Auto, Geld und Nerven

  • Morgen....


    Ich bin gerade 28 geworden und ich frage mich immer, wie es möglich ist, dass so viele hier mit Anfang/Mitte 20 sich einen (schönen und aktuellen) BMW leisten können. Als ich noch unter 25 und Student war, konnte ich mir das auf jeden Fall nicht leisten. Wie geht das? Bekommt man in der Lehre und danach gleich so viele Kohlen? Bitte nicht falsch verstehen, aber ich frage mich das wirklich, ob ich nicht was falsch gemacht habe.


    Ich bin für meinen Teil bekomme im Jahr netto etwa das 1,5fache, was mein Auto gekostet hat. Und damit bleibt außer Auto, Urlaub und öfters essen gehen nicht mehr wirklich etwas übrig.


    Wie es als Student ist kann ich nicht beurteilen, aber es ist extremst unterschiedlich was man in der Lehre bekommt. (Bin selber noch Azubi) Das wichtigste ist mit dem Geld umzugehen zu wissen. Ich selbst habe meinen E90 nun schon 1 1/2 Jahre und bin 19 1/2.(also mein erstes Auto war bzw ist der E90)
    Zu meinem Verdienst mag ich garnicht viel sagen. Nur soviel: Ich kenne welche die das 3 fache in der Lehre verdienen und nicht richtig um die Runden kommen. (Kein Auto, kein Führerschein, am Ende des Monats minus usw.....)


    Ob einem das Auto das Wert ist muss jeder selbst entscheiden. Den meisten hier bestimmt. Alleine bestimmte Umbauten hier kosten soviel wie bei anderen der komplette Fuhrpark.

  • Naja ... wenn man die durchschnittlichen Bruttoverdienste eines deutschen Paares addiert, kommt man auf 5000€ ....


    Hab jetzt keine Durchschnittsgehälter im Kopf - aber 2,5k brutto pro Person... dann würds natürlich schon knapp werden 8|

    LEUTE - fresst Scheiße - Millionen Fliegen können sich nicht irren!

  • Einige der ganz Jungen haben oft zu viele Erwartungen, alles jetzt und sofort klappt kaum, Faktoren die einen vom Mittelmass, was per se nicht wertend gemeint ist, wegbringen können sein:


    Erziehung...sprich Vorbildfunktion der Eltern, Ausbildung und dann halt Glück und zu guter Letzt Eigenleistung...

  • Jaja, die Neider :rolleyes:


    Arbeiten und Ziele setzen ist das Motto.
    Bin 22 Jahre alt, Mittlere Reife, Ausbildung und jetzt bin ich beim Techniker bei. Bin Meisterverteter und Schichtführer in einem 2500 Mann Unternehmen, habe in unserer Abteilung (30 Mann) die zweithöchste Lohngruppe(nach dem Meister). Mit 22. Der Meister geht in spätestens 3 Jahren in Rente, dann übernehme ich die Position. Mit 25. Jetzt könnt ihr euch vorstellen, was für nem Neid ich immer ausgesetzt bin


    Für das Auto geht jeden Monat wirklich ein halbes Vermögen raus. Ja eigentlich das Meiste. Habe sonst kein Hobby, was so unmengen an Geld verschlingt. Stören tut mich das aber nicht wirklich, irgendwas muss man mit dem Geld ja machen.


    Besitzen tun wir ein Zweifamilienhaus. Nach Papas Tod letztes Jahr wurde 1/3 davon auf mich übertragen. Also über Wohnsituation brauche ich mir keine Gedanken machen.

  • Nun, wie hier ja schon vielfach gesagt, am Ende muss jeder selbst entscheiden was ihm ein Auto wert ist.


    Ich bin immer Autos gefahren die ich mir locker leisten konnte d.h. immer unter der Schmerzgrenze, damit das Auto den restlichen Lebensstil nicht "belastet".
    Es gab nur eine Ausnahme, kurz nach unserem Hausbau kam der SLK auf den Markt ... dafür habe ich dann doch auch auf Anderes verzichtet, was aber wenn man baut wohl die Regel sein wird.
    Das Haus stammt von dem Geld welches ich bei den Autos gespart habe ;)

  • Also,
    ich bin schon über 40 und zahle nun schon seit 6 Jahren für ein neues Haus ab. Ich kann nur sagen, das war etwas zu spät, funktioniert aber recht gut. Wenn ihr die Möglichkeit kauft so früh wie es nur geht. Natürlich nur, wenn das finanzielle Fundament da ist. Unser Eigenkapital hätte zuletzt für einen ladenneuen M3 gerreicht. Doch diesesmal schleppten wir unser Geld nicht ins Autohaus.
    20 Jahre vergehen und ihr werdet euch fragen, wo ist eigentlich mein Geld geblieben ? Dann könnt ihr auf euer Haus zeigen. Ob groß oder klein ist doch egal. Steht dann auch noch ein schwarzer E90 mit M Paket in der Garage, perfekt 8o .
    Niemals würde ich aber zu einer Eigentumswohnung raten. Die Eigentümergemeinschaft wird sich nie einig und schon ein einziger Eigentümer kann Entscheidungen blockieren. Außerdem weiß man nie, welches Gesocks demnächst so über oder unter einem einzieht, was den Wert schnell nach unten ziehen kann.

  • ich sag nur, solange man was sparen kann und man nicht nur für das auto arbeiten geht, ist alles ok.


    ich fahre einen 320i kombi. ein kombi ist für mich kein "sportwagen", daher brauche ich auch kein 335 als kombi. das wäre dann in meinen augen "sinnlos". hätte ich den wagen nicht passend für die familie gekauft, dann wäre es ein coupe geworden. dann aber, wäre es natürlich was stärkeres geworden.


    im endeffekt bleibt es aber jedem selbst überlassen. jedoch muss ich sagen, dass ich jetzt (bin 40) sagen kann, dass man im leben viel sinnlos ausgibt, darunter leider auch am auto.

  • Dieser Thread spricht mir aus der Seele, denn diese Gedanken habe ich mir - wie so viele - auch schon gemacht.


    Ich bin mittlerweile 30, seit 5 Jahren mit dem Studium fertig und seitdem im öffentlichen Dienst tätig ... und wunder mich trotz "halber" Miets- und Lebenskosten (da gemeinsam mit Freundin in Mietwohnung) jeden Monat erneut über den niedrigen Kontostand. Dies kann auf Dauer wirklich mega-frustrierend sein, deshalb habe ich mich Peter Zwegat-like hingesetzt und mal meine monatlichen Einnahmen und Ausgaben summiert ... und siehe da: Versicherungen, Versicherungen, Versicherungen, Strom, GEZ, Versicherungen ... und da Vater Staat u.a. auch noch über 50% meines Brutto-Gehalts einbehält, bleibt da für das geliebte Bimmer-Hobby gar nicht mehr soo viel übrig wie gedacht oder gehofft (hält sich auch tatsächlich in Grenzen).
    Bei meiner Freundin siehts ähnlich aus - aber dennoch sind wir glücklich, da wir gesund sind und nun in die weitere Lebensplanung einsteigen.


    Letztendlich könnte ich nun meinen E91 verkaufen und mir etwas Kleineres oder qualitativ Minderwertiges holen ... aber 1. spar ich damit nicht wirklich (vielleicht 200€/Monat) und 2. werde ich damit auch nicht glücklich - und letztendlich geht es doch darum, ob man sich wohl fühlt und das Geld dahin investiert, wo man es gerne anlegt.
    Und deshalb muss man meiner Meinung nach seine Kosten wirklich genau durchleuchten und die wahren Übeltäter für den schwindenden Kontostand finden - und die sind nicht unbedingt der dicke Schlitten vorm Haus, sondern z.B. unnötige Doppelversicherungen oder überteuerte Handy- oder Stromtarife.


    Somit konnte ich für mich meine Prioritäten (Leben, Auto, Sport) wieder bestätigen und spare lieber an den Dingen, die mir nicht wichtig sind ... und dies kann in 5 Jahren auch anders aussehen, aber immerhin weiß ich dann, dass ich mein Geld damals nicht vergeudet, sondern für mich richtig angesetzt hat.
    Und die setzt nunmal jeder anders ... deshalb erwarte ich kein Verständnis meiner Mitmenschen - so wie ich auch kein Verständnis habe, wenn jemand jedes Wochenende hunderte von Euros in Diskotheken liegen lässt.


    Ach, und bei sämtlichen Fragen bzgl. "warum hast du dafür soviel Geld ausgegeben?" antworte ich gerne mit "weil ICH es mir auch erarbeitet habe" ...
    Neider gibt es immer wieder und überall und in jeder Altersgruppe ... letztens war ein hochrangiger Chef einer unserer Konkurrenzmarken während eines Seminars so neidisch auf meinen E91 bzw. meiner Leidenschaft zu Autos, dass er sein Notebook auf meiner Motorhaube geparkt hat ... ich sage an dieser Stelle: Danke für diese Form der Anerkennung eines 60jährigen Familienvaters mit Haus am See und (Halb-)Jahreswagen der Luxusklasse ;)

  • Jeder sollte es so entscheiden wie er es für richtig hält. Einen Entscheidungskonflikt mit entweder oder kann man unter Umständen auch mit einem UND lösen. Es geht auch Haus UND Auto(s).


    Egal wie man sich entscheidet: DAS LEBEN IST SCHÖN ABER TEUER (und manchmal ist es auch weniger schön - Anmerkung des Verfassers). Mental hilft der Satz: Ich freue mich, dass ich das bezahlen kann (denn zahlen muss man sowieso - aber so bleibt ein besseres Lebens-Gefühl).


    MaxJ30


    P.S.: vh, 3 Kids

  • Also,
    ich bin schon über 40 und zahle nun schon seit 6 Jahren für ein neues Haus ab. Ich kann nur sagen, das war etwas zu spät, funktioniert aber recht gut. Wenn ihr die Möglichkeit kauft so früh wie es nur geht. Natürlich nur, wenn das finanzielle Fundament da ist. Unser Eigenkapital hätte zuletzt für einen ladenneuen M3 gerreicht. Doch diesesmal schleppten wir unser Geld nicht ins Autohaus.
    20 Jahre vergehen und ihr werdet euch fragen, wo ist eigentlich mein Geld geblieben ? Dann könnt ihr auf euer Haus zeigen. Ob groß oder klein ist doch egal. Steht dann auch noch ein schwarzer E90 mit M Paket in der Garage, perfekt 8o .
    Niemals würde ich aber zu einer Eigentumswohnung raten. Die Eigentümergemeinschaft wird sich nie einig und schon ein einziger Eigentümer kann Entscheidungen blockieren. Außerdem weiß man nie, welches Gesocks demnächst so über oder unter einem einzieht, was den Wert schnell nach unten ziehen kann.


    Ich bleibe dabei... Für viele ist das Wohnen zur Miete definitiv sinniger. Gerade in Zeiten des Nomadentums :D
    Gerade wenn man einen sicheren Job hat (Beamte aller Art - Richter, Polizisten, Verwaltung etc. - Soldiers), dann weiß man auch, dass man ein stetiges und angemessenes Gehaltswachstum hat. Somit werden die Ausgaben immer wieder neu gesteuert und angepasst - aber sich an ein Haus zu binden, damit ich für Jahrzehnte kürzer treten muss - No thanks! Zugegebenermaßen haben wir uns auch mal bzgl. einer Hausfinanzierung informiert 8| Kurz nachgerechnet... das ganze würde sich wirklich nur dann lohnen, wenn die Mieten exorbitant in die Höhe jagen würden ODER, wenn man das ganze Geld sparen würde... Und wir haben keine großen Ansprüche... 500 m² Grundstück, ca. 150 m² Wohnfläche... eine ruhige, daber dennoch günstige Lage -keine Reihenhaus. Und schwupps kosten die Dinger in unserer Gegend um die 450.000 €... Wenn ich da mal mit 100.000 € Anzahlung rechne, sind immernoch 350.000 € zu finanzieren - Aha... auf 30 Jahre monatlich (nach derzeitigem Stand) mal locker 1700 € monatlich... NEIN DANKE. Dann lieber eine gehörige Portion Lebensqualität genießen und nur einen Bruchteil an Miete zahlen (gut, dann lebt man halt nur auf 90 m² - auch wurscht) - Aber da ist jeder verschieden - Viele Deutsche "brauchen" Eigentum... Dies ist auch in Ordnung - jeder verprasselt halt sein Geld so, wie er sich am Wohlsten fühlt ---


    Dieser ganze Thread ist ja schon fast etwas philosophisch: "Was ist der Sinn des Lebens" :thumbsup:
    Gefällt mir!

    LEUTE - fresst Scheiße - Millionen Fliegen können sich nicht irren!