Ich vertrete schon länger die Auffassung, dass die Nachrüst-LLKs nicht ausschließlich positive Eigenschaften haben. Über das reine Volumen hinaus stellen sich Fragen zur Effizienz des verwendeten Kühl-Netzes, Anströmung dergleichen, Flusswiderstand, Einfluss auf Turboloch, etc ... das alles wird in den Marketingtexten der Hersteller nicht fachlich beantwortet. Ein guter LLK muss alle diese Eigenschaften ausbalancieren und genau auf den Bedarf des Motors und die räumlichen und aerodynamischen Gegebenheiten im Motorraum abgestimmt sein. Diese Arbeit machen sich scheinbar die wenigsten LLK-Hersteller, auch weil dazu ein viel komplexeres Monitoring der Motorparameter notwendig wäre (Motorprüfstand!).
Die meisten sehen den LLK nur unter dem Gesichtspunkt der Leistungssteigerung. Eben da ist er eigentlich kaum notwendig, bzw kein Engpass, da auch das Netz des Serien-LLK schon sehr effizient ist. Die meisten mir bekannten seriösen Messschriebe weisen daher max 3 % Leistungssteigerung aus. Auch aus diesem Grund verzichtet Alpina beim B3S auch bei über 400 PS und 1,2 bar/17,5psi Ladedruck auf die Aufrüstung an dieser Stelle. Die indirekt stabilisierende Wirkung innerhalb des Thermomanagement ist natürlich korrekt, nur wer ist in der Lage das sinnvoll zu quantifizieren? Vielmehr könnte man eher sagen, das die Berechtigung eines Nachrüst-LLKs nicht so sehr die ihm direkt zuortbare Leistungssteigerung ist, sondern eher das Verhindern des wegregelns dergleichen und das auch nur unter Extrembedingungen (Leistungsabsicherung). Dann stellt sich aber immer noch die Frage, welche der Nachrüst-LLKs (Wagner, ETS, Forge, AMS Performance, Evolution Raceworks, etc), haben welche konkreten Eigenschaften (Kühlleistung, Flusswiederstand, Einluss aufs Turboloch, etc).
Ich habe den Eindruck, dass die vieler Tuner die Umrüstung auf einen anderen LLK als Anlass nehmen um zusätzliche Erlöse in höheren Leistungspaketierungen/ Stages zu generieren... das ist aber nur meine persönliche Meinung.