Die M57D30TÜ2 Steuerketten Knowledgebase

  • Zurück zum Thema: Früher als ich 30km einfach zur Arbeit hatte habe ich beim E87 120d nach Intervall 5w30 Castrol Edge benutzt und der Wagen lief bis Verkauf bei 216 000km wie neu.

    Und nur dann macht ein großer Diesel Sinn.

  • Wie zugesagt ein paar Daten zu meinem Fzg


    Fahrzeug: E91 325d BJ: 04/2008
    Laufleistung: 335700km
    Ölwechsel-Intervall: LL 20tkm
    Öl: Castrol 5W30
    Kraftstoff: alle Marken
    Schäden: Riss der Steuerkette
    Das Fzg ist seit 7 Jahren in meinem Besitz und ist ein Langstreckenfahrzeug


    Habe den Motor zerlegt und dabei folgende Schäden festgestellt:


    Steuerkette zwischen KW und HDP gerissen
    Gleitschiene gebrochen
    Kettenrad HDP fehlten 2 Zähne
    2 Schlepphebel gebrochen
    Die HDP war nicht fest (Habe sie aber trotzdem getauscht)


    Der Motor läuft mittlerweile wieder.
    Die Ersatzteile haben mich ca. 1500€ gekostete.

  • Wir haben hier aktuell zwei interessante und auch relativ aussagekräftige Fallbeispiele in Bezug auf den Zusammenhang zwischen Ölwechsel und Kettenriss:

    • X5 (klick:( Schlechte Pflege, Kurzstrecke, starker Rußeintrag ins Öl und damit also eine verhältnismäßig "starke" Schleifwirkung durch die Partikel im Öl. Dazu kommt die allgemein höhere spezifische Belastung des Motors durch das Mehrgewicht des X5. Die Faktoren, die die Lebensdauer der Kette verkürzen sollen, sprechen alle für einen schlechten Zustand. Trotzdem hatte sich die Kette nach 253 tkm nicht mal gelängt! Dabei ist zu bedenken, dass Ketten sich kontinuierlich mit der Anzahl der Umdrehungen und der Zugkraft längen. Bei Motorradketten ist das sehr anschaulich. Wäre der Einfluss der Partikel auf die Kette so stark, wie oft behauptet, hätte man hier etwas sehen müssen.


    • Gegenbeispiel 335d (klick:( Gute Pflege, Langstreckenfahrzeug (DPF nach 245 tkm noch frei), Ölwechsel nach CBSbis 180 tkm, spätestens nach 25 - 30 tkm, danach alle 10 tkm. Fahrzeug wurdenicht getreten. Sauberes Motorinnenleben bei 247 tkm, wenig Ruß, Pleuellager gut, Lagerzapfen sehr gut, Kreuzschliff sehr gut. Trotzdem spontaner Riss der mittleren Kette zwischen KW und HDP bei 247 tkm, vermutlich ohne vorherige Längung. Vor Kettenriss kein Rasseln während dem Aufbau des Öldrucks.

    Man muss den Einfluss des Öls auf das Kettenleben also nich überbewerten. Natürlich sind kurze Wechselintervalle für die Haltbarkeit im Allgemeinen förderlich. Ich werde auch weiterhin nach 10 - 15 tkm wechseln. Die Vorzüge wirken sich aber eher an anderen Stellen aus. In Bezug auf die Kettenrisse scheint der Haupteinfluss die Kette selbst zu sein. Es gibt einfach gute und schlechte Ketten.


    Aus Instandsetzerkreisen ist mir außerdem bekannt, dass die Ketten einfach unterausgelegt bzw. problematisch sein sollen. Die neueren BMW-Ketten, die als Ersatzteile geliefert werden, wie auch die Febi-Ketten (beides IWIS Ketten) sollen das ursprüngliche Problem nicht mehr haben. Die Änderung der BMW TN in 2009 ist in dem Zusammenhang ziemlich verdächtig. Vielleicht wurde das Problem mit dem Wechsel der TN ja behoben... Wurden denn schon Risse bei späteren Baujahren bekannt?


    Bei VAG kursieren Gerüchte, dass die Zulieferer die Intervalle ihrer Stanzwerkzeuge überziehen, weil VAG Kampfpreise verlangt. Die Folge sind höhere Fertigungstoleranzen, kürzere Lebensdauer und häufigere Risse. Das passt sehr gut in das Schema, das auch hier deutlich wird. You get what you pay for...

  • @Feilando


    Die Beiden Ventile habe ich erneuert (Obwohl keinerlei Beschädigung/Knick vorhanden waren), ich habe alle Ventile ausgebaut, gereinigt, Führung und Sitz überprüft, sämtliche Ventilschaftdichtungen erneuert und alle Ventile neu eingeschliffen.


    Btw: Heute hat der Motor seine ersten 1000 km, nach der Instandsetzung abgespult.

  • Zum Thema noch:


    Sowohl die alte Kette KW-HDP als auch HDP-NW
    weisen an diversen Gliedern teils erhebliche Längungen auf. Wäre sie nicht an dieser Stelle bei mir gerissen, dann an einer anderen.

  • Falls noch von Bedeutung:

    M57D30TÜ2 im X5


    - Baujahr: 2008
    - Getriebe: 6 GangAutomatik
    - Alles im Originalzustand, Frischluftrate kürzlich erhöht, okay, das übliche gemacht (Saugrohr, GlühzeitSG, Thermostate, ...)

    - Laufleistung 420tkm
    - Öl: 5W40 MB - Norm 229.51, preiswerte Sorten von Mannol, Aral, und Co. ≤4€ der Liter.
    - Wechselintervall: alle 10-20tkm, ja nach Gutdünken und Zufall
    - Kraftstoff: überall, meist bei WaltherTank
    - Tägliche Laufleistung ca. 50-100km, Jeden Monat etwa 1x Langstrecke ~800km Autobahn
    - Wird immer warm und kalt gefahren, selten Kick-Down, auf der AB (150-200Km/h)
    - Dieselfilter-Wechsel bei jedem Service ohne speziell zu entlüften, obwohl ich mit INPA könnte


    Naja, nachdem ich den Thread gelesen habe, bin ich mir nicht mehr so sicher, ob es eine gute Idee ist, noch lange mit dem Kettentausch zu warten. Motor klingt gut und läuft auch sehr gut.


    Gruß, JP

  • Wow. Danke für deinen Eintrag. die Tabelle muss ich irgendwann mal neu machen, mit der alten Forenversion ging das irgendwann nicht mehr vernünftig.

    Die Kette würde ich an deiner Stelle wirklich mal angehen, falls du das Auto noch länger fahren willst.

    Krass auch, dass ein Motor mit 4€-Öl läuft. Und das alles in einem X5...


    Aber Schluss jetzt, sonst wird's OT.

    Never attribute to malice that which is adequately explained by stupidity.

  • Wenn du den Wagen noch fahren willst, dann warte nicht noch bis es knallt, es kann jeden Moment soweit sein... Bei 420 würde es sich dann auch rentieren gleich eine komplette Revision zu machen.



    Mein Riss hatte sich akustisch auch in keiner Weise angekündigt. Öl-Wechselintervall war kurz, Langstreckenbetrieb, schonende Fahrweise. Die Betriebsbedingungen haben sich im sehr guten Verschleißzustand der Pleul- und Hauptlager und an den Zylinderlaufbahnen wiedergespiegelt. Alles war erstaunlich gut für die Laufleistung. Gerissen ist die Kette aber trotzdem. Der Riss ist also (jedenfalls in meinem Fall) einzig durch die qualitative Streuung der Ketten selbst zu erklären. Es gibt einfach haltbare OEM-Ketten, aber bei Laufleistungen ab grob 180 tkm beginnt ein gewisser Prozentsatz zu reißen. Das ist Glückspiel.


    Natürlich erhöhen schleifende Rußpartikel durch lange Wechselintervalle den allgemeinen Verschleiß drastisch, aber vermutlich eher an Laufflächen und Lagern.