Eibach / H&R - Anti-Roll-Kit vs. M-Stabi beim E90/91/92/93

  • Gestern hatte ich endlich mal Zeit mich um die Anlenkung des Stabis kümmern.
    Idealerweise sollte die Ruhelage des Stabis genau im Drehpunkt der Stabilagerung sein, ein verdrehen aus der 90 Grad Anlenkung führt zu einer Änderung des Hebelverhältnisses und zu eine Verhärtung des Stabis. So um den Daumen habe ich mal eine Verhärtung von 10% pro 2 cm Abweichung ausgerechnet.


    Man könnte jetzt meinen, das wäre toll und gewünscht, aber man hat dadurch immer eine Kraftkomponente die nicht senkrecht in den Stoßsdämpfer eingeleitet wird sondern auch seitlich. Da heißt der Stoßdämpfer muss die Kräfte seitlich abstützen was zu erhöhtem Verschleiß, bei schneller Krafteinleitung zu poltern und zu einem schlechteren Ansprechverhalten führen kann. Der Effekt wird immer stärker je tiefer das Fahrzeug ist. Wahrscheinlich beklagen sich auch deswegen so viele über laute Vorderachsen.


    Fakt ist wenn man mit einer Tieferlegung unterwegs ist, und das ist auch schon beim M-Fahrwerk der Fall wandert der Stabi aus seiner optimalen Lage nach oben. Bei original Stabis mit dicken Gummipuffern fällt das wohl kaum auf aber bei hohen Tieferlegungen und noch harten Stabis wird das nicht mehr zu vernachlässigen sein.


    Was kann man dagegen tun? Durch die Tieferlegung wandert der obere Befestigungspunkt mit dem Stoßdämpfer nach oben, das Lager des Stabis ist Karosseriefest, d.h. man müsste die Stabistange um ca. den Wert der Tieferlegung verlängern um dies auszugleichen. Lieder geht das aus mechanischen Gründen nicht. In meinem Fall konnte ich nur etwas mehr als einen cm ausgleichen, ich empfinde die Änderung aber schon als deutlich spürbar.
    Ich hatte gehoft, das man die M3 Stabis einbauen kann, wenn es geht wird es verdammt eng. Das Limit ist hier der untere Querlenker, im ausgefederten Zustand kommt die Stabianlenkung der Querlenker sehr nahe, theoretisch könnte man sich die Teile im ausgefederten Zustand berühren lassen, aber ich habe ein paar mm Abstand eingestellt.


    Das Bild mit der roten Linie ist auf dem Boden mit eingeschlagenen Rädern, man sieht das selbst optimiert und einem nicht mal so tiefen Auto (ca. 350mm Kotflügel bis Radmitte) es nicht optimal ist.
    Die länge der original Koppelstange ist ca. 29,5 cm und ich konnte auf 30,8 verlängern. Wenn jemand die M3 Stange mal genau vermessen würde wäre das sehr hilfreich. :)
    Siehe Bilder


  • So um den Daumen habe ich mal eine Verhärtung von 10% pro 2 cm Abweichung ausgerechnet.


    Danke für die Hausnummer. Der Effekt ist mir zwar bekannt, aber ich habe mir nie
    die Mühe gemacht zu rechnen.





    .... aber man hat dadurch immer eine Kraftkomponente die nicht senkrecht in den Stoßsdämpfer eingeleitet wird sondern auch seitlich. Da heißt der Stoßdämpfer muss die Kräfte seitlich abstützen was zu erhöhtem Verschleiß, bei schneller Krafteinleitung zu poltern und zu einem schlechteren Ansprechverhalten führen kann.


    Grundsätzlich richtig, da haste gut nachgedacht. Die Frage ist nur, wie relevant ist
    das in Relation zu den sonst wirkenden Kräften? Bremsen, Kurven fahren - da wirkt
    auch so einiges auf das Federbein ein.





    Ich hatte gehoft, das man die M3 Stabis einbauen kann


    Meinst du an dieser Stelle "M3-Koppelstangen"?

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


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  • M3 Koppelstange hat 335mm.

    Vielen Dank, ist dass das Maß von Mitte Kugelkopf zu Mitte Kugelkopf? Dann passen die M3 Koppelstangen definitiv nicht, das wären 40mm mehr. Die Originale hat als Gesamtmaß nicht mal 32 cm Länge.

  • Zitat von »madex«




    So um den Daumen habe ich mal eine Verhärtung von 10% pro 2 cm Abweichung ausgerechnet.

    Danke für die Hausnummer. Der Effekt ist mir zwar bekannt, aber ich habe mir nie
    die Mühe gemacht zu rechnen.

    Das gilt allerdings nur, bei den Hebelverhältnissen hier und je weiter man von den 90 Grad weggeht passt das nicht mehr.


    Zitat von »madex«




    .... aber man hat dadurch immer eine Kraftkomponente die nicht senkrecht in den Stoßsdämpfer eingeleitet wird sondern auch seitlich. Da heißt der Stoßdämpfer muss die Kräfte seitlich abstützen was zu erhöhtem Verschleiß, bei schneller Krafteinleitung zu poltern und zu einem schlechteren Ansprechverhalten führen kann.

    Grundsätzlich richtig, da haste gut nachgedacht. Die Frage ist nur, wie relevant ist
    das in Relation zu den sonst wirkenden Kräften? Bremsen, Kurven fahren - da wirkt
    auch so einiges auf das Federbein ein.

    Ich denke die Größenordnung ist hier nicht so das Problem sondern die Geschwindigkeit, wenn die Schlag von der Straße reinkommt hatte ich das Gefühl das Federbein schwingt in Fahrtrichtung weil die erste Bewegung erstmal im Domlager verschwindet und dann ist es schon wieder vorbei ist. Wenn du in die Kurve fährst oder bei Bremsen ist die wirkende Kraft langsamer und liegt länger an und kann somit zu keiner Schwingungsanregung führen.
    Der andere Punkt ist wenn ich einfach kraftlos dahinrolle, z.B. auf der Autobahn, da ist mir ein gutes Ansprechverhalten wichtig und eine Seitenkraft auch nicht erwünscht.


    Ich wollte den Stabi eher ein bisschen komfortabler machen bei ungleichem Einfedern, ich muss noch ein bisschen fahren aber mir kommt es tatsächlich etwas weicher vor. Die Vorderrachse ist jetzt ruhig, aber ich hatte auch eine lose Schraubverbindung und die alten Koppelstangen welche Geräusche gemacht hatten.

    Zitat von »madex«




    Ich hatte gehoft, das man die M3 Stabis einbauen kann

    Meinst du an dieser Stelle "M3-Koppelstangen"?

    Äh sorry, ich meinte die M3 Kopplestangen anstatt den Originalen. Keine Ahnung was der Tüv zu meinen verstellbaren Koppelstangen sagt.

  • Nach langem suchen habe ich Koppelstangen vom F30 gefunden die 310mm Länge haben. Könnte passen, der Verdrehwinkel scheint aber ein bisschen anders zu sein. Könnte aber noch gehen, was meint ihr?
    [Blockierte Grafik: http://i.ebayimg.com/t/LEMFORDER-Koppelstange-BMW-F20-F21-F22-F23-F30-F31-F34-F32-F33-F36-vorne-links-/00/s/MTYwMFgxNjAw/z/QsQAAOSwlV9WSuWg/%24_57.JPG]

  • Die Koppelstangen sind da, wie schon erwartet haben sie einen anderen Verdrehwinkel von ca. 20 Grad. Die maximal Auslenkung von einem Kugelkopf sind 30 Grad mal 2 sind 60 Grad. Der maximale Lenkeinschlag ist beim e92 sind 40.5 Grad am linken Rad beim Linksvolleinschlag bei Rechtseinschlag nur 32,3 Grad. Glücklicherweise sind die Koppelstangen so verdreht, dass die Verdrehung bei den 32,3 Grad von Bedeutung ist.
    Also grob überschlagen hat man bei Linkseinschlag 60 Grad + 20 Grad Verdrehung - 40,5 Grad => 39,5 Grad Reserve und bei vollem Rechtseinschlag 60 Grad - 20 Grad Verdrehung - 32,3 Grad => 7,7 Grad Reserve
    Es ist also knapp, aber könnte gehen. Ich werde berichten.

  • Also gestern habe ich die F30 Koppelstangen verbaut. Vom Verdrehwinkel passt es. Allerdings berührt der untere Kugelkopf den Querlenker wenn das Fahrwerk ganz ausfedert. Beim Fahren wird es wohl in den seltensten Fällen einen Kontakt geben. Je nach Fahrwerk, Dämpferlänge und Domlagerverschleiß o.ä. kann es besser oder schlechter werden. Beim Fahren ist es absolut unauffällig.


    Dabei bin ich auch auf vor Facelift Serienstabilager zurückgegangen. Die M3 Stabistangenlager sind mir in Verbindung mit den 19er SportContact6 und HR-Stabis zu steif gewesen. Ab und zu hat man einen fiesen Tritt von der Seite ins Kreuz bekommen. Die Serienlager haben deutlich mehr Gummi, können mehr nachgeben und sind leiser. Sie können das nicht ganz kompensieren, nehmen aber die Spitzen deutlich raus.


    Wer möchte kann von mir die wenig gebrauchten M3 Lager in 26.5mm bekommen, in Verbindung mit Serienstabis mit Sicherheit nicht verkehrt.


    Übrigens hat sich bei mir die in 68 und 69 genannte seitliche Arretierung des Stabis bewährt. Kein seitliches Verrutschen des Stabis mehr und der PVC Schlauch kann die Kräfte locker ab, sah aus wie frisch montiert.

  • Hallo zusammen,


    ich wollte gestern auch die H&R Stabis an meinem E91 verbauen. Bin schwer motiviert nach Hause, haben den Wagen vorne aufgebockt, die untere Verkleidung demontiert und da lacht mich der gebogene Stabi MIT Etage bzw. Durchmesservarianz an... Habe also alles -etwas weniger motiviert- wieder in den Ausgangszustand versetzt und überlege jetzt, die Stabis von Eibach zu verbauen...


    Folgende Fragen stellen sich mir:


    - Hat die Jemand verbaut und weiß, dass es bei dem gebogenen Stabi passt?
    - Lohnt sich der Aufwand? In diesem Thread wurde ja nachgerechnet, das der Eibach Stabi gegenüber dem H&R Stabi wesentlich weniger steif ist. Gibt es dazu Erfahrungen?


    Ja, vorher gucken wäre hilfreich gewesen, dahinter bin ich inzwischen selber gekommen ;)


    Grüße