Beiträge von Alpina_B3_Lux

    Jungs ist jemand von euch an den Vargas Turbos interessiert?


    Ich glaube ich riskiere diesen Winter einen Umbau.. aber nur Stage 1 weil ich denke dass mehr Leistung nicht auszuhalten ist :D

    Wenn Du Dir schon die (nicht unerhebliche) Arbeit machst, die Turbos aus- und wieder einzubauen und das Tuning darauf abzustimmen, würde ich in jedem Fall gleich zu Stage 2 greifen. Stage 1 wird nur eine vergleichsweise unerhebliche Leistungssteigerung bringen, da die eigentliche Engstelle (das Turbinenrad) nicht vergrößert wird. Stage 1 würde ich nur nehmen, wenn die Serien-Turbos demnächst den Geist aufgeben und man nicht wirklich an Mehrleistung interessiert ist. Sonst wirst Du es im Nachhinein nur bereuen.


    Alpina_B3_Lux

    Der 135i ist aerodynamisch deutlich ungünstiger als der 335i, was insbesondere in den oberen Geschwindigkeitsregionen eine erhebliche Rolle spielt.


    10,2l auf 100km ist für einen 335i aber auch extrem wenig, zumindest im Durchschnitt. Bei mir geht das zwar auch, aber nur mit sehr verhaltener Fahrweise, wofür ich dann wiederum kein solches Auto brauchen würde. Bei artgerechter Fahrweise liege ich bei 12-13l, allerdings ist mein Fahrzeug nicht mehr serienmässig.


    Alpina_B3_Lux

    vielen Dank für den überaus informativen Thread! Liest sich wie die ultimative E9x Tuningbibel :thumbup:
    Bin sehr gespannt auf das update bez. Öhlins r&t Fahrwerk. Fahre ein solches seit etwa 2004 auf meinem Alpina b8 und bin sehr zufrieden. Waren allerdings nur Dämpfer mit kombinierter Druck/Zugstufenverstellung und kein Komplettfahrwerk. Ich nehme an bei der E9x Variante ist das jetzt ein Gewindefahrwerk?

    Ja, das Öhlins-Fahrwerk ("Road & Track") ist ein Gewindefahrwerk.


    Alpina_B3_Lux

    Die passen aber leider nicht ohne weiteres, da man hierfür die Stoßdämpfer des 1M/M3 benötigen würde. Ansonsten hätte ich sie bei mir auch schon verbaut gehabt...auf E90post gibt es dazu eine Reihe von Beiträgen, und auf der Website von HP Autowerks ist auch vermerkt, dass diese Teile bedauerlicherweise kein Plug&Play sind. HP Autowerks / Lower camber link conversion kit


    Alpina_B3_Lux


    Danke.


    Aber ich habe auch gleich noch Fragen: Ist der Motorraum beim e90 gleich dem des e91? Passt die M3-Domstrebe auch beim 320d (N47)? Gbit es vom Platz für die Domstrebe her gesehen Unterschiede zwischen VfL und LCI?

    Sollte eigentlich keinen Unterschied machen. Ich kenne zwar niemanden, der das bei einem 320d eingebaut hat, aber prinzipiell sollte das möglich sein. Zwischen E90 und E91 gibt es jedenfalls im Motorraum keinen Unterschied.


    Alpina_B3_Lux

    Der folgende Bericht - wie auch eine Reihe weiterer Berichte - habe ich ursprünglich nur im folgenden Thread in der Rubrik "Uservorstellungen" veröffentlicht: Alpina_B3_Lux - 335i E90 LCI Individual - Berichte zu diversen Modifikationen


    Da aber unter dieser Rubrik wohl nur wenige nach den recht spezifischen Erfahrungen der einzelnen Umbauten suchen werden, habe ich mich entschlossen, einige dieser Berichte auch einzeln in den jeweils einschlägigen Sonder-Rubriken einzustellen, so dass möglichst viele von meinen Erfahrungen profitieren können. So hoffe ich, daß sich die nicht unerhebliche Arbeit des Abfassens der Berichte nochmals etwas besser rentiert und vielleicht dem ein oder anderen weiterhelfen kann.



    Bilstein B16 Ride Control – Gewinde-Fahrwerk


    Warum?


    Wie einige eventuell in meinen Berichten zum Einbau diverser M3-Fahrwerkskomponenten (siehe hier: Einbau M3-Fahrwerkskomponenten) sowie eines Quaife-Sperrdifferentials (siehe hier: Einbau Quaife Sperrdifferential - Bericht) gelesen haben, bin ich seit einiger Zeit dabei, die Fahreigenschaften meines 335i zu optimieren (zumindest soweit dies mit einem alltagstauglichen Fahrzeug machen läßt). Die M3-Fahrwerksteile haben bereits eine erhebliche positive Auswirkung auf das Einlenkverhalten, die Handlichkeit und eine verminderte Wankneigung zur Folge gehabt und den Fahrspaß sowie die Rückmeldung des Fahrzeugs vom Straßenzustand deutlich verbessert.


    Trotz alldem war dies nur der erste Schritt – ich hatte von vorneherein vor, auch die Kernbestandteile des Fahrwerks (also Federn und Dämpfer) durch etwas Besseres zu ersetzen. Eine bloße Tieferlegung mittels anderer Federn (etwa von Eibach) interessierte mich von vorneherein nicht, da dies zwar – mittels eines tieferen Schwerpunktes und ggf. nochmals geringerer Wankneigung – das Fahrverhalten möglicherweise etwas verbessert hätte, mir aber im Vergleich zu einem in seinen Einzelteilen komplett aufeinander abgestimmten Fahrwerk nur als ein halbgarer Kompromiß erschien. Also: ein Sportfahrwerk oder sogar Gewindefahrwerk mußte her!


    Ein weiterer Faktor innerhalb meines Entscheidungsprozesses bestand auch in der Notwendigkeit einer TÜV-Zulassung für das Fahrwerk; dadurch vielen schonmal eine ganze Reihe von (sicherlich guten) Fahrwerken aus dem Raster, welche ausschließlich in den USA (etwa durch HP Autowerks) angeboten wurden und nur mittels einer aufwendigen Einzelabnahme eine Straßenzulassung erhalten hätten.


    Ich verbrachte einige Zeit mit Recherche in einschlägigen Foren, aber auch direkten Gesprächen mit Bekannten, die bereits ein Sportfahwerk installiert hatten. Dabei fiel der Name Bilstein recht oft in einem positiven Kontext, und diese Firma hat als Bestandteil des großen Stahlkonzerns Thyssen Krupp und Zulieferer diverser Motorsport-Teams insgesamt einen guten Ruf. Zum damaligen Zeitpunkt (Anfang 2010) gab es im Gegensatz zu heute weniger Auswahl, und so konnten so gute Fahrwerke wie etwa das KW V3 oder das Öhlins Road & Track von mir damals mangels Verfügbarkeit oder Information (vor allem auf der E90-Plattform) nicht berücksichtigt werden.


    Ein weiterer wichtiger Punkt war (und ist!) auch, daß das Auto weiterhin alltagstauglich bleiben und daher einen ausreichenden Fahrkomfort bieten sollte. Mein Fahrzeug ist kein reines Track-Tool und wird täglich auch auf schlechteren Straßen sowie auf längeren Urlaubsfahrten genutzt, und das sollte auch so bleiben; ich benötigte daher ein Fahrwerk, bei dem mir nicht bei jeder Bodenwelle die Plomben herausfielen.


    Letztendlich blieb ein Gewindefahrwerk übrig, welches alle diese Anforderungen zu erfüllen schien: das Bilstein B16 Ride Control. Dabei handelt es sich um das aufwendigste Gewindefahrwerk von Bilstein (PSS10), mit dem Unterschied, daß man die Zug-/Druckstufen nicht in 10 Abstufungen ändern kann, sondern lediglich zwei vorgegebene Einstellungen diesbezüglich hat, zwischen denen man mittels einer im Cockpit befindlichen Taste wählen kann. Man verliert also die umfangreiche Einstellbarkeit des PSS10, gewinnt aber die Möglichkeit, elektronisch vom Innenraum und während der Fahrt zwischen zwei Härte-Einstellungen der Dämpfer umschalten zu können. In beiden Einstellungen bleibt die Fahrwerkshöhe selbstverständlich unverändert – diese muss man nach wie vor per Hand an jedem einzelnen Gewinde einstellen; das B16 RC hat laut Hersteller einen Einstellbereich von zwischen 30mm und 50mm Tieferlegung gegenüber der Standard-Höhe des jeweiligen Fahrzeuges.


    Die Dämpfer selbst sind Gasdruck-Dämpfer und verfügen über eine umgedrehte Einrohr-Technik, die mit entsprechend verkürzten Federn kombiniert sind. Beide können die Serien-Dämpfer und Federn des E90 direkt ersetzen, zusätzlich ist lediglich der Einbau des Controllers und die damit verbundene Verkabelung (inkl. Stromanschluss) aller Dämpfer notwendig. Laut eigener Aussage hat Bilstein dieses Fahrwerk für den Nissan GT-R sowie bestimmte Porsche-Fahrzeuge entwickelt und angeblich ausgiebig auf der Nordschleife getestet. Es erschien mir daher insgesamt als ein guter Kompromiss zwischen ausreichendem Abrollkomfort und einer sportlichen Fahrwerksabstimmung zum gelegentlichen Einsatz auf der Rennstrecke; darüber hinaus hatten zwei Freunde von mir ebendieses Fahrwerk in ihren 335i eingebaut, was mich nach einigen kurzen Testfahrten ebenfalls überzeugte. Deren Berichte zu diesem Fahrwerk kann man sich unter folgenden Links durchlesen (auf Englisch):


    *** Review - Bilstein B16/PSS10 Ride Control Coilover Suspension on E92 335i
    Teaser: Bilstein Ride Control Suspension installed



    Wie?


    Ich bekam mein Fahrwerk gebraucht (aber in neuwertigem Zustand) von einem Forums-Mitglied, der aufgrund eines Fahrzeugwechsels das Fahrwerk nicht mehr benötigte. Der Listenpreis war damals 2600 EUR, heute bekommt man es neu schon für deutlich unter 2000 EUR (etwa hier: MK Fahrwerkstechnik / Bilstein B16 Ride Control).


    Die Installation wurde wie üblich durch meine Fachwerkstatt Daum Motorsport durchgeführt. Der mechanische Teil ist recht einfach, und dem Fahrwerk liegt überdies eine ausführliche Einbau-Anleitung bei, dem darüber hinaus das zur Eintragung notwendige TÜV-Gutachten beigefügt ist. Sehr praktisch!


    Der schwierigere Teil der Installation ist die Verkabelung für das Kontroll-Modul und den im Innenraum anzubringenden Schalter, zumal da von jedem einzelnen Dämpfer Kabel zum Kontroll-Modul laufen müssen und damit hinter dem Armaturenbrett. In beiden o.g. Berichten hatten die Kollegen den Schalter im Aschenbecher montiert, was ich ebenfalls als die perfekte Lösung ansah – grifftechnisch sehr einfach während der Fahrt zu bedienen, und man konnte die Klappe schließen, wenn (etwa bei Nachtfahrt) das starke Leuchten des Schalters in der Sport-Stellung stört. Darüber hinaus kann der Controller dann auch sehr einfach über den Zigaretten-Anzünder seinen Strom beziehen. Das war daher sehr einfach – aber für die übrige Verkabelung mußte letztlich die komplette Armaturenverkleidung ausgebaut werden, was den Installationsaufwand zeitlich deutlich in die Höhe trieb; aber ich wollte, daß alle Kabel in den vorhandenen Kabelschächten laufen und nicht einfach ein paar neue Löcher gebohrt wurden.


    Hier einige Fotos von diversen Teilen des Fahrwerks (vorne, hinten, Verkabelung etc.) vor dem Einbau:


    Vor dem Einbau - Teile (1):
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    Vor dem Einbau - Teile (2):
    [Blockierte Grafik: http://www.treffbilder.de/images/16958322/b16_1hdp2.jpg]


    Vor dem Einbau - Teile (3):
    [Blockierte Grafik: http://www.treffbilder.de/images/16958358/b16-3ahh2.jpg]


    Vor dem Einbau - Teile (4):
    [Blockierte Grafik: http://www.treffbilder.de/images/16958381/b16-6vja2.jpg]


    Vor dem Einbau - Teile (5):
    [Blockierte Grafik: http://www.treffbilder.de/images/16958414/b16-2gep2.jpg]


    Und hier einige weitere Fotos nach Installation (die Fotos wurden einige Monate später angefertigt, daher der etwas schmutzige Zustand…):


    Vorderachse:
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    Vorderachse - näher:
    [Blockierte Grafik: http://www.treffbilder.de/images/03061937/dscn3734xeu2.jpg]


    Hinterachse (1):
    [Blockierte Grafik: http://www.treffbilder.de/images/03062065/dscn3747xvx2.jpg]


    Hinterachse (2):
    [Blockierte Grafik: http://www.treffbilder.de/images/03062037/dscn3746wla2.jpg]


    Schalter – hinter dem Aschenbecher-Deckel:
    [Blockierte Grafik: http://www.treffbilder.de/images/03061251/dscn3753fwl2.jpg]


    Wie das Auto nun aussieht (1):
    [Blockierte Grafik: http://www.treffbilder.de/images/96415451/dscn3714_1gce2.jpg]


    Wie das Auto nun aussieht (2):
    [Blockierte Grafik: http://www.treffbilder.de/images/16957518/dscn3832svl2.jpg]


    Wie man sehen kann, ist das Fahrzeug extrem tief – und das, obwohl es auf die höchste Gewindeeinstellung geschraubt wurde; meines Erachtens sind das wesentlich mehr als nur 30mm Tieferlegung.



    Verbesserungen?


    Als ich mein Fahrzeug von der Werkstatt abholte und damit zum ersten Mal fuhr, hatte ich den Eindruck, in einem anderen Auto zu sitzen – so groß war der Unterschied. Nicht nur, daß ich wesentlich näher an der Straße war (durch die erhebliche Tieferlegung), ich fühlte mich gleich wesentlich stärker mit der Straße verbunden, erhielt eine direktere Rückmeldung über deren Zustand. Das Fahrzeug fühlte sich solider, ruhiger an, und normale Kurven quittierte es mit nahezu keinen Karosseriebewegungen, und selbst bei sehr schneller Kurvenfahrt die Neigung der Karosserie ist wesentlich geringer als mit dem Serien-Fahrwerk (ich hatte ja auch nicht das M-Fahrwerk verbaut). Der Komfort in der "Normal"-Stellung war noch in Ordnung, Bodenunebenheiten wurden noch ganz gut geschluckt, nur kurze Bodenwellen gibt es nahezu ungefiltert an die Insassen weiter. Für ein stark tiefergelegtes Gewindefahrwerk war der Fahrkomfort allerdings immer noch ganz in Ordnung, auch auf weniger guten Straßen.


    Wenn der Bilstein-Schalter gedrückt wird und das Fahrwerk in den "Sport"-Modus geht, wird es merklich härter und Vertikalbewegungen werden nochmals reduziert. Auf normalen Straßen klebt das Fahrzeug nahezu auf der Straße, so hoch ist nun der Grip – bei schneller Kurvenfahrt geht es wie auf Schienen, auch wenn man vorher den Eindruck haben könnte, dass es jetzt doch ein wenig zu schnell sein könnte. Allerdings führt die Sport-Einstellung auch zu einem etwas nervöseren Verhalten in Bezug auf Bodenunebenheiten, so daß ich diese Einstellung letztlich nur auf der Rennstrecke verwendet habe.


    Dort kam dann auch der richtige Test – ein paar Runden auf der Nordschleife. Seit der Installation des Fahrwerks bin ich damit über 100 Runden dort gefahren und kann bestätigen, daß es eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Serienfahrwerk darstellt. Es vermittelt dem Fahrer ein wesentlich besseres, unmittelbareres Bild vom Straßenzustand sowie der Gewichtsverlagerung und den Reaktionen des Fahrzeugs, was ein deutlich gesteigertes Vertrauen in die Fähigkeiten des Autos nach sich zieht. Dessen Reaktionen können wesentlich besser vorhergesehen werden, und Grip-Niveau sowie Traktion der angetriebenen Räder können nicht nur erahnt, sondern erfahren werden.



    Probleme / Nachteile?


    Ich habe das Bilstein-Fahrwerk über 1 ½ Jahre genutzt, und bedauerlicherweise sind dabei mehrere Probleme zu Tage getreten.


    Problem Nr. 1: Lenkwinkel-Sensor


    Als ich nach Einbau des Fahrwerks das Auto zum ersten Mal startete, leuchtete ein wahres Feuerwerk an Warnleuchten auf: DSC ausgefallen, Aktivlenkung ausgefallen und eine ganze Reihe anderer Anzeigen, an die ich mich nicht mehr genau erinnere. Außerdem stand das Lenkrad schief bei Geradeausfahrt, und die Servolenkung war komplett ausgefallen.


    Was war passiert?


    Soweit ich dies nach etwas Recherche und Rücksprache mit BMW-Mechanikern nachvollziehen konnte, hatte die starke Tieferlegung den Lenkwinkelsensor (auf dessen Input alle elektronischen Fahrhilfen angewiesen sind) verwirrt und auf ein erhebliches Problem mit dem Fahrzeug selbst hingewiesen. Scheinbar kann der Lenkwinkelsensor lediglich in einem bestimmten Korridor an Tieferlegung funktionieren, ansonsten muß er für die unterschiedliche Höhe erneut kalibriert werden. Da die Daten, die der Sensor nunmehr empfing, nicht mehr mit der Kalibrierung übereinstimmten, wurden die auf dessen Daten angewiesenen Systeme abgeschaltet, damit sie nicht auf falschen Daten basierende Fahrzustände voraussetzten.


    Abhilfe - aber wie?


    Meine (freie) Werkstatt konnte das Problem leider nicht lösen, da für eine Neukalibrierung des Lenkwinkelsensors BMW-spezifische Hardware notwendig ist. Ich mußte das daher bei einer BMW-Werkstatt machen lassen, die dafür den läppischen Betrag von 600 EUR in Rechnung gestellt haben.


    Problem Nr. 2: Tieferlegung


    Nach Einbau des Bilstein-Fahrwerks war das Fahrzeug - trotz der höchsten Einstellung im vorhandenen Gewinde - ein ganzes Stück zu tief für meinen Geschmack. Ich hatte zwar grundsätzlich auch eine Tieferlegung beabsichtigt, wollte aber nicht, daß danach das Auto wie eine billige Reiskocher-Möhre aussah. Abgesehen von der suboptimalen Optik gab es aber auch eine ganze Reihe von praktischen Nachteilen:
    • Jede Ein- und Ausfahrt zu einer Tiefgarage ist sehr problematisch, da beim Herunterfahren der Frontspoiler erheblichen Bodenkontakt aufnimmt.
    • Wenn das Auto abgeschleppt werden muß (was mir einmal wegen eines Öl-Lecks passiert ist, vgl. der Bericht über den AR Design-Ölkühler), kann dies sehr problematisch sein, da es erhebliche Schwierigkeiten gab, das Fahrzeug die Rampe des Abschleppfahrzeugs hinaufzubekommen (letztlich ging das nur mit Unterleg-Brettern und dem Heck zuerst).
    • Der Federweg ist stark reduziert, so daß bei starken Unebenheiten oder Schlaglöchern die Federn auf Block gehen - was langfristig weder für die Reifen, die Felgen oder das Auto als Ganzes eine gute Sache ist.
    • Die unzureichend dimensionierten Federn führen an der Hinterachse bei Bodenunebenheiten in schnellem Tempo zu erheblichen Vertikalbewegungen, was in solchen Situationen (etwa Fuchsröhre, Pflanzgarten auf der Nordschleife oder einfach eine Bodenwelle bei 250 km/h auf der Autobahn) höchst beunruhigend ist.


    Hier einige Fotos zur Illlustration der Bodenfreiheit:


    Nürburgring / Eingang Karussell (1):
    [Blockierte Grafik: http://www.treffbilder.de/images/75427291/t0h_5608_1oct2.jpg]


    Nürburgring / im Karussell (2):
    [Blockierte Grafik: http://www.treffbilder.de/images/75427160/t0h_5606_1jyn2.jpg]


    Nürburgring / im Karussell (3):
    [Blockierte Grafik: http://www.treffbilder.de/images/16958001/dng_4041_1wpn2.jpg]


    Es scheint mir - und das ist auch die Ansicht meiner Werkstatt -, daß die Federn viel zu schwach für das Fahrzeuggewicht sind, was dazu führt, daß im belasteten Zustand die Federn bereits so stark in Kompression gehen, daß zum Fahren zu wenig Federweg übrig ist. Das liegt vermutlich daran, daß Bilstein ein- und dasselbe Fahrwerk für alle 3er (E46 und E90) verkauft, obwohl deren Gewicht mehrere hundert Kilo auseinanderliegen kann (und der 335i liegt da eher am oberen Ende der Skala). In deutschen Internet-Foren gab es eine ganze Reihe weiterer Personen mit genau demselben Problem, so daß dies wohl kein Einzelfall ist.


    Ich hatte zunächst versucht, das Problem teilweise mit dem sog. "Schlechtwetterpaket" zu lösen, bei denen es sich um Unterlegscheiben für die Vorderachse handelt (das Kit für die Hinterachse paßt wegen den geänderten Stoßdämpfern leider nicht).


    Schlechtwetterpaket (Vorderachse):
    [Blockierte Grafik: http://www.treffbilder.de/images/16958769/dscn3460_1tww2.jpg]


    Leider hat das aber nur ein wenig Abhilfe geschaffen, da ich nun das Auto zwar vorne etwas höher einstellen kann, es dafür aber dann hinten wieder entsprechend nach unten geht - was nicht so toll aussieht.


    Problem Nr. 3: Qualitätsproblem Stoßdämpfer


    Nach einigen Monaten mit dem Bilsteinfahrwerk machten sich die Stoßdämpfer durch Klappergeräusche bemerkbar, welche insbesondere bei niedrigem Tempo deutlich hörbar waren. Diese schienen sich auch dann zu verschlimmern, wenn das Auto stark beansprucht wurde, etwa nach einigen Runden auf dem Nürburgring. Eine Suche in Internet-Foren ergab, daß dies kein Einzelfall war, sondern offensichtlich ein typisches Problem dieser Stoßdämpfer ist. Bilstein scheint sich dessen wohl auch bewußt zu sein, da diese die Stoßdämpfer kostenlos austauschen - allerdings natürlich ohne die (auch nicht unerheblichen) Ein- und Ausbaukosten zu ersetzen.


    Zu meiner Enttäuschung mußte ich jedoch nach einigen Monaten mit den neuen Stoßdämpfern feststellen, daß dasselbe Problem wiederkam und auch diese Stoßdämpfer anfingen zu klappern. Das ist nicht gerade das, was ich von einem deutschen High-End-Fahrwerk erwarte...und auch wenn Bilstein die Stoßdämpfer ein weiteres Mal ersetzen sollte, sehe ich nicht ein, mehrfach die Ein- und Ausbaukosten zu tragen.



    Zusammenfassung


    Das Fahrwerk ist insgesamt wirklich gut und eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Serien-Fahrwerk. Es trug beträchtlich zum Fahrspaß bei (zumindest wenn man grundsätzlich ein sportlich abgestimmtes Fahrwerk mag). Diesen positiven Aspekten stehen jedoch eine Reihe von erheblichen Problemen gegenüber, die ich für ein Fahrwerk dieser Preiskategorie nicht akzeptabel finde.



    Noch aktuell?


    Seit März 2012 ist das Bilstein-Fahrwerk durch das Öhlins Road & Track ersetzt worden, welches in allen Belangen deutlich besser ist.

    Vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht! :thumbsup:


    Was hat der Umbau an Material gekostet?


    Gruß Uwe

    Ich hab's jetzt nicht mehr so genau im Kopf, aber auf der Seite von HP Autowerks kannst Du die einzelnen Komponenten recht einfach zusammenrechnen. Auf http://www.online-teile.com kannst Du auch gleich die Preise in Deutschland der einzelnen Original-Teile nachschauen.


    Alpina_B3_Lux

    kannst du das noch bitte ändern?! =)
    ................


    ansonsten gibts nicht hinzuzufügen, dies Thread ist nun für alle e90 und das find ich spitzer, abonniert xD

    Gut gesehen, danke! Schon geändert. Passiert manchmal, wenn beim copy/paste der Browser des Forums automatisch ein "URL" hinzufügt, warum auch immer.


    Alpina_B3_Lux

    Der folgende Bericht - wie auch eine Reihe weiterer Berichte - habe ich ursprünglich nur im folgenden Thread in der Rubrik "Uservorstellungen" veröffentlicht: Alpina_B3_Lux - 335i E90 LCI Individual - Berichte zu diversen Modifikationen


    Da aber unter dieser Rubrik wohl nur wenige nach den recht spezifischen Erfahrungen der einzelnen Umbauten suchen werden, habe ich mich entschlossen, einige dieser Berichte auch einzeln in den jeweils einschlägigen Sonder-Rubriken einzustellen, so dass möglichst viele von meinen Erfahrungen profitieren können. So hoffe ich, daß sich die nicht unerhebliche Arbeit des Abfassens der Berichte nochmals etwas besser rentiert und vielleicht dem ein oder anderen weiterhelfen kann.



    M3-Domstrebe


    Warum?


    Die M3-Domstrebe war für mich das letzte fehlende Puzzle-Teil, welches man zur Verbesserung der Fahreigenschaften direkt aus dem M3 übernehmen konnte. Da die bisher installierten M3-Fahrwerks-Komponenten bereits einen sehr positiven Einfluß auf das Handling meines Fahrzeuges hatten und ich wußte, daß man auch die M3-Domstrebe übernehmen konnte, mußte ich nicht lange darüber nachdenken.


    Aber halt, hat nicht der 335i bereits eine Domstrebe? Das ist richtig, diese ist allerdings recht dünn und nicht sonderlich effektiv, da das Ende der Domstrebe an der Spritzwand lediglich eine Nut am Ende der Strebe ist, so daß diese das Fahrzeug nur gegen Stauchung, nicht aber gegen Dehnung absichert. Auch die serienmäßige Befestigung mit einem einzigen Bolzen ist weniger solide als die mit einem Druckguß-Ring befestigte M3-Domstrebe.


    Weitere Frage: Gibt es nicht von der BMW Performance-Linie bereits eine Domstrebe zum Nachrüsten für den 335i? Das stimmt auch, allerdings ist diese im Vergleich zur M3-Domstrebe ebenfalls weniger gut geeignet, da auch dieses lediglich eine Zweiwege-Befestigung vorsieht; die M3-Domstrebe hingegen ist an drei Punkten verankert und verbindet die Domstrebe auch mit der Spritzwand, und nicht nur die beiden Federbeine miteinander. Diese V-förmige Bauform ermöglicht auch einen Zugriff auf den Motor und erfüllt die notwendigen Fußgänger-Schutzvorschriften im Fall eines Crash.



    Wie?


    Zunächst benötigt man wie immer die notwendigen BMW-Original-Teile, welche man bei jeder BMW-Werkstatt bestellen kann. Hier ist der Link zum Katalog von RealOEM: BMW E92 M3 strut brace installation on 335i


    Und so sehen die Komponenten aus:
    [Blockierte Grafik: http://www.treffbilder.de/images/16954212/r385_1own0.jpg]


    Hier ist zur Erleichterung der ganzen Angelegenheit eine Liste der Teile-Nr.:


    • 51617900821 Ring, Domstrebe links
    • 51617900822 Ring, Domstrebe rechts
    • 51618044553 Domstrebe (zweimal)
    • 51618045860 Aufnahme Domstrebe
    • 51617891281 Abdeck-Kappe (zweimal)
    • 51618046445 Stehbolzen (zweimal) *
    • 51717898374 Stehbolzen (viermal) *
    • 07119904401 Sechskantschraube (2x)
    • 07146954965 ASA-Schraube mit Sicherungsscheibe (kann von der Serien-Domstrebe weiterverwendet werden)
    • 07146963730 Torxschraube (2x)
    • 51717895241 Sechskantmutter (6x)
    • 31316769731 Bundmutter selbstsichernd (6x)


    Die mit einem (*) markierten Teile sind notwendig, da ansonsten die Domstrebe mit dem Mikrofilter kollidiert. Das Teil Nr. 51618046445 kann durch zwei 07119904401 Bolzen ersetzt werden.


    Da ich jeglichen Problemen mit nicht passenden Schrauben und Bolzen aus dem Weg gehen wollte, habe ich den kompletten Satz mit allen Teilen über HP Autowerks geordert, wie bereits mit den übrigen M3-Teilen. Hier ist der Link für dieses Gesamtpaket, welches bereits alle notwendigen Teile für einen Einbau in einen 335i beinhaltet: HP Autowerks / Link zur M3-Domstrebe – insgesamt kostet das alles ca. 250 EUR.


    Die Domstrebe wurde wiederum von Daum Motorsport installiert; soweit jemand das selbst machen möchte, hier ist eine ausführliche Anleitung dazu: BMW E92 M3 Domstreben-Einbau auf 335i


    Hier einige Fotos, wie die Domstrebe nun auf meinem Auto aussieht:


    Blick auf den Motorraum / rechtes Federbein (siehe roten Pfeil):
    [Blockierte Grafik: http://www.treffbilder.de/images/16955929/dscn3819_1lzy2.jpg]


    Blick auf den Motorraum / von vorne (siehe roten Pfeil):
    [Blockierte Grafik: http://www.treffbilder.de/images/16956076/dscn3825_1nrc2.jpg]


    Blick auf den Motorraum / Komplettansicht (siehe rote Pfeile):
    [Blockierte Grafik: http://www.treffbilder.de/images/16956130/dscn3826_1pdg2.jpg]



    Verbesserungen?


    Bei Abholung meines Fahrzeuges von der Werkstatt bin ich damit gleich einige kurvige Landstraßen gefahren, und der Unterschied war sofort spürbar. Verglichen mit anderen Modifikationen war der Unterschied sicherlich nicht immens, aber man konnte ihn dennoch deutlich merken. Die anfängliche Reaktion auf Lenkbewegungen ist schärfer und direkter, und in einer Kurve können bereits klein Lenkbewegungen den Vorderwagen sich nochmals besser in die Kurve hineinfräsen lassen. Insgesamt kann man das Fahrzeug nochmals präziser lenken, und der Fahrspaß ist vor allem bei kurvigen Straßen nochmals ein wenig höher.



    Probleme / Nachteile?


    Gibt es eigentlich keine. Insgesamt ist es für die recht kleine Änderung des Lenkverhaltens eine recht teure Modifikation, aber im Gesamt-Kontext meiner ohnehin schon umfangreichen Umbauten spielte das dann auch keine Rolle mehr.


    Alpina_B3_Lux