Erstmal eins nach dem anderen:
DPF leerräumen aber KAT (400 Zellen) beibehalten - vs Downpipe mit 200 Zellen.
Es wird definitiv einen geringeren Staudruck in der Downpipe geben, wegen -> halber Zellenanzahl und wegen weniger Verwirbungsgefahr in kleinen Gängen (wo viel Gasdynamik herrscht). Aufm Prüfstand wird der Unterschied auf Grund der quasi statischen Messmethode im Bereich der Messungenauigkeit von 3% liegen, so dass dadrüber keiner eine Aussage treffen kann. Im Bereich von 60-120 im 3. Gang wird man hingegen sehr wohl einen Benefit haben, vorrausgesetzt, man passt die Vorsteuerkennfelder der Ladedruckregelung ordentlich an, und kann so den gleichen LD bei weniger VTG-Stellung (=weniger Abgasdruck im Krümmer -> bessere Füllung des Motors!) fahren.
Fazit:
Aus Performence-Gründen lohnt es sich kaum, eine Downpipe zu kaufen - wer mit DPF entfernen (Kat befestigen!) leben kann - der soll das tun.
3-Wege-Kat setzt sich mit Ruß zu:
Wer 400 oder 600 Zellen Benziner - Kat fährt, kann da Probleme kriegen - aber sicherlich nur wenn z.B.: erhöhter Öl-Verbrauch vorhanden ist - und sehr lange bei niedrigen Abgastemperaturen gefahren wird. Diesel-Katalysatoren oxidieren neben HC und CO auch Partikel - man kann in etwa 25 % der der Engine-Out Partikel oxidieren. Ob der 3-Wege-Kat das macht entzieht sich meiner Kenntnis. Wenn genug Abgastemperatur vorhanden ist - bestimmt. Sichtbare Rußpartikel oxidiert jedoch weder der Diesel-Kat noch der 3-Wege-Kat - so dass die Argumentation des "Zusetzens" meiner Meinung nach hinkt, und nur daher kommt - das zu wenig Wissen über Dieselabgas vorhanden ist.
Fazit:
Der 200 Zeller 3-Wege-Sportskat wird definitiv keine Probleme mit Zusetzen durch Ruß haben, dazu ist a) seine Zelldichte zu gering b) ist das so ziehmlich das einzige was zb.: Eco-Tune getestet hat -> Gegendruck!
Wieso gibt es keine Dieselkats auf Metall-Basis 200 oder 400 Zeller
Die Frage ist richtig gut. Selbst Milltek verbaut bei Diesel-Downpipes 200 Zeller von HJS. Der Markt für Sport-Dieselkats ist nicht groß genug in Europa, und 3-Wege-Kats konvertieren Kohlenmonoxide und HC-Emissionen auch signifikant, so dass er Aufwand anscheinend nicht lohnt. Die Frage ist ja immer, fällt denn eine geringere Katalysator-Wirkung dem Kunden auf? Solange alle Lampen ausbleiben und nichts stinkt in 99,9 % der Fälle nicht. Selbst wenn man annimmt, die Abgaswerte verschlechtern sich drastisch -> wer sein Auto tunt, und im Bereich der Abgasanlage arbeitet für mehr Leistung, dem ist das meistens herzlich egal.
Oft steht in den Angeboten ja "Universal-Kat" bis xy Leistung / Hubraum. Das die Beschichtung bei Diesel-Oxi-Kats anders ist, sollte klar sein - ist aber nicht weiter schlimm. Metall-Kats sind zudem vorallem bei Benzinern wichtig, weil die auf Grund der unterlegenen Technik mit extrem hohen Abgastemperaturen zu kämpfen haben. Ein Turbo-Diesel-Motor wird erst im Bereich der VTG Probleme kriegen, bevor es den Keramik-Kat zerlegt. Zusätzlich interessieren sich Diesel-Motorsteuerungen nicht für Katalysator-Wirkung. Benziner hingegen überwachen oft die Katalytische Wirkung, und schmeißen die Fehler-Lampe, wenn was nicht stimmt.
Fazit:
Ich würde auch lieber 200-Zellen Metallkat mit DOC-Beschichtung in der Downpipe haben, aber die Gründe warum es das nicht gibt liegen auf der Hand.
Der angebotene 400-Zellen-Keramik-Kat mit DOC-Beschichtung (Magnaflow bis 335d) hat den 1,6 fachen Querschnitt von normalen 200-Zeller Kats für 2l-Diesel. Daher ist der Abgasgegendruck zwar etwas höher, jedoch nicht problematisch. Die optimale Lösung aus meiner Sicht heißt also Eigenbau -> 230 € für den Kat -> und den Rest "selberbauen".
gruß