Eibach / H&R - Anti-Roll-Kit vs. M-Stabi beim E90/91/92/93

Hier mal das Bild vom VA M-Stabi der sich in der Mitte auf 21mm verjüngt. Der M3-Stabi hingegen hat keine Verjüngung.

Ja, seltsam, wenn der Platz da ist für einen durchgehend gleichen Durchmesser.
Es ist ja unnötiger Herstellungsaufwand.
Klar, bei einem Torsionsstab federt der dünnere Teil mehr als der dickere, denn
ich kann mir schwer vorstellen, dass man den (nochmals größeren) Aufwand treibt,
auch die Wandstärke variabel zu gestalten.

An die Verjüngung kann ich mich auch entsinnen bei meinem OEM-Stabi vorn.

Fakt ist, die Eibachstabis wiegen deutlich mehr und sind spürbar härter, vorn und hinten. Hinten wiegt der Eibach-Stabi

Entgegen der Meinung, dass der Durchmesser des Stabis entscheidend ist, behaupte ich, dass die Balance-Verschiebung mit Stabis weg vom Untersteuern mit den Eibachstabis deutlich spürbar ist. Und man erinnere sich Eibach und KW (identische Teile, nur anders gepulvert!) haben hinten "nur" 15 mm. Ich würde behaupten, dass hier ein steiferes Material als bei den H+R-Stabis und den M3-Stabis zum Einsatz kommt.

Am Komfort ändern die Stabis in meinen Augen nichts, dass haben mir schon viele Mitfahrer bestätigt. Auch die Leute von KW wo ich vor kurzem war, waren vom Fahrverhalten schwer angetan. Und meinten so viel Restkomfort bieten nicht mal ihre Runflat-bereiften Testfahrzeuge.

Hier noch zur Vervollständigung die gemessenen Werte von der HA M-FWe92 und M3e92. So wie Dave schon angemerkt hat, war ich auch etwas über den HA-MFW-Stabi erschrocken, als ich ihn in der Hand hielt
Die erste kleine Testfahrt war schon mal super mit den neuen Stabis und hoffe auf viel Spaß damit
Hier nun nochmal in Bild mit Zahlen

Zitat von EisDave

...hinten "nur" 15 mm. Ich würde behaupten, dass hier ein steiferes Material als bei den H+R-Stabis und den M3-Stabis zum Einsatz kommt.

Der E-Modul von Stahl ist egal welche Härte fast der selbe. Das kann es wohl nicht sein. Sind die Hebelverhältnisse anders? Ich schwanke zwischen Eibach und H&R.
Wie sieht es eigentlich mit Ersatzteilen aus, kann man abgenutzte Stabilagerungen bei den Herstellern nachkaufen?

Und warum wechselt man nicht einfach nur den auf den M3 Stabi an der HA?

Zitat von EisDave

Und man erinnere sich Eibach und KW (identische Teile, nur anders gepulvert!) haben hinten "nur" 15 mm.
Ich würde behaupten, dass hier ein steiferes Material als bei den H+R-Stabis und den M3-Stabis zum Einsatz kommt.

Das würde ich glatt mal ausschließen wollen. Renommierte Hersteller verwenden für
die Stabis hochwertigen Federstahl. Es gibt da zwar kleine Unterschiede, aber H&R
wird dafür kaum zweitklassiges Material verwenden, auch wenn man sich anschaut,
wie sauber insbesondere die Stabis von H&R mit ihren geschmiedeten Enden verar-
beitet sind. Das geht kaum besser.
Was sich aber sehr wohl nennenswert unterscheidet sind 1. die Hebelarmlängen und
2. die Wandstärken bei den Rohrstabis, was man ja auch schon am Gewicht sieht.
Insbesondere die werksseitigen Stabis sind fast alle hohl, also aus Rohrmaterial, und
da ist die Wandstärke für die Steifigkeit ganz entscheidend. Die Länge des Hebelarms
aber auch.

Um es mal aufzulösen aus den jeweiligen Gutachten:
Eibach:
Vorderachse Frontaxle
28mm wirksamer Hebelarm 200mm

Hinterachse Rearaxle
15mm wirksamer Hebelarm 145mm

H&R:
Vorderachse Frontaxle
27mm wirksamer Hebelarm 200mm

Hinterachse Rearaxle
20mm wirksamer Hebelarm 190mm

Das Wiederstandsmoment gegen Torsion ist:
3.14/16*Durchmesser³ = >

Eibach 662,7 mm³
H&R 1570,9mm³

Geteilt durch die wirksamen Hebellängen ergibt sich:

Eibach 4,57 mm²
H&R 8.27 mm²

Das heißt der Stabi von H&R ist an der HA 1,8 mal so steif wie der Eibach!

Um es in einer Federrate auszudrücken, unter der Annahme das alle Lager ideal reibfrei steif, das andere Rad sich nicht bewegt und die wirksame Torsionslänge 1300mm ist:
Eibach 14,7 N/mm
H&R 27 N/mm

Ich hoffe ich hab mich nicht verrechnet

Für mich sind es nun H&Rs geworden weil ich denke, dass das zu dem Öhlins eher passt.

Zitat von madex

Das heißt der Stabi von H&R ist an der HA 1,8 mal so steif wie der Eibach!

Um es in einer Federrate auszudrücken, ....
Eibach 14,7 N/mm
H&R 27 N/mm

Danke für deine Mühen.

Mal unabhängig davon, dass ich heute nichts mehr nachrechnen oder recherchieren
mag, irgendwie kommen mir die Größenordnungen ein wenig klein vor. Insbesondere
die Nachrüstvorderachsstabis müssen bei über 100 N/mm liegen, und hinten sollten
sie zumindest näher an diesen Wert kommen, aber vielleicht verschätze ich mich
da, weil ich selbst mal einen massiven 24er an der HA hatte.
Aber wenn das stimmt, dann könnte man ja glatt auf die Idee kommen, dass der
schmächtige Eibach an der HA mehr oder weniger wertlos ist. Gut für die Traktion
zwar, aber gegen Rollen tut er praktisch nix.

Zitat von the bruce

Insbesondere
die Nachrüstvorderachsstabis müssen bei über 100 N/mm liegen, und hinten sollten
sie zumindest näher an diesen Wert kommen, aber vielleicht verschätze ich mich
da, weil ich selbst mal einen massiven 24er an der HA hatte.

Mit 28mm komm ich genau auf 103 N/mm also liegst du vollkommen richtig.
Bei 24 sind es übrigens 56 N/mm, der Hund mit den Potenzen, entzieht sich jeglichem Bauchgefühl.

Die H&R Stabis sind drin und der Unterschied ist deutlich, jetzt weiß ich was ich die ganze Zeit vermisst habe.
Ich hab erst den Hinteren getauscht, dann am nächsten Tag den Vorderen.
Hinten waren es eine ziemliche Arbeit, wenn man weiß wo und wie lösen geht es schneller, aber die Hinterachse muss komplett gelöst werden und so weit abgesenkt werden, dass die vorderen Lager die Zentrierdorne freigeben. Sonst bekommt ihr den neuen Stabi nicht rein, keine Chance. Machts euch einfach, machts gleich richtig.

Die Hinterachse gibt vor allem Stabilität, das Auto fuhr sich nur mit dem Stabi hinten stabiler und leichter, allerdings war das Einlenkverhalten fast identisch.
Erst als vorne der Stabi auch drin war das Aha-Erlebnis da. Die Kurvengeschwindigkeiten sind nun viel höher, das Auto lässt sich jetzt sehr fein am Grenzbereich entlangzirkeln, kein Wegknicken mehr, kein Untersteuern und abrubbeln über die Reifenaussenkante.
Das hat es echt gebracht. Vorne auf keinen Fall steifer wählen, hinten auf keinen Fall weicher wählen. Die Eibach sind meiner Meinung nach sowas von raus.

Und das Beste ist, weil das Handling so stark profitiert hatte, konnte ich vorne und hinten nochmal die Dämpfer mehr aufmachen. => Ein deutliches Plus an Langstreckenkomfort.
Aber wo Licht ist....
Der Komfort auf schlechten, geflickten Straßen mit Höheunterschieden links und rechts kommen deutlicher durch. Wird aber durch die weicher Dämpferabstimmung wieder ein wenig kompensiert.
Und beim Überfahren von krassen Querfugen hört man den Stabi vorne rumpeln, das verstärkt sich wenn man gerade mit einem G durch die Kruve ballert.
Traktionsprobleme konnte ich bisher nicht feststellen.

Ach ja H&R legt keine neuen Lager für die VA bei, man kann die Originalen nehmen, die waren aber bei meinem mit dem Stabi verklebt! Besser gleich neue besorgen ich hab meine alten mit Scheibendraht runtergeschnitten, geht auch.
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