Turbolader eingebaut und dieser macht Geräusche, dann ist es fast auszuschließen, dass dies von einem Fehler am Lader selbst herrührt. in diesem Fall ist z. B. zu prüfen, ob die Dichtflächen hin zum Turbolader ausreichend plan sind, oder durch schlechten Zustand der verbindungsfläche die Dichtung die Geräuschquelle ist. Ebenso ist der Sitz von O-Ringen auf der Verdichterseite zu prüfen.



    Bekannt sind aber noch viele weitere Ursachen rings um den Turbolader, die man ohne die entsprechende Erfahrung gar nicht erst in betracht zieht.


    Ein solches Beispiel haben wir in unserer TurboNews TN2010-006 unter dem Titel "innenliegende Tilgergewichte gaukeln Turboladerschaden vor" einmal für Sie beschrieben.

  • nur ist die Frage, wie bekomme ich eine vernünftige Ölprobe am Motor gezogen?


    Besorgst dir einen dünnen -aber langen Schlauch, und dazu eine große Plastikspritze aus der Apotheke. Schon baust dir deine Absauganlage.
    Habe ich auch so gemacht als mir Flachzangen der Werkstatt zuviel Öl beim Ölwechsel eingefüllt hatten, was ich dann bemerkte hatte bei der Kontrolle zuhaus. Ging 1A.