also ich bin ja auch kein crack auf dem gebiet und werde auch nie im leben darüber nachdenken mein motor auf 500ps aufzublasen, aber was mich dann doch einfach mal interessieren würde ist wie der motor das den bitte aushalten soll? ich mein klar hardware komponenten müssen getauscht werden, aber von sachen wie kolben,pleuel,kurbelwelle,kurbelwellengehäuse,getriebe,antriebswelle,kardanwelle usw ist hier nicht die rede?!? halten die teile so ein massive leistungssteigerung überhaupt aus? also ich kanns mir beim besten willen net vorstellen
wieviel drehmoment sollen des ding danach haben?
Das ist eine durchaus berechtigte Frage.
Es gibt darauf eigentlich keine befriedigende Antwort. Wenn man so weit über die Serien-Leistung hinausgeht und keine verläßlichen Daten vom Hersteller hat, muss man immer darauf gefaßt sein, daß man über die Belastungsgrenze hinausgeht und den Motor hochjagt. Wenn man mit dem Risiko nicht leben kann, darf man so etwas nunmal nicht machen.
Es gibt jedoch zumindest Indikatoren, die darauf hindeuten, dass der Motorblock an sich sehr stabil ist und auch deutlich über 500 PS aushalten kann. Es gibt in den USA bereits eine ganze Reihe von Leuten, die mit den Serien-Turbos Methanol und Lachgas kombinieren und damit bereits an die 600 PS erreicht haben - dabei hat dann zwar die Kupplung ihren Geist aufgegeben, der Motor macht das aber bei allen ohne weiteres mit. Mittlerweile gibt es auch immer mehr, die den N54 mit grösseren Turbos fahren und dies auch wiederum mit Renn-Benzin, Methanol und Lachgas kombinieren - auch hier gab es bislang, trotz der Belastung durch 1/4-Meilen-Rennen, keine Motorprobleme.
Ich habe darüber auch mit einigen Fachleuten aus der Motorsport-Szene gesprochen. Die meisten waren sich einig darin, dass man in solchen Leistungsregionen über Schmiede-Kolben mit geringerer Verdichtung (zur Reduzierung der Klopfneigung) und festere Pleuel (etwa aus Titan oder einer hochfesten Stahl-Legierung) nachdenkden sollte - zumindest, wenn man die Leistung auch regelmässig abrufen möchte. Da beide der genannten Modifikationen ohne weiteres machbar sind - es gibt bereits Anbieter hierzu für den N54 -, ist das letztlich nur eine Sache des Preises. Denn dafür muss der Motor ausgebaut und aufgemacht werden, was verhältnismässig teuer ist; hinzu kommt, dass solche Komponenten auch nicht gerade preiswert sind, da der Markt hierfür recht klein ist.
Um den Antriebsstrang mache ich mir - zumindest in meinem Fall - keine Sorgen, da ich nicht vorhabe, mit meinem Fahrzeug Ampelrennen oder 1/4-Meilen-Rennen zu fahren, bei denen die Belastung für Getriebe etc. sehr hoch ist. Beim Handschalter muss lediglich an eine stärkere Kupplung gedacht werden, aber auch hier gibt es bereits einige Anbieter.
Als letzten Punkt sollte man auch bedenken, dass viel von der Programmierung und dem Ausreizen der Leistungsreserven abhängt: Wenn man mit den grösseren Turbos "nur" mit 16psi Ladedruck und 98 Oktan-Benzin fahren möchte, ist das eine ganz andere Angelegenheit, als wenn man den Ladedruck auf 22psi anhebt, Methanol zur Erhöhung des Oktanwertes hinzufügt und einen Schuss Lachgas hinzugibt.
Das Reizvolle an der Geschichte ist, dass man mit immer noch verhältnismässig wenig Aufwand und Kosten (wenn man dies mit anderen Sportwagen in derselben Leistungsklasse vergleicht) ein 500 PS-Auto fahren kann, was nicht danach aussieht, keine Unterhaltskosten eines Supersportwagens hat und als "daily driver" einsetzbar ist.
Alpina_B3_Lux