Ich verfolge den Thread hier schon eine Weile.
Meiner Meinung nach gibt es viel mehr Raser als Schleicher.
Treffen beide auf einander sind auch beide eine Gefahrenquelle -> würden sie beide ihre Geschwindigkeit anpassen gäb es kein erhöhtes Unfallrisiko.
Das einzige Problem dabei ist, dass der Schleicher erstmal leinem Grund zu beschleunigen, schließlich hat er es nicht eilig und möchte sicher und gemütlich ankommen (hiermit meine ich zB nicht linke Spur blockieren sondern bei kurviger Landstraße 70 Fahrer)
Der Raser allerdings beginnt zu eskalieren. Er würde gerne auch unübersichtliche Kurven mit höchstmöglicher riskanter Geschwindigkeit durchfahren, schließlich muss er zu seinem Termin oder was auch immer.
Wie man sieht gibt es keine einfache Lösung für das Problem.
Würde jedoch der Schleicher auf den Rückspiegel achten und den Raser beim Überholen unterstützen sähe die Sache doch schon viel besser aus.
Vom Raser kann man an der Stelle leider nichts erwarten/verlangen, schließlich hält er sich kaum an Regeln (Höchstgeschwindigkeit beim Überholen massiv überschreiten, Sicherheitsabstand vor Überholmanöver, es wird direkt 2 Meter nach dem überholen wieder eingeschert etc)
Für mich steht jedenfalls fest, Schleicher sind mir lieber als die Raser 
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Hi,
du hast hier für im Einzelfall bestimmt recht, aber du machst es dir zu einfach. Deine Charakterisierung zwischen Schleicher und Raser kann nicht so einfach pauschalisiert werden.
Ich wage zu bezweifeln, dass ein Autofahrer immer nur der einen oder anderen Stereotype angehört. Ob man letzendlich gemächlich oder schnell, passiv oder aktiv, aggessiv oder defensiv unterwegs ist, bestimmen jeden Tag viele Faktoren aufs neue. Das fängt mir dem verschütteten Kaffee an, und manch anderem Mißgeschick, die dich dann zu spät aus dem Hause kommen lassen, oder umgekehrt, mit der Frau, die unverhofft anbietet den Kleinen in den Kindergarten zu bringen (was dir 10 Minuten mehr Zeit schenkt, um gemütlich ins Büro zu fahren).
Sicher spielt die Grundeinstellung des Autofahrers eine entscheidende Rolle, aber ich wage zu bezweifeln, dass Leute, die in einer speziellen Situation als Drängler oder Raser bezeichnet werden könnten, also dass diese Fahrer schon morgens mit der Einstellung aufgestanden sind, heute mit 5mtr Abstand bei 180km/h auf den Vordermann aufzufahren. Und für Schleicher gilt das gleiche - nur mit dem Unterschied dass die noch nicht einmal raffen, was für eine Sch.... sie da zusammenfahren und wieviele andere Verkehrteilnehmer die dadurch nötigen. (vorausgesetzt Verkehr und Beschilderung spielen mit)
Ich kann nur von mir sprechen: Ich fahre gerne zügig und flüssig von A nach B. Das heißt nicht, dass ich rase, und schon lange nicht, dass ich drängle. Da müsste schon sehr viel Provokation (egal ob unbewusst oder mit dem Erzieherfinger) auf mich einprasseln, bis meine Nerven blank liegen und mich der Teufel dazu verleitet, andere bewußt mit einem heftigen Fahrmanöver zu gefährden. Manchmal werde ich sogar zum 'Penner', weil ich relativ nah am Tempolimit fahre und der Hintermann es eiliger hat, währenddessen ich bis zum Termin noch massig Zeit habe...
Und ja, ich wechsele auch schon mal kurz nach dem Überholen eines Penners auf der mittleren Spur von der linken ganz rüber auf die rechte Spur, wenn der mit 100 daherschleicht: Nämlich wenn ich einem noch schnelleren Fahrzeug auf der linken Spur Platz gemacht habe, aber selbst mein Tempo wegen des Penners vor mir nicht halten kann, weil der seinerseits nicht auf die rechte Spur zieht, obwohl diese frei ist. Viele verstehen ja noch nicht einmal den Hintergrund des Manövers...
Du sagt, es gibt viel mehr Raser als Penner. Das ist augenscheinlich vielleicht richtig, aber nur die halbe Wahrheit. Wir sollten nicht nur das Endergebnis von unterschiedlichen Fahrweisen und er daraus resultieren Verkehrssituation betrachten. (Wie gesagt, keiner steht mit der Absicht auf, heute den Verkehr aufzuhalten oder durch das Endrohr die Ventile des Vordewagens zu zählen...)
Aber Ich denke es ist wichtig zu bedenken, welches Fahrverhalten generell mehr Verkehrsteilnehmer gefährdet. Und dass Langsamfahrer aufgrund ihres allgemein geringen Aktivitätsniveaus (geringe Aufmerksamkeit) permanent den Verkehr unbewußt gefährden, darauf muss man endlich einmal aufmerksam machen:
Der Drängler: Wenn der zu dicht auffährt, betrifft es ihn und den Vordermann unmittelbar wenn es nicht mehr langt (ja, und vielleicht noch ein oder zwei Hintermänner, wenn die auch zu wenig Abstand haben).
Der Penner: Aber wenn einer links daherschleicht oder ohne Blinker mit 100 links rüberzieht ohne zu gucken, dann langen keine zwei Hände, um die Fahrzeuge zu zählen, die wegen einem Penner gezungen sind runterzubremsen. Und was dabei passieren kann je mehr Fahrzeuge von hinten schneller ankommen und gewzungen werden runterzubremsen, dass muss ich ja hoffentlich nicht mehr erklären...
Deshalb sind Schleicher und Penner aus meiner becheidenen Sicht und Erfahrung her die größeren Zeitbomben; schon alleine deshalb, weil alle anderen um sie herumfahren müssen, obwohl es doch auch anders ginge. aber nein, sie haben ihr Hirn in Urlaub geschickt, sobald der Motor läuft. Dann heißt es rauf auf die linke Spur (und immer schön ohne Blinker, weil man ja das Handy halten muss), denn links fahren ganz selten LKW. Tempomat rein, Füße ausgestreckt und dann mal schön abgepennt. und wenn einer vorbei will, dann prinzipiell mal keinen Platz machen, Raser müssen ja erzogen werden und ich habe den EIndruck so manche Langsamfahrer finden es geil, wenn der mit seinen 300PS hinter ihnen auch nicht schneller kann.
Da ist mir ein Raser lieber: der ist in der Regel aktiver, weil Adenalin ihn vom Pennen abhält. Und in diesem Falle kann ich meinerseits die Situation schnell entschärfen, indem ich ihn vorbei lasse...
Ist eben ein wenig wie mit dem Ei und dem Huhn: Wer war denn jetzt zuerst da: das Hinderniss oder der Stau? Macht ein Penner andere erst zum Drängler, oder lassen die Raser andere als Schleicher erscheinen?
Die ganze Diskussion könnten wir uns sparen, wenn man spätestens in der Fahrschule die Bedeutung des Wortes "Verkehrsteilnehmer" und "Miteinander" genauer lehren, im Fahrverhalten umsetzen und in beiden Prüfungsteilen abfragen würde. Aber dann müssten wir gleich mal die Mehrheit der Fahrlehrer austauschen, die ihre stehenden Hindernisse mitten in der Rushhour auf den soweiso schon überlasteten Hauptverkehrsstrassen das Anfahren üben lassen....
Ich fahre immer öfter bei gutem Wetter mit dem Fahrrad zur Arbeit durch den Wald. Keine Penner vor mir, alles wird gut!