Moin Moin zusammen...
Ich habe mir vor einem Monat meinen E90 318d zugelegt und bin schwer enttäuscht... nicht vom Wagen selber, aber davon wie ich ihn vom BMW Autohaus habe verhunst bekommen... Da ich das ganze Pamflet ungern neu schreiben möchte und mir das Thema nun auch zum Halse raushängt, stell ich einfach mal meine Mail an die BMW AG hier ins Forum, die den unlgaublichen Verlauf dieses Autokaufs dokumentiert...
So wird man heutzutage als Kunde behandelt und so wird mit einem so schönen Auto umgegangen...:
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Sehr geehrte Damen und Herren,
wie ich telefonisch gebeten wurde, hier nun die schriftliche Dokumentation des Kaufs meines E90 318d bei xxx in Itzehoe. Ich habe die letzte Nacharbeit abgewartet um nun einfach chronologisch die Geschehnisse zu schildern:
Am 19.02.2010 begann der Kontakt mit Herrn P., Gebrauchtwagenverkäufer, wegen dem 318d. Der erste Kontakt war sehr kurz angebunden, indem er mir nur den Schlüssel in die Hand drückte, damit ich mir das Auto mal von innen ansehen konnte. Als ich den Schlüssel zurückgab, teilte er mir mit, dass ich mich jederzeit zwecks Probefahrt an ihn wenden könne, was ich tags drauf auch tat und am Montag, 22.02.2010, diese durchführte. Für die Probefahrt wurden extra Winterreifen aufgezogen, da zu diesem Zeitpunkt noch Schnee und Eis auf den Straßen waren. Anschließend begann das erste Gespräch. Da ich aber die Papiere des Autos meiner Eltern, welches ich verkaufen wollte, nicht dabei hatte, setzte man sich erneut zusammen. Der mir angebotene Preis für die Inzahlungnahme war nicht sehr überzeugend, weshalb ich es selber an einen Exporteur verkaufte, der mir 42% mehr bot.
Scheinbar waren diese Verhandlungen und mehrmaligen Gespräche dem Herrn P. sehr lästig, was ab dem dritten Gespräch deutlich spürbar war. Anscheinend war ihm solch ein Aufwand für den Verkauf nicht wert. Dies hielt aber nicht davon ab sehr billige und leicht zu durchschauende Verkaufstricks anwenden zu wollen. Angeblich musste er bei einem Preisvorschlag meinerseits jemanden anrufen. Diesen konnte er leider nicht erreichen und machte ein Gegenangebot. Als ich beim nächsten Gespräch gebeten habe doch seinen Anruf nachzuholen musste er murrend zugeben, dass er sehr wohl seine Preise selbst entscheiden könne. Dies war der Anfang seit dem das Misstrauen langsam wuchs.
Da offenbar der Auspuff erneuert wurde, fragte ich Herrn P., wieso der ausgewechselt worden sei, worauf ich erst nach ca. 8 Nachfragen die Antwort heute erhalten habe, dass er angeblich nicht getauscht worden sei. Bisher blieb mir noch keine Möglichkeit von einem Fachmann bestätigen zu lassen, dass das nicht der Originalauspuff ist, was aber auch leicht erkennbar ist, da weder von unten noch im Endrohr Dreckrückstände sind, was nach 3 1/2 Jahren sicherlich der Fall wäre.
Zum optischen Eindruck des Fahrzeuges hieß es nur, dass der Wagen so oder so noch aufbereitet werden würde und auch einen gründlichen Check erhalten würde, bei dem alle beanstandeten Teile noch ausgetauscht werden würde. Vorhanden Kratzer sollten ausgebessert werden, weshalb ich mich dann um den Zustand des Fahrzeuges nicht weiter gekümmert habe. Genaue Betrachtung war zwecks Dreck sowieso nicht möglich (Fahrzeug stand auf Freifläche).
Am 25.03.2010 ist der Vertrag letzten Endes unterschrieben worden. Nach bekanntlicher Verkäufermanier wurde der Vertrag sehr schnell vorgeblättert jeweils zu den Seiten auf denen eine Unterschrift zu leisten war. Es vermittelte den Eindruck, dass ich gar nicht lesen sollte, was darin steht. Beim Finanzierungsvertrag habe ich dem auch Folge geleistet, da ich der BMW Bank soweit vertraue und die Standardverträge blind unterschrieben habe. Als es aber zum eigentlich Kaufvertrag ging wurde das Blättertempo scheinbar erhöht und es lag lediglich noch eine nahezu blanke Seite vor mir, auf der ich unterschreiben sollte. Daraufhin habe ich zurückgeblättert und mir den Vertrag durchgelesen. Dort fiel sofort auf, dass die vereinbarte Gebrauchtwagengarantie nicht aufgeführt war und 150,- € Zulassungskosten von denen vorher noch nie die Rede waren. Geschockt von der fehlenden Garantie und der spontanen handschriftlichen Ergänzung habe ich mich über die 150,- gar nicht mehr beschwert, worüber ich mich im Nachhinein sehr geärgert habe, da ich für 150,- den Wagen auch problemlos selber hätte anmelden können. Bevor ich die Unterschrift leistete, vergewisserte ich mich lediglich noch, dass die vorhanden Kratzer, wie besprochen behoben werden, was Herr P. mit dem Stichwort Smart Repair bestätigte. Auch auf die defekte Kofferraumklappe habe ich ihn erneut hingewiesen. Auf die Frage wann ich das Fahrzeug denn gerne hätte, antworte ich, dass es maßgeblich sei, wie lange sie bräuchten das Fahrzeug zu checken und aufzubereiten und ich mich danach richten würde. Daraufhin wurde mir Mittwoch der 31.03.2010 genannt mit dem Vermerk, dass ich das Auto ab Mittag abholen könne. Erst auf Nachfrage, nachdem ich schon fast wieder weg war, erfuhr ich den Ablauf bei der Übergabe und das ich keine 200€ Scheine mitbringen solle, da die zu oft gefälscht wären. Allerdings machte es den Eindruck, dass es ihm erneut lästig sei, weitere Zeit in mich zu investieren, was sich in einer unvergleichbaren Knappheit zeigte.
Nach dem Kauf sollte mich noch die Victoria-Versicherung anrufen, da diese Haus- und Hofversicherung von BMW sei. Nachdem sich diese bis zum Wochenende nicht gemeldet hatte, war ich Montags dabei die Versicherung bei der HUK abzuschließen, als sich am Abend endlich die Victoria meldete mit einem nicht schlechten Angebot. Da ich nochmal genauer die beiden Versicherungen vergleichen wollte bat ich um die Telefonnummer um mich tags drauf erneut zu melden. Zu diesem erneuten Melden kam es aber gar nicht mehr, da mich am Dienstagmorgen ein sehr unfreundlicher Herr P. anrief und nach dem Deckungscode fragte, bzw. wann ich denn gedenke ihm diesen zu geben. Bis dato hatte er keinen zeitlichen Rahmen gegeben, weshalb ich von Dienstagabend ausgegangen bin, wenn Mittwochs das Auto angemeldet werden soll. Somit wurde schnell der fertig gespeicherte Antrag der HUK abgeschickt und der Code übermittelt.
Als ich dann am Mittwoch den 31.03.2010 zwischen halb vier und vier das Auto abholen wollte, musste Herr P. das Auto noch von der Aufbereitung abholen. Bei der Übergabe ist mir erst fast die Luft weggeblieben und steigerte sich dann in pochende Halsschlagadern. Das Auto war in einem miserablen Zustand ohnegleichen für ein gerade gekauftes Auto. Gezeigt wurde mir das Auto aber erst nachdem ich für den Erhalt des Fahrzeuges unterschrieben habe. Als ich Herrn P. darüber in Kenntnis gesetzt habe, dass ich das Auto so nicht akzeptiere und ihn um ein Blatt Papier und Stift gebeten habe um die Mängel direkt fest zu halten, bot er an, dass ich das Auto über Ostern mitnehmen könne und zu Hause in Ruhe diese Auflistung machen könne und ich solle mir keine Sorgen machen, dass im Nachhinein versucht werden würde, Mängel auf Entstehung nach der Übergabe abgeschoben zu bekommen. Dienstags solle ich mich dann melden um einen Termin für eine erneute Aufarbeitung zu machen. Fußmatten suchte ich allerdings auch vergeblich woraufhin Herr P. beim Teileverkauf nachfragte und immerhin für vorne welche besorgen konnte. Die Hinteren sollte ich mir sobald verfügbar abholen.
Also habe ich über das lange Wochenende verschärft das Auto angeschaut, was zur Folge hatte, dass ich jeden Tag etwas neues entdeckt habe von falsch geklebter TÜV-Plakette bis zu absoluten stumpfpolierten Lack, unterschiedlicher halb abgefahrener Bereifung und losen Scheibengummis. Ganz abgesehen von dem Dreck in jeder Ecke sowohl innen als auch außen. Ostereiersuche in Form von Fehlersuche am Auto.
Nachdem alle bis dato entdeckten Mängel aufgelistet worden sind rief ich Dienstagmorgen Herrn P. wegen dem Termin an, der gerade in einem Kundengespräch war und mich sofort zurückrufen wollte. Nachdem er sich nach sechs Stunden noch immer nicht gemeldet hatte, rief ich ihn erneut an und musste mir dann noch einen dummen Spruch anhören, dass er mich ja nicht vergessen hätte. (Also lässt er mich vorsätzlich 6h warten?!) Tags drauf sollte ich dann aber mein Auto ihm auf den Hof stellen zusammen mit meiner Liste. Gleichzeitig hatte ich direkt einen Termin mit dem Filialleiter gemacht, der am Donnerstag stattfinden solle, also wenn mein Auto fertig sein sollte.
Die Fahrzeugübergabe erfolgte problemlos ohne großartige Diskussionen über meine aufgeführten Punkte:
Mängel bei Übergabe von IZ - JD xxx
- Polierrückstände massiv auf dem Lack
- Schlieren, wild hin und her poliert
- Politurrückstände auf Griffen, in Kanten, an PDC-Sensoren
- Gummis und Griffe wahrscheinlich durch Politur grau geworden
- Dach stumpf poliert
- Kratzer (Einladekante, Stoßstange, Bereich Türgriff) mehr als vorher; wahrscheinlich Lackausbesserungen wegpoliert
- Türkanten gar nicht gemacht
- Schürze und Spiegel ebenfalls nicht
- kleine Beule an Kofferraumkante neu
- Griff im Kofferraum defekt
- Wasserflecken
- Polster dreckig
- bröseliger Dreck im Kofferraum
- Haare am Dachhimmel
- vorne Radnabe und Bremsscheibe gesäubert, hinten nicht (Rost, Dreck)
- Scheiben voll mit Schlieren
- frischer grüne Kratzer am Spiegel
- BMW-Internet-Aufkleber nicht entfernt
- Uhr nicht gestellt
- Dreck in Ecken zwischen Seitenspiegel und Tür / Scheibe
- Dreck in Mittelarmlehne
- Grüne Patina an/in Scheibengummis (besonders rechts hinten)
- kein neuer Verbandskasten (Ablaufdatum Dez 10)
- Motorraum nicht gänzlich verdreckt, aber auch nicht frisch gewaschen (Premium Selection Zertifikat besagt Motorwäsche)
- Dreck an B-Säule (innen)
- Reifen nur noch 3-4mm; hinten unterschiedliche Reifen aufgezogen (Michelin und Conti)
- Frontscheinwerfer beschlagen
- TÜV-Plakette 08/11 (TÜV wurde aber neu gemacht)
- Handgriff Fahrerseite (innen) Folie abgelöst
- Heckscheibengummi abgelöst
- kein Serviceeintrag im Serviceheft
- starke Wasserflecken Türablagen Fahrer- und Beifahrertür
- Dreck an Türablagenverkleidung
- Flecken auf Sonnenblende
- Lack am Tankstutzen blättert ab
- Verbrauchsanzeige ungenau
- Testkilometer: 376 km
- Bordcomputer: 6,5l/100km
- Gleiche Zapfsäule jeweils bis zum klick getankt
- nachgetankt: 25,89l
- tatsächlicher Verbrauch: 6,9l
- Bitte justieren (Korrekturfaktor nennen/einstellen)
- Anschnallsignal Beifahrer geht, wenn es denn mal angeht, direkt wieder aus
- Ölstand zu hoch
- Batterie vier Jahre alt
Lediglich beim Punkt des abweichenden Verbrauchs erzählte mir Herr P., dass sich der Wagen erst an meinen Fahrstil gewöhnen müsse und sich das mit der Zeit angleichen würde. Das Stichwort Korrekturfaktor und verstecktes Menü im Bordcomputer waren ihm vollends fremd, als ich darüber aufklärte, dass er mir mal wieder einen Bären aufbinden wolle. Daraufhin kamen auch keine weiteren Diskussionen auf. Um zur Arbeit zu fahren bekam ich den Dienstwagen von Herrn P.. Die Reifen bekam ich am Tag der Übergabe auch zum ersten Mal zu Gesicht, da er während den Verhandlungen die ganze Zeit auf den neuen Winterreifen stand neben anderen Fahrzeugen rundum ebenfalls auf neuen Reifen.
Herrn S., Filialleiter von diesem Autohaus, hatte ich diese Liste bereits am Dienstag per Email zukommen lassen zusammen mit einigen Stichpunkten der Unfreundlichkeit und Unaufrichtigkeit von Herrn P.. Als ich am Donnerstag zu dem Termin erschienen bin, hörte sich Herr S. alle meine Punkte an und widersprach auch nicht sonderlich sondern schüttelte des Öfteren den Kopf, wie das Fahrzeug ausgeliefert wurde. Er bedankte sich, dass ich ihm das direkt berichtete, da man nur so etwas ändern könne. Ein Händedruck zum Abschluss und rüber zum Gebrauchtwagenhaus um zu sehen ob ich meinen E90 abholen kann. (Auch Herr S. hatte noch nie etwas von einem Korrekturfaktor gehört)
Dort sah ich meinen E90 in der Gebrauchtwagenhalle stehen. Herr P. begrüßte mich mit der Bemerkung, dass der Lacker und Polierer erneut tätig gewesen ist. Die Einladekante sah sehr gut aus. Herr P. wies auch darauf hin, dass die Schürze links und rechts komplett neu gemacht worden sei. Links sah sie auch sehr gut aus, allerdings rechts waren noch immer die gleichen Macken und sogar Schmutz, was zeigte, dass dort nicht einmal poliert worden sein kann. Des Weiteren war bei der Fahrertür der Lack sehr rau und stumpf, was mit der Bemerkung abgetan wurde, dass er auch noch nicht wieder poliert worden sei. Darüber hinaus zeigte ich Herrn P. noch diverse Kratzer, die zuvor nicht sichtbar waren und noch weggemacht werden sollten. Der Innenraum wurde noch nicht angerührt, was tags drauf geschehen sollte.
Als sich niemand nächsten Tag meldete fuhr ich am Abend vorbei um mich zu erkundigen, was jetzt geschehen ist und ob ich mein Auto abholen könne. Daraufhin erfuhr ich, dass sie den Wagen erneut bräuchten, da sie den Griff im Kofferraum bestellen müssten, sowie die Griffmulde in der Fahrertür und der Wagen dann aufbereitet werden würde. Darüber hinaus bekäme ich für die zwei unterschiedlichen Reifen hinten neue. Zecks eines Termins würde er, Herr P., sich Anfang der kommenden Woche melden, er bräuchte seinen Dienstwagen aber über das Wochenende und mein Fahrzeug sei ja schließlich fahrbereit.
Als sich am Mittwoch den 14.04.2010 noch immer niemand gemeldet hatte, fuhr ich erneut vorbei um nun zu wissen, wann das Fahrzeug wieder hin muss, da ich langsam auch eine neue Musikanlage einbauen wollte, ggf. Lenkrad besorgen, Frontsplitter usw. Daraufhin hieß es nur, er wisse nicht wann die Teile kommen würden und ich ja ruhig anfangen könne alles einzubauen, da er sich mit dem Termin nach mir richten würde. Als ich nach dem Auspuff erneut nachfragte hatte er auch wieder keine Antwort für mich und erklärte mir erneut, er würde den Vorbesitzer anrufen und nachfragen. Da ich noch Probleme hatte mit dem Knopfdruck für den Kofferraum kam Herr P. noch kurz mit zum Auto, setzte sich in den Wagen, sah es aber nicht einmal nötig meine darin sitzende Partnerin zu begrüßen, sondern ignorierte sie gekonnt.
Am Freitagabend hatte ich dann eine Nachricht auf der Mailbox, dass ich mich bitte bei ihm noch am gleichen Tag oder Montag, da er Samstag nicht im Hause sei, melden solle, da die Teile nun da seien und er Mittwoch vorschlagen würde als Termin. Die Nachricht erreichte mich erst am Abend, weshalb ich mich Montagmorgen bei ihm meldete. Während dieses Anrufes erfuhr ich, dass er den Termin schon fixiert hätte und ich ihm das Auto Mittwochmorgen vorbeibringen solle. Da ich aber morgens um 5:00 losfahre und um 6:00 bei Airbus anfange sollte ich ihm das Auto Dienstagabend vorbeibringen, was allerdings auch nicht ging, da ich bis 19:00 in meinem Nebenjob tätig war. Er fragte ob denn nicht mein Vater das Auto vorbeibringen könne, woraufhin ich fragte, wie ich denn dann zur Arbeit gelangen solle. Letzten Endes erklärte er sich bereit das Auto bei meinem Nebenjob (ca. 2km vom Autohaus entfernt) durch eine Azubine abholen zu lassen, die mir wiederum einen Leihwagen dalassen würde. Die Aufbereitung solle mindestens 3 wenn nicht sogar 4 Tage dauern, da er das Auto einen Tag fertig stehen haben möchte, damit er persönlich das Fahrzeug ganz genau anschauen möchte, bevor er es mir übergibt.
Am Tage des Telefonats, Montag den 19.04.2010, ging ich am Nachmittag zum Teileverkauf um mich nach diversen Preisen zu erkundigen. Dies war im Einzelnen: Sportlenkrad, M Lenkrad, Performance Lenkrad, Frontsplitter, Auspuffblende und HiFi System Alpine . Als ich nach dem Sportlenkrad fragte, wurde direkt das M Lenkrad aufgerufen. Nach dem Sportlenkrad musste ich mehrmals nachfragen und nachhelfen bis der Teileverkäufer dies aufrief. Als ich allerdings nach den Performance-Teilen fragte (Lenkrad und Splitter) konnte er mir überhaupt nicht weiterhelfen und behauptete, es gäbe kein Lenkrad, was unten abgeflacht sei. Das Alpine-System fand er hingegen recht schnell für den Listenverkaufspreis von 349,-€. Da ich mich seit dem Kauf viel im E90-Forum herumtreibe war mir ein BMW-Händler bekannt, der das System zu 269,- inkl. MwSt. anbot. Deshalb fragte ich nach ob denn an dem Preis noch was zu machen sei, da mir ein entsprechend anderes Angebot vorläge. Daraufhin fing der Verkäufer an mir etwas vorzujammern, dass sie ja kaum was daran verdienen würden und in den Preisen kein Spielraum sei, da sie nur wenige Prozente Mage darauf hätten. Gleichzeitig stand aber in dem zu mir gedrehten Monitor ein so genannter Sonderpreis von unter 250€. Daraufhin bedankte mich, drehte mich um und fuhr nach Hause. Da in mir der Groll wieder stieg, erneut angelogen worden zu sein, rief ich erneut den Filialleiter an mit der Bitte um ein Gespräch.
Als ich dort ankam saß neben Herrn S. der Teileverkaufsleiter Herr I. Mir wurde erklärt, dass der Herr Sch. kurz vor der Rente stehe und nicht mehr so sehr motiviert sei, dies zwar keine Entschuldigung sei, ihn man aber in den letzten Monaten wohl kaum mehr auf Kurs bekäme. Letzten Endes bot mir Herr Inselmann an mir die Karten mal auf den Tisch zu legen und zu schauen, welche Angebote er mir machen könne. Dies Gespräch verlief sehr nett, freundlich und sogar über den eigentlich Feierabend hinaus. Das erste und einzige Mal, dass ich mich wirklich betreut gefühlt habe.
Dienstagnachmittag wurde wie vereinbart mein Auto von der Auszubildenden abgeholt und übergab mir ein zum Verkauf stehenden Gebrauchten mit roten Nummernschildern, der bis auf einige Sonderausstattungen meinem bis auf die Farbe 1:1 glich. Aufgrund der Gleichheit hatte ich nun die Gelegenheit mit meinem zu vergleichen und spürte einen enormen Leistungsunterschied gegenüber meinem. Dieser Leihwagen fühlte sich wesentlich spritziger an, beschleunigte stärker und hatte eine höhere Endgeschwindigkeit. Dies teilte ich Herrn P. am Donnerstagnachmittag mit. Als Erklärungsversuch deutete ich auf einen vielleicht verstopften Luftfilter. Er meinte er würde sich darum kümmern. Da teilte er mir mit, dass das Fahrzeug tags drauf, Freitag den 23.04.2010, nachmittags fertig sein solle, er aber nicht da ist, sein Kollege mir aber die Schlüssel geben könne. Sehr unlustig lustig meinte er zu diesem, falls ich etwas zu „meckern“ hätte solle er nicht zuhören. Ich teilte ihm mit, dass ich Freitag meinem Nebenjob nachgehe und deshalb wahrscheinlich erst Samstag den Wagen abholen könne. So viel zu der Aussage, er wolle sich das Auto vor der Übergabe genauestens betrachte bevor ich es bekomme, damit es nun in einem 1A Zustand ist.
Ziemlich abgehärtet von dem bisherigen Verlauf haben sie es erneut geschafft mich zu schocken. Auf den ersten Blick schien das Auto zumindest wirklich gut poliert zu sein, auch wenn es bereits durch die eine Nacht des Draußenstehens leicht mit Staub bedeckt war. Auch die hinteren Radnaben wurden nun verzinkt. Bei näherer Betrachtung aber verblasste dieser Glanz.
- Noch immer dutzende Hologramme im Lack. Einige neu, andere durch die Politur zuvor
- Auf die hingewiesenen Kratzer am Kofferraumdeckel wurde nichts gemacht
- Flüssigkeit in den Einstiegsleisten
- Keine neuen Reifen wie angekündigt sondern Gebrauchte mit DOT 2706
- Schlieren auf Zierleisten
- Streifen auf Türablagenverkleidung
- Noch immer keine Fußmatten hinten
- Patina noch immer in Scheiben Gummis -> durch diese Rückstände Kratzer in Fahrerfenster
- Gummi an Heckscheibe löst sich noch immer
- Noch immer Fleck auf Rücksitzbank
- Noch immer Dreck im Kofferraum
- Dreck am Schaltknaufsack
- B-Säule Fahrerseite noch immer dreckig
- Beifahrerseite: Sitz erkennt noch immer nicht zuverlässig meine Partnerin wenn sie nicht angeschnallt ist
- Plastik der Türgriffe nur ganz grob und flüchtig mit schwarzer Pflege angemalt (Kanten und Ecken noch immer Grau)
- In Kanten und Ecken, sowie um die PDC-Sensoren weiße Politurrückstände
- Am hinteren rechten PDC-Sensor löst sich scheinbar eine Folie (kleiner Rest flatter nur noch); drumherum auch Lack beschädigt
- „Steinschlag“ hinten rechts in hinterster Scheibe und Plastikabdeckung daneben (NEU!)
- Hinten rechts in Tür Lack total stumpf, voll mit Blasen (NEU!)
- Hinten rechts Kotflügel bis hintere Tür scheinbar neu lackiert -> dutzende Lacknasen (NEU!)
- Im Lack entstandener Rand (nicht wegwischbar) (NEU!)
- Im richtigen Licht Riefe eines langen Kratzers erkennbar (NEU!)
- Enorme Lackkante an Griffmulde hinten rechts (NEU!)
- 7cm langer Kratze in Felgenkante hinten rechts(NEU!)
Was damit passiert sei könne er mich nicht sagen und zu den Macken im Glas und Plastik kam nur die Bemerkung „Also Herr Dillmann, das weiß ich ja nun nicht ob das nicht vorher schon war.“. Zum Thema weniger Leistung als der Leihwagen hieß es nur, der Meister hätte ihm gesagt, dass ein Luftfilter kein Einfluss auf die Leistung eines Fahrzeuges hätte. Aufgrund diverser falschen und inkompetenten Bemerkungen hat mich diese Aussage auch nicht mehr überrascht. Auch der Auspuff sei nicht erneuert worden. Letztlich bat er von meiner Seite aus einen Vorschlag wie wir nun weiter verfahren sollten, da ihm nichts mehr einfiele. Er bat mich doch eventuell mich um einen Aufbereiter zu kümmern und ihm dann die Rechnung zu geben, damit er dies seinem Aufbereiter in Rechnung stellen könne. Etwas geschockt bin ich so verblieben, dass ich mich am Montag noch mal melden würde, da mir so spontan auch keine Lösung einfiele. Er bat lediglich Herrn S. damit nicht zu belästigen, da er auch nicht mehr machen könne und zur Zeit viel zu tun habe.
Genaue Informationen was nun alles gemacht wurde und was nicht, was eventuell nicht gemacht werden konnte etc wurde nie mitgeteilt, da sich anscheinend Herr P. darüber auch nie informiert hat. Auch die Aussage, dass der Luftfilter nichts mit der Leistung zu tun hätte, hat er sich wahrscheinlich spontan aus den Fingern gesogen. Zwar ist solch eine Aussage schon für einen Autoverkäufer peinlichen, ich gehe aber nicht davon aus, dass ein Meister solch eine Aussage jemals treffen würde.
Nun sitze ich hier mit meinem Fluch in schwarz . Zweimal nachgebessert und jedes Mal kam er etwas schlimmer wieder zurück. Zudem soll ich mir nur Gedanken machen, wie sie ihren selbst fabrizierten Mist wieder geradebiegen können. Wobei mir mittlerweile jegliche Motivation und Freude an dem Fahrzeug verloren gegangen ist. 6 Wochen voller Ärger zum Thema Auto, was mittlerweile selbst Familie, Freunde und Partnerin nervt und meine Freundin soweit gebracht hat mich vor das Ultimatum zu stellen: entweder das Auto oder ich.
Ich bin ratlos wie ich weiter vorgehen soll und würde am liebsten die Zeit zu dem Punkt zurückdrehen, als ich das Auto meiner Eltern verkauft habe und den Verkauf nicht durchzuführen und weiterhin meinen E46 zu fahren, den ich nun an meine Eltern weitergereicht habe. Bis dato war ich dem 3er ohne Nebengedanken treu: E36, E46, E90. Eigentlich heißt es alle guten Dinge sind drei, allerdings in diesem Fall wohl eher nicht.
Bis jetzt habe ich viel Zeit und Energie in dieses Auto gesetzt und habe nach vier Wochen das Fahrzeug noch immer nicht so, wie ich es am 31.03.2010 hätte erhalten soll – im Gegenteil. Auch diese Email, was mein letzter Versuch ist den Kauf des Fahrzeuges noch ins positive zu drehen, da ich überzeugt bin, dass mein AH dazu nicht in der Lage ist, hat mich wieder den gesamten Sonntagmittag und -nachmittag gekostet. Auch mein morgiger Feierabend wird damit beginnen herauszufinden, was mit meinem Auto passiert ist, dass er so stümperhaft nachlackiert worden ist und welche Möglichkeiten bestehen das Fahrzeug ggf. zurückzugeben.
Ich hoffe eindringlich, dass Sie mir in der Sache weiterhelfen können und wenigstens nur der Vertragspartner vor Ort so unvergleichbar arbeitet und nicht die BMW AG im Allgemeinen.
Ich würde mich über eine Rückmeldung gern auch telefonisch freuen und verbleibe
mit freundlichen Grüßen,
So viel zu Kundenservice und BMW Qualitätspartner...
Ach und wer in diesen 7 Seiten Fehler entdeckt darf sie kostenlos behalten... habe hier im Büro nur die Rohfassung aufm Stick vor der Korrektur