Da ich ja mehr oder weniger zum Thema "Physik und Turbo" angespitzt wurde ein kurzer Exkurs. Der Turbolader dient letztlich zu einer Betriebspunktverschiebung in den Bereich "hohe Last, niedrige Drehzahl" (der gefühlte Drehmomentvorteil führt zu niedriger Fahrdrehzahl) in welchem aufgrund der geringeren innermtorischen Reibverluse aufgrund der geringeren Drehzahl bzw. Zylinderanzahl Vorteile im Teillastbereich erzielt werden können. Da ein Turbolader aber im Vergleich zu einem Sauger je nach Gaspedalstellung unterschiedlich viel Luft zur Verfügung stellen kann, wird entsprechend dem Stöchiometrischen Verhältnis mehr Kraftstoff eingepritzt, welches bei geringerem Hubraum eben ähnliches an Kraft eines Größervolumigen Benziners generieren kann. Da der Betriebspunkt beim Turbomotor aber eben Drehmomentoptimiert im unteren Drehzahlbereich eingestellt wird (da wo der Motor am häufigsten betrieben wird), führt das zu einem schlechteren spezifischen Verbrauch bei hohen Drehzahlen. Hinzu kommt die prinzipbedingt hohe Abgastemperatur, vorallem bei starker Belastung, welche durch zusätzliche Gemischanreicherung (wieder erhöhter Verbrauch) minimiert wird.
Wird ein Turbomotor nun gechippted, passiert nichts anderes, als das der Ladedruck erhöht wird. Mehr Luft erfordert wieder mehr Kraftstoff und generiert Mehrleistung. Wird nun das höhere sprzifische Drehmoment wieder zur Senkung der Betriebsdrehzahl genutzt, wird wie bereits oben beschrieben der "Betriebspunkt" verbrauchsgünstig vorverlegt. Die Verbrauchsnachteile im Vollastbetrieb werden aber dadurch noch größer, da mit mehr Luft eben auch mehr Kraftstoff gebraucht wird und die thermische Belastung zusätzlich steigt, weshalb wieder "fetter" gefahren werden muss.
Der gravierenste Unterschied besteht eben zwischen Saugern und Turbomotoren an der Optimierung des Betriebspunktes. Während die Leistungskurve beim Sauger eigentlich immer kurz vor Maximaldrehzahl am größten ist, fällt Sie beim Turbomotor nach oben hin meist ab. Wird der Motor dann trotzdem aufgrund des Abrufens von maximaler Beschleunigung (Raddrehmoments) in hohen Drehzahlbereichen bewegt, ist der Wirkungsgrad deshalb meist schlechter als beim Saugbenziner. Deshalb auch der hinlänglich bekannte Spruch zum Turbomotor bei hoher Belastung "Turbo läuft, Turbo säuft"
Das soll nur als einfache Beschreibung reichen, Calilet zum Beispiel kann dazu bestimmt noch detailierter antworten, im Prinzip ist das thema auch zu komplex um es kurz zu erklären, dafür spielen zu viele Randbedingungen eine Rolle
In der Regel brauchen leistungsgliche Turbomotoren im Teillastbereich (Stadt/Überland) weniger, bei hoher Belastung auf der AB mehr als Ihre Saugerbrüder....Man kann es auch nicht pauschal sagen, es gibt unterschiedlichste Auslegungen für Turbomotoren, je nach Abstimmung mit entsprechenden Vor- und Nachteilen.