Beiträge von stitch007

    Ich gebe mir mal selbst die Antwort, vielleicht interessiert es ja noch jemanden: 10Nm, Anzug von der Mitte nach außen. Oder man macht das wie ich und tauscht gleich den eingelaufenen Nockenwellenträger mit, dann kann man die Nockenwellen vorher schon darauf montieren und zieht einfach jeden Lagerbock mit 10Nm fest, Reihenfolge egal.

    ABER: Der Nockenwellenträger hat mit seinen 15Nm eine einzuhaltende Anzugsreihenfolge, von innen nach außen über Kreuz.

    Da ich meinen Motor mittlerweile auseinander habe, würde ich mal tippen, dass mindestens die Kette vom HDP-Rad zur Einlassnockenwelle gerissen ist. Du kannst den Ventildeckel abbauen, um Dir Gewissheit zu verschaffen. Aber wenn die Nockenwelle nicht dreht, die KW schon, ist der Fisch eigentlich geputzt.


    Somit kannst Du mindestens rechnen, dass das folgende Teile neu müssen:


    - Kettenkit ca. 300€

    - eventuell Kipphebel (pro Stück ca. 16€)

    - ...


    Ist Glaskugellesen. Wenn Du dabei bist, muss der Motor eh raus. Dann macht man bei der Laufleistung auch gleich Kupplung und Zweimassenschwungrad (ca. 600€) neu, bei mir waren die Nockenwellen fällig (untypisch, außer eine ist bei Dir gebrochen oder krumm), was für beide mit knapp 450€ zu Buche schlug (FAI, als Zweitlieferant über BMW bestellt). Wenn die Nocken raus sind, würde ich schauen wie die Lagerstellen im Zwischengehäuse aussehen. Bei mir ist die erste Lagerstelle der Einlassnockenwelle stark riefig, also auch neu. Bei BMW 215€, Zweitlieferant 140€.

    Dann die Injektoren. Bei mir ist mindestens einer defekt. Kosten bei BMW 290€ im Austausch (Leebmann24), abzüglich knapp 30€ Altteilepfand. Der DPF stünde eventuell auch zur Reinigung an, ich mache bei 260tkm auch gleich die Motorlager neu. Wenn Du ungeregelte (ohne Anschluss für einen Unterdruckschlauch) haben möchtest, ich würde einen Satz von Febi abgeben. Nagelneu, war für meinen, der hat aber geregelte Lager.

    Und dann kommt noch die Arbeit. Motor raus, Kleinteile (Dehnschrauben, Dichtungen...)


    Da kommt ein bisschen was zusammen, wenn man es nicht selber macht. Es kann günstiger sein, aber das weiß man erst wenn der Motor offen ist.

    Ich habe meine Vorderachse bei 132tkm gemacht, weil das Lenkrad beim Bremsen begann zu flattern. Danach war Ruhe. Verwendet habe ich Meyle HD Teile.

    Jetzt hat das Auto 262tkm gelaufen, das Meiste Langstrecke. Aktuell ist der Motor in Behandlung, als nächstes kommen die Stoßdämpfer und die Hinterachse dran. Hinten hat der TÜV-Mann mich beim letzten Mal darauf hingewiesen, dass die Anschlagdämpfer (gelbliche Schaumstoffpuffer oben auf der KOlbenstange des Stoßdämpfers) zerbröselt sind.

    Der E9x ist auch das deutlich hochwertigere Auto. Mir kommt keiner der Nachfolger mehr ins Haus. Allein die Tatsache, dass bei den F3x geschäumte Oberflächen durch billige, lackierte Blenden ersetzt wurden, zeigt die Sparambitionen nur im Innenraum.

    Mein E91 ist das mit Abstand günstigste und zuverlässigste Auto das ich je hatte. Ich habe auch noch nie vorher ein Auto so lange gefahren und halte mittlerweile eher nach einem anderen Motor als einem anderen Auto die Augen offen. Wobei ich vermutlich den vorhandenen neu aufbauen werde, wenn er mal verschlissen ist, sofern er kein Loch hat.


    Gruß und gute Fahrt mit dem Neuen!

    Eins verstehe ich nicht. -Wenn hier ein Riss oder eine defekte Kopfdichtung mit Abgas im Kühlsystem vermutet wird, würde ich mir doch als erstes für 15€ so einen CO-Tester holen und den mal auf dem Ausgleichsbehälter aufpfropfen, während der Motor läuft. Wenn sich die Prüfflüssigkeit gelb verfärbt, weißt Du sofort sicher Bescheid. Der nächste Schritt wäre nicht mehr weiter zu fahren. Ein Freund hat auch mal gedacht, er könnte ja immer fleißig Wasser nachkippen, wenn der Motor das verbraucht. Ergebnis waren zwei blitzsaubere, aber leider auch blitzblanke Zylinder. So etwas habe ich vorher noch nie gesehen! Da war nix mehr mit Hohnschliff, dafür konnte man die Stellen sehen, an denen die Kolbenringe an den Zylinderwänden bei längerer Standzeit angegammelt sind. Der Motor war also final hin.


    Mach eine Druckprüfung des Kühlsystems, miss die Kompression der Zylinder und wenn Du die Injektoren dann eh schon draußen hast, endoskopiere sie, um zu sehen, ob eventuell schon ein Schaden in einem Zylinder vorliegt. Dann hast Du eigentlich alle günstigen Tests gemacht und kannst entscheiden, ob es sich lohnt einen anderen Motor, egal aus welcher Quelle, reinzuhängen. Vielleicht ist aber auch nur die Kopfdichtung hin, die kann man wechseln und in dem Zuge den Kopf revidieren lassen. Wäre vielleicht auch eine Möglichkeit.

    Vielleicht findest Du jemanden, der Zugriff auf die Restwertbörse hat und kannst Dir darüber einen Unfalltotalschaden günstig schießen, aus dem Du den Motor nimmst? Ist ne schwierige Entscheidung, aber ich würde mir erst einmal ein paar Fakten schaffen, um sie überhaupt fällen zu wollen.


    Viel Erfolg und gutes Gelingen!

    Hast du den Motor komplett ausgebaut?


    Gruß

    Ja. Da ich leider in meiner Werkstatt noch keine Hebebühne liegen habe, mache ich das vor der heimischen Garage. Beim E9x dürfte es zwischen Spritzwand und Motorrückseite zum Schrauben auch bisschen eng werden. Wahrscheinlich hat auch das schon jemand hinbekommen, aber da ich diese OP zum ersten Mal mache, hab ich beschlossen den Motor komplett rauszunehmen. Spätestens wenn Du den Kettenkasten mit der Dichtpaste sauber und dauerhaft dicht ansetzen möchtest, hilft jeder Zentimeter Platz zum sauberen Arbeiten ungemein.

    Da ich auch die Motorlager, die Kupplung und das ZMS neu mache, hat sich das einfach angeboten. Im Liegen unter dem aufgebockten Auto hast Du einfach keine vernünftigen Angriffspunkte.

    Der Motor ist aber auch so kurz, dass man ihn recht einfach rausgehoben bekommt. Klimakompressor und Servopumpe habe ich abgeschraubt und mit Kabelbindern im Motorraum fixiert.

    Was mich etwas aufgehalten hat war dass ich keinen E14-Ringschüssel hatte, um zwei Schrauben vom Getriebe an den Motor zu lösen (in Fahrtrichtung gesehen die oberste und die links davon). Da war für Nuss und Ratsche zu wenig Platz und der Zirkus mit drülfzig Verlängerungen und Kardangelenken am Getriebe vorbei, war mir zu windig.

    Nee, keine Sorge. Ich bin ja nicht verrückt und stecke den Motor mit einem Schraubenzieher ab! Nein, ich habe den nur genutzt, um zu sehen wo der Kolben steht, wenn die Nockenwellenbrille drauf passt und die Nocken des ersten Zylinders entsprechend BMW-Vorgabe so stehen, dass OT erreicht ist.

    Ich hab mir das Arretierset von StahlMaxx oder so ähnlich besorgt.

    Es gibt tatsächlich zwei Werkzeuge zum Arretieren der KW. Einmal das 114320 (das hab ich in dem Set), das ich brauche, um das Antriebsrad der HDP zu der Markierung am Block einzustellen. -Der steckt die KW aber nicht auf OT, sondern 45° nach OT ab, folglich kann damit die Lehre für die Nockenwellen gar nicht passen. Dann gibt es noch das andere Fixierwerkzeug, das aber wohl erst dann zum Einsatz kommt, wenn die technische Änderung zum Tragen kommt, dass die HDP 11° nach OT fixiert werden muss.


    Mein Denkfehler war schlicht und einfach (inspiriert durch diverse Youtube-Videos), dass ich das Werkzeug 114320 und die Brille für die Nockenwellen gleichzeitig dachte fixieren zu müssen. Das kann aber gar nicht gehen, da das 114320 die HDP auf Markierung fixiert und das eben -wie oben geschrieben- bei 45° nach OT.

    Daraus ergibt sich dann ja auch das Vorgehen bei der Demontage- und späteren Montagereihenfolge der Ketten.


    Danke für alle Hinweise, jetzt ist der Knoten geplatzt. Übrigens passt die Markierung am Rad der HDP ziemlich exakt zur Markierung an meinem Block. Zumindest konnten die Spanner die Kettenlängung also noch so ausgleichen, dass der Kasten sauber rappeln konnte.


    Gruß

    Thomas

    ich hatte schon mal nen N47 184Ps da war die Kette so gelängt das ich den nicht mal mehr per Hand durchdrehen konnte.

    Per Hand durchdrehen ist kein Problem. Nix hakt, nix klemmt. Auch die Geräusche kann ich nicht bestätigen und was das angeht, bin ich so empfindlich, dass es mich selbst oft nervt. Aber das ist auch mein Job...

    Ich habe mir diverse Videos von Steuerkettenwechseln angeschaut und darum kam ich drauf, dass der Mitnehmerzapfen bei mir so steht, wie z.B. bein N47 318d einem F31 (ist das der Nachfolger unseres? -Ich hab den Überblick verloren...).

    Also wenn die Kette so extrem gelängt ist (was ich ja nicht ausschließen möchte), dann hätte ich doch reihenweise andere Probleme sowohl akustisch, als auch vom Motorverhalten her.

    Ich hab den Motor auch komplett endoskopiert und da ist alles tutti. Die Auslassventile ohne Aufbrand, nur mit einer dünnen Rußschicht, die Sitzflächen sauber, alles bestens. Wenn ein Motor von den Steuerzeiten so daneben liegt, muss das doch Auswirkungen auf die Verbrennung haben. Selbst mein Verbrauch hat sich im Mittel nur um 0,2-0,3l/100km erhöht, was ich mal auf den gealterten DPF schieben würde. Hier müsste doch alles aus dem Ruder gelaufen sein, wenn die Steuerzeiten so komplett daneben sind, oder?

    Wenn man Kw und Nw zueinander nicht abstecken kann, hat sich die Kette gelängt.


    Das die Markierung der HDP bei Kw auf OT nicht passt ist normal. Die HDP wird auf 45 grad vor OT zur Kw abgesteckt

    Ok, dann passt das mit der HDP ja. Ging aus meinem TIS leider für den N47 so nicht hervor. Aber das ist auch die Version bis Modelljahr 2008.

    Dass Kuriose an der KW ist, dass der 1 Zylinder auf OT steht, soweit ich das mit dem langen Schraubenzieher im Loch des ersten Injektors sehen konnte. Der kleine Mitnehmerzapfen, an dem das Werkzeug einrasten sollte, steht dann zwischen 40 und 50° verdreht zur Sollposition, damit das Arretierwerkzeug einrasten könnte. Da würde doch auch kein N47 mehr klaglos und rund laufen. Zumal ich kein Steuerkettenrasseln etc. beim Start hatte, sondern lediglich das leise Rascheln im Leerlauf bei betriebswarmen Motor, wenn ich an einer Wand stand.

    Das Arretierwerkzeug für Motoren ab 2013 habe ich mir bestellt, es müsste heute kommen. Denn so wie das aussieht, würde das passen.

    Mein Motor ist aber von 2010. Sollte der Hobel mal einen Tauschmotor oder eine neue Kurbelwelle bekommen haben, hätte jemand das ganze Steuerkettengemüse von einem 2010er Motor an einen Nach-2013er gebaut, was ich mir nicht vorstellen kann. -Denn was in den ersten 6 Jahren des Autos passiert ist, weiß ich nicht.