Ich wüsste auch nicht daß BMW explizit ein Absaugen von Öl vorschreibt, darüber kann man auch im TIS nirgendwo was lesen.
Dennoch kann es natürlich sein, daß dem ehemaligen BMW Lehrling sowie den anderen Mitarbeitern damals in deren Betrieb
das Losdrehen der Ablaßschraube verboten wurde.
Allerdings nicht aus technischer Sicht, sondern wahrscheinlich weil:
1. Schnelleres, effektiveres Arbeiten durch Absaugen
2. Keine Sauereien und rumgetropfe unterm Auto, kein umschütten von Altöl in irgendwelche Entsorgungsbehälter ect.
Altöl wird kleckerfrei abgesaugt, neues Öl direkt wieder eingefüllt.
3. Geringeres Risiko bezüglich Beschädigungen am Kundenauto, da keine Schraube abgerissen oder überdreht wird
und zudem das Auto auch nicht irgendwo an den Aufnahmen beschädigt werden kann, wenn beispielsweise der Lehrling
nen schlechten Tag im Umgang mit der Hebebühne hat.
Nebenbei sei noch erwähnt daß viele Autos gar keinen Peilstab mehr haben, dann muss sowieso die Ablaßschraube rausgedreht werden.
Absaugen von Öl kann gut sein, aber nur wenn man mit dem Sauger auch wirklich den tiefsten Punkt der Ölwanne erreicht, also
dort wo sich auch die Ablaßschraube befindet.
Ob dies immer bei jedem Auto so gut klappt würde ich persönlich bezweifeln.
Den weiteren Ausführungen des BMW Meisters würde ich soweit zustimmen.
Eine Motorspülung ist eigentlich nur nötig, wenn der Motor tatsächlich total verschmoddert ist.
Man sollte sich aber dabei bewusst sein daß immer ein gewisses Risiko besteht.
Im einfachsten Fall wird der Kahn an allen Ecken und Enden undicht - dort wo der nun gelöste Schmodder bisher
alles jahrelang zusammen gehalten hatte.
Im schlimmsten Fall kann es zum Zusetzen von feinen Ölbohrungen kommen - mit einem möglichen Motorschaden.
Wenn so eine Siffbude also gereinigt werden muß, dann sollte man es langsam tun.
Erst einmal mit hochwertigem Öl fahren und später mit einer milden Spülung und etwas weniger Einwirkzeit als angegeben durchspülen.
Dann langsam steigern. Aber nicht sofort die Hammerdröhnung einfüllen und auf die Autobahn 
Bezüglich Additive gebe ich dem Meister auch recht.
Sie können nützlich sein, sollten aber nicht notwendig sein. Sowas kann man in den Motor füllen wenn es Probleme gibt und
man kurzfristig Linderung benötigt (Hydrostössel Klackern, Ölverlust ect.)
Es ist aber keine Dauerlösung und nur zum Spaß sollte man sowas bei einem intakten Motor nicht einfüllen.
Übrigens ist es auch nicht so optimal ständig neue Ölsorten auszuprobieren und laufend umzuölen.
Jeder Hersteller fährt mit seinen Additiven eine spezielle Strategie.
Das was ein Öl der Marke X mit der Zeit an Wirkung aufgebaut hat kann durch ein Öl der Marke Y wieder zunichte gemacht werden.
Beispiel:
Manche Öle lassen Dichtungen etwas aufquellen um sie geschmeidig zu halten, dann kippt man plötzlich eine andere Ölmarke rein, welche mehr
auf "Putzen" ausgelegt ist, und schon ist der Effekt vom ersten Öl der Marke X wieder zunichte gemacht.
Dabei kann es auch vorkommen daß ein häufig umgeölter Motor für ein paar tausend Kilometer "Schwitzt" und dann plötzlich wieder damit aufhört.
Regelmäßiger Ölwechsel in nicht zu langen Abständen ist das A und O
Selbst ein (freigegebenes) Baumarktöl ist - regelmäßig gewechselt - besser als ein Nonplusultra Superöl welches jahrelang im Motor verbleibt.
Kein Öl allein kann so gut sein, daß es einen regelmäßigen Ölwechsel toppen könnte !