Zum Thema LLK, die möglichen Effekte, und warum z.b. Alpina auf den Ersatz des Serien-LLKs verzichtet, hatte ich schon einiges geschrieben.
Das Problem ist eben die genaue Bewertung der LLK-Eigenschaften:
- Welches Netz wurde verwendet? (=> Kühlleistung)
- Wie ist die Luftführung und Durchströmung (Turbulatoren?) gestaltet?
- Welcher Gegendruck resultiert hieraus? (=> Verzögertes Ansprechverhalten, Einfluss aufs Turboloch)
- Gewicht, Passung und Integrierbarkeit (OEM-Anschlüsse?)?
Der größte Unterschied besteht bei (1). Hier werden meist einfache "bar and plate" Netze verwendet. Diese werden meist in China gefertigt und ergeben einen Produktpreis von 100-200 EUR. Auch der vielzitierte Wagner-LLK verwendet diese Art von Netz, daher ist er auch verhältnismäßig preisgünstig. Hier eine kurze Darstellung eines LKK-Herstellers:
Zitat
BAR’n’PLATE-Intercooler
Wie schon erwähnt, bilden die BAR’n’PLATE Intercooler ein gutes Gleichgewicht von Preis und Funktion. Es sollte aber jedem klar sein, dass ein so attraktiver Preis nur durch eine schnelle, maschinelle Massenfertigung erreicht werden kann.
Die BAR’n’PLATE Ladeluftkühler sind keineswegs als minderwertig einzustufen, vielmehr als gutes Einsteigerprodukt, wo es nicht ins Gewicht fällt, dass es bei bestimmten Bedingungen z. B. durch die unregelmäßig angeordneten Turbulatoren zu performancesenkenden Verwirbelungen im Kühler kommen kann.
Bei den Netzen gib es noch viele andere Alternativen, teilweise in einem fünfstelligen Preisbereich, wie beispielsweise im Rallysport verwendet. Wichtig zu wissen ist, dass nicht das Volumen des LLKs, sondern die Effizienz des Netztes entscheidend (Kühlleistung pro Volumen) ist. Mit einem zu großen Volumen gehen nämlich andere Nachteile einher (verzögertes Ansprechverhalten durch zu großes Füllvolumen). Welche Netze die ausländischen LLKs (Helix, Stett, ETS, Forge, AMS Performance, Evolution Raceworks, etc) verwenden, ist mir nicht bekannt.
Weitere Unterschiede ergeben sich durch die Luftführung (2), also zum einen den Gegendruck (3) den die Verschlauchung und die Durchströmung des LLK bilden und zum anderen, wie gut (= gleichmäßig) das Netz des LLKs an- und durchströmt wird. Hier gilt es die Balance zwischen geringem Gegendruck und doch gleichmäßiger Durchströmung zu erreichen, um das Netz maximal zu nutzen. Notwendige Maßnahmen sind hierzu die Führung der Schläuche zum LLK-Ein- und Ausgang und insbesondere die Luftverteilung von die beiden Punkten aus in das Netz hinein und wieder heraus. Beim OEM-LLK scheint dies sehr gut zu funktionieren, die diese Stelle mit Kunstoffteilen gut (optimal?) ausgeformt wurden. Wagner verwendet hier Alugußteile, viele andere LLKs nur eckig zusammengeschweißte Bleche (= suboptimal!)
Das Gewicht (4) ist sicherlich auch zu beachten, da der LLK vor der Vorderachse liegt und ein Mehrgewicht einen negativen Effekt auf die Gewichtsverteilung zwischen den beiden Achsen haben kann (= Kopflastigkeit, Untersteuern).
Man sieht, die Wahl eines LLK ist nicht ganz so trivial. Aus den Marketingmaterialien der Hersteller oder Rollprüfstandsmessungen lassen sich die jeweiligen Effekte kaum ableiten.
Persönlich interessanter fände ich - wenn man der Meinung ist unbedingt einen LLK haben zu müssen - von wirklichen Spezialisten (Rennsporterfahrung) aus guten Netzen einen LLK individuell anfertigen zu lassen. Bei einer Sammelbestellung kämen hier sicherlich interessante Preise zu stande.
Mir sind hierzu u.a. folgende Alternativen bekannt: