Beiträge von Kokuzu

    Habe den Wagen wieder. Die Kosten liegen bei genau gesagt 4500 EUR, mit 2700 EUR Material und 1800 EUR Lohn.


    Sicher kann man immer sagen, es wäre auch billiger gegangen. Austauschmotor und so. Habe es aber selten erlebt, dass dieses super günstige Angebot einem genau dann über den Weg läuft, wenn man die Teile braucht.


    Der Deckel für den Kettenkasten kostet 200 EUR. Wenn ich in ebay einen gebrauchten finde spare ich vielleicht 120 EUR - mit dem Risiko, dass er auch was hat. Dafür muss ich dann länger warten, bzw die Arbeit kann nicht weitergehen...


    Da pfeiff ich lieber hier und da auf ein paar EUR und verbaue Neuteile. Und ja, Getriebeöl wurde gemacht, Klimaanlage gespült und neu befüllt, und noch einiges mehr was ich nicht aufgezählt habe. Die Liste der Teile hatte 41 Positionen plus die Kleinigkeiten, die wâhrend der Arbeiten gefunden wurden. Die habe ich nicht blind abgenickt, die waren mit Bildern belegt.


    Von daher denke ich der Betrag geht ok.

    Für alle, die es interessiert, hier mal die Kurzbeschreibung meiner proaktiven Materialerhaltungsmaßnahme:
    Meine Kupplung ist in den letzten Wochen mehr und mehr durchgerutscht. Mit 190.000 KM Laufleistung bei einem 330d ist das auch ok. Außerdem hatte ich seit ungefähr 40-50 Tausend Km eine Lagerundichtigkeit an meinem Turbo.
    Also dachte ich mir, wenn schon mal das Getriebe gezogen wird, mache ich gleich einen Rundumschlag und tausche, bevor es richtig teuer wird, wenn das Bauteil im Betrieb kaputtgeht.
    Teile habe ich teilweise über Apollo bei Leebmann bekommen, Arbeit hat ein BMW Spezialist gemacht, nicht die BMW Werkstatt. An dieser Stelle nochmal herzliches 'Dankeschön' an Apollo und dessen Kontakt bei Leebmann. Preise und Service sind wirklich zu empfehlen! Die Teile kamen am nächsten Tag nach Bestellung an. :thumbsup:


    Teilweise haben die Daten von Carly geholfen zu entscheiden, was alles noch getauscht werden muss. Die Investition in die App hat sich bei mir auch schon bezahlt gemacht...


    Neuteile Internet:
    - ZMS - sorry, aber die 300 EUR spare ich mir dann doch lieber!
    - Öl (6,50 statt 19 EUR der Liter)


    Neuteile von BMW (habe alle Teile mit Rabatt bekommen):
    - Sachs Kupplung
    - Drei Steuerketten
    - Turbo überholen (also alle Innereien neu, Gehäuse sandgestrahlt)
    - Neues Glühkerzensteuergerät
    - Neue Glühkerzen
    - Neue Brembelagverschleißsensoren
    - Keilrippenriemen
    - Flüssigkeiten
    - Ölfilter
    - Kleinkram wie Schrauben, Dichtungen etc...


    Beim Tauschen wurden noch ein paar andere Mängel durch Neuteile (ebefalls ermäßigt) behoben:
    - Wasserpumpe (Undichtigkeit)
    - Oberer Deckel Steuerkette (Riss am Gehäuserand mit Risiko zur Undichtigkeit)
    - Luftfilter
    - Klimaanlage befüllen
    - Hinten links, Lager am unteren Querlenker radseitig wieder mittig zentrieren und fixieren (war aus der Mitte rausgewandert)
    - Ein zwei kleine poröse Gummischläuche am Motor tauschen


    Die Sache hat 6 Tage gedauert plus ein Wochenende, weil wir wegen des Deckels einen halben Tag verloren haben.
    Ich musste zwei Tage wegen Wetter S-Bahn fahren :cursing: . Ich bete, dass heute die Testfahrt ohne Befund bleibt. Ich will mein Auto wieder haben!!!


    Das ganze hat mich komplett rund 5 Mille gekostet. Jetzt ist der Motor wieder in Schuss, die Laufflächen auf den Nockenwellen sehen super aus. Wenn ich die Kosten eines Motorschadens durch den Lader oder durch Riss der Steuerkette bedenke, eigentlich kein schlechter Deal.

    Gerade auf der Autobahn merkt man deutlich, dass die Geradeaus-Stabilität etwas leidet und bei Nässe das Heck spaßig mitlenkt ;) Daher appeliere ich hier mal dafür, dass der Umbau und die Einstellungen zwar ein wirklich sportliches Gefährt aus dem E91 machen, aber eben auch dafür sorgen, dass die vielen Einhandpiloten recht schnell ein derartiges Fahrzeug verlieren können. Man könnte also sagen: Umbau nur für Geübte Fahrer zu empfehlen. ;)

    Da bin ich aber froh, dass das so ist.
    Dachte schon, was ist denn jetzt wieder kaputt, als das Heck ganz schwungvoll mitrumkam beim auf die Autobahn auffahren....


    Der Umstieg von Serie auf Sportliche Abstimmung ist sehr mit Vorsicht zu geniessen, aber wenn man dann sein Auto kennt und nach ein paar Kilometer die Eingangssignale gelernt hat zu dosieren, oho!

    An den Bolzen wirken üblicherweise keine Tangentialkräfte.
    Der Bolzen dient nur als Vorspannelement für die innere Stahlbuchse deines PU-Lages mit dem Radträger. Die Vorspannkraft beträgt dabei je nach Schraube, Reibung und Mutter zwischen 6 und 7,5t. Die eigentliche Bewegung findet im Lager statt was ich als Tangentialkraft sehe.


    Was ich mich schon die ganze Zeit frage - wurden die anderen Lenker auf PU umgerüstet oder nur der eine Lenker?

    Stimmt, ist eine quer zum Bolzen wirkende Kraft, die mit dem Hebel (halbe breite des PU lagers) ein Biegemoment auf den Bolzen ausübt.


    Alle anderen Lenker wurden auch umgerüstet, nicht nur der eine.

    Das mit den PU Lagern habe ich mir auch überlegt, und zwar bevor ich sie mir habe einbauen lassen. Und nach folgenden Überlegungen habe ich wegen der PUs keine Bedenken.
    Da muss man sich zunächst mal fragen, was sich durch den Tausch auf die härteren PU Buchsen am Fahrverhalten ändert und wie sich das auf die Bolzen auswirkt.


    Der Hauptunterschied zwischen Gummi und 25-30% steiferen PU Buchsen liegt im Dämpfungsverhalten und in der Formtreue. Während also eine Gummi gelagerte Achse "mehr aus der idealen Bewegunsprofil ausgelenkt werden kann", sorgen die PU Buchsen hier für mehr Führung, was vom Fahrerlebnis her in mehr Spurtreue, feinerem Ansprechverhalten der Lenkung und einer besseren Bodenhaftung durch ebenfalls feineres Ansprechverhalten des Fahrwerks resultiert.


    Mir fallen zuerst mal drei Einflüsse der PU Buchsen ein, die sich negativ auswirken könnten:


    a) Die höhere Steifigkeit der Buchsen hat den Nachteil, dass eine tangentiale Auslenkung der Achskomponente nicht wie beim Gummilager teilweise abgemildert, sondern über die steifere Buchse direkt in den Bolzen übertragen wird.
    Nun ist jede Achse aber so ausgelegt, dass sie in allen Fahrsituationen optimal auf Unebenheiten und Lastwechsel anspricht. Wenn es hier also zu einer Überbelastung des Bolzens kommen kann (Biegemoment), dann doch nur durch eine Krafteinleitung, die vollkommen untypisch für die natürlichen Fahrzustände ist.
    Das wäre z.B: der seitliche Rempler am Bordstein beim Abbiegen oder noch höhere Kräfte, wie z.B: bei einem Unfall, in dem man ins Schleudern kommt und das Rad untypisch (z.b: Quer zur Rollrichtung) belastet wird.


    b) Schwieriger wird es bei der Betrachtung von Schwingungen. Jedes System ist in Schwingung, deshalb haben wir ja den Dämpfer am Wagen. Die großen Federbewegungen werden aber überlagert von den vielen kleinen und hochfrequenteren Schwingunen, die wir so im Auto selbst nicht spüren. (z.B. Unwucht im Rad, Unebenheiten der Strasse, Eigendämpfung der Reifen etc...). Während also die weichen Gummielager in einem größeren Umfang eine größere Bandbreite an Schwingungsfrequenzen selbst aufnehmen und abdämpfen, leitet die PU Buchse mehr dieser Schwingungen weiter - eben in den Bolzen.
    Aber auch hier habe ich meine Zweifel, dass dies die Ursache für ein Totalversagen des Materials sein kann, denn das Bruchbild ist kein Dauerbruchbild, sondern ein Gewaltbruch. Wenn überhaupt müssten diese Schwingungen über eine längere Zeit in gleichem Maße auftreten, um den Bolzen mürbe zu machen. Das halte ich aufgrund des ständig wechselnden Fahrbahnuntergrundes und des ebenfalls ständig wechselnden Fahrzustandes eines Fahrzeuges doch für sehr sehr unwahrscheinlich.
    Es gibt allerdings die Möglichkeit, dass Schwingungen einem bereits beschädigten Bolzen den Rest geben können. Aber in diesem Falle müsste man einen Dauerbruchanteil in der Bruchoberfläche erkennen können.


    c) Erhöhte Kurvengeschwindigkeiten bei gleichzeitigem Einbau eines Sportfahrwerkes können zu einem Anstieg der auf den Bolzen wirkenden Kräfte führen:
    Die durch die PU Buchsen gesteigerte Spurtreue ermöglicht höhere Kurvengeschwindigkeiten, und das erzeugt bei Querbeschleunigung des Fahrzeuges auch eine entprechend höhere Kraftkomponente im 90° Winkel zum Bolzen. Es entsteht ein höheres Biegemoment. Ob das mit den üblichen Sicherheiten für dynamische Belastungsfälle ausgelegte Bauteil hierdurch die Grätsche machen kann schließe ich aus, denn dann würde man PU Buchsen in Verbindung mit den Serienbolzen nicht vom TÜV eingetragen bekommen, geschweige denn alle noch sportlicher bewegten Fahrzeuge (z.B: Ringfahrer) müssten aufgrund er höheren Bleastungn im Rennbetrieb noch höher vergütete Bolzen fahren, was ich mit der Ausnahme von der Formel 1 und ähnlichen Hochleistungsklassen mal stark bezweifeln möchte...


    Deshalb gehe ich in meinem Fall von unsachgemäßer Wiederverwendung, in Verbindung mit unsachgemäßer Überbelastung beim Anziehen ohne Drehmomentschlüssel als Hauptursache für das Materialversagen aus.


    BMW trifft hier nicht die Schuld, sonst würden weit mehr Fahrzeuge sprichwörtlich einknicken.
    Ich werde mir mal die augenscheinlich schon älteren Bolzen alle neu bestellen und tauschen. Kostet ja nicht viel und Sicherheit geht vor.

    So,


    Laufleistung 180.000 Km. Schraube wurde im Mai/Juni gezogen und wieder benutzt. Seitdem bis gestern kein Thema gewesen.


    Der Lichtmaschinenbolzen, der eine Umlenkrolle für den Keilrippenriemen hält, ist eine bekannte Schwachstelle. Der bricht auch weg. Ist mir zum Glück Samstags morgens passiert, und nach einem halben Tag Schrauben war das kostenlose (!) Ersatzteil von BMW Frankfurt wieder drin.


    Hier die Bilder von gestern Abend...


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    Da fahre ich doch gestern Abend nach der Arbeit ganz normal auf die Autobahn und ca. 5km vor zuhause bemerke ich, dass das Lenkrad nicht mehr gerade steht. Gleichzeitig bewirken Lastwechsel (Leichtes Bremsen oder Gasgeben) eine leichte Richtungsänderung. Ich also hinter einen LKW geklemmt und runter von der Bahn. Die 2km nach Hause ist ja sowieso 30er Zone. Beim rückwärts Einparken in die Garage quietschen die Hinterreifen, also irgendwie fluchten die nicht mehr?? Beim ums Auto laufen sehe ich dann, dass das rechte Hinterrad tiefer im Radkasten sitzt als das linke. Radmuttern alle fest. Meine Vermutung: die Kontermutter des Gewindefahrwerks hat sich gelöst und der Wagen ist rechts 10mm abgesackt...


    Nachdem alle Kids im Bett waren dann gegen 20:00 Uhr die Sache mal genauer angesehen. Rad runter und beide Federbeine verglichen. Alles fest - die Kontermutter des Federbeins ist es nicht. War ja auch im Sommer bei BRT zum Öhlins Einbau. Da wurden überall PU Buchsen eingebaut - also mal alle Buchsen genauer angesehen. Zuerst habe ich nichts gefunden, aber der gute alte "Zieh mal an allem" Wackeltest brachte es dann zutage. Der obere Quelenker war nicht mehr mit dem Radträger verbunden. Ich musste zweimal hinsehen um zu glauben, dass der Bolzen des oberen Querlenkers radseitig abgerissen war und nur noch lose im der PU Buchse drinsteckte ?(


    Oh Mann, das wäre eigentlich ein Fall für sofortiges Anhalten gewesen! Die ca. 70mm lange und M12x1.5er Schraube war bis auf ein 15mm langes Reststück im Gewinde des Radträgers abgerissen und steckte noch lose in der Querlenkerbuchse drin....

    [Blockierte Grafik: http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Kokuzu/bolzen%20BMW.jpeg

    Bessere Bilder am Wagen füge ich am Abend ein.


    Jetzt fing der Spaß erst richtig an: Es hat rund 1 1/2 Stunden gedauert, bis ich den abgerissenen Teil der Schraube aus dem Radträger draußen hatte. Denn der saß zu tief drin, um ihn mit der Körnerspitze rauszudrehen, und Durchbohren von 10.9 er Material ist nicht so easy. Aber zwei Diamantfräser und 5 HSS Bohrer später konnte ich endlich einen M10 Gewindebohrer einschrauben und damit den Rest der Schraube ganz rausdrehen.
    Ich also heute morgen um halb 8 zum :-), Schraube für 4.95€ geholt, mit Schraubensicherung eingeschmiert, eingeschraubt und jetzt ist alles wieder ok. BMW hätte mir sicher gleich den ganzen Radträger neu verkauft...


    Und nein, ich hatte weder eine harte Begegnung der dritten Art rechts hinten, noch hat sich der Defekt vorher angekündigt. Das Lenkrad stand auf einmal nicht mehr zentriert, und das geschah gleichzeitig mit dem Auftreten der Lastwechselreaktion während der Autobahnfahrt. Irgendwas ist passiert, was zur Überlastung geführt hat. Könnte sein, dass das mit dem Fahrwerksausbau zu tun hat, kann aber auch nicht sein. Ein Ermüdungsbruch über längere Zeit sieht jedenfalls anders aus. Dann wäre ein Teil der Bruchfläche zumindest leicht korrodiert. Aber das Ding hier ist glatt durch, spricht also alles für Gewaltbruch.


    Will auch garnicht länger Ursachenforschung betreiben - Fakt ist, ein solcher Bolzen darf einfach nicht reißen im normalen Fahrbetrieb. Hab einfach Glück gehabt und halte das nächste Mal lieber gleich an. EIn Plus der sonst so verschriehenen Mehrlenkerhinterachse: Es gab noch andere Aufhängungspunkte, die glücklicherweise den größten Teil der Radführung mit erledigt haben bis ich zuhause war.

    Das mit den Schildern kann ich nur bestätigen. Manches Mal fehlen solche Schilder wie: "Das Pedal ganz rechts, das ist da, um es zu benutzen wenn es grün wird", oder "nutze die Spiegel am Auto, sie ermöglichen dir, Radfahrer frühzeitig beim Rechts-Abbiegen zu sehen und ggf Vorfahrt zu gewähren (nur für Fahrer ohne Kurzzeitgedächtnis, weil meistens wird noch schnell vorm Rechts Abbiegen der Radfahrer überholt, damit man ihm den Weg abschneiden kann).


    Aber regionale Fahrfähigkeits-Unterschiede kann ich nur bestätigen.


    Wehe, wehe, wenn mal die Ampel ausfällt. Dann geht garnichts mehr - trotz Schilderwald. Obwohl ich gegen Fahrassistenzsysteme bin, hier wünsche ich mir miteinander vernetzte Kfz, die dann selbstständig die Reihenfolge des Losfahrens ausmachen. Setzt aber voraus, dass der Fahrer den Blinker frühzeitig setzt, damit das Auto erkennt, dass er an der nächsten Strasse abbiegen will. Also auch eine sch... Idee...


    Ich gebs auf:-)

    Hi,


    du hast hier für im Einzelfall bestimmt recht, aber du machst es dir zu einfach. Deine Charakterisierung zwischen Schleicher und Raser kann nicht so einfach pauschalisiert werden.


    Ich wage zu bezweifeln, dass ein Autofahrer immer nur der einen oder anderen Stereotype angehört. Ob man letzendlich gemächlich oder schnell, passiv oder aktiv, aggessiv oder defensiv unterwegs ist, bestimmen jeden Tag viele Faktoren aufs neue. Das fängt mir dem verschütteten Kaffee an, und manch anderem Mißgeschick, die dich dann zu spät aus dem Hause kommen lassen, oder umgekehrt, mit der Frau, die unverhofft anbietet den Kleinen in den Kindergarten zu bringen (was dir 10 Minuten mehr Zeit schenkt, um gemütlich ins Büro zu fahren).


    Sicher spielt die Grundeinstellung des Autofahrers eine entscheidende Rolle, aber ich wage zu bezweifeln, dass Leute, die in einer speziellen Situation als Drängler oder Raser bezeichnet werden könnten, also dass diese Fahrer schon morgens mit der Einstellung aufgestanden sind, heute mit 5mtr Abstand bei 180km/h auf den Vordermann aufzufahren. Und für Schleicher gilt das gleiche - nur mit dem Unterschied dass die noch nicht einmal raffen, was für eine Sch.... sie da zusammenfahren und wieviele andere Verkehrteilnehmer die dadurch nötigen. (vorausgesetzt Verkehr und Beschilderung spielen mit)


    Ich kann nur von mir sprechen: Ich fahre gerne zügig und flüssig von A nach B. Das heißt nicht, dass ich rase, und schon lange nicht, dass ich drängle. Da müsste schon sehr viel Provokation (egal ob unbewusst oder mit dem Erzieherfinger) auf mich einprasseln, bis meine Nerven blank liegen und mich der Teufel dazu verleitet, andere bewußt mit einem heftigen Fahrmanöver zu gefährden. Manchmal werde ich sogar zum 'Penner', weil ich relativ nah am Tempolimit fahre und der Hintermann es eiliger hat, währenddessen ich bis zum Termin noch massig Zeit habe...


    Und ja, ich wechsele auch schon mal kurz nach dem Überholen eines Penners auf der mittleren Spur von der linken ganz rüber auf die rechte Spur, wenn der mit 100 daherschleicht: Nämlich wenn ich einem noch schnelleren Fahrzeug auf der linken Spur Platz gemacht habe, aber selbst mein Tempo wegen des Penners vor mir nicht halten kann, weil der seinerseits nicht auf die rechte Spur zieht, obwohl diese frei ist. Viele verstehen ja noch nicht einmal den Hintergrund des Manövers...


    Du sagt, es gibt viel mehr Raser als Penner. Das ist augenscheinlich vielleicht richtig, aber nur die halbe Wahrheit. Wir sollten nicht nur das Endergebnis von unterschiedlichen Fahrweisen und er daraus resultieren Verkehrssituation betrachten. (Wie gesagt, keiner steht mit der Absicht auf, heute den Verkehr aufzuhalten oder durch das Endrohr die Ventile des Vordewagens zu zählen...)


    Aber Ich denke es ist wichtig zu bedenken, welches Fahrverhalten generell mehr Verkehrsteilnehmer gefährdet. Und dass Langsamfahrer aufgrund ihres allgemein geringen Aktivitätsniveaus (geringe Aufmerksamkeit) permanent den Verkehr unbewußt gefährden, darauf muss man endlich einmal aufmerksam machen:


    Der Drängler: Wenn der zu dicht auffährt, betrifft es ihn und den Vordermann unmittelbar wenn es nicht mehr langt (ja, und vielleicht noch ein oder zwei Hintermänner, wenn die auch zu wenig Abstand haben).


    Der Penner: Aber wenn einer links daherschleicht oder ohne Blinker mit 100 links rüberzieht ohne zu gucken, dann langen keine zwei Hände, um die Fahrzeuge zu zählen, die wegen einem Penner gezungen sind runterzubremsen. Und was dabei passieren kann je mehr Fahrzeuge von hinten schneller ankommen und gewzungen werden runterzubremsen, dass muss ich ja hoffentlich nicht mehr erklären...


    Deshalb sind Schleicher und Penner aus meiner becheidenen Sicht und Erfahrung her die größeren Zeitbomben; schon alleine deshalb, weil alle anderen um sie herumfahren müssen, obwohl es doch auch anders ginge. aber nein, sie haben ihr Hirn in Urlaub geschickt, sobald der Motor läuft. Dann heißt es rauf auf die linke Spur (und immer schön ohne Blinker, weil man ja das Handy halten muss), denn links fahren ganz selten LKW. Tempomat rein, Füße ausgestreckt und dann mal schön abgepennt. und wenn einer vorbei will, dann prinzipiell mal keinen Platz machen, Raser müssen ja erzogen werden und ich habe den EIndruck so manche Langsamfahrer finden es geil, wenn der mit seinen 300PS hinter ihnen auch nicht schneller kann.

    Da ist mir ein Raser lieber: der ist in der Regel aktiver, weil Adenalin ihn vom Pennen abhält. Und in diesem Falle kann ich meinerseits die Situation schnell entschärfen, indem ich ihn vorbei lasse...
    Ist eben ein wenig wie mit dem Ei und dem Huhn: Wer war denn jetzt zuerst da: das Hinderniss oder der Stau? Macht ein Penner andere erst zum Drängler, oder lassen die Raser andere als Schleicher erscheinen?

    Die ganze Diskussion könnten wir uns sparen, wenn man spätestens in der Fahrschule die Bedeutung des Wortes "Verkehrsteilnehmer" und "Miteinander" genauer lehren, im Fahrverhalten umsetzen und in beiden Prüfungsteilen abfragen würde. Aber dann müssten wir gleich mal die Mehrheit der Fahrlehrer austauschen, die ihre stehenden Hindernisse mitten in der Rushhour auf den soweiso schon überlasteten Hauptverkehrsstrassen das Anfahren üben lassen....


    Ich fahre immer öfter bei gutem Wetter mit dem Fahrrad zur Arbeit durch den Wald. Keine Penner vor mir, alles wird gut! :thumbsup: