Diskussionsthread zur Leistungssteigerung von Diesel - und Benzinmotoren der E90 Reihe

  • Die Ganze Eco Geschichte ist nichts anderes als mehr Drehmoment unten rum grob gesagt, somit wird Sprit gespart. Im Grunde ist "Eco" & "normales" Tunning ist das selbe,
    trittst bei beiden auf´s Gas verbraucht er mehr. :thumbsup:


    Das ist die Marketing Idee die am besten für den Verkauf ist. Das leuchtet den Leuten nämlich ein, und sie glauben es. Nur doof, das es Drehmoment unter ca 1600rpm eigentlich nicht wirklich gut anzuheben geht - weil - der Antriebsstrang oder die Rußgrenze (Lader bringt noch nicht viel Druck unten rum....) limitieren.... Selbst mit DPF OFF usw schafft man nicht mehr als 5-10% mehr Drehmoment unter 1600rpm.


    Für Leute, die später als 1600rpm schalten - ist das Drehmoment eh egal, die können mit früherem Schalten auf bei Seriensoftware sparen.....


    Die wirklichen Geheimnisse vom ECO Tuning liegen aber ganz wo anders - nämlich in den Teillastbereichen (Konstantfahrten). Hier sind nämlich Abgaszyklusrelevante Bereiche anzufinden. Um die EU5 Norm zu erreichen muss mit wenig Sauerstoff verbrannt werden bzw erst recht spät eingespritzt werden, um die NOx Werte einzuhalten....


    Das Verbrennung nach EU5 Norm zb nicht sparsam sein kann sollte auf der Hand liegen... da aber die Leute alle nach der Abgasuntersuchung oder der Umwelt fragen würden, schreibt kein Tuner so richtig wie das funktioniert. -> Es funktioniert jedoch gut- ca 5-10% Einsparung sind machbar bei ruhiger Fahrweise. Den Wirkungsgrad unter Last verbessert ein Tuning nämlich nicht....


    Und der Kunde hat natürlich Probleme einzuschätzen wer jetzt ECO erzählt, und wer es realisiert.... Eberl-Tuning realisiert es mit vielen Parametern, so das jeder einen Verbrauchsrückgang spüren wird.



    Aha und wozu dienen die Adaptations Werte der DME?


    Wenn ja die Kennfelder schon fest verankert sind ? :D


    Äh die Adaptionswerte sind u.a. für Luftmassenbestimmung zwecks AGR oder DPF Regeneration. Leistungsrelevante Lernwerte gibt es meines Wissens nach nicht.
    Ist bei Benzinmotoren aber anders, da die Lambda Regelung da auch unter Volllast aktiv ist... Bei EDC15-16-17 flasht man die ECU und hat beim 1. Motorstart genau die Leistung die drinne steht in den Leistungsrelevanten Kennfeldern. (Motor sollte warm sein...)


    Das Märchen kommt aber daher, das wenig Mehrleistung mit Placebo noch gesteigert wird, wenn der Kunde fest glaubt, nach 200km Vollgas jetzt ein schnelleres Auto zu haben. Was sogar stimmt, weil nach 200km Vollgas der Motor warm ist und sich Ablagerungen usw gelöst haben...

    Zitat von »ferrari987«
    Genau, es wird eine definierte Einspritzmenge programmiert und die mit genug Ladedruck versehen ergibt, wenn man nicht rumfuscht genau eine Leistung. Alle die nicht genau wissen was rauskommen (oder es erst per Prüfstand rausfinden müssen) sind Pfuscher.



    nanana das mir bissel zu stark verallgemeinert man kann es kalkulieren aber was am Ende raus kommt ist was anderes gibt viel zu viele einflussnehmende Faktoren ...


    Nö schon richtig. Wenn man annimmt das der Motor vorher die Serienleistung GENAU hatte, hat er danach auf 2-3% die Mehrleistung die programmiert wurde. Beim Eberl waren wird auf 3% genau. Bei meinem TDI kam das auch in etwa hin. Richtige Verbrennungsparameter vorausgesetzt, sowie genug Kennfelder angepasst... (und so gut wie möglich wie der Hersteller rechnen)

    TDI Wer nichts weiß, muss alles glauben!

  • Wie extrem ist eurer Meinung nach beim Chiptuning die Verringerung der Lebensdauer von Motor und Turbolader sowie sonstigen Komponenten? Mal angenommen man übertreibt es nicht (z.B. die sehr verbreiteten 360ps beim 335i) und man nutzt die Leistung nicht ständig bis ans Limit, sondern für eine normale sportliche Fahrweise und zum zügigeren Überholen.


    Wie die Erfahrungen zeigen sind moderate Leistungssteigerungen standfest, aber irgendwann wird es sich ja doch negativ auswirken? Die Laufleistung der meisten sind noch sehr gering, sodass es wohl noch wenig Erfahrungswerte gibt. Ich kenne mich damit ehrlich gesagt viel zu wenig aus, um das abschätzen zu können. Aber mein Verstand sagt mir, dass es doch sehr auf das Material gehen muss. Alpina beispielsweise wird ja nicht nur so zum Spaß Mahle Kolben, größere Kühler etc. verbauen, wenn es nur mit einer Software getan wäre?


    Ich hoffe, dass dies der richtige Thread ist um dies anzusprechen und möchte klarstellen, dass ich keinesfalls Chiptuning schlecht machen möchte, sondern selbst ernsthaft daran interessiert bin, mich nur leider zu wenig auskenne um dies zu sachlich zu beurteilen.

  • N54 oder N55?


    N54 sind 360PS mittels Software kein Problem mMn und auch dauerhaft haltbar. Alles was darüber hinausgeht sollte durch geeignete Hardware unterstützt werden insbesondere LLK und Downpipes, der Motor und die Lader werden es dir danken ;)


    Auch hier gilt, wer vernünftig mit seinem Motor umgeht, hat im Regelfall nicht viel zu befürchten, es kann jedoch niemand ausschließen, dass du irgendwann doch mal einen Motor- oder Laderschaden hast

  • An der E9x Baureihe hab ich keine Langzeiterfahrung.
    Bei meinem Golf 4 TDI bin ich von 90 auf 120 PS gechippt fast 200.000km ohne Probleme gefahren. Wir haben damals darauf geachtet die Kupplung mit nur 20 NM mehr als die angegebene Obergrenze zu belasten.

  • Kupplung ist hier eh irrelevant, bei 360PS liegen knappe 500NM an und das hält die Kupplung aus, egal ob DKG, Automat oder Hand

  • Also ist die Wahrscheinlichkeit generell mit Tuning schon etwas höher, aber bei vielen geht es trotzdem gut? Scheint also auch etwas Glücksache zu sein.

  • Die Haltbarkeit wird eigentlich nur von der Güte der Software bzw vom Gasfuß entschieden. Wenn sich Tuner über Begrenzungstemperaturen oder ähnliches hinweg setzen hat man Mehrverschleiß. Grundsätzlich muss die Mehrleistung auf mehrere Komponenten verteilt werden, damit das ganze Dauerhaft haltbar ist... Für den nicht Motorentechnikprofi aber schwer rauszufinden, wer wirklich was ändert - und warum. Es heißt ja immer "individuelle Optimierung auf Ihre Fahrzeug angepasst"...


    Zu der Frage wieso Alpine andere Ölkühler/Kolben verbaut. Der Ölkühler wird geändert um nicht in die Temperaturbegrenzung dort zu laufen, und den Motor thermisch zu überlasten.
    Um zb. den Turbo zu schonen lohnen sich Downpipes usw oder DPF off beim Diesel... Oder geänderte LLKs.


    Softwaretuning ohne Hardwareanpassungen ist zwar Vollgasfest, aber wird nach einigen km bzw bei ungünstigen Temperaturen reduziert. Fahrzeughersteller wie Alpina haben da andere Ansprüche...


    Als Hausnummer:
    Die 1.9TDI Motoren von VW sind damals einen 1000 (ein TAUSEND) Stunden - DAUERVOLLGAS! Test gefahren. Das mussten die Motoren überleben, bzw mussten noch die maximal Leistung erreichen. 1000 Stunden sind mehr als ein Monat... Selbst wenn sich die Lebensdauer durchs Tuning dritteln sollte - wer nicht täglich Stundenlang Dauervollgas fährt braucht bei ORDENTLICHER Leistungssteigerung keine Angst haben.

    TDI Wer nichts weiß, muss alles glauben!

  • Als Hausnummer:
    Die 1.9TDI Motoren von VW sind damals einen 1000 (ein TAUSEND) Stunden - DAUERVOLLGAS! Test gefahren. Das mussten die Motoren überleben, bzw mussten noch die maximal Leistung erreichen. 1000 Stunden sind mehr als ein Monat... Selbst wenn sich die Lebensdauer durchs Tuning dritteln sollte - wer nicht täglich Stundenlang Dauervollgas fährt braucht bei ORDENTLICHER Leistungssteigerung keine Angst haben.

    Kann ich fast nicht glauben, dass die Motoren das überstehen. :S


    Die Auspuffkrümmer müssen sich dabei doch schon wieder "verflüssigen"... ;)


    Woher hast du die Information?

  • Das ist durchaus realistisch!
    Ich arbeite bei einem deutschen Motorradhersteller im Prüfstandsbereich, hier werden selbst die hochgezüchteten Supersportler-Motoren (mit Literleistungen von ~200PS) im Dauerlauf bei VOLLgas gefahren. Selbstverständlich werden die Motoren dabei mit Kühlluft angeblasen (Fahrtwindsimulation) und sämtliche Betriebsstoffe über eine Prüfstandskonditionieranlage gepflegt - allerdings müssen (!) die Motoren die Belastung verkraften. Dauertests mit speziellen Fahrprofilen über Wochen hinweg sind völlig normal. Der Motor bekommt dabei seine ganz normalen Wartungsintervalle und wird genauestens gemessen.
    Zudem werden dabei sämtliche handelsübliche Kraftstoffqualitäten gefahren - egal, ob der Motor auf SuperPlus oder Super ausgelegt ist. Alles von ROZ91 bis ROZ102 muss funktionieren, die Klopfregelung muss zuverlässig regeln und den Motor vor thermischen Schäden bewahren. Ihr glaubt garnicht, was für ein uuuuunglaublicher Aufwand hinter den Motorenprüfungen steckt... :wacko:


    Daher merkt man auch sehr schnell, wieso der vergleichsweise hohe Preis für das Performance-PowerKit gerechtfertigt ist - der Motor musste in dieser Leistungsstufe sämtliche Tests nochmal durchfahren - und das kostet Geld, richtig viel Geld!


    Gruß
    Helge

  • Woher hast du die Information?


    Puhhhh, wo genau ich das her habe weiß ich nicht. Ich kenne aber genug Leute die zb.: im Prüffeld vom VKM an der TU Darmstadt arbeiten - oder gearbeitet haben.
    Das ist auch kein großes Geheimnis. Bei AMG sinds glaube 500 Stunden. Damit der Motor absurd lange bzw auch unter schlechten Umständen hält, sind solche Tests Pflicht.


    Soll nur zeigen, das definitiv Reserven da sind, an denen sich fähige Tuner bedienen können.


    gruß

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