Infothread zur Regeneration des Dieselpartikelfilter

  • Würde den DPF auch mal ausbauen und selber reinigen mit Kaltreiniger, hat da jemand eine Kaltreiniger Empfehlung und am besten auch eine Dosierung.

    Ich habe es mal gemacht, zwei mal über Nacht stehen gelassen, danach gab es keine Probleme mehr mit DPF:
    E91 330d M57N2 - DPF selbst gereinigt
    Dieser Reiniger war es:
    https://www.ebay.de/p/13017008200?iid=262432224439
    Der Wagen wurde problemlos ein paar Jahre gefahren, und ging dann ins Ausland.
    Ich glaube dass die Spülung an der Maschine einfach besser funktioniert, weil sie dort alles hin- und her bewegen, mit Druck arbeiten usw. Hier hat es eine Firma gemacht, hält mittlerweile seit 1,5 Jahren:
    Neue DPF-Reinigungsverfahren mit Spülung etc. Erfahrungen?

  • Dachte aber auch, dass man es mehr auswäscht als chemisch löst, bin da aber für alles was funktionieren könnte offen

    Darum geht es eigentlich. Die Asche muss mechanisch raus. Ich hab das alles durch, DPF zur Reinigung geschickt, der war trotz tollen Druckprotokollen und angeblich entnommenen xx Gramm Asche vorher wie nachher.
    Einen anderen DPF habe ich selbst mit (gewerblichem) Hochdruckreiniger und Kaltreiniger bearbeitet, das hat alles nicht funktioniert. Nicht mal, nachdem der DPF schon "bearbeitet" war, siehe unten. Also nicht mal direkter Druck auf die Asche hatte eine Wirkung.


    Was der Typ da macht, ist interessant, ich hab jetzt leider nicht die Zeit für das ganze Video. Nur mit Reiniger muss man aufpassen. Abgesehen davon dass nur wenige Säuren/Laugen Asche tatsächlich auflösen, muss man noch im Hintergrund haben, dass die Dinger ja innen mit katalysativen Materialen behandelt sind. Platin z.B., und andere. Am Ende hat er die Asche raus, aber weder die Abbrandtemp. stimmt noch, und schon gar nicht die NOx Wandlung. Das Ding ist dann sauber, aber tot.
    Und "gelöst" werden muss nichts. Diese Asche ist einfach ein Pulver, das in den Kanälen hängt. Wenn man den Monolithen zerbricht, rieselt das einfach raus.
    Wenn er es schafft, die Asche durch Bewegung zu entfernen, super. Die meisten reden davon, das mit Reiniger aufzulösen, also chemisch zu verändern.
    Oder blasen ein paar Minuten mit Druckluft auf die verschlossene Seite des Kanals - quasi auf einen Deckel. Das ist Unfug, es sei denn, man macht das lange genug, um die Asche durch die Wanddurchströmung nicht nur zu lockern, sondern wirklich die Asche mitzureißen. Theroretisch müsste es reichen, das Ding lange genug zu schütteln, wie einen Salzstreuer. Wenn man das nicht lange genug macht, bleibt eben ein unbekannter Anteil drin. Dann hat man ne Weile Ruhe, aber eben nicht auf Dauer.


    Ich hab einen DPF im Keller, den werde ich vielleicht mal testen. Falls du die Stelle hast, wo er genau dieses Mittel erklärt, kann man vorab den Einfluss auf die Beschichtung und die Asche chemisch abklären.
    DSC_1875_kl.jpg

    Never attribute to malice that which is adequately explained by stupidity.

  • Danke!

    Gern geschehen.

    youtube.com/watch?v=LE1boZ3fhLg&t=1582s
    er hier geht da eigentlich ganz gut ran, ab minute 21 kommt grob die Kernaussage.

    Ich habe den Link zum Video übersehen. Faszinierend, wieviel Asche er da rausspült, da bildet sich ein ganz schöner Bodensatz in seinem Bottich. Da sieht man dass Asche sich gut auflösen lässt. Er benutzt Säure mit schwächerer Konzentration, Edelmetalle reagieren mit Säure kaum oder gar nicht, vielleicht ist das unkritisch. Es wäre interessant wie das Ergebnis aussieht. Wenn du einen guten Plan hast, so etwas selbst zu machen, lass den Hochdruckreiniger weg, er konzentriert extrem hohen Druck (ca. 100 Bar) auf wenig Fläche, und ist für solche Arbeiten ungeeignet.


    Gruß.

  • Der Druck des Hochdruckreinigers mag nutzlos sein, aber beschädigen kann er den DPF auch nicht. Er bekommt ja nicht mal Asche aus einem offenen Kanal.
    In dem Zusammenhang muss man sich mal die Wirkung vorstellen, die Luft auf einen geschlossenen Kanal haben soll.


    Die Edelmetalle an sich (also Palladium, Rodium, Platin,...) sind tatsächlich gegen viele Säuren relativ beständig (geht aber, wenn man es ernst meint). Man muss aber auch das Trägermaterial kennen.
    Siziziumkarbid ist da was anderes als Aluminiumtitanat oder Sintermetall. Letztendlich nutzt es nichts, wenn man die Edelmetalle nicht gelöst hat, dafür aber das Trägermaterial, und sei es nur im mikroskopischen Bereich. Ich kann nun auch nicht sagen, in welchem Umfang das bei welchen Trägermaterial passiert, aber da es keiner wirklich untersucht hat, weiß es auch sonst niemand und kippt trotzdem mal Säure rein. :)


    Die Asche wird auch nur ausgespült, gelöst im chemischen Sinne wohl eher nicht (dann gäbe es keine Asche als Bodensatz, sie wäre ja gelöst in der Säure). Insofern ist die Frage, was passiert, wenn man das Ganze mit Wasser versucht (was meistens übrigens eine schwache Lauge ist).
    Vielleicht teste ich das mal mit dem DPF im Keller.

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  • Es ist sehr wohl möglich, dass 100Bar auf extrem wenig Fläche der feinen Keramikkonstruktion konzentriert, den DPF beschädigt. Von der anderen Seite, von der KAT-Seite, sind Keramikwände richtig filigran. Oft ist der Schaden von außen nicht sichtbar, wenn DPF/Kat innen einen Riss bekommt. Auch hier im Forum gab es schon mal Beiträge, wo Leute festgestellt haben, dass nach solchen Reinigungsaktionen ihr KAT nicht funktioniert usw. Ich glaube man soll von solchen Ratschlägen lieber einen Abstand nehmen, und den Hochdruckreiniger für die Reinigung der Pflastersteine benutzen, wofür er auch geeignet ist. Ich habe Bilder mit DPF-Schäden im Internet gesehen, die durch genau solche laienhaften Reinigungsversuche mit Hochdruckreiniger entstanden sind, die in der Regel auch erfolglos sind (was in diesem Thread einige auch zugeben). Die DPF-Aufbereiter haben nicht umsonst genau diesen Punkt auf dem Fragebogen, ob DPF schon Reinigungsversuche hinter sich hat. Solche DPF’s nimmt der Aufbereiter nicht an.


    Da wir Trägermaterial nicht kennen, und nicht wissen mit welcher Säure und mit welcher Mischung er beschädigt werden kann, sind das alles auch nur Spekulationen. Vielleicht ja, vielleicht aber auch nicht. Jedenfalls sieht das Ergebnis im Video sehr beeindrückend aus, und das ist das was zählt. Denn einige labern nur rum, hier hat einer selbst einen Ansatz ausgedacht und es auch in der Praxis umgesetzt, und alles im Video festgehalten. Erzählen und mutmaßen kann man viel, nur die Tat und das Ergebnis zählen. Ich selbst habe keine Säure benutzt, sondern einen DPF-Reiniger, und es hat anscheinend funktioniert. Der andere DPF, der durch Spülverfahren industriell gereinigt wurde, läuft seit 1,5 Jahren problemlos.


    Zu den Mutmaßungen, was da mit Asche im Video passiert (auflösen, anlösen oder nur spülen); man sollte das Video lieber komplett sehen wie er sich den Ansatz entwickelt hat, anstatt „keine Zeit zu haben“ und dann darüber zu spekulieren.

  • Es ist sehr wohl möglich, dass 100Bar auf extrem wenig Fläche der feinen Keramikkonstruktion konzentriert, den DPF beschädigt.

    Das bedingt ja, dass man die Düse direkt aufsetzt, sonst hat man diese 100 Bar nämlich nicht. Ich kann's erklären, wenn...

    von der KAT-Seite, sind Keramikwände richtig filigran.

    Wer von der KAT-Seite an die Sache rangeht, hat gleich mehrere Dinge nicht verstanden und sollte dringend Abstand davon nehmen, das selbst zu versuchen.

    Vielleicht ja, vielleicht aber auch nicht. Jedenfalls sieht das Ergebnis im Video sehr beeindrückend aus, und das ist das was zählt.

    Nein, eben nicht, weil der Zustand des Kats und des DPFs nicht geklärt ist, und "er funktioniert jetzt" ist keine wissenschaftlich verwertbare Aussage, dazu braucht man einen Vorher/Nachher vergleich über längere Zeit und reproduzierbare Bedingungen.
    Alles andere ist Trail and Error.

    Ich selbst habe keine Säure benutzt, sondern einen DPF-Reiniger, und es hat anscheinend funktioniert.

    ... der u.a. nichtionische Tenside enthält. Das setzt man Waschmittel zu, da es FETTLÖSEND ist. Jetzt warte ich auf den, der mir erklärt, dass Asche in Wirklichkeit Fett ist.
    Auch nicht geklärt ist, warum man meint, mit einer Lauge das gleiche Ergebnis zu erhalten wie mit einer Säure. Vielleicht sollte es selbst dem Laien einleuchten, dass die Wirkungen nicht die gleichen sein KÖNNEN.
    Naja. Vielleicht auch nicht. ;)


    Ich sag ja, Trail and Error.
    Kann ja jeder machen, wie der will, aber es anderen empfehlen finde ich grenzwertig, solange man ihnen nicht anbietet, einen neuen DPF zu kaufen wenn es schief ging...

    Zu den Mutmaßungen, was da mit Asche im Video passiert (auflösen, anlösen oder nur spülen); man sollte das Video lieber komplett sehen wie er sich den Ansatz entwickelt hat, anstatt „keine Zeit zu haben“ und dann darüber zu spekulieren.

    Spekulationen sind doch das, was zu solchen wilden Versuchen führt. Ich brauche nichts zu spekulieren, wenn die Asche nicht aufgelöst im Bottich schwimmt. ;)

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  • Also, in dem Video wird zuerst ein Beliebiges Fettlösemittel benutzt, um einen evtl vorhandenen Ölfilm zu lösen, der die Ablagerungen vor anderen Chemikalien schützen könnte.


    Danach kommt ein Steinereiniger, den man hier nicht bekommt drauf, dieser wird 1/4 mit Wasser verdünnt um den DPF nicht anzugreifen.


    Werde den DPF vorher und nachher wiegen, zuerst das ganze nur mit ner Menge Wasser ohne Hochdruckreiniger probieren, und dann ggf noch Steinereiniger und einen Fettlöser probieren. Werde das ganze vorher/nachher wiegen und gebe euch dann auf jeden Fall bescheid, werde es aber warhscheinlich erst in 1-2 Monaten schaffen

  • in dem Video wird zuerst ein Beliebiges Fettlösemittel benutzt, um einen evtl vorhandenen Ölfilm zu lösen

    Wenn man den DPF "zeitnah" nach der Serviceregeneration "reinigt", muss das nicht sein, da dann nichts mehr im DPF ist außer Asche. Schaden wird es sicher nicht - nur hat das nichts damit zu tun, die Asche aufzulösen, und darum ging's ja.
    Wenn man nach der Reg. noch eine Weile gefahren ist, wird man auch wieder Ruß drin haben, der dabei mit raus geht. Die Anbieter von Reinigungen erhitzen den Monolith für einige Zeit, um den Ruß zu verbrennen. Diese Gewichtsabnahme wird dann der Ascheentfernung gutgeschrieben. ;)

    Danach kommt ein Steinereiniger

    Steine? Egal welche? Es gibt ja durchaus Steine (Marmor, Kalkstein,...) die auf Säuren ziemlich empfindlich reagieren. Für Beton man man aber z.B. Salzsäure 30% nehmen.

    dieser wird 1/4 mit Wasser verdünnt um den DPF nicht anzugreifen.

    Und wie kommt er auf dieses Mischungsverhältnis? Hat er den PH Wert? Woher weiß er, welchen Wert der DPF wie lange verträgt? Da ist ein Monolith drin (hoffentlich aus Siliziumkarbid, aber nicht sicher), Stahl, alle möglichen Edelmetalle, und der kippt da ne Säure rein.
    Wenn der Monolith aus SSiC besteht, wird ihm selbst nichts passieren. Woraus der Kat-Monolith besteht, wissen wir dann aber immer noch nicht. Der könnte einen sogen. Washcoat aus Aluminiumoxid haben, das in starken Säuren und Laugen gelöst werden kann.
    Das Edelstahlgehäuse wird es für kurze Zeit aushalten. Rhodium löst sich nur in Königswasser oder starker Schwefelsäure. Palladium ist da schon "reaktionsfreudiger" und reagiert auch (langsam) auf Salzsäure.
    Lange Rede, kurzer Sinn: ich wäre da vorsichtig. Mehr wollte ich nicht sagen. ;)


    Werde den DPF vorher und nachher wiegen

    Am besten noch nach dem Waschgang mit dem Fettlösemittel, damit wir wirklich erkennen können, wie viel davon Asche war.
    Edit: danach muss das Ding natürlich ordentlich trocknen, beim aktuellen Wetter reichen wohl 2-3 Tage in der Sonne
    Apropos... welche Auflösung hat deine Waage, bzw. wie genau gedenkst du das zu ermitteln?

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    Einmal editiert, zuletzt von MathMarc ()

  • Der genutzt Reiniger hat 20% HCL, werde mir davon dann entsprechend ein paar Liter holen sodass ich dann ähnlich wie im Video auf ca 5% komme, das dürfte auch die günstigste Variante sein.


    Vor der Reinigung werde ich 1-2 mal die Regeneration manuel anstoßen und ihn dann entsprechend reinigen.


    Irgendeinen Fettlöser werde ich trotzdem benutzten, wird ja wie gesagt nicht schaden, und kann eigentlich nur positive Effekte haben.


    Gemessen wird auf 1g genau, mindestens vorher nachher, wenn ich an dem Wochenende zeit habe auch zwischen den einzelnen Schritten, kann noch schlecht einschätzen wie sehr ein nasser DPF das ganze verfälscht.


    Werde das ganze auch nicht zu lang einwirken lassen, denke dann sollte es kein Problem sein!