Ansprechverhalten Downsizing Erfahrungen - oder der traurige Abschied vom Sauger

  • Hi zusammen,


    da ich mir bald einen Firmenwagen bestellen kann, werde ich wohl oder uebel Abschied von meinem Sauger machen muessen :( . Da fuer mich einer der wichtigsten Punkte in Sachen Fahrdynamik ganz klar das Ansprechverhalten ist, wollte ich mal nach euren Erfahrungen mit den neuen Downsizing/Turbomotoren fragen. Meine Hoffnung liegt ein bisschen auf den Twinscroll-Turbos im F30 (320i, 328i) oder sogar einem Biturbo (325d). Ist die schonmal jemand gefahren und kann die Gasannahme mit der eines reinen Saugers, wie z.B. dem 325i E90 den ich gerade fahre, vergleichen?


    Bin vor ein paar Tagen einen Octavia RS gefahren (ne, der kommt mir nicht ins Haus :D ) und das war die Hoelle... Turboloch sogar bei 4,5k Touren. Ich hoffe die BMWs koennen das besser, aber das hat mir schon ein bisschen Angst gemacht. Ich will die "Driving Pleasure" nicht verlieren!


    Mit schon ein bisschen Abschiedsschmerz
    Tim

  • Nein. Die kommen alle nicht an das Ansprechverhalten von einem guten Sauger ran. Ob es für dich störend ist steht auf einem anderen Blatt. Gibt aber schlimmere Dinge im Leben. Mit dem 25d kann man schon sehr sehr gut auskommen.


    Und mal relativ gesehen: die "Alltagssauger" von BMW sind ja nun auch nicht so megadirekt ausgelegt. Ich liebe da das Verhalten von Chryslers Hemi im Challenger oder GMs 6.2er in der Corvette. Da hat man noch das Gefühl, dass das Gas direkt mit der Drosselklappe verbunden ist und kein Weichspüler eingebaut wurde :D


    Du wirst also nicht um eine Probefahrt herumkommen. :) So ein 25d und die 8Stufenautomatik harmonieren auf jeden Fall perfekt miteinander.

  • Der neue (aktuelle) Octavia RS als Benziner mit dem Valvelift-TFSI soll ein schlechtes Ansprechverhalten bei 4500/min haben?


    Na, dann wirst du von den BMW-Turbos auch nicht gerade begeistert sein.


    Oder reden wir von einem alten TDI? Dann könnte ich's verstehen. Oder wenn man nur GT3 und F458 gewohnt ist. Die "Hölle"
    finde ich eher den Durchzug eines N52 B25. Der ist i.d.T. unterirdisch.

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


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  • Also ich bin mit dem N52 super zufrieden, es ist genau das was ich will: Lineare Leistungsentfaltung und man weiss zu jedem Zeitpunkt genau was man bekommt wenn man aufs Gas drueckt. Durchzug halte ich ohnehin fuer ueberbewertet, wenn ich Leistung will schalte ich in den entsprechenden Gang und ziehe nicht den 4ten von 70-150km/h durch...
    Leider habe ich den Eindruck, dass Drehmoment in den Downsizing-Zeiten immer als Argument genommen wird, doch die meisten einfach Drehmoment und Leistung (=Drehmoment*Drezahl) verwechseln. Wenn man das Fahrzeug nie im oberen Drehzahlband faehrt kann man daher subjektiv schnell den Eindruck bekommen, dass der TDI mehr Power hat als der vergleichbare Benziner.
    Und das Ansprechverhalten und genau dieses "Zu jedem Zeitpunkt genau wissen was man bekommt" wird meiner Meinung nach leider total vergessen.


    Das mit dem Octavia muss ich leicht relativieren, bin heute einen Golf GTI probegefahren und der hat deutlich besser reagiert, immer noch nicht so wie mein BMW aber akzeptabel und so, dass es Spass gemacht hat. Vielleicht war der Octavia einfach bloed eingestellt...

  • Der Octavia RS mit Turboloch ? Da war was kaputt. Ich hatte den 2 Jahre; und der zog ab 1500U/min wie ein Ochse ohne nachzulassen bis knapp 7000 U/min.
    Da kann jeder Sauger nur von träumen. Allerdings ist das reine Ansprechverhalten beim Sauger meist immer noch ( zumindest gefühlt ) einen Tick besser als bei einem aufgeladenen. Aber da reden für von Nuancen.

  • Der Octavia RS mit Turboloch ? Da war was kaputt. Ich hatte den 2 Jahre; und der zog ab 1500U/min wie ein Ochse ohne nachzulassen bis knapp 7000 U/min.
    Da kann jeder Sauger nur von träumen. Allerdings ist das reine Ansprechverhalten beim Sauger meist immer noch ( zumindest gefühlt ) einen Tick besser als bei einem aufgeladenen. Aber da reden für von Nuancen.

    Gezogen hat der, auch wie ein Ochse :D Aber leider immer erst ne gefuehlte Sekunde nachdem ich aufs Gas gedrueckt habe. Das versaut doch ein ganzes Stueck an Fahrspass, und in wichtigen Situationen wie bei Ueberholvorgaengen oder beim Kurvenausgang hat man dann doch entscheidende Vorteile (und mehr Spass) wenn der Motor unmittelbar auf das Gas reagiert. Er war allerdings mit DSG konfiguriert, das ich aber immer selbst geschaltet habe und das besagte Verhalten war auch ohne die Schaltvorgaenge der Automatik zu beobachten.
    Keine Ahnung warum, aber der GTI heute (gleicher Motor, gleiches Getrieber) hing deutlich besser am Gas, leichtes aber kaum zu merkendes Turboloch zwar immer noch vorhanden aber hat Spass gemacht.

  • Wenn dir der GTI vom Format her reicht, dann nimm doch den. Am besten in der Performance-Variante.
    Nicht wegen den 10 PS mehr, sondern weil er die mechanische Sperre und die größere Bremse hat. Einen
    besseren Motor wirst du in dieser Klasse jedenfalls nicht bekommen. Der 125i fühlt sich dagegen etwas
    dröge an, zumindest ohne PPK.
    Der Hauptunterschied zum Octavia RS liegt in Größe und Gewicht. Ich vermute auch, dass der Octavia
    (wie beim Vorgänger) ein etwas zarter abgestimmtes Fahrwerk hat.
    Ein 328i wird dagegen preislich eine andere Hausnummer sein, aber wenn es ein Firmenwagen wird, dann
    wird der ja mglw. geleast und da sind dann die Leasingraten entscheidend. Und da muss das billigere Auto
    nicht zwingend die kleineren Raten haben.

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


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  • ... und genau dieses "Zu jedem Zeitpunkt genau wissen was man bekommt" wird meiner Meinung nach leider total vergessen.


    Meiner Definition nach weiß man bei einem Turbo deutlich besser, was man bekommt. Denn das Drehmoment ist dabei ja meist sehr konstant. Ich bekomme also auch immer genau die gleiche Beschleunigung, egal bei welcher Drehzahl. Natürlich nicht egal, in welchem Gang. ;)


    Keine Ahnung warum, aber der GTI heute (gleicher Motor, gleiches Getrieber) hing deutlich besser am Gas, leichtes aber kaum zu merkendes Turboloch zwar immer noch vorhanden aber hat Spass gemacht.


    Kann es sein, dass du das so genannte Turboloch mit der Gedenksekunde nach dem Gasgeben verwechselst? Ein Turboloch gibt es heutzutage nicht mehr. Das gabs früher mal, als ein Turbo vielleicht bei 3.500 upm erst anfing den Druck aufzubauen. Bis zu der Drehzahl war man dann im Turboloch und die Karre ging deutlich schlechter vorwärts. Bei zügiger Fahrweise musste man dann aufpassen, nicht unter die Drehzahl zu kommen.
    Du meinst wirklich das Ansprechverhalten. Was zu Früher zwar auch schon deutlich besser geworden ist, aber oft an einen Sauger immer noch nicht heran reicht.

  • Kann es sein, dass du das so genannte Turboloch mit der Gedenksekunde nach dem Gasgeben verwechselst? Ein Turboloch gibt es heutzutage nicht mehr. Das gabs früher mal, als ein Turbo vielleicht bei 3.500 upm erst anfing den Druck aufzubauen. Bis zu der Drehzahl war man dann im Turboloch und die Karre ging deutlich schlechter vorwärts. Bei zügiger Fahrweise musste man dann aufpassen, nicht unter die Drehzahl zu kommen.
    Du meinst wirklich das Ansprechverhalten. Was zu Früher zwar auch schon deutlich besser geworden ist, aber oft an einen Sauger immer noch nicht heran reicht.

    Ja kann gut sein, aber wodurch genau (wenn nicht durch den Turbo) wird denn diese "Gedenksekunde" verursacht? Einen Turbo alter Schule bin ich noch nie gefahren, daher hab ich ein richtiges Turboloch vielleicht noch nie erlebt. Naechste Woche fahre ich noch einen F30. Auf den Twinscroll-Lader bin ich echt gespannt. Bei dem wuerde es budgetmaessig aber nur fuer den 320i reichen. Muss mal schauen ob mir der von der Leistung reicht.

  • Wenn du die Gelegenheit mal haben solltest, fahr einen A45 AMG. Der hat ein Turboloch.
    Generell ist ein späteres Ansprechen des Lader immer da zu finden, wo der Lader groß
    ist und viel Druck macht, also bei den besonders starken Varianten.
    Ansonsten ist von einem echten Turboloch bei den modernen Benzinern nicht mehr viel
    zu spüren. Bei modernen DI-Benzinern mit variablen Ventilhub (BMW & VAG) kommt der
    Lader früher (und sanfter) in Wallung als bei gleich großen Dieseln. Man denke da nur
    an die klassischen Rumpeldüse von VAG, wo zumindest bei den stärkeren Varianten
    (1.9 TDI 130/150 PS und 2.0 TDI 170 PS) erst gar nix kam und dann eine Eruption folgte.
    Diesel sind da im Nachteil, weil ihr Lader erheblich mehr Luft schaufeln muss und er
    dementsprechend größer ausfällt.


    Es gibt aber immer ein gutes Mittel gegen die leichte Verzögerung bei niedrigen Dreh-
    zahlen: Einfach langsamer Gas geben, dann vermisst man nichts.


    Ich bin mal gespannt, was du zum 320i F30 sagst. Immerhin ist der ja 'ne ganze Ecke
    schwerer und hat auch noch weniger Drehmoment und Leistung.

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


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