Neue Bremsscheiben - Sammelthread


  • Das Quietschen ist schon sehr penetrant. Eventuell wird es ja noch besser oder auch schlechter, vielleicht lässt sich sogar etwas dagegen wirken, indem man die Beläge schräg anschleift. Bei mir wird es vorerst jedoch so bleiben. Anti-Quietsch wurde an den "Gleitstellen" zwar verwendet, viel gebracht hat es jedoch nicht.


    Warm bremsen, dann wird's weniger. :spite::1:


    Wirklich. ;)


    Es wird natürlich lustig, wenn man im Stadtverkehr permanent abwechselnd Gas gibt und
    bremst, nur damit die Beläge auf Temperatur kommen, und das Quietschen leser wird. :pop:


    Mich wundert aber das Klemmen der Buchsen etwas. Wir reden vom Klemmen der Bolzen
    in der Messingbuchse, korrekt? Nicht von einem Festgammeln der Buchse im Sattel, oder?
    Letzteres läge am Rosten des Sattels, der aus Stahlguss besteht. Das ist schwer zu ver-
    meiden, man kann es nur mit Keramikpaste abmildern. Außerdem ist es nicht weiter von
    Belang, weil sich da sowieso nichts bewegen soll. Aber ein Klemmen des Führungsbolzens
    in der Buchse muss nicht sein, und natürlich darf es auch nicht sein. Man kann die Buchse
    mit feinem Schleifleinen so aufarbeiten, dass der Bolzen aus Edelstahl (trocken) sauber
    darin gleitet. Und natürlich müssen die Bolzen einmal jährlich raus, gesäubert werden und
    dann natürlich frisch gefettet wieder rein. Das geht schnell. Idealerweise macht man es
    zweimal jährlich zusammen mit dem saisonalen Radwechsel.



    Von den alten Belägen hast du aber nicht einen einzigen Millimeter veschenkt. Sportlich !!


    :thumbsup:

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


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    Einmal editiert, zuletzt von the bruce ()

  • Ich wollte mal meine Erfahrungen am 320d Touring mit neuen BMW Original-Scheiben + DS2500 nach 30.000km posten:


    Der Wagen war jetzt wieder bei BMW zum Ölwechsel / Fahrzeugcheck. Die Vorderachsbremse ist in einem hervorragenden Zustand, Bremsbelagstärke laut Protokoll noch 9mm, rechnerisch sind also nochmal lockere 30.000km drin, eher mehr.
    Das Bremsverhalten íst weiterhin tadellos und insbesondere bei Nässe deutlich besser wie die originalen Textar-Beläge. Allein dafür hat sich der Wechsel mehr als gelohnt.
    Die Bremsscheiben wurden nicht vermessen, sind aber optisch noch absolut top - somit verträgt sich die Kombination sehr gut.


    Fahrprofil: 80% Autobahn, viel Tempomant ~160km/h und gerne auch mal >200, ansonsten münchner Stadtverkehr.


    Penetrantes Quietschen trat zwischen 5000-8000km bei mittleren bis niedrigen Geschwindigkeiten auf, ist aber dann wieder vollständig verschwunden.


    Wenn die Beläge runter sind, kommen definitiv wieder die 2500er drauf! An der Hinterachse steht in 5000km auch der große Wechsel an, dann wird auch hier die Kombination aus BMW-Originalscheiben + DS2500 aufgebaut.


    Gruß
    Helge

  • Helge,
    wie beurteilst du sonst das Feeling bei trockenen Verhältnissen?





    Hast du eine Empfehlung für ein Fett? Oder gar ein zähes Öl?


    An welcher Stelle jetzt konkret?


    Keramikpaste (sehr zäh und temperaturbeständig) bspw. für Belagführungen
    und als Trennmittel beim Einsetzen der Bronzebuchsen. Ggf. auch sparsam an
    den Stellen, wo der Belag den Sattel berührt. Die Belagführungen müssen vor-
    her natürlich metallisch blank sein (Feile und Drahtbürste).
    Plastilube auf die Führungsbolzen, egal ob sie nun in Buchsen aus Kunststoff
    oder auch Bronze sitzen.


    Öl hat natürlich im Bereich der Bremse nichts verloren. ;)

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


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  • Danke für deinen Erfahrungsbericht. Ich habe seit 1000km die selbe Kombination auf der VA und ich bin über die Bremsleistung wenn die Beläge warm sind begeistert. Wenn sie kalt sind muss ich recht kräftig ins Pedal steigen (mehr als mit den originalen Belägen). Das hat sich aber dann auch sehr schnell erledigt, sind ja schnell warm :juhu:


  • Vielen Dank! Denke du hast alle Stellen abgedeckt, die mich interessiert haben :D Die direkte Frage wäre das Plastilube gewesen (schon oft gelesen, nie selbst besessen), da ich meine Buchsen noch nicht eingebaut habe.
    Keramikfett nutze ich auch gerne, sparsam, habe jetzt bei der Vorderbremse und ihren Belägen allerdings drauf verzichtet.
    An den Belägen bin ich immer hin- und hergerissen: Schmiert, wenn es frisch ist, aber bappt auch irgendwie wenn mal viel Bremsstaub mit drin hängt.


  • da ich meine Buchsen noch nicht eingebaut habe.


    Wenn du die Bronzebuchsen meinst, nimm sie unbedingt mal alle in die Hand
    und probier ob die Führungsbolzen schön leichgängig in den Buchsen gleiten.
    Sollte irgendwas auch nur leicht klemmen, dann nimm 1000er Schleifleinen,
    roll es zu einem Röhrchen, und schleif die Buchse minimal auf.
    Zwischendurch natürlich ab und zu ausspülen, trocken pusten und neu prüfen.
    Ein klitzekleines Spiel muss vorhanden sein. Die Bolzen selbst würde ich nicht
    oder nur sehr wenig bearbeiten.




    Keramikfett nutze ich auch gerne, sparsam, habe jetzt bei der Vorderbremse und ihren Belägen allerdings drauf verzichtet.
    An den Belägen bin ich immer hin- und hergerissen: Schmiert, wenn es frisch ist, aber bappt auch irgendwie wenn mal viel Bremsstaub mit drin hängt.


    Du solltest nicht darauf verzichten. Bleiben die Belagführungen trocken,
    dann rosten sie und Rost quillt nun mal auf. Irgendwann klemmen die Belä-
    ge. Mit anderen Worten, es "bappt" dann viel mehr als die zäheste Paste
    je bremsen könnte.


    ;)

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


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  • Danke für den Tipp! Dann gebe ich mich da doch mal dran, wenn die Winterräder drauf sollen. Die Erklärung mit dem Fett kannte ich bisher nicht. In der Werkstatt wurde sämtliches "Schmier" halt gern als Lösung gegen Quietschen genutzt, un da mich das nicht so recht schert habe ich es wegen der möglichen Verdreckung dann raus gelassen. Dann gehe ich mal einkaufen :D

  • Helge,
    wie beurteilst du sonst das Feeling bei trockenen Verhältnissen?


    Im trockenen Zustand war der Unterschied nicht wirklich immens, so lange die Bremse kalt war. Der Druckpunkt fühlte sich sogar eher teigiger an - eventuell schaffen hier Stahlflex-Leitungen und Messingbuchsen "klarere" Verhältnisse, für mich ist das aber weiterhin akzeptabel.
    ALLTAGSBREMSUNG TROCKEN/KALT: Textar (BMW) >= DS2500


    Im Regen (wie gesagt) benötigen die DS2500 keine "Textar-Gedenksekunde", sondern liefern bei mir sofort Bremsleistung. Das war für mich im Alltag der mit Abstand größte Gewinn!
    ALLTAGSBREMSUNG NASS/KALT: DS2500 >>> BMW


    Der große Unterschied kam bei der ersten Notbremsung auf der Autobahn, als ich wegen eines plötzlich ausscherenden LKWs von knapp 220km/h auf 90km/h runterbremsen musste - voll im ABS Bereich, also alles was geht. Ich hatte eine ähnliche Situation mit den Textar-Belägen, damals aber "nur" von 170 auf 90km/h - der Unterschied ist IMMENS!
    Bis zum Schluss waren die Ferodo stabil und unbeeindruckt - die BMW Scheiben jedoch im Bereich des mittleren Durchmessers tiefblau angelaufen :wacko:
    Mit den Textar-Belägen war zum Schluss deutliches Fading spürbar - das war bei den DS2500 definitiv nicht der Fall.
    ALLTAG NOTBREMSUNG: DS2500 >>> BMW


    Der Sommerurlaub ging nach Österreich in die Berge, in den Pässen hatte ich bergab etwas Spaß und musste so durchaus öfter schärfer anbremsen. Je wärmer die Scheiben wurden, desto klarer wurde der Druckpunkt. Die Bremsleistung änderte sich nur dezent, aber der Biss war im warmen Zustand definitiv besser. Also die Bremse jedoch richtig heiß wurde, ging das gequietsche los und hielt dann auch im kalten Zustand über 3000km an :pinch:
    BERGFAHRT KOMFORT: BMW > DS2500
    BERGFAHRT STABILITÄT: BMW << DS2500


    Gruß
    Helge